Enten bestimmen: 16 Entenarten mit Bild
An Seen, Bächen und Teichen kann man verschiedene Enten beobachten. Während die Weibchen oft unscheinbar sind, faszinieren viele Männchen mit buntem Gefieder. Erfahren Sie, wie Sie eine heimische Entenart erkennen.
Auf den Punkt gebracht
- Familie der Entenvögel (Anatidae) umfasst mehr als 150 Wasservogelarten
- etwa 20 Arten in Deutschland heimisch
- Gefährdung durch Klimawandel, Plastikmüll und Fischerei
- Ente ist die Bezeichnung für weibliche Vögel, Erpel oder Enterich für männliche
- breite Körperform ermöglicht das Schwimmen
Inhaltsverzeichnis
- Heimische Enten
- Bergente (Aythya marila)
- Blässhuhn (Fulica atra)
- Brautente (Aix sponsa)
- Eiderente (Somateria mollissima)
- Eisente (Clangula hyemalis)
- Eistaucher (Gavia immer)
- Gänsesäger (Mergus merganser)
- Haubentaucher (Podiceps cristatus)
- Knäkente (Anas querquedula)
- Kolbenente (Netta rufina)
- Krickente (Anas crecca)
- Löffelente (Anas clypeata)
- Mandarinente (Aix galericulata)
- Moorente (Aythya nyroca)
- Stockente (Anas platyrhynchos)
- Tafelente (Aythya ferina)
- Häufig gestellte Fragen
Heimische Enten
An unberührten Gewässern in der Natur, aber auch an Dorfteichen und kleinen Bächen, sogar an künstlich angelegten Seen, leben Enten. Die Entenmännchen, die Erpel, beeindrucken häufig mit buntem Gefieder in leuchtenden Farben. Die Weibchen sind meist schlichter in Grau oder Braun gefärbt. Wir haben die Kennzeichen der jeweiligen heimischer Entenart für Sie zusammengestellt.
Hinweis: Blässhuhn, Haubentaucher & Co. gehören zwar nicht zur Familie der Entenvögel, werden aber landläufig als „Enten“ bezeichnet. Aus diesem Grund finden Sie sie auch in dieser Übersicht.
Bergente (Aythya marila)
- Länge: 42 bis 52 Zentimeter
- Merkmale:
- breiter Schnabel mit weißem Rand
- runder Kopf
- Männchen im Prachtkleid vorn und hinten schwarz, in der Mitte hell, im Schlichtkleid weniger kontrastreich
- Weibchen dunkelbraun, weißer Schnabelgrund
- Lebensraum: Seen, Flüsse
- Nahrung: Muscheln, Frösche, Schnecken, Insekten
- Nestbau: in Wassernähe am Boden
- Brutzeit: Mai bis Juni, eine Jahresbrut
- Zugverhalten: Zugvogel, Mittel- und Langstreckenzieher
- Gefährdung: nein
Hinweis: Diese Entenart sieht den Reiherenten zum Verwechseln ähnlich.
Blässhuhn (Fulica atra)
- Länge: 36 bis 38 Zentimeter
- Merkmale:
- gedrungener, breiter Körper
- schwarzgraues Gefieder, schwarzer Kopf mit weißem Stirnschild
- Schnabel weiß mit rosafarbener Spitze
- Beine graugrün, Füße mit Schwimmlappen
- Lebensraum: Seen, Teiche, Sümpfe, Flüsse
- Nahrung: Pflanzenteile, Getreide, Gras, Fische, Schnecken, Insekten
- Nestbau: in der Ufervegetation, am Boden
- Brutzeit: April bis August, zwei Jahresbruten
- Zugverhalten: Kurzstreckenzieher oder Standvogel
- Gefährdung: nein
Hinweis: Blässhühner können aufgrund ihrer großen, breiten Füße über Seerosen laufen. Diese Entenart ist ganzjährig zu beobachten.
Brautente (Aix sponsa)
- Länge: 44 bis 50 Zentimeter
- Merkmale:
- Männchen: prachtvoll gefärbt, Kopf, Haube und Rücken grün glänzend, weiße Streifen am Kopf, schwarze Wangen
- Weibchen: graubraun, Kinn und Kehle weiß, Schnabel gelb, weißer Augenring
- Lebensraum: im Uferbereich kleiner Gewässer
- Nahrung: Insekten, Käfer, Spinnen, Schnecken, Nüsse, Getreide, Eicheln, Pflanzenteile
- Nestbau: in der Nähe von Gewässern, in hohlen Bäumen, in verlassenen Bruthöhlen
- Brutzeit: Mai bis Juni, eine Jahresbrut
- Zugverhalten: Standvogel
- Gefährdung: nein
Eiderente (Somateria mollissima)
- Länge: 50 bis 70 Zentimeter
- Merkmale:
- kompakter Körper mit kurzem Hals und dreieckigem Schnabel
- mit zwei Kilogramm Körpergewicht die schwerste Meeresente
- Männchen: im Prachtkleid schwarz-weiß mit grüner Nackenfärbung
- Weibchen: graubraun
- Lebensraum: Nord- und Ostseeküsten, selten im Binnenland
- Nahrung: Muscheln, Krabben
- Nestbau: an der Küste im Seetang
- Brutzeit: April bis Juli, eine Jahresbrut
- Zugverhalten: Kurzstreckenzieher oder Standvogel
- Gefährdung: ja
Hinweis: Die Hauptnahrungsquelle dieser Entenart sind Muscheln. Diese werden ganz verschluckt und mithilfe kleiner Steinchen im Magen zerkleinert.
Eisente (Clangula hyemalis)
- Länge: 40 bis 47 Zentimeter
- Merkmale:
- zierlicher Körper
- Männchen: schwarzbraun mit weißer Haube und langem Schwanzspieß
- Weibchen: braun mit weißem Gesicht
- Lebensraum: nur im Winter an Nord- und Ostsee
- Nahrung: Muscheln, Krebse, Insekten, Schnecken
- Nestbau:
- Brutzeit: Mai bis Juli, eine Jahresbrut
- Zugverhalten: Zugvogel
- Gefährdung: ja
Eistaucher (Gavia immer)
- Länge: 69 bis 91 Zentimeter
- Merkmale:
- kräftiger, gedrungener Körper
- schwarz mit weiß gestricheltem Halsring und weißem Rechteckmuster am Rücken
- großer Schnabel
- Lebensraum: nur im Winter an Nord- und Ostsee, teilweise am Bodensee
- Nahrung: Fische, Frösche, Muscheln, Krebse, Insekten, Schnecken, Pflanzenteile
- Nestbau: Uferbereich stehender Gewässer
- Brutzeit: April bis Juli, eine Jahresbrut
- Zugverhalten: Zugvogel
- Gefährdung: nein
Gänsesäger (Mergus merganser)
- Länge: 60 bis 69 Zentimeter
- Merkmale:
- langer, massiger Körper
- roter Schnabel mit Sägezähnen und Haken
- Männchen: weißer Körper, schwarzer Kopf, schwarzer Rücken, weiße Flügelflecke
- Weibchen: blaugrauer Körper, brauner Kopf
- Lebensraum: an sauberen Flüssen mit Kiesgrund
- Nahrung: Fische, Krebse, Insekten, Larven
- Nestbau: Höhlenbrüter, brütet in Baum- und Felshöhlen
- Brutzeit: April bis Juni, eine Jahresbrut
- Zugverhalten: Zugvogel
- Gefährdung: ja
Haubentaucher (Podiceps cristatus)
- Länge: 46 bis 50 Zentimeter
- Merkmale:
- langer Hals, aufgestellte Haube
- Männchen: schwarzer Schopf, rotbraune Halskrause, weiße Kopfseiten, deutlicher Überaugenstreif
- Weibchen: ähnlich, weniger kontrastreich
- Lebensraum: Seen und Fischteiche
- Nahrung: Fische, Kaulquappen, Frösche, Molche
- Nestbau: im Wasser
- Brutzeit: März bis Juni, eine Jahresbrut
- Zugverhalten: Standvogel
- Gefährdung: nein
Hinweis: Das Männchen dieser Entenart wirbt mit dem auffälligen Pinguintanz um das Weibchen.
Knäkente (Anas querquedula)
- Länge: 37 bis 41 Zentimeter
- Merkmale:
- Männchen: braun mit hellbraunen Flügeln, weißer Keil vom Kopf bis zum Nacken
- Weibchen: graubraun, grau-weißer Kopf, grauer Schnabel
- Lebensraum: flache, vegetationsreiche Gewässer
- Nahrung: Muscheln, Krebse, Insekten, Würmer
- Nestbau: in dichter Ufervegetation
- Brutzeit: April bis September, eine Jahresbrut
- Zugverhalten: Langstreckenzieher
- Gefährdung: stark gefährdet
Kolbenente (Netta rufina)
- Länge: 45 bis 56 Zentimeter
- Merkmale:
- Männchen: orangeroter, buschiger Kopf, roter Schnabel
- Weibchen: braun mit dunklem Kopf und weißen Wangen, grauer Schnabel
- Lebensraum: Seen und Teiche
- Nahrung: Wasserpflanzen, Insekten, Larven, Würmer
- Nestbau: am Boden in Ufernähe
- Brutzeit: April bis Juni, eine Jahresbrut
- Zugverhalten: Kurzstreckenzieher
- Gefährdung: ja
Krickente (Anas crecca)
- Länge: 34 bis 38 Zentimeter
- Merkmale:
- Männchen: graues Gefieder, Kopf rotbraun-grün gemustert, grauer Schnabel, gelber Steißfleck
- Weibchen: braun, Schnabel orange-grau, heller Steißfleck
- beide Geschlechter mit grünem Flügelspiegel
- Lebensraum: Seen, Moore, Feuchtgebiete
- Nahrung: Pflanzenteile, Krebstiere, Muscheln, Insekten
- Nestbau: in dichter Ufervegetation
- Brutzeit: April bis Juni, eine Jahresbrut
- Zugverhalten: Zugvogel
- Gefährdung: nein
Löffelente (Anas clypeata)
- Länge: 48 bis 52 Zentimeter
- Merkmale:
- Männchen: mit blaugrün schillerndem Kopf und Hals, Bauch und Flanken braun, dunkler Rücken, löffelartiger Schnabel
- Weibchen: braun-weiß gemustert, Schnabel mit orangerotem Rand
- Lebensraum: Fischteiche, Moorlandschaften
- Nahrung: kleine Wassertiere, Insekten, Würmer, Samen
- Nestbau: in Ufernähe am Boden
- Brutzeit: April bis Juni, eine Jahresbrut
- Zugverhalten: Zugvogel
- Gefährdung: ja
Mandarinente (Aix galericulata)
- Länge: 41 bis 49 Zentimeter
- Merkmale:
- Glanzente
- Männchen auffallend bunt, grüner Schopf, rotbrauner Backenbart, weiße Überaugenstreifen, orangefarbene Flügel
- Weibchen graubraun gemustert, weißer Augenring
- Lebensraum: an Teichen und in Parks
- Nahrung: Wasserpflanzen, Fischlaich, Insekten
- Nestbau: Höhlenbrüter, brütet in Baumhöhlen
- Brutzeit: April bis Juni, eine Jahresbrut
- Zugverhalten: Standvogel
- Gefährdung: ja
Hinweis: Die Mandarinente gilt in China als Symbol für eheliche Treue. Die Paare dieser Entenart leben monogam und bleiben meist ihr Leben lang zusammen.
Moorente (Aythya nyroca)
- Länge: 34 bis 38 Zentimeter
- Merkmale:
- beide Geschlechter kastanienbrauner Rücken, weißgrauer Bauch, dunkler Schnabel
- Männchen: weiße Augen
- Weibchen: schwarze Augen
- Lebensraum: flache Gewässer mit vielen Wasserpflanzen
- Nahrung: Wasserpflanzen, kleine Fische, Insekten, Schnecken
- Nestbau: am Boden im Uferbereich
- Brutzeit: April bis Juni, eine Jahresbrut
- Zugverhalten: Zugvogel
- Gefährdung: ja
Stockente (Anas platyrhynchos)
- Länge: 55 bis 60 Zentimeter
- Merkmale:
- Männchen: grüner Kopf, braune Brust, gelber Schnabel, blaue Flügelfedern, glänzendes Gefieder
- Weibchen: braun, orangeroter Schnabel
- Lebensraum: an fließenden Gewässern
- Nahrung: Pflanzenteile, Insekten, kleine Wassertiere
- Nestbau: in Ufernähe am Boden und in Baumhöhlen
- Brutzeit: März bis Juli, eine Jahresbrut
- Zugverhalten: Standvogel
- Gefährdung: nein
Tafelente (Aythya ferina)
- Länge: 48 bis 50 Zentimeter
- Merkmale:
- Männchen: kastanienbrauner Kopf und Hals, rote Augen, schwarzer Schnabel, schwarze Brust, Körper und Flügel silbergrau, graue Beine
- Weibchen: brauner Kopf, weiß umrandete Augen, dunkelgrauer Schnabel, rotbrauner Körper
- Lebensraum: an Seen und Fischteichen mit viel Vegetation
- Nahrung: Wasserpflanzen, Insekten, Würmer
- Nestbau: schwimmende Nester im Röhricht
- Brutzeit: April bis Juni, eine Jahresbrut
- Zugverhalten: Standvogel
- Gefährdung: ja
Häufig gestellte Fragen
Enten und ihre Jungvögel werden von Greifvögeln wie Seeadler oder Habicht und anderen Raubvögeln wie Falken bedroht. Als natürliche Feinde gelten große Fische wie zum Beispiel Hechte. Die Verbreitung von Waschbären und Füchsen stellt eine weitere Bedrohung der Enten dar.
Das Füttern von Enten, Schwänen und Möwen macht Kindern und Erwachsenen Spaß. Füttern Sie die Vögel auf keinen Fall mit Brot, denn dieses steht nicht auf dem natürlichen Speiseplan der Tiere. Brotfütterung beschleunigt außerdem die Algenbildung und Verschmutzung der Gewässer. Wenn Sie Enten füttern wollen, informieren Sie sich bei einem Naturschutzverein. In einigen Regionen ist das Füttern verboten und wird mit Bußgeldern bestraft.
Verzichten Sie auf Plastik, wo immer es geht. Plastikmüll stellt eine der größten Bedrohungen für die Wasservögel dar. Stören Sie Enten nicht während der Brutzeit. Schaffen Sie auf Ihrem Grundstück einen Lebensraum für Kleintiere und Insekten, diese stellen zum Teil die Nahrung der Enten dar.