Dürfen Hunde Tomaten essen?
Tomaten gelten als gesund, denn sie enthalten viele Vitamine und Mineralstoffe. Doch dürfen Tomaten auch bedenkenlos in den Hunde-Napf? Ein Inhaltsstoff gibt den Ausschlag, wann die runden Früchte „hundetauglich“ sind.
Auf den Punkt gebracht
- grüne Tomaten enthalten zu viel giftiges Solanin
- reife Tomaten sind in kleinen Mengen verträglich und gesund
- idealerweise gekocht und geschält, aber auch roh bzw. verarbeitet
- bei bestimmten Krankheitsbildern nicht empfehlenswert, auch Tomatenallergie möglich
Inhaltsverzeichnis
Giftiges Solanin
Während ihres Wachstums bilden Tomatenfrüchte unter anderem einen Stoff mit der Bezeichnung Solanin. Dieses Solanin ist nicht nur für Menschen, sondern auch für Hunde giftig. Deswegen dürfen unsere Vierbeiner keine Tomaten essen, die Solanin enthalten. Die Gefahr einer Vergiftung besteht hauptsächlich bei grünen, auch nur teilweise grünen, Früchten. Mit dem Heranreifen der Früchte wird das Solanin abgebaut, seine Konzentration sinkt zunehmend. Reife Tomaten enthalten schließlich nur noch wenig Solanin. Hält sich die Verzehrmenge im Rahmen, gilt die geringe Restmenge als unbedenklich.
Reife Tomaten erkennen
Vollreife Tomatenfrüchte sind für die Hundeernährung nicht nur ungefährlich, sogar überdies gesund. Daher dürfen sie einen Platz auf dem Hundespeiseplan bekommen. Doch die verfütterten Tomaten müssen vollreif sein. Reife Tomaten im eigenen Garten erkennen Sie daran, dass sie sich leicht ernten lassen. Konkret heißt das, dass der Stiel mühelos an der leicht verdickten Sollbruchstelle „bricht“. Weitere Merkmale einer wirklich reifen Tomate:
- sie hat ihre typische Reifefärbung angenommen
- ist je nach Tomatensorte, beispielsweise rot, gelb oder schwarz
- hat keine grünen Stellen
- ist weich, gibt bei Druck nach
Hinweis: Auch eine reife Tomate besitzt eine grüne Stelle: den Strunk. Dieser sollte großzügig herausgeschnitten werden.
Grundregeln für Tomatenkost
Auch wenn reife Tomaten kaum Solanin enthalten, ein kleiner Rest von diesem Stoff verbleibt in jeder Frucht. Da bekanntermaßen die Dosis das Gift macht, darf der Hund nicht zu viele Tomaten auf einmal bekommen. Es kann hier kein allgemeingültiger Richtwert genannt werden, da sich Hunde in Gewicht und Größe deutlich unterscheiden können. Es bietet sich an, mit kleiner Tomatenmenge anzufangen, den Hund zu beobachten, um dann schrittweise eine Mengenanpassung vorzunehmen. Ansonsten dürfen Hunde Tomaten roh und gekocht essen. Auch diverse Speisen mit Tomaten dürfen verfüttert werden, sofern die übrigen Zutaten für Hunde erlaubt sind.
Optimal: gekocht und geschält
Auch wenn Hunde Tomaten roh essen dürfen, gekocht sind diese weit bekömmlicher. Noch besser ist es, wenn sie vor dem Verfüttern auch noch geschält werden, da die Schale schwer verdaulich ist.
Tipp: Kommen Tomaten aus dem konventionellen Anbau, waschen Sie sie besonders lange und gründlich unter fließendem Wasser ab. Nur so lassen sich eventuelle Rückstände chemischer Spritzmittel nahezu restlos entfernen.
Gesundheitliche Bedenken abklären
Gesunde Hunde werden problemlos Tomaten essen können. Ist ein Hund krank, sollte eine Tomatenfütterung zuvor mit dem Tierarzt abgeklärt werden. Es besteht die Gefahr, dass sich insbesondere bestehende Magen-Darmkrankheiten durch Tomatenverzehr verschlimmern. So spricht die Diagnose Sodbrennen eindeutig gegen Tomatenmahlzeiten.
Tomatenallergie
Einige Hunde können auf Tomaten allergisch reagieren, auch wenn sie ansonsten kerngesund sind. Nach der ersten Tomatenmahlzeit sollte das Haustier daher aufmerksam beobachtet werden. Symptome einer möglichen Allergie können sein:
- Atembeschwerden
- Husten und/oder Niesen
- Schwellungen
- Nesselsucht
Tomatenpflanzen in Hundenähe
Bauen Sie Tomaten im Garten oder auf dem Balkon an und Ihr Hund kann frei herumlaufen? Dann ist Vorsicht angesagt, denn Hunde sind neugierige Tiere. Es kann vorkommen, dass Hunde unreife Tomaten oder Tomatenblätter, die ebenfalls Solanin enthalten, anknabbern.
Tipp: Gehen Sie auf Nummer sicher und erschweren Sie Ihrem Hund den Zugang zu Tomatenpflanzen. Zum Beispiel indem Sie das Beet einzäunen bzw. die Tür des Gewächshauses geschlossen halten.
Symptome einer Vergiftung
Es ist immer gut, die Symptome einer Solanin Vergiftung zu kennen und folglich zu erkennen, falls der Hund diese wiedererwarten zeigt. Denn je nachdem, wie hoch die aufgenommene Menge an Solanin ist, sind die Folgen durchaus keine Kleinigkeit. Hier ein Überblick der beobachteten Symptome, die jedoch nicht alle gleichzeitig auftreten müssen:
- Verwirrung
- Schläfrigkeit
- Muskelzuckung
- Muskelschwäche
- Koordinationsprobleme
- Magen-Darm-Probleme
- Durchfall
Häufig gestellte Frage
Es ist grundsätzlich möglich, Fertigprodukte zu verfüttern. Achten Sie aber unbedingt darauf, dass diese weder Salz noch Zucker enthalten. Auch künstliche Aroma- und Farbstoffe sollten tabu sein, da sie auf Dauer die Gesundheit des Hundes schädigen können.
Wie ein Hund auf die aufgenommene Solaninmenge reagieren wird, lässt sich nicht genau vorhersagen. Die Schwere der Vergiftung hängt unter anderem von Faktoren wie dem allgemeinen Gesundheitszustand, Körpergröße und aufgenommene Menge. Riskieren Sie nichts, indem Sie abwarten. Suchen Sie besser umgehend einen Tierarzt auf.
Ja. Hier ist jedoch besonders aufmerksam darauf zu achten, dass es sich sicher um eine bereits reife grüne Tomate handelt.