Erfrorene Rosentriebe: was Rosen nach Frost hilft
Rosen, die Königin der Blumen, verzaubern Jahr für Jahr jeden Garten. Für eine üppiges Blütenmeer ist jedoch einiges zu beachten. Gerade sehr kalte Winter können Rosentrieben gewaltig zu setzen.
Auf den Punkt gebracht
- Frosthärte der einzelnen Sorten recht unterschiedlich
- Erfrorene Rosentriebe sind braun bis schwarz gefärbt und trocken
- Rosen sind nicht immer erfroren, sondern auch vertrocknet
- Winterschutz ist ratsam
- Rosen erst im Frühjahr richtig zurückschneiden
Inhaltsverzeichnis
Frosthärte genetisch bedingt
Die Frosthärte der unterschiedlichen Rosensorten ist durch die züchterische Arbeit stets genetisch bedingt. So sind Rosen mit einem ADR-Prädikat (Allgemeine Deutsche Rosenneuheitenprüfung) in der Regel krankheitsresistenter, blütenstärker und haben eine höhere Frosthärte. Dabei haben verschiedene Faktoren einen Einfluss darauf, wie die Rosen den Winter überstehen und demzufolge wie hoch die Frostschäden an den Pflanzen sind.
Dazu gehören unter anderem:
- Witterungsverlauf während des Winters
- trockener Herbst wirkt günstig auf den Triebabschluss und Ausreife junger Rosentriebe
- regenreicher und warmer Herbst verzögert Reifeprozess der Triebe
- Frostschäden steigen an
- kranke Rosen anfälliger gegen Frostschäden als gesunde Pflanzen
- Nährstoffmangel, Überdüngung, zu späte Düngergaben im Jahr verringern Frosthärte
Hinweis: Im Vergleich zu einer veredelten Rose sind die Wildformen wie die Hundsrose (Rosa canina) weitaus frostunempfindlicher. Sie benötigen im Winter keinen großen Winterschutz und die Triebe erfrieren auch bei größter Kälte recht selten.
Frostschäden richtig erkennen
Das ganze Ausmaß eines kalten Winters, die mehr oder weniger vorhandenen Schäden durch Frost zeigen sich erst im Frühjahr. Bis spätestens von Ende April bis Mitte Mai sollte dann ersichtlich sein, ob die Rosen noch „leben“ und den Winter mit mehr oder weniger Schäden überstanden haben.
Anzeichen für Erfrierungen sind:
- dunkelbraune bis schwarz gefärbte Rosentriebe
- diese zeigen keinen Austrieb
- meist nur einzelne Triebe betroffen
- in besonders starken Wintern auch zurückfrieren bis in Bodennähe möglich
In der Regel weist eine Rose, welche einen entsprechenden Winterschutz hat, seltener solche Frostschäden auf. Dazu nachher noch mehr. Mitunter sind allerdings nicht alle Schäden gleich erkennbar. Es können dabei auch noch Spätschäden, erst nach dem neuen Austrieb auftreten.
Diese äußern sich wie folgt:
- während ersten Wachstumsphase gelb bis bräunliche Verfärbung der Blätter
- Rosentriebe wachsen nicht weiter
Dieses Phänomen ist darin begründet, dass die Rosen für ihr Wachstum ihre in den Trieben gespeicherten Nährstoffe verwenden. Durch Frost wurden die Leitungsbahnen der Triebe und Wurzeln geschädigt und den Rosen ist es dann nicht mehr möglich, Nährstoffe aus dem Boden aufzunehmen. Hier kann nur noch ein starker Rückschnitt bis in Bodennähe helfen. Mit viel Glück und Geduld kann sich die betroffene Rose wieder regenerieren und an der Veredelungsstelle neue Rosentriebe bilden.
Maßnahmen bei Frostschäden
Wenn Rosentriebe über den Winter hinweg erfroren sind, hilft nur noch eines: ein Rückschnitt. Braun oder schwarz gefärbte Triebe sind tot und auch nicht mehr zu retten.
Je nach auftretenden Schäden an der Rose:
- Rückschnitt bis ins grüne und lebende Holz
- bei komplett zurückgefrorenen Rosentrieben, Rückschnitt bis zum Boden
- bei unter Erde liegenden Veredelungsstelle Austrieb erneut möglich
- Pflanze muss dazu noch Leben zeigen
- Neuaustrieb dauert einige Wochen
- abhängig von der Witterung
- zur Pflanzenstärkung Verabreichung von Brennnesseljauche
- Mischungsverhältnis mit Wasser 1:10
- alternativ auch Ackerschachtelhalmbrühe möglich
Falls nicht sicher ist, ob ein Trieb noch Leben zeigt, wird einfach ganz vorsichtig mit dem Daumennagel an der Rinde gekratzt. Zeigt sich darunter ein saftiges, grünes Gewebe, dann ist der Rosentrieb nicht erfroren.
Tipp: Zur Zeit der Forsythienblüte März/April kann dann der eigentliche Rückschnitt der Rosen erfolgen. Im Herbst sollte darauf verzichtet werden.
Oft auch vertrocknet
Mitunter hat es im Frühjahr nach einem mehr oder weniger starkem Winter den Anschein, dass die Rose erfroren ist. Wobei hier meist Rosentriebe betroffen sind, welche im Winter Sonne und Wind ausgesetzt sind. In der Erde verbliebene Triebe nehmen in der Regel kaum Schaden und zeigen auch eine schöne grüne Farbe. Allerdings können die Rosen bei Frostperioden nicht nur erfroren sein, sondern es besteht auch die Möglichkeit, dass sie schlichtweg vertrocknen. Das kann leicht bei sehr starken Frösten passieren. Dabei gefriert das im Boden enthaltene Wasser zu Eis. In diesem Fall ist es den Rosen nicht mehr möglich ausreichend Wasser für ihre Versorgung aufzunehmen. Im Frühjahr sind sie dann meist vertrocknet. Die Triebe leiden unter Trockenschäden, auch als Frosttrocknis bekannt. Hierfür gibt es keine Maßnahmen, der Pflanze noch wirklich zu helfen. Sie kann dann lediglich gegen einen neue ausgetauscht werden.
Hinweis: Im Herbst sollten Rosen nochmals vor Beginn des Winters ausreichend gewässert werden, so dass sie die kritische Zeit gut überstehen können.
Auf Winter vorbereiten
Damit eine Rose den Winter unbeschadet übersteht, bedarf es einiger Vorbereitungen. Zum Vorbeugen von Schäden durch Frost gehört auch schon eine fachgerechte Pflanzung. Dazu wird die Veredelungsstelle fünf Zentimeter tief in die Erde gesetzt, dann besteht schon ein gewisser Schutz vor starken Frösten. Daneben sollte die „Königin der Blumen“ allerdings im Herbst gründlich auf den nahenden Winter vorbereitet werden, um weitestgehend Schäden durch Frost zu vermeiden.
Folgende Maßnahmen sind dabei notwendig:
- vor Einsetzen des Frostes noch gründlich wässern, aber Staunässe vermeiden
- alle abgefallenen Blätter aufsammeln, da Quelle für Pilzkrankheiten
- nur lange und dünne Triebe um ein bis zwei Drittel einkürzen
- noch vorhandene Blüten entfernen
- abgestorbene Pflanzenteile entfernen
- Anfang Juli Stickstoffdüngung einstellen, damit Rosentriebe bis zum Herbst richtig aushärten
- Einsatz von kalibetonten Dünger wie Patentkali (Ende Juli bis Mitte August), um Reifung der Triebe und Verholzen der Zweige zu fördern
Hinweis: Ein Rückschnitt sollte im Herbst nicht erfolgen, lediglich lange und tote Triebe, Die Schnittwunden würden nicht rechtzeitig schließen. Frost kann dann tief eindringen und großen Schaden anrichten. Bester Zeitpunkt zum Rückschnitt ist der März/April.
Aufbringen von Winterschutz
Der Rose wird im Winter nicht nur der Frost oder kalte Winde zum Verhängnis, sondern auch tagsüber eine intensive Sonneneinstrahlung und dann des Nachts wieder der starke Abfall der Temperatur. Hauptsächlich der Übergang von Frostwetter in Tauwetter in den Monaten Januar und Februar machen es den Pflanzen nicht leicht. Gerade hier sind besondere Schutzmaßnahmen notwendig. Natürlich wäre hier Schnee ein hervorragender Schutz gegen Frost. Allerdings ist er in der heutigen Zeit in vielen Landstrichen eher „Mangelware“. Zum Vorbeugen von Schäden ist dann ein entsprechender Winterschutz unerlässlich.
Dabei sollte jedoch einiges beachtet werden:
- Winterschutz nicht zu früh aufbringen
- bester Zeitpunkt zwischen Mitte November und Dezember
- mit Gartenerde (alternativ auch Komposterde) 10 bis 20 cm hoch anhäufeln
- eventuell darüber Laubschicht und Nadelreisig ausbringen
- Winterschutz im Frühjahr entfernen
- Austrieb sollte dann mindestens 10 cm hoch sein
- Erde einfach rund um Rose verteilen
- Nadelreisig entsorgen
Winterschutz sollte bei Strauch,- Kletter- und Stammrosen aufgebracht werden. Auch eine Rose im Kübel braucht während des Winters einen Schutz.
Tipp: Zum Anhäufeln keinen Torf oder Rindenmulch verwenden. Der Torf speichert Feuchtigkeit, gleichzeitig wird der Boden dadurch sauer. Auch Rindenmulch kann dabei schädigen, er entzieht dem Boden den lebensnotwendigen Stickstoff.
Häufig gestellte Fragen
Ein Rückschnitt im Herbst kann der Rose über den Winter hinweg mehr schaden als nützen. Die entstandenen Schnittflächen können bis zum Winter nicht mehr ausreichend verschlossen werden. Der Frost dringt dann ein und schädigt dabei die Rosentriebe. Je nach Stärke des Frostes können die Erfrierungen mehr oder weniger groß sein. Beste Zeit, ist die Zeit während der Forsythienblüte.
Wichtig ist zuerst eine scharfe Schere, damit glatte Schnittstellen entstehen und das Eindringen von Krankheitserregern verhindert wird. Der eigentliche Schnitt sollte stets 5 mm oberhalb eines nach außen zeigendem Auge (Knospe) erfolgen. Geschnitten wird dabei immer leicht schräg. So kann sich kein Wasser sammeln und der Eintritt von Krankheitserregern in die Wunde wird verhindert. Weiterhin müssen kranke, abgestorbene und schwache Triebe an der Basis entfernt werden.
Auch hier muss die Veredelungsstelle 5 cm tief unter der Erde sitzen. Die Rose wird ebenfalls 10 bis 20 cm hoch angehäufelt. Zusätzlich müssen die Triebe dann noch mit Nadelreisig, Schilfmatten oder Schattenleinen geschützt werden. Am besten werden diese dabei richtig ummantelt. Sie sollten richtig eingewickelt werden, um einen zu frühen Austrieb zu verhindern.