Dürfen Meerschweinchen Paprika essen?
Immer nur Heu will auf Dauer kein Meerschweinchen fressen. Obst und Gemüse könnte Farbe und Geschmack in den Speiseplan bringen. Dürfen Meerschweinchen etwa Paprika essen?
Auf den Punkt gebracht
- Meerschweinchen dürfen Paprika essen, vorzugsweise die grünen Schoten
- keine Blätter, Stiele und Kerne verfüttern, keine scharfen Chilis
- möglichst Bio-Qualität verwenden, zumindest Schoten gründlich waschen
- Häufigkeit und Menge: 2- bis 3-mal pro Woche, 2 bis 3 mittelgroße Stücke
- Meerschweinchen langsam an Paprika gewöhnen, auf Verträglichkeit/Allergien achten
Geeignetes Meerschweinchenfutter
Ob grün, gelb oder rot, Meerschweinchen dürfen von jeder Paprikaschote essen. Richtig dosiert ist das Gemüse eine bedenkenlose Nascherei! Doch auch seine „inneren Werte“ machen es zu einer gesunden Essenszugabe.
- Vitamin C: deckt einen großen Teil des Bedarfs von Meerschweinchen
- Vitamin A: wirkt entzündungshemmend
- Kalzium und Phosphat: für starke Knochen und gute Augen
- Antioxidantien: bringen das Immunsystem auf Trab
- Ballaststoffe: fördern die Verdauung
Tipp: Grüne und gelbe Paprikaschoten sind erste Wahl, während bei roten Exemplaren etwas Zurückhaltung angesagt ist, da sie im Vergleich mehr Zucker enthalten und so das Risiko für Übergewicht und Diabetes erhöhen.
Blätter, Stiele und Kerne: ungeeignet bis giftig
Blätter dieses Nachtschattengewächses sind für Meerschweinchen giftig. Stiele sind so hart, dass sie sich für den Verzehr nicht eignen. Kerne sind im Prinzip „servierbar“, und einige Meerschweinchen scheinen sie gern zu knabbern. Doch da sie relativ klein und fest sind, befürchten viele Besitzer, dass sich ihr Tier daran verschlucken kann. Wer sicher gehen will, gibt seinen Meerschweinchen nur komplett kernlose Paprika zu essen.
Paprika richtig verfüttern
Die Hauptmahlzeit der Meerschweinchen sollte stets aus Heu bestehen. Paprika darf nur eine Zugabe sein, da sind sich alle Experten einig. Pro Fütterung sollten Sie immer nur 2 bis 3 mittelgroße Paprikastücke verabreichen. Doch während einige von ihnen tägliche Fütterung mit Paprika als problemlos ansehen, raten andere zu 2- bis 3-mal pro Woche. Wobei, wenn Sie gerade viel Paprika zur Hand haben, diese vorübergehend auch täglich verfüttert werden darf.
Damit Paprika den Meerschweinchen auch wirklich gut bekommt, sollten Sie stets folgende Punkte beachten:
- nur frische, knackige Früchte verwenden
- möglichst in Bio-Qualität
- vorzugsweise grüne Schoten wählen
- gründlich waschen, um eventuelle Schadstoffe zu beseitigen
- nur Fruchtfleisch verwenden, Kerne und Stiel entfernen
- nur portionsweise, bis max. 100 Gramm pro Tag, verfüttern
Tipp: Gewöhnen Sie Ihr Haustier nur langsam an Paprika. Beobachten Sie, ob und wie viel ihm gut bekommt, und richten Sie weitere Fütterungen daran aus. Manche Tiere entwickeln eine Allergie gegen Paprika. In diesem Fall muss das Gemüse sofort vom Speiseplan verschwinden.
Chilis nicht verwenden
Chilis sind Paprikas, die je nach Sorte einen deutlich höheren Schärfegrad als „normale“ Paprikaschoten besitzen. Diese Schärfe kann auch in kleinen Dosen den Magen eines Meerschweinchens reizen und zu Verdauungsbeschwerden führen. Sie haben auf dem Speiseplan dieses Kleinsäugers nichts zu suchen.
Häufig gestellte Fragen
Nein, besser nicht. Gekochte Nahrung ist für Meerschweinchen nicht gut geeignet, da sie häufig zu Verdauungsbeschwerden führt. Bleiben Sie bei Rohkost!
Alle Zwiebelgewächse sind ungeeignet, ebenso Rettich und Kartoffeln. Von den Radieschen dürfen nur die Blätter an Meerschweinchen verfüttert werden, Knollen nicht. Von den Obstsorten sind alle Steinfrüchte ungeeignet. Exotische Früchte wie Avocado, Granatapfel, Litschi, Kiwi, Mango und Papaya sind ebenfalls kein geeignetes Futter.
Jede Form von Süßigkeiten sowie Salzgebäck. Außerdem können ihre Mägen Getreidekörner und Reis nicht verdauen. Auch frisches oder altes Brot ist kein geeignetes Futtermittel! Hülsenfrüchte erzeugen starke Blähungen, die für Meerschweinchen gefährlich werden können.