Was benötigen Eichhörnchen zum Nestbau?
Wer Eichhörnchen beim Nestbau unterstützen möchte, tut das am besten, indem er im Herbst abgeschnittene Äste von der alljährlichen Baum- und Heckenpflege im Garten liegen lässt. Die Tiere sind ab etwa Januar des Folgejahres auf der Suche nach den Materialien.
Auf den Punkt gebracht
- Nest eines Eichhörnchens wird für gewöhnlich Kobel genannt
- Tiere beginnen im Januar bzw. Februar meist mehrere dieser Kobel gleichzeitig zu bauen
- dazu verwenden sie Äste für die Hülle und Moose bzw. Blätter für den Innenbereich
- um Eichhörnchen beim Kobelbau zu unterstützen, sollte man abgeschnittene Äste und auch Blätter aus dem Vorjahr im Garten liegen lassen
- sinnvoll ist es auch, etwas von der letzten Grasmahd auf der Wiese zu belassen
Inhaltsverzeichnis
Was ist ein Kobel?
Ein Eichhörnchen-Kobel erfüllt das ganze Jahr über gleich mehrere Funktionen. Zum einen dient er den Tieren als Nest, in dem sie ihre Jungen zur Welt bringen. Sie nutzen einen Kobel aber auch als regelmäßigen Schlaf- und Ruheplatz bzw. als Fluchtpunkt, in dem sie sich verstecken können. Jedes Eichhörnchen verfügt normalerweise über mehrere Kobel gleichzeitig. Der Nestbau der Eichhörnchen erfolgt meist in den Kronen von Bäumen in einer Höhe von etwa sechs Metern. Gefertigt wird das annähernd kugelrunde Nest gewöhnlich aus Materialien, die die Tiere in der Natur oder im Garten finden. Für die Hülle werden in der Regel
- kleine bis mittelgroße Äste verwandt
- und Zwischenräume mit Moosen gefüllt
Bei der Innenausstattung mögen es die Nager eher kuschelig und bequem. Zum Einsatz kommen dort:
- Moose
- weiche Geflechte
- Blätter
- Gras
- Federn
- Fell
- Stroh
Der Kobel wird meist an einem stärkeren Baumast platziert und verfügt natürlich über er einen Eingang, der meist von unten nicht sichtbar ist.
Beim Nestbau helfen
Beim Nestbau benötigen Eichhörnchen an sich keine aktive Unterstützung. Sie wissen instinktiv, was zu tun ist und welche Materialien verwendet werden sollen. Eichhörnchen, die in Wäldern leben haben auch kein Problem, das passende Material für den Kobel zu finden. Tiere, die sich jedoch mit Vorliebe in Siedlungen, aufhalten brauchen eine gewisse Unterstützung durch den Menschen. Sie sind in der Regel auch schon etwas an den Kontakt mit Menschen gewöhnt und können sie im wahrsten Sinne des Wortes riechen. Sie sind also nicht mehr ganz so scheu.
Hinweis: Unterstützung bedeutet jedoch nicht, dass sich der Mensch aktiv am Nestbau beteiligt, sondern einfach Baumaterialien wie Äste zur Verfügung stellt, indem er sie bei der Gartenpflege einfach liegen lässt. Es geht folglich darum, die Tiere zu unterstützen, indem an ihnen so etwas wie eine ideale Umgebung bietet.
Apropos ideal: Es macht immer Sinn, einen Garten weitgehend naturnah zu belassen. Geradezu überpflegte, aspetische Gärten sind weder das Ding von Hörnchen noch von anderen Tieren. Naturnahe Gärten garantieren auch weitgehend, dass sich Moose ansiedeln. Auch sollten Rindenreste oder andere kleine Holzteile im Garten belassen werden. Ganz wichtig auch: Laub im Herbst nicht komplett beseitigen und entsorgen, sondern darauf achten, dass es zumindest eine kleine Ecke für die Nager gibt, an der sie sich bedienen können.
Tipp: Wer die Tiere beim Kobelbau beobachten möchte sollte sich möglichst ruhig verhalten und nur sehr langsame Bewegungen machen.
Häufig gestellte Fragen
Nein. Die Tiere würden Stoffreste auch nicht benützen, da sie zu sehr nach Menschen riechen. Sie sind auch nicht vonnöten, da die Natur genügend Baumaterialien bietet.
Dass ein Eichhörnchenbaby oder ein Jungtier aus dem Nest fällt, kommt leider immer wieder vor. Findet man so ein Tier, sollte man es zu einer Wildtierauffangstation bringen, wo es aufgepäppelt und dann wieder ausgewildert wird. Auf keinen Fall sollte man versuchen, das Tier zurück in seinen Kobel zu setzen. Allein der Geruch des Menschen würd dazu führen, dass die Eltern das Jungtier ablehnen und es fortan nicht mehr versorgen.
Leckeres Futter hilft immer. Wer über mehrere Wochen zum Beispiel eine kleine Portion Nüsse im Garten platziert, hat gute Chancen, dass sich ein Eichhörnchen in unmittelbarer Nähe der Futterquelle ansiedelt.
Unbedingt. Wichtig dabei ist jedoch, dass die Tiere einen freien Zugang zu dem Lager haben und nicht befürchten müssen dort eingeschlossen zu werden. Außerdem gilt es zu bedenken, dass so ein Strohlager unter Umständen auch gerne von Fressfeinden der Nager als Schlafplatz genutzt wird. Eine gewisse Sicherung etwa durch eine Tür macht also Sinn. Natürlich darf dann eine kleine Öffnung in der Türe, durch die ausschließlich die putzigen kleinen Nussfresser gelangen können nicht fehlen.