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Natürliche Feinde von Eichhörnchen: 7 Feinde im Garten

Eichhörnchen Feinde

Sie sind recht lustig anzusehen, die kleinen putzigen Gesellen mit ihrem buschigen Schwanz und Pinselohren, wenn sie von Ast zu Ast und Baum zu Baum springen. Sie toben so ausgelassen durchs Geäst und spielen, als ob ihnen niemand etwas anhaben könnte. Dennoch müssen die Eichhörnchen (Sciurus vulgaris) vorsichtig sein, denn nicht nur im Wald und der Flur, auch im heimischen Garten lauern überall Gefahren und natürliche Feinde auf sie.

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Eichhörnchen Feinde im Garten

Die kleinen fuchsroten bis braunschwarzen schnellen Flitzer mit einer Größe bis 25 cm, ebenso großem buschigen Schwanz und Pinselohren sind auch als Eichkater bekannt. Normal ist der Wald ihr Lebensraum. Allerdings aufgrund einer intensiven Forstwirtschaft und anhaltenden Urbanisierung erfolgt eine immer breitere Übernutzung und damit verbundene Zurückdrängung der Wälder. Dadurch erfolgt die Einschränkung der natürlichen Lebensräume vieler Wildtiere, so auch die des Eichhörnchens.

Im Gegensatz zu anderen Tieren versuchen die Eichkatzen dieser Misere zu entkommen und folgen dem Menschen in die Städte, wo sie ausreichend Nahrung und Unterschlüpfe finden. Vermehrt tauchen sie in Parks, auf Friedhöfen und in heimischen Gärten auf. Mit der Zeit verlieren sie sogar die Angst vor Menschen. Auch wenn die kleinen Nager noch so niedlich und possierlich aussehen, es bleiben Wildtiere. Das sollte respektiert werden, denn manch nähere Begegnung kann mitunter schmerzlich verlaufen. Eichhörnchen haben spitze und scharfe Zähne.

Eichhörnchenjunges
Eichhörnchenjunges

Auch wenn sie sich mittlerweile in der Nähe von Menschen recht wohlfühlen, müssen sie stets auf der Hut sein, denn auch hier lauern Gefahren. Teilweise können diese vom Menschen selbst ausgehen, beispielsweise der zunehmende Straßenverkehr. Allerdings gibt es auch einige natürliche Feinde, die nichts Gutes im Schilde führen.

Hinweis:

Laut Bundesnaturschutzverordnung (BArtSchV) werden Sciurus vulgaris als einheimische Tierart gelistet. Sie gehören zu den besonders geschützten wildlebenden Tieren und dürfen weder gefangen, verletzt oder getötet werden. Zuwiderhandlungen können mit Bußgeldern bis zu 50.000 Euro geahndet werden. Gleiches gilt auch für die Zerstörung ihrer Ruhe- und Wohnstätten.

Natürliche Feinde von Eichhörnchen

Gern siedeln sich Eichhörnchen auch in Gärten an, wenn für sie dort gute Lebensbedingungen zu finden sind. Hohe Laub- und Nadelbäume, vielleicht noch ein Haselnussstrauch und schon besteht die Möglichkeit Eichkatzen im eigenen Garten zu beobachten. Ihr Nest, auch als Kobel bekannt, errichten sie zum Schutz vor Feinden in einer Höhe von mindestens sechs Metern über der Erde, meist direkt am Stamm des Baumes oder auf starken Astgabeln. Ebenfalls nehmen Eichkatzen gern gekaufte oder selbst gebaute Kobeln als Wohnstätte an. Allerdings müssen Eichhörnchen auch in ihrem neuen Lebensraum, dem Garten auf der Hut sein, denn verschiedene natürliche Feinde sehen sie als Beute an.

Baummarder (Martes martes)

Er ist auch als „Edelmarder“ bekannt, denn in früheren Zeiten war sein Pelz sehr begehrt. Baummarder sind wohl die größten Feinde der Eichhörnchen. Beide Tiere teilen sich im normalen Lebensraum ein Revier. Hauptsächlich lebt er in Laub- und Mischwälder, großen Parkanlagen und kleinen Feldgehölzen. Genau wie die Eichkatze ist er ein hervorragender Kletterer und ebenso flink. Seine Füße kann er dabei um 180 Grad drehen. Während seiner Beutezüge kann er schon einmal im heimischen Garten landen. Besondere Merkmale des Baummarders sind:

  • kastanien- bis dunkelbraunes Fell
  • gelblich-brauner Kehlfleck
  • 45 bis 58 cm Körperlänge
  • buschiger Schwanz, 16 bis 28 cm lang
  • Gewicht 1 bis 1,8 kg
  • Einzelgänger
  • nachtaktiv
  • Allesfresser: Insekten, kleine Nagetiere, Vögel, Eier, Nüsse, Beeren, Amphibien

Der Marder kann Eichhörnchen sehr gefährlich werden, da er während der Nacht auf Beutejagd geht. Mitunter kann er die Eichkatzen dabei im Schlaf überraschen. Auch wenn der Kobel dabei einen Ein- und einen Ausgang hat, kann es für die schlafenden Tiere schlimm ausgehen. Mit gezielten Nackenbissen tötet der Baummarder dann seine Opfer. Hauptsächlich gefährdet ist hier der Nachwuchs. Tagsüber sind Eichhörnchen dem Baumarder aufgrund ihres geringen Gewichtes (200 bis 400 g) bei der Flucht im Vorteil.

Füchse (Vulpes vulpes)

Normalerweise lebt der Fuchs im Wald und durchstreift auf der Jagd Flur und Felder. Aber genauso wie die Eichkatzen hat sich dieses flinke Raubtier dem Menschen angepasst. Sehr oft ist der Rotfuchs in Siedlungsgebieten, auf Friedhöfen und Parks anzutreffen. Er ist nachtaktiv. Durch seine hervorragenden Sinnesorgane kann er sich nachts sehr gut orientieren. Typische Merkmale für „Reinecke Fuchs“ sind

  • dichtes Fell
  • Körperlänge 65 bis 75 cm
  • Schwanzlänge 35 bis 45 cm
  • oberseits rötlich und Bauchseite weiß gefärbt
  • untere Teil der Beine und hinter den Ohren schwarz
  • weiße Kehle und Schwanzspitze
  • leben im Familienverband
  • Allesfresser: wirbellose Tiere, Vögel, kleine Säugetiere, Eier, Beerenfrüchte, Aas

Probleme können Eichhörnchen bekommen, wenn beide Tiere am Boden, beispielsweise an Futterstellen aufeinander treffen. Jedoch werden die Puschelohren schnell auf den nächsten Baum flüchten. Hier sind sie vorm Fuchs dann in Sicherheit.

Hinweis:

Eichkatzen können im Garten durch Aufstellen von Futterstellen und Vogeltränken unterstützt werden. Diese dürfen aber nicht unmittelbar in Bodennähe einen Platz finden, sondern sollten immer in der Nähe eines dicken Astes oder Astgabel angebracht werden. So sind die Tiere gegen Fressfeinde geschützt.

Wiesel (Mustela nivalis)

Das „Hermännchen“ wie es auch genannt wird ist an Waldränder, in Baumhöhlen und Stein- und Holzhaufen und ebenso Ratten- und Mäusebaue zu Hause. Sehr gern ziehen sie sich im Winter auch in Scheunen, Ställe und auf Dachböden zurück. Wiesel sind sehr gefährliche und aggressive Jäger. Jede Nacht sind sie auf der Jagd. Charakteristisch für diese Tiere sind

  • Körperlänge zwischen 16 und 23 cm
  • Schwanzlänge 2 bis 8 cm
  • braune Oberseite, Bauchseite weiß
  • braune Füße und Schwanz
  • hauptsächlich dämmerungs- und nachtaktiv
  • Einzelgänger
  • Nahrung: Kleinsäugetiere, Mäuse, Kaninchen, Vögel, Reptilien, Eichkatzen, Maulwürfe, Eier

Das Wiesel spürt seine Beute über deren Geruch auf. Meist tötet es auch viel größere Tiere wie Ratten und Kaninchen. Die Beute wird gezielt mit einem Nackenbiss erlegt. Wiesel können dabei so richtig in einen „Blutrausch“ verfallen. Wenn sie auf mehrere Tiere treffen, werden zuerst alle getötet, bevor sie gefressen werden.

Rabenvögel (Corvidae)

Auch sie gehören zum Kulturfolger des Menschen. Mit den Eichkatzen teilen sie sich ihren Lebensraum und werden daher zu Feinden für die Eichhörnchen. Sie sind auf Wiesen, in Wäldern, Städten und Industriegebieten anzutreffen. Dabei leben sie in Familienverbänden. Besonders gefährlich sind

  • Raben
  • Krähen
  • Elstern
  • Eichelhäher
Raben sind Feinde von Eichhörnchen

Sie gelten als Allesfresser und Nesträuber. Ihr Jagdverhalten besteht darin: abwarten und beobachten, schlussendlich stürzen sie sich dann auf ihre Beute. Für Eichkatzen besteht hauptsächlich Gefahr, wenn beide Tiere sich an Futterstellen treffen. Beide haben beispielsweise eine Vorliebe für Meisenknödel. Daneben rauben sie aber auch das Nest der Eichhörnchen aus und verfüttern die Jungtiere an ihre eigene Brut. Die Jungtiere sind in der Kobel ihren Feinden schutzlos ausgeliefert.

Hinweis:

Nur ungefähr ein Viertel der jungen Eichhörnchen werden älter als ein Jahr.

Greifvögel (Accipitriformes)

Eine bedingte Bedrohung für die Eichkatzen stellen die Greifvögel dar. In der Regel jagen diese nur in ihrem Revier. Zu ihrer Nahrung gehören neben kleine Säugetieren wie Mäuse, Ratten, Hamster auch Insekten, Kleinvögel, Reptilien und Aas. Gefährlich kann es für Sciurus vulgaris werden, wenn sie sich auf offener Fläche aufhalten. Im Schutz von dichtem Gesträuch und Bäumen besteht keine Bedrohung, denn die Vögel meiden solche Orte zur Jagd. Besonders gefährliche Jäger sind

  • Waldkauz
  • Mäusebussard
  • Habicht
  • Uhu

Katzen

Gerade in Gärten können Katzen zu einer echten Bedrohung für dort lebende Eichhörnchen werden. Diese Einzelgänger sind während des Tages und auch der Nacht aktiv. Sie sind hauptsächlich Fleischfresser. Bevorzugt gehören zu ihrer Beute kleine Säugetiere wie Mäuse, Ratten und Vögel. Außerordentlich gefährlich kann es werden, wenn sich das Hörnchen am Futter der Katze vergreift. Mitunter kann es sogar sein, dass Katzen den kleinen Flitzern dort auflauern. Auch wenn Katzen gerne klettern, den Eichkatzen sind sie diesbezüglich nicht gewachsen.

Hunde

Nicht zu vergessen sind im heimischen Garten die ausgehende Gefahr von Hunden. Allerdings dürfte es nur zu Problemen kommen, wenn sich Eichhörnchen auf dem Boden aufhalten und die drohende Gefahr der Feinde nicht mitbekommen. Ansonsten können Hunde den kleinen Nagern nicht gefährlich werden.

Schnelle Reaktion gefragt

Aufgrund ihres ausgezeichneten Hör- und Sehsinns sind Eichkatzen gegenüber ihren natürlichen Feinden immer im Vorteil. Mit ihren großen Augen sind ein Rundumblick und räumliche Wahrnehmung möglich. Sie verfügen über einen Blickwinkel von fast 180 Grad. Dadurch können sie nicht nur Entfernungen einschätzen, sondern auch Feinde rechtzeitig wahrnehmen. Da sie flinke Kletterer sind, können sie schnell den Rückzug antreten. Leicht erreichen Eichkatzen Geschwindigkeiten bis 25 Kilometer pro Stunde.

Ihre Feinde, hauptsächlich Greifvögel können sie sehr verwirren, indem die kleinen Nager in kreisenden Bewegungen die Baumstämme herauflaufen. Es ist für sie auch kein Problem sich vor Feinden in Baumwipfel in Sicherheit zu bringen. Sie lassen sich dann einfach aus der Höhe zur Erde fallen. Ihr buschiger Schwanz übernimmt dabei die Funktion eines „Fallschirms“. Verletzungen ziehen sie sich dabei kaum zu.

Allerdings haben die natürlichen Feinde der Eichhörnchen kaum einen erheblichen Einfluss auf die Reduzierung der Bestände. Im Garten gibt es für Eichkatzen bedrohlichere Gefahren, die tödlich enden können wie

  • offene Regentonnen oder
  • ausgebrachtes Gift wie Schneckenkorn oder
  • körniger Gartendünger, beispielsweise „Blaukorn“

Hinweis:

Eichkatzen haben in freier Natur eine Lebenserwartung zwischen zwei und acht Jahren.

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