How to: Elefantenfuß durch Ableger vermehren
Mit seinem knollenförmig verdickten Fuß und dem grazilen, grünen Blattschopf ist der Elefantenfuß eine Besonderheit unter den exotischen Zimmerpflanzen. Bei Bedarf lässt sich der Elefantenfuß leicht über Ableger vermehren.
Auf den Punkt gebracht
- Elefantenfuß (Beaucarnea recurvata) auch bekannt als Elefantenbaum, mexikanischer Flaschenbaum oder Wasserpalme
- palmenartiger, an der Basis flaschenartig verdickter Stamm
- dient als Wasser- und Nährstoffspeicher
- in Zimmerhaltung nicht höher als 100 bis 150 cm
- Vermehrung erfolgt vorwiegend über Ableger bzw. Stecklinge
Inhaltsverzeichnis
Voraussetzungen für eine Vermehrung
Um einen Elefantenfuß über Ableger vermehren zu können, sollte die Mutterpflanze bereits mindestens einen Seitentrieb gebildet haben. Meist ist das ab einem Alter von drei bis vier Jahren der Fall. Denn erst nach einigen Jahren bildet der Elefantenfuß verwertbare Seitentriebe, die dann als Stecklinge verwendet werden können. Um die Pflanze nicht zu schädigen, sollte der Stamm eine Mindesthöhe von 20 cm erreicht haben.
Entwickelt die Pflanze nur zögerlich Seitentriebe, besteht die Möglichkeit, sie zurückzuschneiden bzw. den Stamm auf der gewünschten Höhe durchzuschneiden, sodass die Bildung von Seitentrieben angeregt wird. In der Regel bilden sich danach zwei bis drei mögliche Stecklinge.
Hinweis: Möchte man den Stamm einkürzen, sollte man anschließend größere Wunden mit einem Wundverschlussmittel behandeln, um Infektionen zu vermeiden. Auch die verwendeten Utensilien wie Messer oder Säge sollten vor und nach dem Schnitt desinfiziert werden.
Benötigte Utensilien
- je nach Anzahl der Stecklinge einen oder mehrere kleine Töpfe
- sollten nicht höher sein als 10 cm
- lockere, durchlässige Anzuchterde
- scharfes Messer, gegebenenfalls eine scharfe Säge
- lichtdurchlässige Folie zum Abdecken oder Abdeckhaube
Ableger/Stecklinge schneiden
Der beste Zeitpunkt, um Stecklinge zu schneiden und den Elefantenfuß zu vermehren, ist im Frühjahr und Sommer. Sie bilden sich beim Elefantenfuß (Beaucarnea recurvata) in den Blattachseln. Dass die potenziellen Pflänzlinge und natürlich auch die Mutterpflanze gesund und frei von Schädlingen sein sollten, versteht sich von selbst.
Die Seitentriebe werden unmittelbar über dem Stamm abgeschnitten. Am unteren Ende sollte sich immer ein Stück Holz befinden. Nun kürzt man die Blätter noch auf ca. fünf Zentimeter ein, um die Verdunstung so gering wie möglich zu halten. Danach kann gepflanzt werden.
Anleitung zum Pflanzen
- einen oder mehrere kleine Töpfe mit nährstoffarmer Anzuchterde befüllen
- alternativ ein Sand-Torf-Gemisch zu gleichen Teilen
- Stecklinge etwa fünf Zentimeter tief in die Erde stecken
- anschließend Erde leicht andrücken
- Substrat befeuchten und gleichmäßig feucht halten
- Töpfe mit lichtdurchlässiger Abdeckung versehen
- Folie, Glas oder Kunststoff-Abdeckhaube
- Abdeckung sorgt für hohe Luftfeuchtigkeit
- muss regelmäßig zum Belüften für kurze Zeit entfernt werden
- optimale Bodentemperatur zwischen 22 und 25 Grad
Nun werden die Stecklinge an einen hellen und warmen Platz gestellt, idealerweise mit Sonne am Morgen und am Abend. Direkte Sonneneinstrahlung während der Mittagszeit ist unbedingt zu vermeiden. Sobald sich der erste neue Austrieb zeigt, etwa nach ein bis zwei Monaten, kann die Abdeckung entfernt und die Ableger in größere Gefäße mit geeigneter Erde umgesetzt werden.
Die richtige Erde
Den jungen Ableger vom Elefantenfuß sollte man möglichst nicht in eine beliebige Erde pflanzen. Empfehlenswert ist ein pH-Wert des Bodens zwischen 5,8 und 6,8. Handelsübliche Blumenerde ist oft nur bedingt geeignet, da sie wichtigen Aufgaben wie z. B. Wasser- und Nährstoffregulierung und Pufferkraft nicht dauerhaft gerecht wird. Zudem ist sie in der Regel recht nährstoffreich. Besser eignen sich beispielsweise Kakteenerde oder selbst hergestellte Substrat-Mischungen. So ist Kakteenerde ein zuverlässiger Wasserspeicher über einen längeren Zeitraum, verfügt über eine luftige und lockere Konsistenz und begünstigt eine ungehinderte Durchwurzelung.
Selbst hergestellte Substrat-Mischungen
Kakteenerde
- aus 50 % Blumen- oder Anzuchterde
- 15 % Kokosfaser
- 15 % trockenen Lehm, Ton, Lava- oder Blähtonbruch
- 20 % Quarzsand
- alle Komponenten gut mischen
Lauberde
- aus zerkleinertem Herbstlaub und reifem Kompost
- nur gesundes Laub ohne Pilzbefall
- falls vorhanden Mist- oder Kompostwürmer
- Rasenschnitt und Algenkalk zur Regulierung des pH-Wertes
- anstelle von Rasenschnitt, Hornspäne, oder -mehl oder Mist
Tipp: Lauberde ist besonders feinkrümelig und nahezu frei von Wurzelresten und Unkräutern.
Gemisch mit Blumenerde
- drei Teile hochwertige Blumenerde
- zwei bis drei Teile Ackererde mit Tonanteil
- ein Teil Quarzsand
- ein Teil Lavalit, Lavagranulat oder Bims-Kies
- mit Landerde pH-Wert einstellen bzw. korrigieren
Tipps zur Pflege nach dem Vermehren
- Pflege von Jungpflanzen, denen älterer Exemplare ähnlich
- Jungpflanzen noch deutlich empfindlicher
- solange der verdickte Stamm fehlt, regelmäßig gießen
- eher trocken als zu feucht
- Staunässe unbedingt vermeiden
- Gefahr von Wurzelfäule und weichem Stamm
- nach etwa sechs Wochen erstmals düngen
- bis Oktober einmal monatlich düngen
Häufig gestellte Fragen
Der Elefantenfuß wächst sehr langsam und benötigt etwa 20 Jahre, um eine Größe 150-200 cm zu erreichen. Um ihn in der Größe zu beschränken, kann man ihn ohne Probleme mit einer sauberen und desinfizierten Säge auf der gewünschten Höhe kappen. Danach muss sowohl das Gießen als auch Düngen deutlich reduziert werden. Die Verdunstung erfolgt über die Blätter. Kürzt man den Stamm ein werden automatisch auch die Blätter mit entfernt. Demzufolge benötigt die Pflanze deutlich weniger Wasser.
Bevor man den Elefantenfuß im Sommer rausstellen kann, sollte er bereits etwas älter und widerstandsfähiger sein. Es sollte zwischen 20 und 25 Grad warm sein und trocken. Anfangs ist es ratsam, die Pflanzen vorsichtig an Sonne und Frischluft zu gewöhnen. Sobald die Temperaturen Richtung 10 Grad gehen, müssen sie wieder ins Haus geholt werden.
Der Elefantenfuß gehört nicht zu den Giftpflanzen. Allerdings sollte man Katzen besser von ihnen fernhalten. Sie fressen generell gerne an grasartigen Blättern. Nehmen sie diese in größeren Mengen auf, können die enthaltenen Saponine Schleimhautreizungen hervorrufen.