Erdbeeren umpflanzen: Anleitung | Wann ist die beste Jahreszeit?
Jeder einzelne Garten bildet ein Biotop, das sich ständig verändert. Der stetige Wandel macht das Hobby für viele Menschen so interessant. Wer dachte, er habe seine Gartengestaltung bis ins letzte Detail geplant, wird in der Regel nach einiger Zeit eines Besseren belehrt. Plötzlich steht eine Pflanze zu schattig oder passt nicht in eine Mischkultur. Manchmal verleitet die Langeweile den Gärtner zum Umsetzen einer Pflanze. Achtet dieser beim Umpflanzen auf die richtige Jahreszeit, verkraften die Gewächse den Standortwechsel meistens gut. Aber wann und wie sollte der Gärtner Erdbeeren umpflanzen?
Inhaltsverzeichnis
Erdbeeren umpflanzen
Für das Umsetzen einer Erdbeerpflanze ist in erster Linie entscheidend, wie groß sie inzwischen gewachsen ist. Hat der Gärtner eine Erdbeere einmal ins Beet gepflanzt, ist es recht ungewöhnlich, diese zu versetzen. Nur bei sehr schlechtem Wachstum, beispielsweise weil ein anderes Gewächs die Lichtzufuhr oder Nährstoffversorgung streitig macht, sollte er einen Standortwechsel in Betracht ziehen. Allerdings gibt es eine Ausnahme: Während der Fruchtbildung steckt die Erdbeere viel Energie in die Nüsse (Erdbeeren zählen aus botanischer Sicht zu den Nussfrüchten). Nach der Ernte fehlen diese Energiespeicher, sodass die Pflanze geschwächt ist. Kurzfristig unterstützt Dünger die weitere Entwicklung.
Allerdings beeinflusst die Düngergabe den Nährstoffgehalt und pH-Wert des Bodens, sodass eine langfristige Behandlung nicht empfehlenswert ist. Um zu verhindern, dass die Erdbeere nach einigen Jahren nur noch mickrige Früchte bildet, ist ein einmaliges Umsetzen ratsam. Am neuen Standort stehen dann wieder genügend Nährstoffe zur Verfügung.
Hinweis:
Für eine erfolgreiche Vermehrung sollte der Gärtner nur die kräftigsten Ableger vermehren. Je näher ein Ausläufer an der Mutterpflanze wächst, umso höher sind die Chancen einer gelungenen Fortpflanzung.
Dabei gilt jedoch zu beachten, dass das Umsetzen die Erdbeere sehr viel Kraft kostet.
Zudem bilden Erdbeeren Ausläufer, die der Gärtner auf jeden Fall umsetzen sollte. Somit gelingt es ihm einerseits, seine Pflanze langfristig zu vermehren, und andererseits das gesunde Wachstum der Mutterpflanze weiterhin zu gewährleisten.
Zeitpunkt
Auch für den Zeitpunkt spielt das Alter beziehungsweise die bisherige Aufzucht der Pflanze eine grundlegende Rolle. Gekaufte Erdbeeren pflanzt der Gärtner am besten im März ins Beet. Bis zur Blütezeit hat das Gewächs dann noch ausreichend Zeit, Wurzeln zu bilden und trägt mit hoher Wahrscheinlichkeit noch im selben Jahr Früchte. Gleiches gilt für die eigene Aufzucht durch die Aussaat von Samen. Wer den Zeitpunkt im März verpasst, kann eine Erdbeere aber auch bedenkenlos noch im Mai in die Erde setzen. Jedoch darf der Gärtner dann nicht mehr mit einer Fruchtbildung rechnen.
Erdbeerpflanzen im ersten Standjahr kostet ein Standortwechsel zu viel Kraft. Vermutlich gingen diese anschließend ein. Die oben erwähnten Ableger setzt der Gärtner im Spätsommer um. Bereits nach der Ernte an der Mutterpflanze beginnt die Vorbereitung zur Entnahme der Triebe. Innerhalb eines Jahres gibt es demnach viele Zeitpunkte, um eine Erdbeere umzupflanzen.
Wann aber schädigt das Umpflanzen dem Gewächs?
Von einem Standortwechsel im November ist abzuraten. Zu dieser Jahreszeit benötigt die Pflanze ausreichend Energie, um sich auf den Winter vorzubereiten und könnte demnach am neuen Platz keine Wurzeln bilden. Gleiches gilt für blühende und früchtetragende Erdbeeren.
Erdbeeren umpflanzen: Anleitung
Standort
- sonnig
- leicht saurer Boden
- humose Erde
- lockerer Boden
- nährstoffreich
Entspricht der Standort den oben genannten Kriterien, muss der Gärtner das Beet überdies von Unkraut befreien. Anschließend gräbt er die Erde um und bereichert den Boden mit Kompost oder Hornspänen.
Hinweis:
Die Vorbereitungen des Bodens sollten vier Wochen vor dem Pflanztermin abgeschlossen sein. Erdbeeren mögen keine frisch bearbeitete Erde. Zudem ist es wichtig, sich an die Fruchtfolge zu halten. Am gewählten Standort sollten vier Jahre zuvor weder Kartoffeln noch Erdbeerpflanzen gewachsen sein. Da es sich bei beiden Gewächsen um Starkzehrer handelt, ist der Boden dann bereits ausgelaugt. Die neue Pflanze kann sich nicht ausreichend mit Nährstoffen versorgen.
Pflanzabstand
Bei der Pflanzung mehrerer Gewächse empfiehlt sich das Anlegen von Reihen. Idealerweise liegen zwischen den einzelnen Reihen etwa 80 cm. Somit bleibt dem Gärtner genügend Platz, um bei der Ernte das Beet zu betreten. Zwischen den einzelnen Erdbeerpflanzen sollten mindestens 30 bis 35 cm liegen.
Zudem hat es sich bewährt, den Boden mit Stroh zu bedecken. Zum einen schützt die Schicht die empfindlichen Wurzeln vor Frost im Winter. Weiterhin verdunstet die Feuchtigkeit in der Erde nicht so schnell. Auch hinsichtlich der Ernte ergibt sich ein Vorteil: da die Früchte nicht direkt auf dem sandigen Boden aufliegen, sind sie nach dem Pflücken nahezu frei von Schmutz.
Erdbeeren umsetzen
- Ableger auswählen
- Tontöpfe neben der Mutterpflanze in den Boden graben
- Ableger in die Tontöpfe stecken
- Verbindung zur Mutterpflanze abschneiden
- Schale mit Wasser füllen
- Tontöpfe mit Ablegern hinein stellen
- am neuen Standort Pflanzlöcher ausheben
- Ableger hinein setzen
- mit Erde auffüllen
- angießen
Hinweis:
Setzen Sie die Jungpflanzen so tief in die Erde, dass die Herzknospen auf der Oberfläche aufliegen.