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Echter/Falscher Mehltau bei Rosen bekämpfen – 5 Hausmittel

Rosen gehören zu den ewigen Favoriten im Garten und den eigenen vier Wänden. Ihre charakteristische Blütenform, der Duft, selbst die Dornen sind ein wahrer Genuss für jeden Betrachter, der einen Blick auf die Gewächse wirft. Da ist es nicht verwunderlich, dass  Rosenliebhaber erschrecken, wenn plötzlich ein mehliger Belag die Blätter befällt und die Rose schwächelt. Hier handelt es sich nämlich um den gefürchteten Mehltau, mit dem nicht zu spaßen ist.

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Mehltau auf den Blättern

Wenn sich ab den Sonnenstrahlen im Frühling die ersten Rosenknospen und Blätter endlich dem Licht entgegenstrecken, steigt auch die Angst vor dem berüchtigten Pilzrasen des Mehltaus. Dieser legt sich wie eine schwächende Schicht auf jeder Art von Rose ab, egal ob im Freiland oder der Wohnung, und lässt das wunderbare Gewächs immer mehr zu Grunde gehen. Damit Sie nicht den Kampf gegen die Pilze verlieren, sollten Sie diese mit Hausmitteln beseitigen. Dabei ist es wichtig zu wissen, wie sich die zwei Arten des Mehltaus effektiv vorbeugen und bekämpfen lassen.

  • Echter Mehltau
  • Falscher Mehltau

Was ist Echter Mehltau?

Der Echte Mehltau ist eine Erkrankung der Rosen und verschiedener Arten Steinobst, besonders gerne Pfirsiche, die durch Pilze mit dem Namen „Podosphaera pannosa“ verursacht wird. Diese Schimmelpilze haben sich speziell auf die zahlreichen Rosenarten spezialisiert und werden aus diesem Grund auch der Echte Rosentaupilz genannt. Dieser Erreger gehört zu den bekanntesten Mehltauarten auf der ganzen Welt und ist schon seit Jahrhunderten bekannt, was die Behandlung mit einem geeigneten Hausmittel so erfolgreich macht. Sobald die Rosen mit dem Myzel infiziert wurden, breitet sich dieser wie ein Teppich auf den Gewächsen aus und folgende Symptome treten auf.

Mehltau auf Kürbis, hier an Zucchini-Blättern
Quelle: Rasbak, Echte meeldauw op Courgette (Sphaerotheca fusca on Zucchini), bearbeitet von Plantopedia, CC BY-SA 3.0
  • weißer, mehliger Belag auf der Blattoberseite
  • bei starkem Befall breitet sich dieser auf die Blattunterseite, Triebspitzen, Knospen und Blüten aus
  • Blätter rollen sich ein
  • Blüten bleiben geschlossen oder bilden sich aufgrund vertrockneter Knospen nicht aus
  • Belag kann sich bei extremen Ausmaßen bräunlich färben
  • Wachstum wird eingedämmt
  • Rose verendet

Der Pilz behindert den Stoffwechsel der Rosen, indem er sich auf der Oberseite der Blätter festsetzt und durch spezielle Saugorgane in die Zellen der Pflanze dringt. Dort kann sich der Pilz anschließend problemlos vermehren, solange Sie ihn nicht bekämpfen. Bei „Podosphaera pannosa“ handelt es sich um einen Schönwetterpilz. Wie der Name schon andeutet, ist hier der Sporenflug effektiver, sobald es warm und trocken ist. Zwar kann der Befall schon im Frühling beginnen, doch benötigt der Mehltau dafür Temperaturen von mindestens 20°C und eine abwechselnd hohe Luftfeuchtigkeit, um besonders gefährlich zu werden. Zudem überwintert er folgendermaßen.

  • bildet im späten Herbst Fruchtkörper aus
  • diese schwarzen Kügelchen enthalten Sporen
  • setzen sich an den Triebspitzen und Knospen der Rose fest, ebenfalls im Gartenlaub, das nicht entsorgt wurde
  • im Frühjahr verteilen sich die Sporen beim Austreiben der Pflanze wieder

Aus diesem Grund ist dieser Pilz so hartnäckig und kann bei falscher Pflege unterschiedliche Rosenarten befallen, vor allem wenn diese geschwächt sind oder der Standort nicht ideal ist. Denn hier gilt: je schwächer die Rose ist, desto leichteres Spiel hat der Echte Mehltau.

Falscher Mehltau

Beim Falschen Mehltau handelt es sich ebenfalls um einen Pilz, nur wird dieser durch den Erreger „Peronospora sparsa“ verursacht. Der Schimmelpilz wurde da erste Mal in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts beschrieben und spezialisiert sich auf Rosen und zudem Brombeeren. Er ist im Gegensatz zum Schönwetterpilz ein Schlechtwetterpilz und dadurch effektiver bei kühleren Wetterlagen und zeigt sich im Frühling schon bei etwa 11°C. Zudem bevorzugt er eher feuchtere Standorte, da er sich im Frühjahr den Regen zu Nutzen macht, um die Rosen zu befallen. Ein Befall des Falschen Mehltaus gliedert sich wie folgt.

  • mehliger Pilzrasen in weiß-grauer Farbe an der Blattunterseite
  • gelbbraune bis violette Flecken auf der Oberseite des Blattes
  • Blätter werden abgeworfen
  • betroffene Triebe sterben ab
  • Pflanze wird schwächer und stirbt ab
braune und vertrocknete Rosenblätter
braune und vertrocknete Rosenblätter

Der Falsche Mehltau wirkt viel effektiver als der Echte, da sich die Sporen direkt in den Zellen der Pflanze befinden und von dort aus den gesamten Nährstoffhaushalt durcheinander bringen. Dabei treiben Sie ihre Organe aus und brechen durch die Unterseite des Blattes, was für den mehligen Belag sorgt. Sie müssen die Infektion durch „Peronospora sparsa“ unbedingt verhindern, da dieser hartnäckiger als der Echte ist und viel schneller zum Verenden der Rosengewächse führt. Das gilt für Zimmer- und Freilandrosen, obwohl Rosen im Garten häufiger von diesem Pilz betroffen sind, da sie Regentropfen zur Verbreitung nutzen.

Mehltau vorbeugen

Sind Ihre Rosen schon von den Wetterpilzen befallen, ist es häufig recht schwer sie wieder zu heilen. Aus diesem Grund sollten Sie einen möglichen Befall so gut es geht vorbeugen. Dabei kommt es vor allem auf die richtige Pflege der Rosenarten an, da sie nur so beständig gegen die Pilze sind. Da Rosengewächse allgemein anspruchsvoller sind, sollten Sie auf die folgenden Punkte achten, um die Pflanzen vor dem Befall zu schützen.

  • wählen Sie einen Standort, der über eine ausreichende Luftzirkulation verfügt, da sich die Sporen gut bei stickigen Luftverhältnissen vermehren können
  • zudem sollte dieser sehr sonnig sein, da nur dadurch mögliches Regen- oder Tauwasser auf den Blättern getrocknet werden kann, das sonst ein perfekter Nährboden für die Sporen ist
  • folgende Eigenschaften dagegen wirken förderlich für die Pilze: dunkel, feucht, Ecken mit schlechter Luftzirkulation
  • lockern Sie schwere Böden unbedingt auf, da diese häufig zu viel Feuchtigkeit speichern und nur schwer trocknen
  • das fördert die Bildung der Sporen und das sollten Sie unbedingt verhindern – reichern Sie ihn mit Kalium an
  • vergessen Sie nicht, ausreichend zu gießen und für eine hohe Luftfeuchtigkeit zu sorgen, da zu lang anhaltende Trockenheit die Rosen schwächen kann
  • eine Mulchschicht hilft hier vor allem bei Gartenrosen, solange der Boden durchlässig und humos ist
  • nutzen Sie nicht zu viele Düngemittel auf der Basis von Stickstoff
  • pflanzen Sie Rosengewächse für vier Jahre nicht an einen Standort, der zuvor von einer befallenen Pflanze besetzt war
  • die Erreger könnten sich noch im Boden befinden und schon beim nächsten Regen für einen Befall sorgen
  • vernachlässigen Sie nicht die richtige Schnittpflege der Pflanze und lichten Sie üppige Kronen gut aus, um einen möglichen Hitze- und Luftstau zu vermeiden
  • betroffene Pflanzenteile sollten Sie sofort entfernen und entsorgen, aber nicht auf dem Kompost
  • von Pilzen befallene Pflanzenteile beseitigen Sie entweder im Hausmüll oder verbrennen diese – dadurch beugen Sie dem Sporenflug vor
  • gießen Sie niemals am Abend, da das Wasser bis zur Nacht nicht verdunsten könnte
  • gießen Sie morgens können die Rosen das Wasser besser einziehen und dadurch bieten Sie keine Angriffsfläche für die Erreger
  • niemals die Blätter oder Triebe gießen, nur den Standort selbst und die Wurzeln, die gerne ausgiebig geduscht werden
  • Pflanzen Sie Kräuter zwischen die Rosengewächse
  • Basilikum, Schnittlauch und Kerbel wirken aufgrund ihrer enthaltenen Wirkstoffe als Schutzmittel vor den Pilzen
Rosen im Gartenbeet
Rosen im Gartenbeet

Halten Sie die folgenden Pflanzabstände ein, um Stauhitze zu vermeiden:

  • Zwergrosen: 30 – 40 cm
  • Beetrosen: 30 – 50 cm
  • Strauchrosen: Pflanzabstand entspricht der Wuchshöhe der Pflanze
  • Kletterrosen: 2 – 4 cm
  • Bodendeckerrosen: 40 – 150 cm (sortenabhängig)
  • Heckenrosen:  80 – 100 cm

Hausmittel gegen Mehltau

Gegen den Mehltau beider Pilzarten finden sich zahlreiche Hausmittel, die sich zum Bekämpfen eignen. Die Mittel sind vor allem zu empfehlen, damit Sie nicht zur chemischen Keule greifen müssen. Fungizide können zwar wirksam sein, sind aber nicht zu verantworten, wenn Sie Kübelpflanzen, die anschließend wieder in die Wohnung kommen, oder einen Garten haben, der in direkter Nähe zum Nachbarn oder sensiblen Naturgebieten liegt. Über die letzten Jahrhunderte haben sich einige Mittel etabliert, mit denen Sie problemlos den Mehltau an Ihren Rosen bekämpfen können.

Waschungen

Wichtig bei einem Befall mit Mehltau sind regelmäßige Waschungen der Rosengewächse, vor allem wenn sich dieser noch im Anfangsstadium befindet. Nutzen Sie ein feuchtes Mikrofasertuch und wischen sie den Belag ab und fahren danach mit einem der anderen Hausmittel fort. So können Sie den Befall etwas vermindern und die folgenden Mittel ziehen anschließend besser in die Pflanze ein.

Mehltau auf Pflanzenblatt
Quelle: Goldlocki, Tomate Mehltau Blatt, bearbeitet von Plantopedia, CC BY-SA 3.0

Milch oder Molke

Mager- und Rohmilch lassen sich recht gut gegen einen anfänglichen Befall einsetzen. Das enthaltene Lecithin wirkt aggressiv auf die Sporen und bekämpft diese effektiv, was hilft sie endgültig zu beseitigen.

Die Lösung:

  • mischen Sie 1 Liter Roh- oder Magermilch mit 9 Liter Wasser
  • füllen Sie das Mittel in eine Sprühflasche
  • behandeln Sie die Pflanzen alle zwei bis drei Tage ausgiebig mit dem Mittel

Falls Sie Molke benutzen, muss diese nicht gemischt werden und kann sofort auf die Pflanze aufgetragen werden. Ein großer Vorteil an Milchbehandlungen sind die enthaltenen Mikroorganismen, die nicht nur gegen die Pilze wirken, sondern auch die Abwehr der Rosengewächse stärken.

Triebmittel

Triebmittel wie Backpulver und Natron bieten sich aufgrund ihrer Eigenschaften ebenfalls gut an, um den Mehltau zu bekämpfen.

  • mischen Sie 45 g Backpulver oder Natron mit 50 ml Rapsöl
  • geben Sie einen Tropfen umweltfreundlichen Spülmittels hinzu
  • mischen Sie das Mittel mit fünf Litern Wasser
  • füllen Sie das Mittel in eine Sprühflasche
  • sprühen Sie jede befallene Rose mit dem Mittel ein
  • wiederholen Sie dies alle drei Tage, bis der Befall beseitigt wurde

Dieses Mittel können Sie problemlos bei gesunden Pflanzen anwenden. Es wirkt dadurch vorbeugend auf die Pilze.

Natron als Allzweckmittel nutzen
Natron als Allzweckmittel nutzen

Kräuterbrühen

Kräuterbrühen aus den folgenden Pflanzen haben sich äußerst gut gegen Mehltau bewährt und stärken die Pflanze zusätzlich von innen.

  • Ackerschachtelhalm
  • Rainfarn
  • Knoblauch

Für die Knoblauchbrühe müssen Sie nur zwei Knoblauchzehen klein schneiden und mit einem halben Liter kochendem Wasser aufgießen. Warten Sie bis der Sud abgekühlt hat und bestäuben Sie danach die Rosengewächse mit der Lösung.

Für Ackerschachtelhalm und Rainfarn gehen Sie wie folgt vor:

  • 300 Gramm frische oder 30 Gramm getrocknete Kräuter in zehn Liter Wasser für 24 Stunden einweichen
  • anschließend 15 Minuten aufkochen
  • im Verhältnis 1:5 mit Wasser mischen
  • bei Echtem Mehltau direkt auf die Pflanze sprühen
  • bei Falschem Mehltau die Brühe gießend verabreichen

Nützlinge

Verteilen Sie Larven von Marienkäfern im Garten, da diese sich vom Mehltau ernähren.

Folgende Arten haben sich hier bewährt:

  • Halyzia sedecimguttata (Sechzehnfleckiger Marienkäfer)
  • Psyllobora vigintiduopunctata (Zweiundzwanzigpunkt-Marienkäfer)
  • Tytthaspis sedecimpunctata (Sechzehnpunkt-Marienkäfer)
Marienkäfer als biologisches Mittel gegen Mehltau
Marienkäfer als biologisches Mittel gegen Mehltau

Alternative: biologische Präparate verwenden

Je stärker der Befall Ihrer Rosen mit dem Pilz ist, desto mehr können sich umweltverträgliche Präparate anbieten, die Sie im Handel erwerben können. Hierbei empfehlen sich zum Beispiel folgende Mittel, die speziell auf den Befall von Rosen ausgelegt sind.

  • Neudorff Fungisan Rosen- und Gemüse Pilzfrei
  • Neudorff Cueva Pilzfrei
  • Compo Duaxo Rosen Pilzfrei

Resistente Sorten

Es finden sich einige Sorten, die recht resistent gegen den Mehltau sind und mit denen Sie eine Erkrankung besser verhindern können. Im Grunde zählen hier alle Rosenarten dazu, die mit dem ADR-Zeichen versehen wurden. Die Anerkannten Deutschen Rosen sind resistenter gegen Pilzerkrankungen, unter anderem dem Mehltau in seinen zwei Varianten. Mit diesen Rosensorten müssen Sie nicht selbst die Pilze bekämpfen. Folgende vier Sorten sind besonders zu empfehlen.

Rosenstiel mit Blättern
Rosenstiel mit Blättern
  • Apfelblüte
  • Heidetraum
  • Palmengarten Frankfurt
  • Sommerwind

Tipp:

Selbst bei diesen Rosen empfiehlt es sich, regelmäßig vertrocknete oder abgeknickte Triebe und Blätter zu entfernen, da diese gute Angriffsstellen für die Pilze sein können. Säubern Sie danach immer die Gartengeräte, vor allem wenn Ihr Exemplar schon befallen ist.

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