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Chinakohl anbauen

Chinakohl anbauen | Pflanzanleitung | Erfolgreich Pekingkohl ernten

Chinakohl, auch oft unter Japan-, Peking- oder Selleriekohl bekannt, kommt, wie der Name schon verrät ursprünglich aus Asien. Doch auch hier ist das schmackhafte Gemüse im Herbst und Winter sehr beliebt. Das liegt vor allem daran, dass er neben anderen wertvollen Mineralien auch Vitamin B enthält. Zudem schmeckt der Kohl sehr mild und ist leicht verdaulich. Das Anbauen gelingt auch im eigenen Garten leicht. Wenn einige Pflegehinweise beachtet werden, kann mit einer reichhaltigen Ernte im Herbst gerechnet werden.

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Chinakohl

Brassica rapa ssp. chinensis oder auch Chinakohl ist in den hiesigen Breitengraden zu einem beliebten Wintergemüse geworden. Die Kohlsorte enthält viele Vitamine und Mineralstoffe sowie auch Folsäure und Senföle. Diese haben zudem die Wirkung von natürlichen Antibiotika. Chinakohl kann roh oder gedünstet genossen werden. Der eigentlich zweijährige Kohl wird hier jedoch meist in einer einjährigen Kultur angebaut, über den Sommer gepflegt und im Herbst geerntet. Zudem gibt es zu Pekingkohl die weiteren interessanten Fakten:

  • Familie der Kreuzblütengewächse
  • wahrscheinlich Kreuzung aus Pak Choi und Speiserübe
  • Anbau in China seit 5. Jahrhundert
  • unkomplizierter Anbau
  • gute Lagerfähigkeiten
  • schnelle Zubereitung
  • schossfeste Züchtungen für ganzjährigen Anbau
  • dennoch überwiegend Herbstkultur
  • zylinderartige Kohlköpfe
  • hellgelbe bis hellgrüne Blätter

Bodenbeschaffenheit und Standort

Damit der Kohl die passenden Bedingungen für ein gutes Wachstum erhält, benötigt er den richtigen Boden sowie den idealen Standort. Das Gartenbeet sollte daher sonnig bis halbschattig angelegt sein. Ein windgeschützter Platz, zum Beispiel in einer Ecke des Gartens oder vor einer Hecke, einem Zaun oder einer Mauer ist hierbei ebenfalls ideal. Das Beet sollte zudem gut vorbereitet und vorab eine Drainage angelegt werden. Der Boden hingegen sollte wie folgt vorbereitet werden:

  • Kompost und Hornspäne unter Erde mischen
  • gut auflockern
  • sollte tiefgründig und gehaltvoll sein
  • eventuell Sand oder Kies beimischen
  • pH-Wert zwischen 6 und 7
  • mit Messungsset aus dem Handel prüfen

Es ist sinnvoll, das Gartenbeet für den Kohlanbau bereits ein paar Wochen vor dem Pflanzen vorzubereiten. So können sich die Mikroorganismen im Kompost gut zersetzen und stehen sofort als Dünger bereit.

Chinakohl, Brassica rapa subsp. pekinensis

Hinweis: Wenn Sie jedes Jahr Chinakohl anbauen, dann müssen Sie darauf achten, dass dieser nur alle drei Jahre wieder in demselben Beet angepflanzt werden sollte. Daher sollten Sie sich bereits von Anfang an drei Beete aussuchen, die Sie Jahr für Jahr nacheinander abarbeiten, bis Sie im dritten Jahr wieder mit dem ersten Beet beginnen können.

Pflanzanleitung

Wenn die Pflanzen ins Beet eingesetzt werden sollen, dann sollte auf verschiedene Dinge geachtet werden. Wichtig ist, dass die Erde des gesamten Beetes als erstes einmal ausgehoben wird, damit eine Drainage angelegt werden kann. Denn der Japankohl verträgt keinerlei Staunässe. In das ausgehobene Beet wird daher als erste eine Schicht aus Kies oder Sand gelegt, bevor die mit Kompost angereicherte ausgehobene Erde wieder eingefüllt wird. Danach sollte die folgende Pflanzanleitung beachtet werden:

  • Reihen anlegen
  • jede Reihe mit 30 bis 40 Zentimeter Abstand
  • hierfür Seile spannen
  • hier entlang können die Pflanzen eingesetzt werden
  • auch innerhalb der Reihe auf gleichen Abstand achten
  • kleine Löcher ausheben
  • direkt ins Pflanzloch zusätzlich Kompost und Hornmehl geben
  • Kohlpflanzen einsetzen und Erde gut andrücken
  • danach gut gießen
  • rund um Pflanzen mulchen, hält die Feuchtigkeit in Erde

Tipp: Der Mulch auf der Gartenerde bietet zudem eine gute Möglichkeit, dass die Pflanzen ständig Nährstoffe erhalten, die sich aus dem Mulch zersetzen und mit dem Gießwasser in die Erde gelangen.

Pflege

Nach dem Pflanzen benötigt der Kohl natürlich die ideale Pflege, damit er auch geerntet werden kann. Bei dem Gemüse handelt es sich um einen sogenannten Starkzehrer, das heißt, die Pflanze benötigt viel Wasser und Nährstoffe. Hierauf ist unbedingt über die Sommermonate zu achten. Dennoch ist Chinakohl einfacher in der Pflege als andere Kohlsorten. Nachdem die Setzlinge gepflanzt wurden, vergehen nur etwa acht Wochen, bis sich hieraus ein großer Kohl gebildet haben sollte. So sollte beim Düngen und Gießen vor allem auf das Folgende geachtet werden:

  • immer genügend wässern
  • in den frühen Morgen- oder späten Abendstunden
  • nicht direkt über die Kohlköpfe
  • nur an die Wurzeln gießen
  • mit Kompost düngen
  • Hornmehl zugeben
  • während des gesamten Wachstums
  • alle zwei Wochen düngen
  • zusätzlich Brennnesseljauche zum Gießwasser geben

Zwischendurch ist es ratsam, die Erde im Beet immer mal wieder aufzulockern. Hierzu wird vorsichtig mit einer Harke zwischen den Pflanzen gearbeitet.

Chinakohl, Brassica rapa subsp. pekinensis

Tipp: Damit der Kohl gut wächst, dürfen Sie diesen nicht gemeinsam oder nacheinander mit anderen Kohlarten oder anderen Kreuzblütlern, zu denen zum Beispiel Rettich, Raps oder Senf gehören, in einem Beet anbauen. Gute Pflanznachbarn hingegen sind Erbsen, Sellerie oder Tomaten.

Richtiger Zeitpunkt

Um den Chinakohl selbst auszusäen, ist der Juni der richtige Zeitpunkt. Damit die Samen und Keimlinge geschützt sind, ist es ratsam, diese in kleinen Anzuchttöpfen auszusäen. Damit die großen Kohlköpfe dann im Oktober geerntet werden können, sollten die Setzlinge, die entweder selbst gezogen oder im Handel erworben wurden, im August eingepflanzt werden. Alternativ können die Samen im Juni auch direkt in das vorbereitete Beet gegeben werden. Hierbei sollte direkt auf den Pflanzabstand geachtet werden, der auch beim Pflanzen eingehalten werden sollte.

Tipp: Sinnvoller ist es, wenn Sie Ihren Chinakohl beim Anbauen auch direkt selbst aussäen, hierbei Töpfe für die Aussaat zu wählen. Denn so können Sie hinterher nur die kräftigen Pflanzen ins Beet einsetzen. Bei der direkten Aussaat ins Beet kann es dagegen durchaus zu Löchern in der Pflanzreihe kommen, wenn nicht alle Samen aufgegangen sind.

Ernte

Im Oktober können Sie in der Regel mit dem Ernten beginnen. Dann haben die Kohlköpfe eine stattliche Größe erreicht. Japankohl verträgt wenige Minustemperaturen von bis zu -4° C. Daher sollte die vollständige Ernte vor oder während der ersten Nachtfröste erfolgen. Ernten können Sie auf zwei verschiedene Arten. So sollte vorher überlegt werden, ob für die direkte Verwendung in der Küche oder für eine Lagerung, der Chinakohl den Beet entnommen werden soll. Daher sehen die zwei Arten der Ernte wie folgt aus:

  • Kohl insgesamt mit der Wurzel aus Erde ziehen
  • eignet sich gut für die Lagerung
  • scharfes Messer nutzen
  • direkt über der Erde Strunk trennen
  • Hüllblätter entfernen
  • in Küche verwenden
  • idealerweise direkt frisch
  • spätestens nach wenigen Tagen verbrauchen
  • in feuchte Tücher gewickelt im Kühlschrank aufbewahren
  • alternativ auch einlagern
Chinakohl, Brassica rapa subsp. pekinensis

Tipp: Damit Ihr Chinakohl besonders gut wächst, setzen Sie im Beet zwischen den Kohlköpfen einfach ein paar Studentenblumen (Tagetes nana) ein. Denn diese fördern das Wachstum dieser Kohlsorte und können für den Kohl schädliche Wurzelälchen vertreiben.

Lagerung

Chinakohl ist sehr gut lagerfähig. Daher lässt sich die Ernte eines Beetes gut für den Winter einlagern und muss nicht sofort nach dem Ernten verbraucht werden. Bei der Lagerung sollten Sie auf das Folgende unbedingt achten, damit Sie die Kohlköpfe über den gesamten Winter verwenden können:

  • beste Methode mit Wurzeln ernten
  • kühler Raum und hohe Luftfeuchtigkeit
  • Wurzeln in Kisten mit feuchtem Sand setzen
  • hält bis etwa Ende Januar
  • geschnittene Köpfe Hüllblätter entfernen
  • in Zeitungspapier wickeln
  • aufrecht dicht in Holzkiste setzen
  • Köpfe regelmäßig auf braune Blätter untersuchen
  • diese sofort entfernen
  • wieder in Papier wickeln

Hinweis: Für die längere Lagerung ist es auf jeden Fall sinnvoll, wenn Sie die Kohlköpfe mit den Wurzeln ernten und direkt in die Sandkiste einsetzen. Die Lagerung der bereits geschnittenen und entblätterten Köpfe hingegen ist nur für eine kürzere Periode von etwa einem Monat zu empfehlen. Im Kühlschrank hält der Japankohl so bis zu einem Monat.


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