Welche Erde für welche Kräuter? So gedeihen Kräuter am besten
Frische Kräuter als Zugabe von Speisen haben von Frühling bis Herbst in unseren Küchen Hochsaison. Und damit sie immer Griff bereit sind, legen viele Hobbygärtner ein Kräuterbeet an, oder kultivieren sie im Topf oder im Balkonkasten auf Balkon oder Terrasse. Für eine reiche Ernte ist nicht nur der optimale Standort wichtig, sondern auch die richtige Erde. Denn sie sorgt für ein gutes Gedeihen der Pflanzen.
Inhaltsverzeichnis
Kräutererde
Kräuter werden hierzulande meist als vorgezogene Topfpflanzen gekauft. In Gartencentern oder Supermärkten wird eine Vielzahl von Küchenkräutern angeboten. Relativ neu ist das Angebot von Kräutern aus dem sog. vertikalen Anbau. Dabei werden die Jungpflanzen in einer speziellen flüssigen Nährstofflösung unter künstlichem Licht gezogen. Haben die Pflanzen kräftige Wurzeln entwickelt, werden sie geerntet und ohne Substrat angeboten. Sie müssen also möglichst schnell eingesetzt werden, damit sie sich im heimischen Garten oder auf dem Balkon gut weiter entwickeln können.
In welcher Kräutererde das jeweilige Kraut am besten wächst, ist keine Wissenschaft, allerdings fühlt sich nicht jedes Kraut in jeder Erde gleich wohl. Daher sollten Sie beim Einpflanzen auf das optimale Substrat achten. Auch sollte es gut durchlässig sein, denn Staunässe vertragen Küchenkräuter in der Regel nicht. Eine Auswahl an Erden und Küchenkräutern haben wir für Sie hier zusammengestellt.
Unterschiedliche Ansprüche der Kräuter
Basilikum
- das beliebte Küchenkraut bevorzugt eine humusreiche und durchlässige Erde, die mäßig feucht gehalten werden sollte
- ideal ist eine Mischung aus Erde und Sand
Beifuß
- sandig, trocken und durchlässig sollte die Erde für den Beifuß sein
Brunnenkresse
- Brunnenkresse gedeiht optimal in feuchtem und humusreichem Erdreich
Bohnenkraut
- Bohnenkraut bevorzugt ein durchlässiges und lockeres Gartenbeet, das eher trocken gehalten werden sollte
Borretsch
- in leicht feuchter, durchlässiger und humusreicher Erde wächst Borretsch sehr gut
Dill
- dieses Küchenkraut braucht für das optimale Wachstum ein leicht feuchtes, lockeres und humusreiches Gartenbeet
Eberraute
- im Gegensatz zu vielen anderen Küchenkräutern fühlt sich die Eberraute in einem leicht kalkhaltigen Boden, der zudem locker und durchlässig ist, äußerst wohl
Eisenkraut
- für das Eisenkraut sollte das Erdreich mager, trocken und durchlässig sein
Estragon
- das Erdreich für Estragon sollte durchlässig, mäßig feucht und humusreich sein
Gartenkresse
- Gartenkresse gedeiht in herkömmlicher Gartenerde und muss reichlich gegossen werden
Koriander
- Koriander bevorzugt eine humusreiche Gartenerde
Kümmel
- für Kümmel ist eine Mischung aus Gartenerde, Kompost und Sand optimal
Liebstöckel
- wie die Eberraute verträgt auch der Liebstöckel einen leicht kalkhaltigen Boden
- außerdem bevorzugt das Küchenkraut lehmigen Boden, der mäßig feucht ist
Majoran
- in einem leicht sandigen, humusreichen und durchlässigen Boden fühlt sich Majoran sehr wohl
Oregano
- wie Majoran gedeiht auch Oregano in einem leicht sandigen, humusreichen und durchlässigen Boden prächtig
Petersilie
- der Klassiker unter den Küchenkräutern kommt in ein feuchtes, humusreiches und durchlässiges Gartenbeet
Rosmarin, Salbei und Thymian
- diese mediterranen Küchenkräuter bevorzugen ein durchlässiges, trockenes und sandiges Erdreich
- sie werden am besten in ein Erde-Sand-Gemisch gepflanzt
Schnittlauch
- Schnittlauch bevorzugt lehmhaltige Böden und braucht viel Wasser
Zitronenmelisse
- für dieses beliebte Küchenkraut ist ein durchlässiges, humusreiches Substrat optimal
Kräutererde selber mischen
Wer seinen Küchenkräutern das optimale Erdreich bieten will, kann neben einer speziellen Kräutererde auch auf Gartenerde und Kompost zurückgreifen. Damit das Erdreich den Bedürfnissen des jeweiligen Krauts entspricht, sollten Sie es selbst zusammenmischen, so kann die Kräutererde optimal abgestimmt werden.
Für mediterrane Küchenkräuter mischen Sie:
- Gartenerde: 55 Prozent
- Kompost: 15 Prozent
- Quarz- oder Lavasand: 30 Prozent
Tipp
Für Küchenkräuter im Topf oder Kübel ist statt Gartenerde Blumenerde zuempfehlen.
Wird für die Küchenkräuter Erde mit einem höheren Kompostanteil verwendet, wie zum Beispiel Tomaten- oder Gemüseerde, sollte sie etwas gestreckt werden. Als Streckmittel eignet sich Kokoserde, die weniger vorgedüngt ist. Zudem lockert sie das Erdreich auf.
Lehmige Böden
Lehmige Böden mögen viele Kräuter nicht, da sie zu wenig durchlässig sind. Trotzdem müssen Sie nicht auf ein Kräuterbeet im Garten verzichten. Damit die Küchenkräuter auch in einem Lehm- oder Tonboden gut gedeihen, sollten Sie ihn jedoch durchlässiger machen. Dafür mischen Sie groben Sand oder feinen Kies unter das Erdreich.
Kräuter mit hohem Wasserbedarf
Küchenkräuter wie Petersilie oder Brunnenkresse haben einen hohen Wasserbedarf. Werden sie im Topf oder Kübel kultiviert, sollte dem Substrat Blähton oder Zeolith hinzufügen. Diese Materialien speichern Wasser und Nährstoffe und geben sie bei Bedarf an die Küchenkräuter ab.
Kräuter mit hohen Ansprüchen
Wie bei anderen Pflanzen auch, gibt es auch bei Küchenkräutern Arten, die ein reichhaltiges Substrat bevorzugen. Zu ihnen gehören zum Beispiel Minze, Estragon oder Liebstöckl. Damit diese Kräuter prächtig gedeihen, sollte der Kräutererde Kompost beigemengt werden. Dabei gilt als Faustregel, dass das Pflanzloch oder das Pflanzgefäß mit etwa einen Drittel Kompost gefüllt wird.
Mischkultur statt Monokultur
Kommen Kräuter ins Gartenbeet oder in den Balkonkasten, sollten Sie verschiedene Küchenkräuter zusammen anpflanzen. Dabei muss jedoch auf richtige Zusammensetzung geachtet werden, denn nicht alle Sorten vertragen sich untereinander. Grundsätzlich sollten Küchenkräuter, die einen ähnlichen Nährstoffbedarf haben, nicht nebeneinander gesetzt werden.
„Falsche“ Nachbarschaften sind zum Beispiel:
- Basilikum und Melisse
- Thymian und Majoran
- Fenchel und Koriander
- Dill und Estragon
- Dill und Gartenkresse
„Richtige“ Nachbarschaften sind zum Beispiel:
- Salbei und Oregano oder Bohnenkraut
- Petersilie und Dill
- Petersilie und Schnittlauch
- Schnittlauch und Kamille, Dill oder Kerbel
- Echter Thymian und Koriander, Estragon oder Bohnenkraut
- Dill und Kamille oder Majoran
- Rosmarin und Salbei oder Basilikum
- Zitronenmelisse verträgt fast alle Kräuter, außer Basilikum
- Salbei und Oregano oder Bohnenkraut
- Estragon und Rosmarin, Salbei oder Schnittlauch
- Liebstöckel und Petersilie
- Kümmel und Dill, Petersilie, Majoran oder Rosmarin
- Bohnenkraut und Lavendel
- Koriander und Thymian, Bohnenkraut oder Petersilie
- Oregano und Salbei oder Bohnenkraut
- Kerbel und Dill, Schnittlauch, Kamille oder Bohnenkraut
Zieht man Küchenkräuter im Topf, sollte man zwei- und mehrjährige Kräuter, wie zum Beispiel Liebstöckl oder Lavendel als Solitär pflanzen.