Eibe bekommt gelbe Nadeln: was tun? | So helfen Sie der Eibenhecke
Die Eibe, auch Taxus baccata genannt, ist pflegeleicht. Nur selten leidet die Pflanze unter Krankheiten oder Pilzbefall. Die immergrüne Pflanze hat weiche Nadeln. Diese werden besonders bei jungen Pflanzen hin und wieder gelb, doch handelt es sich dabei nicht um eine Krankheit. Nachfolgend erfahren Sie, was Sie tun können, wenn die Eibe gelbe Nadeln bekommt.
Inhaltsverzeichnis
Gelbe Nadeln an der Eibe
Krankheiten sind nicht die Ursache für gelbe Nadeln der Eibe. Die Verfärbungen können durch
- ungünstigen Standort
- Schädlingsbefall
- Pilze
- Nährstoffmangel
- normale Alterung
hervorgerufen werden. Zumeist sind junge Pflanzen betroffen, die erst vor einem Jahr gepflanzt wurden. Sie sind noch nicht richtig mit dem Boden verwurzelt. Die Pflanze beginnt mit dem Austrieb und benötigt dafür viel Energie, Wasser und Nährstoffe. Aus dem Boden können die Pflanzen diese wichtigen Stoffe noch nicht optimal aufnehmen. Sie reagieren mit Nadelverfärbungen und mit Nadelabwurf. Zumeist werden die Pflanzen am Stamm, von innen heraus, gelb.
Tipp:
Im nächsten Jahr wird Ihre Eibenhecke wieder grün, sofern die Ursachen für die Verfärbung beseitigt werden. Die Gelbfärbung ist kein schwerwiegendes Problem, doch sollten Sie Ihren Pflanzen mit den entsprechenden Maßnahmen helfen.
Ungünstiger Standort
Eiben sind robust und können jeden Standort vertragen. Schatten und direkte Sonneneinstrahlung sind für ältere Pflanzen kein Problem. Junge Pflanzen kommen jedoch noch nicht gut mit starker Sonneneinstrahlung zurecht und werden gelb. Das ist auch im Winter bei der Wintersonne der Fall. Sie sollten einen nicht zu sonnigen Standort wählen. Um die Mittagszeit sollte ausreichend Schatten vorhanden sein. Der Standort sollte möglichst windgeschützt sein.
Hilfe für Jungpflanzen
Ist die Eibe noch jung und wird sie gelb, können Sie ihr mit verstärkten Wassergaben helfen, auch wenn Eiben eigentlich keine Staunässe mögen. Der Boden kann mit Humus angereichert werden, damit er durchlässiger wird und die Feuchtigkeit besser hält. Das Bodenleben fördern Sie mit einer Kombination aus einer Bakterienmischung (Wurzelstimulator) und organischem Bodendünger. So können sich schnell neue Keimwurzeln bilden. Die Pflanze kann das Wasser und die Nährstoffe dann besser aufnehmen. Zusätzlich können Sie die gelben Nadeln mit der Hand entfernen oder Taxus baccata leicht zurückschneiden.
Schädlingsbefall
Als Schädlinge, die Ihrer Eibe zu schaffen machen, kommen vor allem der Dickmaulrüssler, die Schildlaus und die Knospengallmilbe in Frage. Sie werden bei jungen Pflanzen zum Problem, während eine ältere Eibenhecke gegen solche Schädlinge weitgehend robust ist.
Tipp:
Sorgen Sie für Biodiversität, können Sie einem Befall mit Schädlingen weitgehend vorbeugen. Sie sollten auf einen Cocktail aus Würmern, Bodenbakterien und Schimmel achten, die ein biologisches Gleichgewicht gewährleisten und wertvollen Humus produzieren.
Dickmaulrüssler und Larven
Der Dickmaulrüssler wird auch als Eibenkäfer bezeichnet. Die Larven sind weiße Maden und können die Wurzeln anknabbern. Sie sollten, wenn die Eibe gelbe Nadeln bekommt, die Pflanzen ausgraben und auf einen Befall mit Dickmaulrüssler-Larven untersuchen. Die Käfer sind ab Mai aktiv. Sie sind 9 bis 11 Millimeter groß und halten sich tagsüber versteckt. Einen Befall mit Käfern erkennen Sie jedoch, wenn die Erde um den Stamm etwas aufgewühlt ist. Eine Bekämpfung der Larven und der Käfer mit Insektiziden ist kaum möglich. Besser ist die biologische Bekämpfung.
Bekämpfung mit Nematoden
Nematoden sind auch für Privatpersonen erhältlich und sind wirksame Maßnahmen zur Bekämpfung von Schädlingen. Sie bieten einige Vorteile:
- befallen die Larven von innen und fressen sie auf
- vermehren sich schnell
- sind völlig ungefährlich
Die Nematoden lieben einen feuchten Boden, weshalb Sie auf ausreichende Bewässerung achten sollten. Die biologische Bekämpfung der Dickmaulrüssler und deren Larven kann noch mit weiteren Nützlingen erfolgen:
- Vögel, beispielsweise Hühner
- Bodenbakterien
- Schimmelpilze
Schildläuse
Die Schildläuse sind an den Nadeln der Eibe aktiv und sorgen dafür, dass sie gelb werden. Sie sind oft nur schwer festzustellen. Ein Befall mit Schildläusen ist wahrscheinlich, wenn Sie Ameisen an der Eibe sehen. Die Ameisen ernähren sich vom Honigtau, der von den Schildläusen produziert wird. Im Sommer bilden die Schildläuse auf den Nadeln und Zweigen der Eiben wachsähnliche Eiersäcke. Sie saugen den Saft aus und können zu einer ernsthaften Gefahr werden, da sie sich rasant vermehren. Wichtig ist daher, dass die Schildläuse gründlich bekämpft werden. Eine einzige Laus kann bis zu 1.000 Nachkommen produzieren. Auch bei den Schildläusen ist eine Bekämpfung mit Insektiziden nicht wirksam.
Biologische Bekämpfung
Auf biologische Weise können Sie Schildläuse effizient bekämpfen. Das gelingt mit verschiedenen Mitteln:
- Abschneiden von befallenen Zweigen
- Unterbrechung der Ameisenstraßen
- Einsatz von Schlupfwespen
- Einsatz des Marienkäfers Exochomus quadripustulatis
Marienkäfer werden auch in Baumschulen verwendet. Sie bleiben auch mehrere Jahre an einem Ort, wenn sich die Schildlauspopulation hartnäckig hält. Sie können zusammen mit den Schlupfwespen verwendet werden. Schlupfwespen können dabei den starken Panzer der Schildläuse gut durchdringen.
Knospengallmilbe
Die Knospengallmilbe befällt die Blatt- und Blütenknospen der Eibe. Ein Befall ist daran zu erkennen, dass die Blattknospen zu etwa 6 bis 8 Millimeter großen Gallen verdickt sind und schlecht austreiben. Bei den Blütenknospen sind die Schuppen auseinander gebogen. Die Nadeln von Taxus baccata werden gelb. Später ist der Wuchs verkrüppelt und erinnert an Stacheldraht. Die Milben bekämpfen Sie, indem Sie die befallenen Triebe entfernen. Zusätzlich können Sie ein Pflanzenschutzmittel verwenden.
Pilzbefall
Auch durch Pilzbefall können die Nadeln der Eibe gelb werden. Sie sollten an einen Pilzbefall denken, wenn Sie keine Fraßspuren von Schädlingen sehen. Pilzbefall kann verschiedene Ursachen haben:
- schlechte Pflege
- zu dicht gepflanzte Eibenhecke
- feuchtes Wetter
- Staunässe
Pilze sind nur schwer zu bekämpfen, oftmals können Sie der Pflanze nicht mehr helfen. Sie sollten alle befallenen Pflanzenteile abschneiden. Den Boden sollten Sie lockern und eine Drainage anlegen. Mit Düngergaben können Sie dem Pilzbefall ebenfalls entgegenwirken.
Hinweis:
Entsorgen Sie die befallenen Pflanzenteile keinesfalls auf dem Kompost, da sich die Pilze sonst schnell verbreiten können.
Nährstoffmangel
Werden die Nadeln Ihrer Eibe gelb, sollten Sie auch an einen Nährstoffmangel denken. Sie sollten einen stickstoffhaltigen Dünger verwenden. Während stickstoffhaltige Düngergaben bis Mitte August möglich sind, können Sie ab Mitte August auch eine kalium- und phosphorhaltige Düngung vornehmen.