Einblatt: so pflegen Sie die beliebte Zimmerpflanze
Das Einblatt (Spathiphyllum) ist eine Eleganz ausstrahlende Zimmerpflanze, die mit einem geringen Anspruch an Pflege, vor allem an schattige Plätzchen Farbe bringt. Dennoch sollten Sie auf einige Pflegedetails achten.
Inhaltsverzeichnis
Steckbrief
- Name: Einblatt
- botanischer Name: Spathiphyllum
- Trivialnamen: Friedenslilie, Scheidenblatt, Blattfahne
- Familie: Aronstabgewächse (Araceae)
- Herkunft: tropisches Südamerika, Pazifikregionen wie Philippinen
- krautige, mehrjährige Zimmerpflanze
- lange, wochenlang haltende weiße Blüten
- Blütezeit: Frühjahr/Sommer
- Wuchshöhe: zwischen 20 Zentimeter und 120 Zentimeter
- zwischen 50 und 60 verschiedene Arten
Einblatt Pflege
In einem modernen Chic präsentiert sich die Friedenslilie, welche insbesondere durch ihre Robustheit und einfache Pflege als Zimmerpflanze sehr beliebt ist. Den wenigen Pflegeansprüchen sollten Sie dennoch gerecht werden, damit die edel wirkende Spathiphyllum gesund sowie kräftig gedeiht und Ihnen regelmäßig weiße Blüten schenkt. Die professionelle Pflegeanleitung beschreibt die richtige Vorgehensweise von der Einpflanzung über den Standort, Gießen und Düngen, bis hin zur Vermehrung und Behandlung von Krankheiten sowie Schädlingsbefall.
Standort
Gemäß ihrer ursprünglichen Herkunft, stellt das Einhorn entsprechende Ansprüche an ihren Standort. Das Besondere an ihr ist, dass sie zu den wenigen blühenden Exemplaren zählt, welche an dunklen Plätzen gut zurechtkommen. Halten Sie sich an folgende Punkte den Standort betreffend, ist die Grundbasis für ein prächtiges Wachstum geschaffen.
- hohe Luftfeuchtigkeit
- heller Standort – toleriert halbschattigen bis schattigen Platz
- keine direkte Sonneneinstrahlung (Verbrennungsgefahr)
- Umgebungstemperatur zwischen 15 Grad Celsius und 25 Grad Celsius
Je kälter die Friedenslilie steht, desto langsamer wächst sie und ihr Pflegeanspruch sinkt auf ein Minimum. Im kühlen Schlafzimmer ist sie bestens aufgehoben, vor allem, wenn Sie zum Beispiel für längere Zeit in den Urlaub fahren.
Bodenbeschaffenheit/Substrat
In Puncto Erde ist das Einblatt ebenso genügsam, wie in allen anderen Punkten der Pflege. Dennoch sollten Sie ausschließlich Qualitätserde verwenden, wie Sie in einem hochwertigen Substrat finden können. Herkömmliche, günstige Blumenerde neigt dazu, sich zügig zu verdichten. Das führt zu einer Wasserundurchlässigkeit, wodurch Wasseransammlungen entstehen, die Fäulnis hervorrufen können. Zudem mag die Blattfahne grundsätzlich Staunässe nicht und kann hierauf mit braunen Blättern reagieren. Am optimalsten eignet sich ein Substrat, mit folgenden Eigenschaften, dem Sie zusätzlich eine Drainage hinzufügen sollten.
- schwach saurer Boden mit pH-Wert zwischen 5,0 und 6,0
- nährstoffreich
- wasserdurchlässig
- sand- und/oder lehmhaltig
- Perlite zur verbesserte Wasserspeicherung und Bodendurchlüftung
Für eine optimale Wasserspeicherung sorgt das Einpflanzen in Hydrokultur. Hier wird aber lediglich ein Drittel im oberen Bereich mit den Kügelchen aufgefüllt und 2/3 an Substrat beibehalten, damit eine natürliche Nährstoffabgabe erfolgen kann.
Pflanzen und Umtopfen
Kaufen Sie ein Einblatt, ist dieser in der Regel in einem meist zu kleinen Topf eingepflanzt. Zudem wird hier oftmals aus Kostengründen, minderwertige Erde verwendet. Es empfiehlt sich nach dem Kauf die Pflanze in hochwertigeres Substrat sowie in einen passend großen Blumentopf umzutopfen. Der Topf sollte so groß gewählt werden, dass zwischen den äußersten Pflanzenstielen und Topfrand mindestens drei bis vier Zentimeter Abstand liegen. Bei den meisten beziehungsweise gängigsten Einblattarten ist bei einem Topf mit 20 oder 22 Zentimetern Durchmesser in der Regel das Endmaß erreicht. Die optimale Pflanz- und Umtopfzeit ist im Februar/März. Während dieser Monate ist das Einblatt bereits aus der Winterruhe heraus und steht kurz vor dem Wachstumsbeginn.
Gehen Sie beim Ein- und Umpflanzen wie folgt vor:
- Wurzeln von Erdresten befreien
- Topfboden mit zwei Zentimeter Kies, Tonscherben oder Quarzsand füllen (Drainage)
- einige Zentimeter Substrat einfüllen
- Einpflanztiefe: oberer Wurzelbereich muss circa drei bis vier Zentimeter mit Erde bedeckt sein
- Pflanze penibel mittig einsetzen Substrat in die Zwischenräume füllen
- leicht andrücken
- mäßig gießen
Düngen
Wie und womit Sie düngen sollten, hängt in erster Linie davon ab, worin Ihr Aronstabgewächs eingepflanzt ist. Während gutes Substrat in der Regel bereits mit den wichtigsten Stoffen wie Stickstoff, Phosphor, Kalium und Magnesium angereichert ist, verfügt handelsüblicher Blähton über keine Nährstoffe. Hier sollten Sie einen Langzeitdünger in flüssiger Form auf einer sogenannten Ionenaustauschbasis verwenden. Dieser wird gut aufgenommen und die lebensnotwendigen Nährstoffe gleichmäßig an die Pflanze abgegeben. Der Düngerhythmus sollte circa alle drei Monate betragen.
Ist Ihr Einblatt in nährstoffreichem Substrat eingepflanzt, ist in den ersten sechs bis acht Wochen nach dem Einpflanzen oder Umtopfen nicht zu düngen. Danach können Sie einen Flüssigdünger in das Gießwasser geben und in sechs- bis achtwöchigen Abständen verabreichen. Achten Sie dabei auf die empfohlene Dosis des Herstellers. Eines speziellen Blühdüngers bedarf es nicht. Im Winter von Oktober bis Ende Januar sollten Sie grundsätzlich nicht düngen. Haben Sie Einblätter durch Aussaat selbst vermehrt, werden diese im ersten Lebensjahr nicht gedüngt. Erst ab dem zweiten Jahr beginnt die Düngung.
Gießen
Entsprechend der ursprünglichen tropischen Herkunft, benötigt das Einblatt bei der Pflege viel Wasser und Feuchtigkeit. Der Boden sollte nicht austrocknen. Den optimalen Zeitpunkt zum Gießen können Sie mittels Daumentest herausfinden. Drücken Sie dazu den Daumen in die obere Erdschicht. Gibt diese weniger als einen Zentimeter leicht nach, ist es Zeit zum Gießen. Lässt sich die Erde/das Substrat tiefer eindrücken, reicht der Feuchtigkeitsgehalt noch aus und Sie sollten nicht nachgießen.
Wichtig ist beim Gießen, dass Sie eine Möglichkeit schaffen, überschüssiges Wasser ablaufen zu lassen. Ein Ablaufloch im Topf ist dazu notwendig. Nach dem Gießen sollten Sie nach einigen Minuten nachsehen, ob Gießwasser aus dem Topf gelaufen ist und trocknen Sie dieses gegebenenfalls. Verbleibt die Pflanze in einer Wasseransammlung stehen, riskieren Sie eine Wurzelfäule, die schlimmstenfalls zum Absterben des Einblatts führen kann. Zusätzlich sollten Sie regelmäßig und mindestens zweimal in der Woche, die Blätter mit Wasser besprühen. Je kälter die Spathiphyllum steht, desto geringer ist der Wasserbedarf.
Schneiden
In der Regel ist es nicht notwendig, die Spathiphyllum zu schneiden, wenngleich es ihr nicht schadet.
Verbesserte Optik
Meist gilt das Schneiden der Optik. Mit zunehmendem Alter und nach durchlebter Trockenheit, vertrocknen vereinzelte Blätter. Diese sollten Sie ab dem zeitigen Frühjahr bis in den Herbst hinein abschneiden. Gleiches gilt für verwelkte weiße Blüten, die unnötig Nährstoffe ziehen und abgetrennt werden sollten. Weiße Blüten werden direkt an ihrem Austrieb gekappt.
Größenregulierung
Wird Ihnen das Einblatt zu groß, ist eine Teilung durchzuführen. Dabei schneiden Sie den Wurzelballen in zwei oder mehrere Wurzelteile und kürzen die Wurzeln um circa ein Drittel. Zur Größenreduzierung schneiden Sie einfach einzelne Stiele direkt an ihrem Ursprung ab.
Gesundheitsschnitt
In manchen Fällen ist ein Schneiden des Einblatts unumgänglich. Das ist der Fall, wenn sie ernsthaft erkrankt ist und Sie sie am Leben erhalten wollen. Näheres dazu, ist unter der Rubrik „Krankheiten“ zu lesen.
Schneiden Sie grundsätzlich nur mit Handschuhen, denn das Einblatt besitzt giftige Pflanzenteile. Diese können Vergiftungserscheinungen wie verstärkte Speichelproduktion, Schluckbeschwerden sowie Magen- und Darm-Probleme wie Erbrechen und Durchfall auslösen.
Im Winter
Während es das Einblatt von Frühjahr bis Herbst gern warm hat, sollte sie bei der Pflege im Winter bei kühleren Temperaturen gehalten werden. In der kalten Jahreszeit hat die Natur eine Winterruhe für das Einblatt vorgesehen. Diese Zeit benötigt sie, da die Tage kürzer sind und damit der Biorhythmus anders funktioniert. Hier fährt sie ihren Stoffwechsel leicht runter und wächst kaum, wenngleich sie bei wirklich guter Pflege, dennoch weiße Blüten bilden kann.
Damit das Scheidenblatt den Winter optimal übersteht, sollten Sie folgende Punkte beachten:
- optimale Temperatur: 15 Grad Celsius
- Standort: hell bis halbschattig – auf keinen Fall in der Nähe von Heizungsluft
- maximal einmal in der Woche wenig gießen
- für hohe Luftfeuchtigkeit sorgen
- kalte Zugluft vermeiden
- größere Temperaturschwankungen unterlassen
- ab Ende Januar/Anfang Februar wieder wärmer stellen
Vermehrung
Ob während einer Größenreduzierung eines vorhandenen Spathiphyllum oder als gezielte Methode, eine Vermehrung der Zimmerpflanze lohnt sich in jedem Fall. Am erfolgversprechendsten zeigt sich aus Erfahrungen, die Teilung der Wurzel, die Sie ohne viel Zusatzaufwand am besten beim Umtopfen vornehmen.
Eine andere Variante der Vermehrung zeigt sich mit der Aussaat. Hier benötigen Sie ein wenig Geduld, bis sich ein üppiges Wachstum und weiße Blüten präsentieren. Allerdings sind die Samen im Fachhandel nur selten zu finden und die Samen aus dem Einblatt selbst zu gewinnen, meist nicht von Erfolg gekrönt.
Wurzelteilung
- Zimmerpflanze austopfen
- Wurzel von Erde befreien
- Wurzel in zwei oder mehrere Bereiche einteilen (jeder muss mindestens drei Blätter besitzen)
- Wurzelbereiche mit scharfem Messer teilen
- alle bewurzelten Pflanzenteile einzeln wie gewohnt eintopfen
- nicht bewurzelte Pflanzenteile in ein durchsichtiges Wasserbehältnis stellen
- nach circa 10 Tagen sollten sich Wurzeln gebildet haben
Aussaat
- Samen in lockere Anzuchterde drücken
- Pflanztiefe: circa 1.5 bis 2 Zentimeter
- leicht mit Anzuchterde abdecken
- mäßig angießen und kontinuierlich feucht halten
- Staunässe vermeiden
- für hohe Luftfeuchtigkeit sorgen
- optimale Umgebungstemperatur: 25 Grad Celsius ( Temperaturschwankungen behindern die Keimung)
- Keimzeit: circa 14 Tage
- Pikierung: nach Wachstum von mindestens zwei Blättern
- in normales Substrat pflanzen, wenn das junge Einblatt eine Höhe von mindestens zehn Zentimetern erreicht hat
Krankheiten und Schädlinge
Das Einblatt ist eine recht robuste Zimmerpflanze, die sich bei einer optimalen Pflege vielfach resistent gegenüber Erkrankungen zeigt. Allerdings können Pflegefehler zu Erkrankungen führen und sich die sogenannte Blattfleckenkrankheit ausbreiten.
Wurzelfäule
Haben Sie es bei dem Einblatt mit dem Gießen zu gut gemeint und/oder hat sich Staunässe gebildet, ist eine Wurzelfäule oft das Resultat. Diese erkennen Sie an einem moderigen Geruch, der aus der Erde emporsteigt. Des Weiteren lässt die Stabilität der Blattstiele nach, die Pflanze „verweicht“ und die Stiele biegen sich nach unten. Die Blätter werden braun und vertrocknen. Mitunter bildet sich Schimmel im Substrat.
Die Wurzelfäule können Sie folgendermaßen behandeln:
- Pflanze austopfen
- Wurzeln von Erde befreien
- weiche und schimmelige Wurzelteile am höchsten Punkt abtrennen
- gesamten Wurzelbereich um ein Drittel kürzen
- Pflanze für circa 24 Stunden trocknen lassen (nicht besonderer Wärme aussetzen, wie Heizung oder Föhn)
- Einblatt in frisches, trockenes Substrat einpflanzen
- Substrat nur leicht mit Wasser besprühen
- erst wieder gießen, wenn Substrat trocken ist
Blattfleckenkrankheit
Bei der Blattfleckenkrankheit handelt es sich um eine Pilzinfektion, die zu den typischen Erkrankungen von Einblättern zählt. Sie umfasst drei unterschiedliche Pilzgattungen, die teils verschiedene Schadbilder zur Folge haben. Braune bis schwarze längliche oder runde Flecken auf den Blättern sowie Verbreitung von den Blättern auf die Stiele, sind klassische Anzeichen für die Blattfleckenkrankheit. In manchen Fällen färben sich die Blätter gelb und fallen ab.
Da sich die Pilzinfektion zügig ausbreiten und lebensbedrohliche Schäden hervorrufen kann, ist ein zügiges Handeln erforderlich. Isolieren Sie das Einblatt sofort von anderen Pflanzen, um ein Übersiedeln zu verhindern. Es empfiehlt sich, die Zimmerpflanze mit einem Fungizid aus dem Fachhandel zu behandeln. Diese sind am effektivsten und schaffen rasch Abhilfe. Fungizide sind von den verschiedensten Herstellern erhältlich, wie zum Beispiel die folgend Aufgeführten.
- COMPO Duaxo Universal Pilz-frei AF
- Ortiva Pilz-frei
- Fungisan Pilzfrei
Schädlinge
Gelegentlich können sich Spinnmilben auf der Zimmerpflanze ansiedeln. Dies geschieht überwiegend während der Winterzeit vor allem, wenn die Luftfeuchtigkeit durch Heizungsluft gedämmt wird, denn Spinnmilben mögen trockene Luftverhältnisse.
Zu den typischen Anzeichen, die einen Spinnmilbenbefall vermuten lassen, zählen helle Sprenkelungen auf den Blattoberseiten, hellgrüne bis cremeweiße Blattverfärbungen sowie Blattvertrocknungen und zarte Gespinstbildungen.
Bekämpfen können Sie die Spinnmilben mit hoher Luftfeuchtigkeit, indem Sie wie folgt vorgehen:
- Einblatt in der Dusche kräftig abduschen
- Nass in eine lichtdurchlässige Plastiktüte stellen und verschließen
- circa drei Tage ruhen lassen
- Folie/Tüte danach entfernen
- sind weiterhin Spinnmilben vorhanden, Vorgang wiederholen
Sorten
Es gibt viele verschiede Sorten der Friedenslilie, die sich durch unterschiedlich gefärbte Blätter und Formen unterscheiden können. Dabei haben die Arten des Einblatt auch die ungefähr gleichen Ansprüche an die Pflege.
Spathiphyllum floribundum
- bekannteste Art mit weißen Blüten und hellgelben Kolben
- Blattlänge circa 20 Zentimeter
Spathiphyllum wallisii
- großwüchsig
- kurzer Blütenkolben
- schnell vergrüntes Blütenblatt
Spathiphyllum patinii
- ähnelt optisch der Floribundum, blüht aber länger und Blätter laufen spitzer zu
Spathiphyllum „Sweet Paco“
- Hybrid
- leichter Vanillegeruch
- wirkt lufterfrischend und -reinigend
Beachten Sie, dass alle Einblatt-Arten giftige Bestandteile besitzen. Es ist ratsam, sie nicht dort aufzustellen, wo kleine Kinder und Haustiere sie erreichen können.