Cherimoya Pflanze: Pflege des Rahmapfel-Baumes
Dem Rahmapfel (Cherimoya) begegnet man hierzulande eher selten. Dieser kleine Baum ist relativ anspruchslos und seine Früchte sind eine Köstlichkeit. Allerdings verträgt er keinen Frost und muss entsprechend überwintert werden.
Auf den Punkt gebracht
- Rahmapfel gedeiht überall dort, wo auch Zitrusfrüchte wachsen
- aufgrund der klimatischen Verhältnisse hierzulande ausschließlich in Kübelkultur
- auf richtige Bewässerung achten und frostfrei überwintern
- Bestäubung der Blüten per Hand möglich
Inhaltsverzeichnis
Steckbrief
- Pflanzenfamilie: Annonengewächse
- Botanischer Name: Cherimoya (Annona)
- Deutsche Namen: Rahmapfel, Zimtapfel, Ochsenherz
- Wuchs: Strauch oder kleiner Baum
- Wuchshöhe: 150-200 cm
- Laub: mittelgrün, eiförmig, spitz zulaufend
- Blüte: einfach, hängend, grün-weiß
- Blütezeit: April bis Juni
- Früchte: 5-10 cm große Sammelbeeren
- Samen: giftig
Standortansprüche
Die Ansprüche an den Standort können von Sorte zu Sorte variieren. Aufgrund der fehlenden Winterhärte sollte Cherimoya nicht im Garten ausgepflanzt werden. Grundsätzlich mag es diese Pflanze warm und sonnig bis halbschattig. Im Sommer möchte sie an einem warmen, aber nicht zu heißen und windgeschützten Platz stehen. Insbesondere während der Wachstumsphase sollte es warm sein, wobei die Nächte kühl sein können. Jungpflanzen reagieren empfindlich auf direkte Sonneneinstrahlung.
Hinweis: Cherimoya (Annona cherimola) ist am robustesten und kann den Sommer über draußen stehen, solange es mindestens 12-15 Grad warm ist. Dagegen liefern Netz- und Stachel-Rahmapfel sowie Süßsack die besten Ergebnisse, wenn sie ganzjährig unter Glas gehalten werden.
Bodenbeschaffenheit
Am besten wächst der Zimtapfel in durchlässiger und leicht saurer Erde. Hochwertige Kübelpflanzenerde ist in der Regel gut geeignet. Sie sollte grobkörnige Anteile wie Blähton, Kies, Tongranulat oder Lavagrus enthalten sowie ausgewogene Humusanteile. Während die grobkörnigen Anteile die Erde locker und luftig halten, sorgt Humus für eine gute Speicherfähigkeit von Wasser und Nährstoffen.
Tipp: Ein hoher Torfanteil in der Kübelpflanzenerde ist kein Hinweis auf Qualität.
Ansprüche an die Pflege
Damit ihr Cherimoya gut gedeiht, sollten sie folgende Pflegehinweise beachten.
Gießen
- wichtiger Bestandteil der Pflege
- Cherimoya (Annona) benötigt eine möglichst gleichmäßige Bodenfeuchte
- reagiert empfindlich auf Staunässe
- am besten einmal durchdringend gießen
- dann die Erde wieder abtrocknen lassen
- Ballen sollte nicht komplett austrocknen
- ausgetrockneter Ballen kann keine Feuchtigkeit mehr aufnehmen
- Wasser fließt ungenutzt ab
Hinweis: Sollte der Wurzelballen ausgetrocknet sein, ist es ratsam, den Topf samt Ballen in einen Behälter mit Wasser zu stellen, bis er gut Wasser aufgenommen hat. Neben einem leicht feuchten Boden benötigt diese Pflanze auch eine Luftfeuchte von mehr als 70 %.
Düngen
Der Nährstoffbedarf des Cherimoya ist eher gering. Junge Sämlinge benötigen gar keinen Dünger, sie versorgen sich komplett aus dem Samenkorn. Nach ca. zwei Monaten kann man das erste Mal schwach düngen. Man verabreicht einmal wöchentlich einen Flüssigdünger und zwar ein Viertel der empfohlenen Menge. Ältere Exemplare düngt man während der Wachstumsphase von April/Mai bis September alle zwei Wochen.
Hinweis: Zu viel Dünger kann dazu führen, dass der Boden versalzt, was wiederum Wurzelschäden zur Folge hat. Ein Hinweis darauf sind braune Blattränder.
Schneiden
Regelmäßiges Schneiden ist bei dieser Pflanze nicht erforderlich. Sollten einzelne Triebe jedoch zu lang werden, können sie problemlos eingekürzt werden, idealerweise noch vor dem Austrieb im März. Um den Baum in Form zu halten oder zu bringen, kann man ihn auch generell etwas stutzen. Das fördert die Verzweigung. Kranke, beschädigte oder nach innen wachsende Zweige können jederzeit herausgeschnitten werden.
Blüten händisch bestäuben
Möchte man irgendwann leckere Früchte ernten, müssen die Blüten bestäubt werden. Genau das gestaltet sich bei dieser Pflanze etwas schwierig, denn die Insekten bzw. Käfer, die in der Natur diese Aufgabe übernehmen, gibt es in unseren Breiten nicht. Zudem haben männliche und weibliche Geschlechtsorgane unterschiedliche Reifezeitpunkte, was eine Selbstbestäubung verhindert. Demzufolge muss man selbst Hand anlegen und die Blüten mittels eines Naturhaarpinsels bestäuben. Das ist nicht ganz unproblematisch, vor allem dann nicht, wenn man sich damit nicht auskennt.
Hinweis: Falls es mit der Bestäubung nicht klappen sollte, ist der Rahmapfel bei entsprechendem Platzangebot auch ohne Früchte eine attraktive Zimmerpflanze. Seine samtig behaarten Blätter verströmen dazu noch einen feinen süß-fruchtigen Duft.
Überwintern
Eine frostfreie Überwinterung ist Pflicht, denn der Zimtapfel ist nicht winterhart. Im Idealfall überwintert man ihn in einem hellen Raum bei Temperaturen zwischen 12 und 20 Grad. Kälter als zwölf Grad sollte es nicht sein. Ein gewisse Bodenfeuchte muss auch im Winter beibehalten werden, Gießmengen und -häufigkeit aber deutlich reduziert werden. Je wärmer das Winterquartier, desto höher der Wasserbedarf.
Umtopfen
Da die Wurzeln dieser Pflanze nur mäßig stark wachsen, kann sie relativ lange in ein und demselben Topf stehen. Allerdings bildet sie sogenannte Pfahlwurzeln, sodass man bei der Wahl des Topfes oder Kübels darauf achten sollte, dass dieser eher hoch als breit ist. Auch wenn man nicht jedes Jahr umtopfen muss, ist es ratsam, nach etwa zwei Jahren die Erde zu erneuern. Bei frisch gezogenen Pflanzen sollte das Anzuchtsubstrat nach ein bis zwei Jahren durch eine Mischung aus Kompost, lehmhaltiger Gartenerde, Perlite und Kokos-Substrat ausgetauscht werden.
Vermehren durch Aussaat
Anzuchtsubstrat
Die zur Anzucht verwendete Erde sollte locker und vor allem nährstoffarm sein und einen pH-Wert nicht über sieben aufweisen. Der Handel bietet hierfür spezielle Anzuchterde an. Um sicherzugehen, dass sie frei von Pilzen und Schädlingen ist, kann man sie in einem hitzebeständigen Gefäß im Backofen oder der Mikrowelle für ca. 15 Minuten auf 160 Grad erhitzen. Die Erde sollte dazu leicht feucht sein. Das verwendetet Gefäß wird abgedeckt, sollte aber nicht fest verschlossen werden. Nach dem Abkühlen ist das Substrat bereit für die Aussaat.
Aussaat
Die benötigten Samen kann man im Handel erwerben oder vorhandenen Früchten entnehmen und danach gründlich säubern. Am besten setzt man jeden Samen in einen kleinen Topf mit einem Durchmesser von mindestens acht Zentimetern. So kann man sich später das Vereinzeln sparen, was die Pflänzchen nur unnötig stressen würde.
- Töpfe zuerst mit Drainageschicht ausstatten
- aus Blähton, Tonscherben oder Kies
- dann bis ca. drei Zentimeter unter den Rand mit Erde befüllen
- Erde leicht andrücken
- Samen mittig flach auflegen
- anschließend ein bis zwei Zentimeter mit Erde bedecken
- wieder leicht andrücken
- mit handwarmem Wasser gießen
- idealerweise mittels Sprühgerät, nicht mit der Gießkanne
Keimbedingungen
- Töpfe mit den Samen an einen warmen Platz stellen
- Keimtemperaturen um die 25 Grad optimal
- solange kein Keim zu sehen ist auch dunkler Platz möglich
- beheizbares Minigewächshaus von Vorteil
- mit einstellbarer Bodentemperatur
- sind die ersten Keime sichtbar, an möglichst hellen Platz stellen
- nicht in die pralle Sonne
- Keimdauer bis zu drei Monate
- in den ersten sechs Wochen nach dem Austrieb direkte Sonne meiden
- Jungpflanzen nach ein bis zwei Jahren in geeignetes Substrat umtopfen
Tipp: Bei aufgebrochenen Samenkernen ist Vorsicht geboten, denn sie sind aufgrund der enthaltenen Alkaloide giftig.
Krankheiten & Schädlinge
Meist bleibt diese Pflanze von Krankheiten und Schädlingen verschont. Dennoch kann es unter ungünstigen Bedingungen zu einem Befall kommen. Ursache hierfür kann ein zu kalter oder zu trockener Standort sein aber auch starke Schwankungen bei der Wasserversorgung. Gegen einen Schildlausbefall können Präparate auf Paraffin- oder Rapsölbasis hilfreich sein. Ein anfänglicher bzw. leichter Befall lässt sich möglicherweise schon durch Abwischen der Schädlinge in den Griff bekommen.
Häufig gestellte Fragen
Bis zur Fruchtreife vergehen in der Regel vier bis fünf Monate. Sie reifen im Spätherbst oder Winter, vorausgesetzt die Bestäubung war erfolgreich. Gibt die Frucht bei leichtem Druck nach, ist sie reif.
Dass der Rahmapfel im Laufe des Winters sein Laub verliert, ist ganz normal. In der Regel treibt er aber schnell wieder aus.
Gegebenenfalls kann es hilfreich sein, die Samen vor dem Säen mit heißem Wasser zu übergießen und sie anschließend für ein bis zwei Tage in lauwarmem Wasser einzuweichen. Danach sollten sie sofort ausgesät werden. Aber das Wichtigste ist und bleibt Wärme und eine konstante Bodenfeuchte.
Es sollten auf jeden Fall mehrere sein. Nur so kann man die finden, die sich gleichzeitig im männlichen und weiblichen Stadium befinden, denn die Blüten öffnen sich nur wenige Stunden für die Bestäubung. Die weiblichen Anlagen, aus denen sich die Früchte entwickeln, befinden sich in der Mitte der Blüte. In einem Ring um die weiblichen Anlagen herum sind die männlichen Staubgefäße angeordnet.