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Chinaschilf im Kübel: Pflege von Schilf im Topf

Chinaschilf (Miscanthus sinensis) lässt sich hervorragend im Kübel kultivieren. Wenn Sie die beliebten Ziergräser ebenfalls im Topf halten wollen, müssen Sie bestimmte Punkte bei der Pflege beachten.

Video-Tipp

Auf den Punkt gebracht

  • bevorzugt ein feuchtes Substrat
  • sonnige Standorte sind ideal
  • regelmäßiges Wässern wichtig
  • jährlicher Schnitt notwendig
  • Vermehrung durch Teilung möglich

Substrat

Um den Miscanthus-Arten die Kultivierung im Kübel so angenehm wie möglich zu gestalten, muss das Substrat stimmen. Es handelt sich um anspruchslose Gewächse, die vor allem eine gute Drainage benötigen, da sie feuchtigkeitsliebend sind. Staunässe vertragen sie dennoch nicht. Die folgenden Punkte sollten Sie beim Substrat beachten:

  • qualitativ hochwertige Substrate auswählen
  • geeignet sind Blumenerde, Kübelpflanzensubstrat oder Gartenerde
  • Gartenerde mit Kompost anreichern
  • mit Quarzsand auflockern
Blumentopf mit dem richtigen Substrat befüllen

Tipp: Sterilisieren Sie die Gartenerde vor der Nutzung. Auf diese Weise töten Sie mögliche Eier und Jungtiere von Schädlingen, sowie Schimmelsporen und Krankheitserreger ab.

Umtopfen

Chinaschilf im Kübel- und Blumenkasten ist sehr wuchs- und ausbreitungsfreudig, was es notwendig macht, das Gewächs jährlich umzutopfen. Das Umtopfen wirkt sich positiv auf den Wuchs der Pflanze aus und schützt vor einem Nährstoffmangel. Weiterhin ist der Vorgang wichtig, wenn Sie ein neues Exemplar gekauft haben. Sie sollten es sofort nach dem Kauf umtopfen, da die verwendeten Kübel schlichtweg zu klein sind. Falls Sie Ihre bereits etablierten Exemplare umtopfen müssen, ist ein Termin Anfang April empfehlenswert. Danach hat die Pflanze ausreichend Zeit, wieder auszutreiben. Die folgende Anleitung führt Sie durch die notwendigen Schritte beim Umtopfen:

  • Kübel mit Abzugslöchern verwenden
  • neuer Kübel zwei- bis dreimal so groß
  • Drainageschicht (aus Tonscherben, Blähton, Kies) im neuen Topf anlegen
  • mit Substrat füllen
  • Pflanze aus altem Gefäß lösen
  • Wurzeln überprüfen
  • faulige, abgestorbene oder vertrocknete Wurzeln entfernen
  • Wurzeln für wenige Minuten in Wasser tauchen
  • anschließend Pflanze in neuen Topf setzen
  • müssen 8 bis 10 cm tief im Substrat sitzen
  • mit Substrat auffüllen
  • vorsichtig andrücken
  • gründlich wässern
Chinaschilf im Kübel

Hinweis: Da die Halme des Chinaschilfs scharfe Kanten haben, sollten Sie beim Umgang mit der Pflanze Handschuhe tragen.

Standort

Nachdem Sie die Pflanze in den neuen Topf gesetzt oder Ihre bisherigen Exemplare umgetopft haben, benötigen Sie noch den passenden Standort. Beim Chinaschilf handelt es sich um eine Pflanze, die aufgrund ihrer Größe und den Anforderungen ideal für Balkone, Terrassen und Innenhöfe ist. Innenräume sind bis auf Wintergärten nur bedingt geeignet, da es ihnen vor allem über den Winter zu warm und trocken wird. Die folgenden Eigenschaften sollten Sie beachten, wenn Sie ein Plätzchen für die Ziergräser suchen:

  • Lichtbedarf: sonnig bis halbschattig
  • Sonne wird bevorzugt
  • Schatten wird nicht toleriert
  • windgeschützt

Gießen

Micanthus-Arten sind Gräser, die auf ein feuchtes Substrat angewiesen sind. Aus diesem Grund ist es wichtig, sie regelmäßig zu gießen, da die Pflanzen schnell unter Trockenschäden leiden. Vor allem bei der Kübelhaltung kommt es schnell zu Trockenstress, da weniger Substrat vorhanden ist als bei der Kultivierung im Freiland. Zudem müssen Sie bei jungen Exemplaren darauf achten, dass sie niemals austrocknen, da sonst deutlich schneller eingehen. Gehen Sie wie folgt beim Gießen vor:

  • von Frühling bis Herbst gießen
  • kalkarmes Wasser verwenden
  • Erde immer leicht feucht halten
  • täglich auf Feuchtigkeit überprüfen
  • oberste Schicht nicht antrocknen lassen
  • in Hitzeperioden täglich wässern (morgens oder abends)
  • nie direkt Pflanze gießen
  • ausschließlich das Substrat
Chinaschilf im Topf

Hinweis: Sie können Ihre Exemplare mit einer Mulchschicht aus Reisig abdecken, damit das verabreichte Gießwasser in Trockenperioden nicht sofort wieder verdunstet.

Düngen

Wenn Sie Chinaschilf als Kübelpflanze halten, müssen Sie mit einem höheren Nährstoffverbrauch als im Freiland rechnen. Die Gräser sind sehr hungrig und müssen entsprechend mit ausreichend Nährstoffen versorgt werden. Der Vorteil: Wenn Sie jedes Jahr umtopfen, können Sie auf zusätzlichen Dünger verzichten, da die Pflanze durch das frische Substrat alle notwendigen Nährstoffe bis ins nächste Jahr zur Verfügung hat. Haben Sie den Substratwechsel versäumt, müssen Sie über die Vegetationsperiode vom späten Frühling bis in den Herbst hinein zusätzlich düngen. Das gelingt wie folgt:

  • alle 4 Wochen düngen
  • organische Garten- oder Bambusdünger verwenden
  • über das Gießwasser verabreichen
  • nach Herstellerangaben dosieren

Schneiden

Der Schnitt ist eine der wichtigsten Pflegemaßnahmen, damit Ihnen das Schilf nicht über den Kopf wächst und der neue Austrieb gefördert wird. Halme aus dem letzten Jahr wirken sich negativ auf den Austrieb aus. Aus diesem Grund sollten Sie das Chinaschilf im Frühjahr schneiden, idealerweise vor dem Umtopfen in einen neuen Kübel. Durch den frühzeitigen Schnitt reduzieren Sie zudem die Schnittgefahr durch die Halme beim Umtopfen. Für den Schnitt benötigen Sie neben Handschuhen eine Gartenschere, die über eine ausreichende Hebelwirkung verfügt. Da die Halme von Miscanthus-Arten sehr robust sind, reichen schwächere Gartenscheren nicht aus. Zurückgeschnitten wird das Schilf wie folgt:

  • Handschuhe anziehen
  • Gartenschere schärfen und desinfizieren
  • mehrere Halme in Bündeln zusammenfügen
  • Bündel auf 5 cm zurückschneiden
  • für gesamte Pflanze wiederholen
  • Halme auf dem Kompost oder im Biomüll entsorgen
Gras von Chinaschilf
Quelle: Photo by David J. Stang, Miscanthus sinensis Variegatus 3zz, bearbeitet von Plantopedia, CC BY-SA 4.0

Hinweis: Waschen Sie unbedingt Hautstellen ab, die mit dem Pflanzensaft des Chinaschilfs in Berührung gekommen sind. Er ist phototoxisch, wodurch die Haut empfindlicher auf UV-Strahlung wird, was zu einer erhöhten Sonnenbrandgefahr, Blasenbildung und Juckreiz führt.

Überwintern

Ein großer Vorteil am Chinaschilf im Kübel ist die Winterhärte. Die Gräser können problemlos über den Winter auf dem Balkon, der Terrasse oder im Wintergarten gehalten werden, ohne das die Vitalität der Ziergräser darunter leidet. Sie können die einzelnen Exemplare sogar an ihrem ursprünglichen Standort belassen, solange sie nicht zu dunkel stehen oder dauerhaft Schmelzwasser abbekommen. Als Schutz vor der Witterung können Sie das Ziergras in den Türeingang oder unter ein Dach stellen. Trotz der Winterhärte müssen Sie die im Topf kultivierten Exemplare auf die kalte Jahreszeit vorbereiten:

  • Zeitpunkt: Mitte Oktober bis Mitte November
  • Handschuhe anziehen
  • Halme zusammenbinden
  • robuste Schnur, Sisal oder Hanf, verwenden
  • im oberen und mittleren Drittel zusammenbinden
  • anschließend Kübel einpacken
  • Gartenvlies oder Reisigmatten verwenden
  • Kübel auf Styropor stellen
  • in regelmäßigen Abständen mäßig wässern
  • Düngezugaben sind nicht erforderlich
  • im zeitigen Frühjahr auspacken
  • ideal kurz vor dem Umtopfen
Mit Reisig und Mulch winterfest gemachtes Gartenbeet
Junge Exemplare vertragen eine wärmende Schicht Reisig oder trockenes Laub, das wenige Zentimeter hoch ist.

Tipp: Das Material schützt vor dem Austrocknen und möglichen Frostschäden, denn junges Chinaschilf ist noch nicht so robust wie adulte Pflanzen.

Vermehrung

Wenn Sie Ihre Miscanthus-Pflanzen vermehren wollen, bietet sich die Teilung des Wurzelballens am besten an. Auf diese Weise können Sie selbst größere Exemplare problemlos auf kleinere Töpfe verteilen und gleichzeitig die Menge an Gräsern erhöhen. Der ideale Zeitpunkt zum Teilen ist das zeitige Frühjahr, wenn Sie das Schilf schneiden und umtopfen. Da Sie die Pflanze beim Umtopfen aus dem alten Kübel entnehmen, haben Sie sofort Zugang zu den einzelnen Rhizomen und können diese für die Vermehrung nutzen. Die folgende Anleitung erklärt Ihnen die Teilung Schritt für Schritt:

  • scharfes, desinfiziertes Messer verwenden
  • Schilf vorher schneiden
  • Pflanze anschließend aus Topf entnehmen
  • beschädigte, tote oder faulige Wurzel entfernen
  • Rhizome aussuchen und mit Messer abtrennen
  • Rhizome in neue Kübel einsetzen
  • Substrat wie beim Umtopfen nutzen
  • ausreichend wässern
  • an passenden Standort stellen
  • wie gewohnt pflegen
Blüten der Miscanthus sinensis
Quelle: Koichi Oda, Miscanthus sinensis – Flickr – odako1 (1), bearbeitet von Plantopedia, CC BY-SA 2.0

Die Vermehrung über Samen ist über das ganze Jahr bei Temperaturen von 20 bis 25 °C und einer Keimdauer von 14 bis 21 Tagen möglich. Da die Keimlinge jedoch sehr lange brauchen, bis sie die gewünschte Höhe erreichen, wird die Teilung für die Vermehrung bevorzugt.

Häufig gestellte Fragen

Ist Chinaschilf im Kübel anfällig für Krankheiten oder Schädlinge?

Miscanthus-Arten sind äußerst resistent gegen Krankheiten und Schädlinge. Die einzigen Probleme stellen Pflegefehler dar, die sich häufig in verfärbten Halmen oder einer schlechten Vitalität zeigen. Meist handelt es sich um zu viel oder zu wenig Wasser oder es sind nicht genügend Nährstoffe vorhanden. Ein falscher Standort wirkt sich ebenfalls negativ auf die Gesundheit der Pflanze aus.

Ist das Schilf gefährlich für Katzen?

Chinaschilf ist aufgrund der langen Halme interessant für Katzen, da sie gerne an Gräsern knabbern. Giftig ist das Ziergras nicht, dennoch sollten Sie Ihren Stubentiger nicht an den Blättern kauen lassen. Da sie sehr scharfkantig sind, könnte sich Ihre Katze verletzen. Vor allem im Mundraum kann es zu schmerzhaften Schnitten kommen.

Welche Arten sind als Sichtschutz geeignet?

Für große Balkone oder Terrassen bietet sich vor allem das Riesen-Chinaschilf (Miscanthus giganteus) an. Es erreicht Wuchshöhen von bis zu 400 Zentimetern und lässt sich ebenso unproblematisch in großen Kübeln ziehen. Achten Sie darauf, dass es pro Tag fünf bis zehn Zentimeter wächst und daher unter Kontrolle gehalten werden muss.

Autor
Mirko ist zwar studierter Anglist, beherrscht aber auch die Sprache der Pflanzen perfekt. Er wuchs quasi im Schrebergarten seiner Großeltern auf und verbringt den Großteil seiner Freizeit in der Natur, wenn er nicht gerade schreibt.
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