Erdbeeren düngen: natürlichen Erdbeerdünger selber machen
Geht es um Erdbeeren, will der Hobbygärtner große, süße und saftige Früchte ernten. Um dieses Ziel zu erreichen, brauchen die Erdbeerpflanzen viel Sonne, einen lockeren Boden und die richtigen Nährstoffe. Zwar gibt es im Fachhandel spezielle Erdbeerdünger, aber die Pflanzennahrung kann auch ganz einfach selber hergestellt werden.
Inhaltsverzeichnis
Hausmittel als Dünger
Hausmittel, die sich zum Düngen von Erdbeeren eignen. Zu den Erdbeerdüngern, die Sie selber herstellen können, gehören die Folgenden.
- Kaffeesatz
- Brennnesseljauche
Weitere natürliche Erdbeerdünger sind:
- Mist
- Laubkompost
Kaffeesatz
Dass Kaffeesatz ein idealer Dünger für viele Pflanzen darstellt, ist für den Hobbygärtner kein Geheimnis. Weniger bekannt ist jedoch, dass er sich auch hervorragend als Erdbeerdünger eignet. Kaffeesatz enthält Stickstoff (N), Kalium (K) und Phosphor (P), also alle drei Elemente, die auch in einem gekauften N-K-P-Dünger enthalten sind. Da Kaffee auch Säure enthält, kann mit dem Kaffeesatz auch der pH-Wert des Bodens gesenkt werden. Dies freut die Erdbeerpflanzen, da sie einen leicht sauren Boden bevorzugen. Außerdem werden durch den Kaffeesatz Regenwürmer angelockt, die den Boden auflockern. Darüber freuen sich wiederum die Erdbeerpflanzen, die am besten in lockeren Böden gedeihen.
Wusstest du, dass …
Blattläuse und Ameisen keinen Kaffeesatz mögen? Er ist also auch eine vorbeugende Maßnahme gegen diese Plagen.
Trotz seiner äußerst guten Eigenschaften reicht Kaffeesatz allein als Dünger für Erdbeerpflanzen oft nicht aus, um eine ertragreiche Ernte zu erzielen. Daher sollten Sie, um den Pflanzen mehr Stickstoff zuzuführen, den Kaffeesatz mit dem stickstoffreichen Hornmehl mischen. Optimal ist ein Mischungsverhältnis von 1:1. Düngen Sie jede Erdbeerpflanze nach dem Einsetzen mit etwa 35 Gramm der Kaffeesatz-Hornmehl-Mischung. Streuen Sie einfach den Dünger um die Pflanze herum und arbeiten ihn in das Erdreich ein. Damit der Dünger schnell seine volle Wirkung entfalten kann, sollten Sie den Boden gleichmäßig feucht halten. Je nach Sorte bekommen die Erdbeeren nach der Ernte 40 und im Frühjahr 15 Gramm der Mischung.
Tipp:
Achten Sie auf die Dosierung, denn zu viel Kaffeesatz ist schädlich für die Pflanzen.
Brennnesseljauche
Brennnesseljauche ist ein Hausmittel, das auch als Erdbeerdünger verwendet werden kann. Allerdings sollte sie nicht allzu oft zum Einsatz kommen, da sich eventuell deren Geschmack auf die Erdbeeren „übertragen“ kann. Das Herstellen von Brennnesseljauche ist einfach.
Sie benötigen dafür:
- schützende Handschuhe
- Messer oder Schere
- Holzlöffel oder Stock (langstielig)
- entsprechend großes Gefäß aus Holz, Stein, Plastik oder Glas
- feinmaschiges Netz zum Abdecken des Gefäßes
Das Hausmittel kann in unterschiedlichen Mengen hergestellt werden. Das Mischungsverhältnis ist ein Kilogramm Brennnesseljauche auf zehn Liter Wasser.
Für die Zubereitung der Brennnesseljauche gehen Sie wie folgt vor:
- Brennnessel mit Schere oder Messer ernten
- zerkleinerte Brennnessel in das Gefäß legen
- Gefäß mit Wasser auffüllen und umrühren
- Gefäß an einen warmen und sonnigen Platz stellen
- mit Netz gegen Ungeziefer abdecken
- einmal pro Tag umrühren
Die Brennnesseljauche ist fertig, wenn sich keine Bläschen mehr bilden. Das kann, je nach Witterung, zwischen einer und drei Wochen dauern. Nun muss sie abgesiebt und verdünnt werden. Für junge Erdbeerpflanzen eignet sich ein halber Liter Brennnesseljauche auf 20 Liter Wasser.
Mist und Laubkompost
Obwohl man Mist nur selten direkt vor seiner Haus- bzw. Stalltür hat, ist er eine gute Alternative zum gekauften Dünger. Allerdings wird dieser bei Erdbeeren als Vorbereitung für den Boden verwendet, denn frischer Mist ist für die Pflanzen schädlich. Idealer Zeitpunkt für die Düngung mit Stallmist ist ein bis zwei Monate vor dem Einpflanzen der Erdbeeren. Am besten mischen Sie den Pferdemist unter den Aushub, so wird der nährstoffreiche organische Dünger gleichmäßig im Beet verteilt. Dabei kommen auf einen Quadratmeter Bodenfläche ungefähr fünf Liter Mist. Wem kein Pferdemist zur Verfügung steht, kann auch auf Laubkompost zurückgegriffen werden. Die Einarbeitung von Laubkompost erfolgt wie jene von Mist.
Tipp:
Gartenkompost wird von den Erdbeerpflanzen nicht gut vertragen, da er zu salz- und kalkhaltig ist.
Umstritten: Asche
Ob sich Asche als Erdbeerdünger eignet, ist umstritten. Während die Einen Holzasche als besonderen Tipp für eine ertragreiche Ernte angeben, warnen die Anderen davor, Holzasche aus dem Grill oder dem Kamin überhaupt für Erdbeerpflanzen zu verwenden. Das Problem liegt, darin, dass man bei Grillkohlen die Herkunft des Holzes nicht kennt. Bei Kaminhölzern ist der Anteil von Schwermetallen in der Holzasche ohne eine genaue Analyse nicht bestimmbar. So besteht die Gefahr, dass man den Boden mit giftigen Substanzen anreichert, die man dann über die Erdbeeren zu sich nimmt. Befürworter der Asche stellen in den Vordergrund, dass die Asche reich an Kalium und anderen wichtigen Spurenelementen ist. Sollten Sie Asche als Erdbeerdünger verwenden wollen, sollten Sie nur Asche aus nachhaltigem Holzanbau verwenden und maximal 30 Gramm pro Quadratmeter einbringen.
Tipp:
Oft wird Asche als organischer Dünger bezeichnet. Trotzdem sollten Sie beim Düngen damit, gerade bei Erdbeeren, äußerst vorsichtig sein.
Zeitpunkt
Über den richtigen Zeitpunkt für das Düngen von Erdbeerpflanzen gibt es die unterschiedlichsten Angaben. Sie reichen von einmal bis mehrmals pro Jahr. Die verschiedenen Angaben gehen auf die unterschiedlichen Erdbeersorten zurück. Deshalb richtet sich das Düngen nach der Erdbeersorte.
Sorten
Einmaltragende Sorten
Einmaltragende Erdbeerorten werden immer nach der letzten Ernte im Hochsommer oder Früherbst gedüngt. Denn diese Sorten legen ihre Blütenknospen im Herbst an und brauchen dazu reichlich Energie und Nährstoffe.
Immer tragende Sorten
Immer tragende Sorten, auch remontierende genannt, entwickeln kontinuierlich Blüten und Früchte. Damit die Erdbeeren dazu auch genügend Kraft haben, müssen Sie während der gesamten Saison mit Nährstoffen versorgt werden. Deswegen sollten Sie diese Pflanzen etwa alle zwei Wochen mit einem organischen Dünger oder Laubkompost düngen.
Tipp:
Die Versorgung mit Nährstoffen von immer tragenden Sorten sollte schwach dosiert werden, da sonst die Gefahr einer Überdüngung besteht, und die Pflanzen keine Blüten mehr entwickeln.
Manchmal wird bei den immer tragenden Sorten auch zwischen mehrmals- und immer tragend unterschieden. In diesem Fall wird zwischen den sog. Monatserdbeeren und Erdbeersorten, die zweimal pro Saison Früchte hervorbringen, differenziert.