Gardena Entwässerungsventil läuft ständig: was hilft?
Eine Bewässerungsanlage bringt Komfort, aber auch Gefahren mit sich. Um Frostschäden zu vermeiden, verfügen Gartenbewässerungsanlagen von Gardena über ein Entwässerungsventil. Doch was tun, wen dieses undicht ist?
Auf den Punkt gebracht
- Auch das beste Gardena-Entwässerungsventil verschleißt irgendwann
- Häufig verhindern Fremdkörper zwischen den Dichtungen das vollständige Schließen
- Ist der Wasserdruck zu niedrig, löst die Vorrichtung nicht aus
Inhaltsverzeichnis
Wie funktioniert ein Gardena Entwässerungsventil?
Um eine mögliche Fehlerquelle für ein undichtes Entwässerungsventil nachvollziehen zu können, hilft die Grundkenntnis über dessen Funktionsweise: Im Ruhezustand, also ohne wassergefüllte Leitungen, ist die Armatur geöffnet. Auch geringe Wassermengen können ungehindert abfließen. Erst ab einem vorgegebenen Druck schließt der Schieber über einen Federmechanismus. Bei Gardena Ventilen ist dieser Punkt meist bei rund 0,2 bar erreicht. Jetzt kann das Bewässerungssystem seine Arbeit verrichten. Wird die Wasserzufuhr wieder gestoppt, sinkt der Druck ab. Bei Erreichen des Schwellenwerts öffnet die Vorrichtung und führt die Restentleerung durch.
Probleme und deren Beseitigung
Es gibt verschiedene Probleme, die dazu führen können, dass das Entwässerungsventil undicht wird. Je nach Ursache unterscheidet sich die nötige Hilfe:
Der falsche Einbau
Normalerweise wird das Entwässerungsventil in eine Kiespackung eingebaut. So kann austretendes Wasser aufgenommen werden und versickern. Fehlt der Kies oder ist zu grob, gelangt auf Dauer Erde an die Entwässerung und kann den Mechanismus blockieren
Abhilfe:
- Ventil freilegen
- Erde rund 20 Zentimeter allseitig entnehmen
- Gruppe mit Filtervlies auskleiden
- Gewaschenen Kies als Sickerpackung zur Hälfte einbringen
- Entwässerungsvorrichtung einlegen
- Vorrichtung oberseitig mit Kies abdecken
- Vlies oberseitig über Kiespackung einschlagen
- Erdreich aufbringen
Schmutz im Gießwasser
Transportiert das Gießwasser im Bewässerungssystem Fremdstoffe wie Schmutz, Sand oder andere Partikel, können diese auch in die Entwässerungsvorrichtung gelangen. Dann kann es vorkommen, dass zwar das Entwässerungsventil schließt, die Dichtungen aber keine echte Abdichtung erreichen. Das Wasser läuft weiter.
Abhilfe:
- Entwässerungsvorrichtung abnehmen
- Leitungen gründlich mit Frischwasser spülen
- Vorrichtung reinigen und auf Schäden an der Dichtung kontrollieren
- Gegebenenfalls Dichtung erneuern
- Ablassventil wieder fachgerecht einbauen
- Bewässerungsleitungen am Zulauf mit Filter versehen
Hinweis: Die Gefahr von Schmutz in der Leitung ist bei Regenwasser natürlich besonders hoch. Allerdings steht der Wechsel zu Trinkwasser dem ökologischen Gedanken entgegen, so dass der Einbau eines Filters am Bewässerungssystem klar vorzuziehen ist.
Wurzeln im Ventil
Die Entwässerungsvorrichtung wird mitsamt den Leitungen des gesamten Systems im Erdreich eingraben. Damit liegt es nahe, dass mitunter auch Wurzeln durch die Sickerpackung an die Dichtung heranwachsen. Wachsen sie dagegen weiter zwischen die einzelnen Dichtringe, kann das Ventil nicht mehr vollständig schließen und wird undicht.
Abhilfe:
- Entwässerung freilegen
- Wurzeln aus Armatur entfernen
- Dichtungen auf Schäden kontrollieren und ggf. austauschen
- Entwässerung sachgerecht in Kiespackung einlegen und abdecken
Tipp: Bei stark durchwurzeltem Untergrund können Sie Wurzeln auch mit einem Wurzelvlies fernhalten. Legen Sie es vor dem Einbau der Kiespackung in die Bodenmulde und decken Sie die Sickergrube abschließend auch oben damit ab.
Defekte Dichtungen
Selbst sachgerecht eingebaute Ventile nützen sich im Laufe der Zeit durch die wiederkehrenden Schließ- und Öffnungsvorgänge ab. Irgendwann verschleißen die Dichtungen und erbringen keine zufriedenstellende Leistung mehr.
Abhilfe:
- Entwässerungsventil freilegen
- Dichtungen erneuern
- Alternativ gesamte Vorrichtung austauschen
- Wiedereinbau mit Wiederherstellung der Sickerpackung vornehmen
Der falsche Wasserdruck
Um den Schließvorgang des Ventils anzustoßen, ist ein Überdruck in den Wasserleitungen nötig. Wird dieser Druck nicht erreicht, läuft das Wasser ungehindert weiter.
Abhilfe:
- Leitungen auf Verstopfung kontrollieren und ggf. säubern
- Wasserdruck erhöhen
- z.B. Wasserhahn weiter öffnen
- z.B. Pumpenleistung steigern
Hinweis: Auch Schäden können eine Ursache für einen verminderten Wasserdruck sein. Helfen die genannten Abhilfen nicht, sollten Sie alle beteiligten Komponenten der Reihe nach kontrollieren und gegebenenfalls in Stand setzen.
Häufig gestellte Fragen
Natürlich können Sie auf eine Entwässerung verzichten. Allerdings müssen Sie Ihre Entwässerungsanlage dann zum Winter hin manuell leeren. Das geht beispielsweise durch das Ausblasen mit Druckluft, nachdem Sie eine Endkappe entfernt haben.
Es ist richtig, dass jedes Mal, wenn der Wasserdruck sinkt, eine Entleerung stattfindet. Das bedeutet, dass nach jedem Gießen eine gewisse Wassermenge im Untergrund versickert.
Oberirdische Bewässerungssysteme verbleiben oft nur über den Sommer im Blumenbeet. Daher können Sie auf die Vorrichtung in aller Regel verzichten. Beim Abbau vor dem Winter entleeren Sie die Leitungen ohnehin.