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Erfahrungen mit Säulenobst: Vor- und Nachteile

Säulenbirne

Äpfel und Birnen aus dem eigenen Garten pflücken. Das wünschen sich viele – doch nicht jeder hat genug Platz für die Obstbäume mit ihren üppigen Kronen. Die Lösung: Säulenobstbäume! Sie wachsen schlank und kompakt in die Höhe und erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Dabei stellen sich viele die Frage, ob sich Säulenobst für den eigenen Garten lohnt. Wir haben recherchiert und verschiedene Erfahrungen von Säulenobstbesitzern gesammelt.

Video-Tipp

Säulenobst

Apfelplantage in Säulenform

Säulenobst erleichtert mit seinem schmalen Wuchs den Anbau. So, dass selbst Obstbauern den Säulenanbau immer öfter nutzen. Es eignet sich aber auch für den Balkon im Kübel oder als Hecke zur Abtrennung im Garten. Egal ob Apfel, Birne, Kirsche, Pflaume oder Pfirsich – fast alles, was es als normalen Obstbaum gibt, wird auch in Säulenform angeboten. Planen auch Sie Säulenobst im eigenen Garten und möchten Erfahrungsberichte von anderen Säulenobstbesitzern lesen, ohne sich dabei durch diverse Foren zu schlagen? Anhand der Erfahrungen verschiedener Hobbygärtner haben wir ein Stimmungsbild zum Thema Säulenobst mit seinen Vor- und Nachteilen erstellt.

Erfahrungen

Hinweis:

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit, wurden kleine Rechtschreibfehler (Leerzeichen, Buchstabendreher, etc.) in den Zitaten korrigiert. Die genauen Quellen sind dabei unter der Angabe des jeweiligen Forums verlinkt.

Pflege

Säulenobst zeichnet sich durch einen schlanken Wuchs und den geringen Schnittaufwand aus – zumindest in der Theorie. Doch ganz ohne Schneiden kommen auch die Säulen nicht aus. Nachfolgend finden Sie einige Erfahrungsberichte zu Wuchs, Schnitt, Pflanzabstand und Befruchtung von Säulenobst.

„Meine Säulenapfelbäume (Bolero und Waltz) befinden sich in Kübeln, sind aufgrund des beengten Wurzelraums also nicht so wüchsig. Frei ausgepflanzt werden Säulenbäume sicher die vom Züchter angegebenen Ausmaße erreichen. Auch wenn sie von selbst oder durch entsprechenden Schnitt schlank bleiben sollte man sie nicht zu eng pflanzen, da ja ihr Wurzeln Platz benötigen. Soweit mir bekannt ist sind Säulenäpfel auf den gleichen Unterlagen wie schwachwüchsige Sorten für den Spalieranbau gepfropft (z.B. M9). Ein Abstand von ca. 1 Meter wäre wohl anzuraten. Als Sichtschutz ist Säulenobst halt nicht so geeignet.“

Quelle: www.garten-pur.de, Nutzer: tapir, 18.08.2005

„ […] Säulenäpfel müssen aber auch gepflegt werden.
Zu starke Seitentriebe sollten auf 10 cm Stummel geschnitten werden, damit die Bäume nicht die Form verlieren.
Bei den Seitenästen ist nämlich der gestauchte Wuchs und dadurch der geringe Höhenwuchs nicht mehr sicher.“

Quelle: www.garten-pur.de, Nutzer: Asimina, 09.01.2006

„Echte genetisch bedingte Säulen gibt es bisher nur beim Apfel. Alles anderer ist nur wie eine Säule geschnitten und bleibt nur mit starken Schnitteingriffen auch annähernd in dieser Form.“

Quelle: www.garten-pur.de, Nutzer: carot, 28.11.2014

„Ich hab seit 3 Jahren einen Apfelsäulenbaum.
Wenn in der Umgebung ca. 3km ein anderer Apfelbaum blüht dann brauchst du keinen zusätzlichen.
Der Ernteertrag erhöht sich bei mir je älter der Baum wird, letztes Jahr hatte ich 15 Äpfel, für so einen kleinen Baum finde ich das ok.“

Quelle: www.hausgarten.net, Nutzer: Stupsi, 04.03.2015

„[…] Wie hier schon so richtig steht, ist alles an als Säulenbaum beworbenes bzw. verkauftes Obst, das sich NICHT Apfel nennen darf, zwangsweise mit relativ radikalem schneiden müssen verknüpft, da im Gegensatz zum Apfel […] keine andere Obstsorte von Natur aus in Zwerg oder Säulenform wachsend ist.
Es gibt nur einfach einige Obstsorten, die sowieso recht schlank wachsend sind und oft genug einfach recht steil nach oben wachsende Äste haben, was auch für eine gewisse optische Schlankheit sorgt. Ohne Schneiden geht da aber definitiv ziemlich schnell jegliche (anfängliche) Säulenform verloren.“

Quelle: www.garten-pur.de, Nutzer: DerTigga, 27.11.2014

 „Natürlich muss man bei den Kulturbedingten Säulen mehr schneiden um sie in Form zuhalten. Aber für einen Gärtner mit Leib und Seele der sowieso jeden Tag im Garten ist, ist das doch kein Problem. Wenn mal ein paar Zweige ein bisschen gekürzt werden müssen. Aber wenn man das macht kann man richtig Freude mit den Bäumen haben.“

Quelle: www.garten-pur.de, Nutzer: Pflanzen1x1, 04.02.2014

Ertrag

Die Ernte ist wohl das am meisten diskutierte Thema wenn es um Säulenobst geht. In den Katalogen der Anbieter hängen die kleinen Säulenbäumchen prall gefüllt mit großen Früchten. Wie der Ertrag in der Realität aussieht erfahren Sie hier.

„Ich hab folgende Säulenbäume: 2x Äpfel, 1x Kirsche, 1x Pflaume und seit Montag auch eine 2. Birnensorte
Meine Erfahrung nach 2 Jahren: richtig gutes Naschobst – bis auf die Birne hatten alle Bäume bereits im ersten Jahr Früchte getragen. Die Birne hatte im Vorjahr das erste Mal Birnen oben – einige sind durch einen Sturm abgefallen und eine große schöne Frucht hat es bis zur Ausreifung geschafft […].“

Quelle: www.gartenforum.de, Nutzer: Margit H., 30.03.2013

„Unser Säulenobst – 2 Äpfel und 2 Birnbäume – stehen nicht ganz 1 Meter auseinander.
Die Apfelbäume stehen jetzt im 4 Jahr und tragen mehr als reichlich […]. Die Birnbäume stehen im 1 Jahr und haben jeweils ca. 8 Birnen angesetzt.
Wir haben auch normale Apfelbäume im Garten, aber im Vergleich zum Säulenapfel tragen sie eher wenig.“

Quelle: www.garten-pur.de, Nutzer: Diptam, 17.08.2005

„Ich finde die auch toll, vor allem für kleine Flächen, sind auch einfach abzuernten nur der Ertrag ist halt natürlich nicht messbar mit nem richtigen Obstbaum. „

Quelle: www.hausgarten.net, Nutzer: Stupsi, 18.11.2016

„Ich hab auch einen Apfel und einen Birne und beide noch sehr jung, trotzdem hatte die Birne schon im ersten Pflanzjahr 8 Birnen welche gleich mal geklaut wurden. […] Und der Apfel 5 Äpfel …. Umso grösser sie werden umso mehr gibt’s.“

Quelle: www.hausgarten.net, Nutzer: Kapha, 04.03.2015

„Vor zwei Jahren haben wir zwei Säulenäpfel gepflanzt. Inzwischen sind sie ca. 1,50 m hoch. Einer trug so 22/23 Äpfel. Den anderen hatte ich wohl zu stark oder zu spät gestutzt.
Wer nur wenig Äpfel ernten möchte, nicht viel Platz hat oder es für die Kinder machen möchte, für den ist solch ein Bäumchen bestimmt geeignet. Pflege braucht er auch.“

Quelle: www.hausgarten.net, Nutzer: Lieschen M, 17.10.2013

„Hallo,
um Ertrag kann ich nicht wirklich erfreuliches berichten: unsere [Säulenkirsche] trägt seit Jahren immer recht üppig, leider faulen die regelmäßig noch bevor sie rötlich werden. Ich glaube dieses Jahr hatten wir so viele wie nie: 10 Stück“

Quelle: www.hausgarten.net, Nutzer: geissbock, 02.09.2013

„Ich habe einen Apfel -und einen Birnensäulenbaum.
Beide erst 2 Jahre alt und tragen für so kleine junge Bäume hervorragend.
Letztes Jahr hatten wir am Apfel 28 Äpfel und die Birne trug 12…..ohne das einer von ihnen einen anderen Säulenbaum in der Nähe hatte…..also ohne einen anderen Befruchter.“

Quelle: www.gartenforum.de, Nutzer: Kapha, 30.03.2016

„Säulenäpfel hab ich nun seit einem Jahr und zwar 3 stück. Es gibt 1 Apfel, die Blüte aber war grandios. So hoffe ich auf das nächste Jahr!“

Quelle: www.garten-pur.de, Nutzer: berta, 10.10.2005

„[…] Die Zwetschge hat letztes Jahr gut getragen (Bäume stehen erst das 3. Jahr), sodass ein großer(großes Backblech dick belegt) leckerer Zwetschgenkuchen dabei raussprang. […]“

Quelle: www.planten.de, Nutzer: Angel1903, 11.03.2008

„Wenn du nur zum Naschen Obst willst, dann würde ich dir zu Säulenobst raten, da kannst du zig verschiedene Sorten auf kleinem Raum pflanzen. Der Ertrag ist halt gering, aber wie gesagt, zum Naschen reicht es.
Wenn du aber z.B. Kirschen auch mal zum Einlegen oder einfrieren willst, dann wirst du mit den Säulen nicht glücklich werden. Denn bei denen liegt der Ertrag bei ein paar Hand voll, die rasch verputzt sind.“

Quelle: www.parents.at, Nutzer: Nike89, 10.03.2014

„Die 4 Äpfel haben reichlich Früchte (je 15-20) im ersten Jahr und schmecken tun sie auch.
Auch keinen Astzuwachs, sodass ich nicht schneiden musste.
Die Säulenkirsche Sylvia hat auch gut getragen. Mitte Juni schon reif und leckere vollfleischige Kirschen. Befruchter war eine/alle Süßkirschen der Nachbarschaft.
Auch dort kaum Astzuwachs, obwohl es ja keine Säulenkirschen gibt.
Wir bereuen den Kauf nicht. Im Gegenteil … Super gesunde, kräftige Säulen, die voll Früchte hängen, wie im Glanzkatalog.“

Quelle: www.garten-pur.de, Nutzer: minor, 11.08.2008

Säulenapfel

Sorten und Geschmack

Zum klassischen Säulenobst zählt eigentlich nur der Apfel, und selbst da nur einige ausgewählte Sorten. Doch auch andere Obstsorten können für die Erziehung zur Säule verwendet werden. Der Geschmack von Säulenobst soll nicht sehr überzeugend sein. Welche Erfahrungen andere Säulenobst-Gärtner gemacht haben, erfahren Sie hier. Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden.

 „Kirschen halte ich für die schlechteste Auswahl.
Wirklich kleine Sorten gibts davon noch nicht. Auch bei den Birnen ist das wohl noch nicht so gelungen.
Bei Pfirsichen und Äpfeln scheint es am ehesten zu klappen.“

Quelle: www.planten.de, Nutzer: Amur, 16.03.2008

„Ich gebe dir den Rat, nur bei Säulenäpfeln zu bleiben.
Gute Säulenäpfel gibt es in diversen gut sortierten Baumschulen, egal ob vor Ort oder online. […] Weitere gute Sorten sind Rondo, Sonate sowie der La Torre. Von Säulen aus der CATS-Serie (Greencats, Redcats etc.) rate ich inzwischen ab, habe sowohl was Früchte als auch Wachstum angeht bei zwei Bäumen negative Erfahrungen gemacht. Erste Sorten wie Bolero oder Flamenco stehen bei mir seit einem Jahr, werden aber nicht mehr empfohlen da sie geschmacklich scheinbar nicht so gut sein sollen. Von Sorten wie Braeburn, Gala, Elstar usw. als Säulenform: Finger weg!. Das sind keine echten Säulen sondern normale Bäume, die […] Seitentriebe bilden. Selbiges gilt für angebliche Säulen anderer Obstarten wie Pfirsich, Zwetschge, Mirabelle, Aprikose, Kirsche etc..“

Quelle: www.gartenforum.de, Nutzer: Krokus, 04.03.2018

„Mir schmeckt der Bolero. Und das wichtigste ist er hält auch lange. Aber es ist halt alles Geschmacksache.“

Quelle: www.gartenforum.de, Nutzer: Michi1, 04.03.2018

„Ich habe Säulenäpfel, aber ich würde mir nie wieder welche holen. Besonders die älteren Säulenobstsorten wie z.B. Bolero haben kaum Geschmack. Besser ist es einen normalen Baum zu holen, wo eine Sorte auf einer schwachwachsenden Unterlage veredelt ist, die werden nicht so groß und man kann sie auch im Kübel pflanzen.“

Quelle: www.garten-pur.de, Nutzer: Elch, 02.01.2006

„Ich habe mir dieses Frühjahr spaßeshalber mal einen Säulenapfel geleistet. Sorte Red River, wurde ausgepflanzt in die Blumenrabatte.
Anscheinend sehr unempfindlich gegenüber vielen Krankheiten.
Das hat sich eigentlich auch bestätigt. Trotz ungünstigen Bedingungen (die daneben gepflanzte Malve wurde doppelt so hoch wie das Bäumchen und nahm ihm viel Licht), gab es keinen Schorf oder ähnliches.
Von den zahlreichen Blüten kam eine bis zu einem Apfel durch (der Rest ist erfroren), den ich vorgestern ernten konnte […] Riechen tut er gut.
Fürs erste Jahr schon mal was.
Zuwachs war übrigens nur wenige Zentimeter und ein Schnitt von Seitentrieben ist nicht notwendig, da nicht vorhanden.
So fürs erste eigentlich ideal für jemand, der weder Schneiden kann (oder will) noch sonst was an den Bäumchen machen will.“

Quelle: www.garten-pur.de, Nutzer: Amur, 13.10.2005

„Geschmacklich gefallen mir von den Säulen Suncats und Golden Gate von Starline am besten. Suncats wird schnell 3m groß und ist im September gut essbar. Golden Gate wird später reif und lagert bis Januar bei mir. Der Geschmack beider Sorten ist süß-säuerlich und sehr aromatisch-würzig. Golden Gate ist noch eher süß denn sauer. Beide Äpfel werden groß wie ein Boskoop.“

Quelle: www.garten-pur.de, Nutzer: Apfelfreund, 05.06.2012

„[…] Ich denke, das Hauptausleseziel solcher Sorten besteht im Säulenwuchs. Säulenwuchs UND Geschmack, das sind gleich 2 Lottogewinne auf einmal bei der Züchtung.
Ich hab noch keinen Säulenapfel probiert, der mir gut geschmeckt hat. Ich finde es eine geschmackstechnische Notlösung einer eigentlichen Zierform.“

Quelle: www.garten-pur.de, Nutzer: Mediterraneus, 27.11.2014

Vorteile und Nachteile von Säulenobst

Klassische Säulenobstbäume überzeugen mit ihren pflegeleichten Schnittmaßnahmen. Doch der Nachteil: Dazu zählen lediglich einige Apfelsorten. Alles was sonst als Säulenobst angepriesen wird, bedarf jedoch einer aufwendigeren Pflege. Alle Vor- und Nachteile zu Säulenobst hier im Überblick:

Vorteile

  • geringer Schnittaufwand bei tatsächlichem Säulenobst (Äpfel)
  • gut als Naschobst geeignet
  • platzsparend
  • ebenso für Balkon + Terasse geeignet
  • leichte Ernte
  • als hübsche Dekoration mit toller Blüte
  • für Anfänger geeignet

Nachteile

  • tatsächliches Säulenobst nur Äpfel, alles andere muss in der Form gehalten werden
  • Schnittmaßnahmen dennoch notwendig
  • geringer Ertrag
  • Tragen oft erst nach 2-3 Jahren
  • Unwissenheit wird von vielen Anbietern ausgenutzt (beispielsweise durch fehlende Information zu Schnittmaßnahmen, Fotomanipulation)
  • geschmacklich nicht überzeugend
  • vergleichsweise teuer

Fazit

Säulenäpfel

Die Erfahrungen mit Säulenobst sind zwiegespalten. Während einige Säulenbesitzer robuste und verhältnismäßig ertragreiche Bäume im Garten stehen haben, mussten andere Gärtner schlechte Erfahrungen machen. Wer mit dem Gedanken von Säulenobst im Garten spielt, sollte sich beim Anbieter vorher gründlich informieren. Leider zeigen jedoch einige Kataloge Fotomontagen von prall behangenen Obstsäulen. Lassen Sie sich dabei nicht täuschen.
Ebenso sollten Sie sich bewusst sein, dass die Säulenform ausschließlich bei einigen Apfelsorten (z.B. ‚Goldcats‚, ‚Starcats‚ Rondo, Golden Gate oder ‚Redcats) genetisch bedingt ist. Alles andere wird lediglich in Säulenform erzogen und bedarf einem regelmäßigen Schnitt. Der Ertrag von Säulenobst ist sehr gering übersteigt herkömmliche Obstbäume jedoch nur in der Masse pro m². Wer die süßen Früchte nur als Naschobst im Garten haben möchte, für den ist Säulenobst aber allemal einen Versuch wert.

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