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Erdkeller selber bauen: Anleitung als PDF

Erdkeller bauen - Titel

Einen Erdkeller zu bauen hat zahlreiche Vorteile. Allerdings gestaltet sich die Konstruktion recht aufwendig. Die folgende Anleitung zeigt Schritt für Schritt, wie es funktioniert und worauf Sie achten müssen.

Video-Tipp

Auf den Punkt gebracht

  • Ausrichtung der Tür ist entscheidend
  • Belüftung muss sichergestellt werden
  • Erdkeller haben zahlreiche Vorteile
  • Fertigbausätze sind erhältlich
  • mögliche Tiefe ist von der Höhe des Grundwassers abhängig

Anleitung als PDF

Wir haben die Bauanleitung für Ihren selbstgebauten Erdkeller in einer übersichtlichen PDF zusammengefasst. Unter dem folgenden Button finden Sie diese zum kostenlosen Download:

PDF Download

Definition: Erdkeller

Bei dieser besonderen Form des Kellers handelt es sich um einen Raum, der zu einem großen Teil unter der Erde liegt. Er eignet sich unter anderem zur Lagerung von Obst, Gemüse, Konserven und zur Überwinterung von Pflanzen. In der Regel ist ein Erdkeller nur teilweise unterirdisch und die Tür befindet sich in einer Seitenwand. Das Dach kann mit Erde bedeckt werden aber auch frei bleiben.

Vorteile des Erdkellers

fertiger Erdkeller im Schema

Bei den Vorzügen des Erdkellers handelt es sich unter anderem um:

  • aufgrund der vergleichsweise hohen Luftfeuchtigkeit bleibt Obst und Gemüse länger frisch
  • bleibt frostfrei
  • kein elektrischer Strom notwendig, dadurch keine Folgekosten
  • relativ gleichmäßige Temperatur zwischen drei und acht Grad Celsius
  • umweltfreundlich
  • vielseitig verwendbar

So kann er beispielsweise als Weinkeller dienen, Blumenzwiebeln im Winter sicher frostfrei halten oder bei einer großen Ernte als Lager dienen. Mit der richtigen Bauweise weist er zudem eine lange Lebensdauer auf. Dadurch lohnt sich die Investition vor allem langfristig.

Mögliche Nachteile

Neben den zahlreichen Vorteilen des Erdkellers finden sich auch Nachteile.

Bei diesen handelt es sich beispielsweise um:

  • anfangs hohe Kosten für Material und Werkzeug
  • umfassende Planung erforderlich
  • vergleichsweise großer Aufwand bei der Errichtung

Bausätze als Alternative

Ein fertiger Bausatz ist eine vergleichsweise einfache Lösung, um einen Erdkeller schnell und auch ohne großes handwerkliches Geschick zu bauen. Lediglich das Fundament muss selbst ausgehoben und gegossen werden. Sämtliches Material ist in dem Bausatz jedoch ebenso wie ein Bauplan enthalten, sodass direkt mit dem Aufbau begonnen werden kann und der Aufwand verringert wird.

Planung

Der erste und wichtigste Schritt wenn Sie einen Erdkeller bauen ist die umfassende Planung. Hierfür werden zunächst der Grundriss und die Tiefe festgelegt. Beachten Sie bei der Tiefe, dass der Keller vor dem Grundwasser geschützt werden muss. Zudem benötigen Sie eine Genehmigung für die Konstruktion. Das gilt auch dann, wenn es sich bei dem Grundstück um Ihr Eigentum handelt. Zuständig hierfür ist jeweils das Bauamt, das über die Stadtverwaltung oder die Gemeindeverwaltung erreicht werden kann. Hier können Sie auch in Erfahrung bringen, wie tief das Fundament ausgehoben werden kann und darf. Mindestens 1,0 bis 1,20 Meter sollten möglich sein.

Planen Sie zudem die folgenden Faktoren ein:

  • Belüftung als Schutz gegen Schimmel
  • Drainage zur Verhinderung von Staunässe unter dem Fundament
  • Größe ist abhängig von dem vorhandenen Platz und dem Bedarf
  • richtigen Standort auswählen
  • Tür nach Norden ausrichten

Wichtig ist vor allem, ob es sich um einen Erdkeller oder eine Erdmiete handeln soll. Wird der Raum nach oben geöffnet und liegt vollständig unter der Erde, handelt es sich um eine Erdmiete. Bei einer seitlich eingebauten Öffnung ist von einem Erdkeller die Rede, der nur teilweise unter der Erde liegt. Allerdings werden die Begriffe nicht immer klar voneinander abgetrennt und oftmals synonym verwendet.

Erdkeller im Querschnitt
Bei der Planung sollte die gewünschte Nutzung und die damit benötige Größe des Erdkellers berücksichtigt werden.

Standortwahl

Bei der Wahl des Standorts müssen Sie ebenfalls einige Punkte beachten.

Dabei handelt es sich um:

  • Höhe des Grundwassers
  • Möglichkeit, den Keller mit Erde zu bedecken
  • Sonneneinfall

Wählen Sie am besten einen schattigen Platz auf der Nordseite. Die Tür sollte ebenfalls gen Norden ausgerichtet sein. Auf diese Weise erwärmt sich der Keller nicht so stark, da weniger Sonneneinstrahlung vorhanden ist. Das Dach des Erdkellers kann mit Erde bedeckt werden. Vor allem in Hanggärten ist dies sehr einfach möglich. Die Erde stellt eine zusätzliche Isolierung dar und hält die Temperatur konstant. Absolut notwendig ist diese Maßnahme jedoch nicht.

Material

Benötigte Materialien sind unter anderem:

  • Abluftschacht beziehungsweise -schlauch oder Belüftungsrohr
  • Beton
  • Bretter für die Schalung
  • Füllsand
  • Hochloch-Ziegelsteine
  • Kies
  • Scharniere
  • Schotter
  • Stahlmatten
  • Teichfolie
  • Tür

Werkzeug

Um einen Erdkeller zu bauen, werden allerdings verschiedene Werkzeuge und Maschinen benötigt. Dazu gehören:

  • Betonmischer
  • Bohrmaschine
  • Leiter
  • Maurerkelle
  • Messgerät
  • Minibagger
  • Rühraufsatz
  • Rüttelplatte
  • Säge mit Schneideblatt für Stein
  • Spaten
  • Wasserwaage

Anleitung

Wenn Standortwahl und Planung abgeschlossen sind, können Sie damit beginnen, den Erdkeller zu bauen.

Dafür sind die folgenden Schritte erforderlich:

  • Grube abstecken und ausheben: Mit einem Minibagger kann eine abgesteckte, rechteckige Grube ausgehoben werden. Im Anschluss werden der Boden und die Seitenwände verdichtet und die Wände mit einer Schalung aus vier Brettern versehen. Dieser erzeugt einen klaren Abschluss und beschleunigt das Aushärten des Betons.
  • Drainage einfügen: Als Grundschicht empfiehlt sich eine Mischung aus Schotter Kies und Sand. Die einzelnen Schichten werden jeweils mit der Rüttelplatte verdichtet. Bereits jetzt kann engmaschiger Draht eingebracht werden, um einen zusätzlichen Schutz gegen Nagetiere zu bilden.
Grube ausheben und Drainage einbringen
  • Fundament legen: Auf die vorbereitete Basis wird nun das Fundament aus Beton gegossen und mit einer Maurerkelle abgezogen, um einen glatten Boden zu erzielen. Nachdem der Beton vollständig durchgetrocknet und ausgehärtet ist, kann das Mauern beginnen. In der Regel nimmt dies mehrere Tage in Anspruch.
  • Wände aufbauen: Mörtel wird auf das Fundament aufgetragen und die Hochloch-Ziegelsteine werden darauf ausgerichtet. Nutzen Sie fortlaufend eine Wasserwaage, um einen sauberen Abschluss und einen ebenen Verlauf zu erzielen. Füllen Sie zudem auch die Fugen zwischen den Steinen mit Mörtel, damit die Wände eine gute Dichte erhalten. Bei der zweiten Reihe setzen Sie die Ziegel versetzt zu der ersten Reihe auf. Hierdurch wird die Stabilität erhöht. Planen Sie die Aussparung für die Türöffnung ein.
Wände aufmauern
  • Belüftung integrieren: In der letzten Reihe unterhalb des Dachs muss eine Möglichkeit der Belüftung eingebracht werden. Hierfür können beispielsweise Röhren oder Schläuche zum Einsatz kommen. Sie dienen dem Luftaustausch und verhindern, dass sich zu viel Feuchtigkeit in dem Keller staut.
Belüftung des Erdkellers
  • Dach auflegen: Legen Sie Stahlbleche auf die letzte abgeschlossene Reihe der Ziegel und befestigen Sie diese mit Mörtel oder Winkeln an den Steinen. Im Anschluss können Sie eine oder mehrere abschließende Reihe Steine aufbringen.
  • Tür anbringen: Hierfür können Sie wahlweise einen Türrahmen einsetzen oder eine einfache Tür durch Scharniere befestigen. Zusätzlich können Sie innen Teichfolie als Innenverkleidung nutzen, da diese eine weitere Schutzschicht bildet. Zudem ist es möglich, den Erdkeller nach dem Bauen mit Erde zu bedecken. Eine Schicht von 20 bis 30 Zentimetern reicht bereits aus.

Tipp: Minibagger, Rüttelplatte und Mischer können Sie problemlos in einem Baumarkt ausleihen. Hierdurch lassen sich die Kosten geringer halten.

Erdkeller mit Treppe

Für kleine Erdkeller mit einer unterirdischen Tiefe von wenigstens einem Meter reicht eine einfache Tür in einer Seitenwand vollkommen aus. Der Zugriff kann dadurch allerdings erschwert sein, wenn es sich um einen größeren Raum handelt.
Bereits ab mehr als 1,5 Meter Länge pro Seitenwand sollten Sie die Gesamthöhe des Kellers jedoch auf zwei Meter erhöhen. Dadurch lässt sich der Erdkeller leichter befüllen und wieder entleeren. Mit Gehwegplatten können Sie indes Stufen bilden, die den Einstieg in den Raum erleichtern.

Häufig gestellte Fragen

Gibt es Alternativen zum Erdkeller?

Ja, beispielsweise kann eine Erdmiete angelegt werden. Der Vorgang gestaltet sich deutlich einfacher und das Anlegen ist preislich günstiger. Dafür ist der Raum jedoch begrenzt und Sie müssen mit dem Eindringen von Tieren rechnen.

Was ist eine Erdmiete?

Es handelt sich um eine Grube, die in dem Boden ausgehoben wird. Ein Gitter oder ein luftdurchlässiger aber fester Behälter wird zum Schutz des Gemüses eingebracht und soll Tiere davon abhalten, den eingelagerten Vorrat zu fressen. Die Öffnung befindet sich oben.

Welche Kosten entstehen für einen Erdkeller?

Eine pauschale Antwort auf diese Frage gibt es nicht. Die Kosten können stark variieren. Allein für einen Bausatz muss aber mit bis zu mehreren tausend Euro gerechnet werden.

Autor
Maria liebt die exotische Pflanzenwelt. Neben ihrem Zitronenbaum "John Lemon" findet man bei ihr Zuhause unter anderem auch ein Avocado-Bäumchen und eine Ananas-Pflanze.
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