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Die 10 besten Ergänzungen für einen Selbstversorgergarten

Die 10 besten Ergänzungen für einen Selbstversorgergarten

Der eigene Garten bietet mehr Potential, als viele Gärtner vermuten. Neben der grundlegenden Versorgung mit Obst und Gemüse gibt es noch weitere Einsatzmöglichkeiten. Wir stellen Ihnen 10 hervorragende Ergänzungen für Ihren Selbstversorgergarten vor.

Video-Tipp

Auf den Punkt gebracht

  • selbstständige Energie- und Wasserversorgung
  • Tierhaltung als Nahrungsquelle
  • Sichtschutz und Kompost kombinieren (Benjeshecke anlegen)
  • Lagermöglichkeiten durch Erdmiete erweitern
  • Erzeugnisse wie Honig, Wachs oder Saatgut verkaufen

Brunnen

Brunnenbau

Wenn Sie als Selbstversorger so autark wie möglich leben wollen, ist die Installation eines Brunnens empfehlenswert. Über einen Brunnen versorgen Sie Ihren Garten abhängig vom Wohnort und dem dortigen Grundwasserspiegel mit ausreichend Wasser für die Pflanzen und Tiere. In Kombination mit einer Zisterne oder Regenfässern lässt sich der Brunnen nutzen, um auf Leitungswasser zum Teil oder komplett verzichten zu können. Das schont den Geldbeutel, selbst wenn der Brunnenbau sehr kostenintensiv ausfallen kann.

So geht die Umsetzung

  • Grundwasserspiegel: Vor dem Brunnenbau müssen Sie die Höhe des Grundwasserspiegels auf Ihrem Grundstück in Erfahrung bringen. Von diesem ist die Verfügbarkeit des Brunnenwassers abhängig. Anlaufstellen dafür sind der Wasserversorger der Gemeinde, zulässige Brunnenbauer oder die Wasserbehörde der Region. Weiterhin finden Sie Pläne im Internet oder Sie befragen Ihre Nachbarn, falls die bereits einen Brunnen besitzen.
  • Bauvoraussetzungen: Weiterhin müssen Sie sich darüber erkundigen, ob der Brunnenbau auf Ihrem Grundstück möglich oder erlaubt ist. Ganz wichtig ist das, wenn Sie in einer Wasserschutzzone wohnen, was den Brunnenbau unmöglich macht. Eine Brunnenwasseruntersuchung ist notwendig, wenn Sie ihn ebenfalls als Trinkwasserbrunnen nutzen wollen. Sie benötigen zudem eine Genehmigung vom Gesundheitsamt, damit das Brunnenwasser als Trinkwasser verwendbar ist.
  • Brunnentyp: Sie können aus einem klassischen Bohr-, Schacht- oder Rammbrunnen wählen. Ein Rammbrunnen wird meist mit einer Handpumpe betrieben.
  • Selbstständig oder Profi: Zu guter Letzt müssen Sie sich entscheiden, ob Sie den Brunnen selbst schlagen oder den Bau von einem Betrieb übernehmen lassen. Idealerweise kümmert sich ein Fachmann darum, da der Brunnenbau keine einfache Angelegenheit ist. Falls Sie selbst Hand anlegen wollen, müssen Sie sich gut mit der Materie vertraut machen.

Photovoltaik-Anlage

Photovoltaik-Anlage wird an einem Hausdach angebracht

Neben einem Brunnen können Sie auf eine Photovoltaik-Anlage (PV-Anlage) auf dem Dach Ihres Hauses oder eines Nebengebäudes setzen. PV-Anlagen erzeugen Solarstrom und sind daher für den autarken Lifestyle ideal. Ein Großteil des Stromverbrauchs eines Selbstversorgergartens und der umstehenden Gebäude lässt sich vor allem in sonnigen Regionen durch die Ergänzung von PV-Anlagen ersetzen. Im Durchschnitt lässt sich der Stromverbrauch durch die optimierten, modernen Solarmodule um 50 Prozent senken. In Gärten kann der Stromverbrauch zum Teil komplett vom Solarstrom übernommen werden. Die Installation einer PV-Anlage ist mit einem gewissen Aufwand verbunden. Es empfiehlt sich, einen Fachmann mit der Installation zu beauftragen.

Voraussetzungen und Umsetzung

  • Ausrichtung: Achten Sie darauf, dass Ihre PV-Anlage nach Süden, Süd-Westen oder Süd-Osten ausgerichtet ist. Eine Nordausrichtung ist ungünstig. Falls nur eine West-Ost-Ausrichtung zur Verfügung steht, sollte beide Dachflächen belegt werden.
  • Dachneigung: Eine Dachneigung von 20 bis 40° empfiehlt sich für die PV-Anlage. Dadurch wird die optimale Energieausbeute ermöglicht.
  • Verschattungen: Es sollten weder Bäume, noch andere Gebäude Schatten auf die Solarpaneele werfen. Selbst geringe Verschattungen verringern die Energiegewinnung erheblich.
  • Verbindung: Die PV-Anlagen müssen exakt verkabelt werden. Vor allem die Installation des Wechselrichters und die Verkabelung mit dem Gebäude ist wichtig, damit es nicht zu Problemen während der Stromerzeugung kommt. Der Anschluss an das Hausnetz ist nur über einen registrierten Elektroinstallateur möglich. Sie selbst dürfen das nicht.
  • Unterkonstruktion: Das Gebäude muss über die richtige Statik verfügen, um das zusätzliche Gewicht der Solarmodule tragen zu können. Für diesen Fall müssen Sie einen Statiker kontaktieren. Die Unterkonstruktion muss zudem für den Dachtyp geeignet sein. Die Hilfe eines Fachmanns ist dafür empfehlenswert.

Imkerei

Imker arbeiten

Honig und Wachs sind Produkte, die mit einer eigenen Imkerei erzeugt werden können. Aus diesem Grund bietet sich eine eigene kleine Imkerei hervorragend als Ergänzung für den Selbstversorgergarten an. Im Durchschnitt reichen zwei bis fünf Bienenstöcke für den Selbstversorger vollkommen aus. Der Platzverbrauch liegt bei etwa 100 Quadratmetern pro Volk für die tägliche Arbeit der fleißigen Insekten, während die Stöcke selbst nur einen halben bis ganzen Quadratmeter Platz benötigen. Honig und andere Bienenprodukte können zudem gewerbefrei auf dem eigenen Grundstück verkauft werden, solange keine fremden Zutaten hinzugefügt werden. Dadurch lässt sich Überschuss problemlos anbieten.

Umsetzung

  • Bienenhaus oder freistehend: Sie können die Bienenstöcke entweder frei aufstellen oder ein Bienenhaus bauen. Bienenhäuser haben den Vorteil, dass Sie sich bei allen Wetterlagen problemlos um die Völker kümmern können. Zudem lassen sich die Honigerntegeräte problemlos zur sofortigen Verarbeitung im Bienenhaus platzieren. Falls Sie keinen Platz für ein Bienenhaus haben, benötigen Sie einen Raum für die Verarbeitung des Honigs. 
  • Honigerntegeräte: Zu den Honigerntegeräten gehört nicht die Imker-Schutzkleidung, sondern die Honigschleuder und Siebe. Sie benötigen eine Honigschleuder, um das süße Erzeugnisse aus den Waben zu bekommen. Weiterhin lässt sich dadurch das Wachs leichter entfernen und verwenden. Verflüssiger wie Heizspiralen und Siebe helfen dabei, den Honig für die Verwendung vorzubereiten.
  • Abfüllung und Lagerung: Ausreichend Platz für die Abfüllung und Lagerung der Erzeugnisse gehört ebenfalls zur Ausstattung Ihrer Imkerei dazu. Sorgen Sie dafür, dass Sie genügend Platz für den Honig haben.

Geflügelhaltung

Hühner und Hahn freilaufend

Die Geflügelhaltung bietet sich für Selbstversorger an, die nur wenig Platz für die Haltung von Nutztieren haben. Im Vergleich zu Schweinen, Ziegen oder Schafen verbrauchen Vögel wie Hühner, Enten oder Fasane nur wenig Platz, sind pflegeleicht und liefern recht hohe Erträge. Neben Fleisch können zudem die Eier und Federn verwendet werden. Bei der Geflügelhaltung sind bestimmte Voraussetzungen zu beachten.

Voraussetzungen

  • Platzbedarf: Essentiell bei der Haltung von Geflügel ist der Platzbedarf, damit sich die Tiere gut entwickeln können. Diese variiert von Art zu Art. Für Hühner wird beispielsweise eine Stangenbreite von mindestens 30 Zentimetern und ein Auslauf von mindestens vier Quadratmetern empfohlen. Mehr Platz ist natürlich besser.
  • Gehege: Der Stall für die Vögel muss nicht nur ausreichend Platz bieten. Sie benötigen einen leichten Zugang zu Wassertränken, sowie den Futterstellen. Er muss witterungsfest und gut geschützt sein. Das gilt ebenfalls für das Außengehege. Vor allem ein Schutz vor Raubtieren ist wichtig. Informieren Sie sich ausgiebig darüber, was das Gehege für die Tiere bieten muss. Wasservögel zum Beispiel benötigen zusätzlich einen Gartenteich oder etwas ähnliches.
  • Nahrung: Sorgen Sie für ausreichend Nahrung für die Tiere. Als Selbstversorger können Sie passende Nahrungspflanzen anbauen. Viele Tiere wie Enten sind sogar ideal, um Schädlinge wie Schnecken unfähig zu machen.
  • Gesundheit: Informieren Sie sich ausgiebig über die gesetzlichen Auflagen zur Gesundheit des Geflügels. Sie müssen jedes einzelne Tier beim zuständigen Veterinäramt Ihrer Region anmelden. Weiterhin ist es notwendig, das Tierseuchengesetz, die Hygienevorschriften, Impfpflicht und das Arzneimittelrecht bei der Geflügelhaltung zu beachten. Dadurch wird verhindert, dass es den Tieren schlecht geht, damit Sie nicht durch den Verzehr der Lebensmittel krank werden.

Saatgut- und Setzlingsverkauf

Setzlinge in Anzuchtbehältern

Bei der Eigenproduktion von Gemüse und Obst kommt oft die Frage auf, ob sich ausschließlich die fertigen Erzeugnisse verkaufen lassen. Neben den Früchten an sich können Sie problemlos Setzlinge und Saatgut verkaufen, um sich etwas dazuzuverdienen. Dadurch lässt sich die Effektivität Ihres Gartens erhöhen. Bei dieser Ergänzung gibt es mehrere Punkte zu beachten, damit es nicht zu juristischen Problemen kommt.

Wichtiges zum Verkauf

  • Gewerbefrei verkaufen: Falls Sie kein Gewerbe anmelden wollen, dürfen Sie das Saatgut und die Setzlinge ausschließlich auf Ihrem Grundstück oder direkt vom Feld anbieten. Dabei müssen Sie darauf achten, dass die Produkte nicht verändert wurden (Urprodukt). Ein Hofladen fällt unter die Gewerbepflicht. Alternativ können Sie Ihre Produkte auf dem Wochenmarkt anbieten, solange Sie die Genehmigung Ihrer Gemeinde erhalten. Meist ist dafür eine Gebühr zu entrichten.
  • Saatgutverkehrsgesetz: Sie müssen beim Verkauf unbedingt das Saatgutverkehrsgesetz beachten. Es regelt die Bestimmungen beim Verkauf von Saatgut und Setzlingen (Vermehrungsmaterial). Nach dem Saatgutverkehrsgesetz darf ausschließlich zertifiziertes Saatgut und Setzlinge aus diesem angeboten werden, selbst als Privatverkäufer. Um welche Sorten es sich dabei handelt und was sie zusätzlich beachten müssen, ist dem Gesetz zu entnehmen.
  • Sorten anmelden: Falls Sie eine Sorte anbieten wollen, die nicht der Sortenliste unterliegt, müssen Sie diese beim Bundessortenamt anmelden. Dafür ist eine einmalige Gebühr von etwa 200 Euro fällig, was einen Sortenschutz von bis zu 30 Jahren gewährt. Das gilt ebenfalls für Setzlinge aus Sorten, die Sie anmelden wollen.

Heilpflanzen

Ringelblumen (Calendula officinalis) Öl in einem Glas
Ringelblumen-Öl

Viele Selbstversorger denken bei der Planung ihres Gartens nicht unbedingt an Heilpflanzen. Dabei bieten sich die Kräuter und Gewürzpflanzen zur Linderung zahlreicher Beschwerden an, vor allem im Schmerzbereich. Zusätzlich kommen viele der Pflanzen in der Küche zum Einsatz, wodurch sie mehr als einen Zweck verfolgen. Einige sorgen dafür, dass sich der Magen beruhigt, während andere bei Kopfschmerzen helfen. Zusätzlich lassen sie sich in den Zwischenräumen von Beeten, Pflanzkübeln oder Hängeampeln kultivieren. Der Großteil geeigneter Heilpflanzen für Selbstversorger sind platzsparend.

11 geeignete Selbstversorger-Heilpflanzen

Name botanischer NameVerwendung und Nutzen
ArnikaArnica montanaEine beliebte Heilpflanze, die vor allem entzündungshemmend und schmerzlindernd wirkt. Sie wird primär zu Tees und Salben verarbeitet. 
BaldrianValeriana officinalisEntspannung steht bei Baldrian im Fokus. Das Heilkraut wird häufig gegen Stress und bei Schlafproblemen verwendet.
BasilikumOcimum basilicumDas Gewürzkraut ist aufgrund des charakteristischen Geschmacks beliebt in der Küche und hat antioxidative und antibakterielle Eigenschaften.
EisenkrautVerbena officinalisDie ätherischen Öle des Eisenkrauts helfen bei Erkältungen und Blasenproblemen. Es ist vor allem als Tee beliebt.
HauswurzSempervivumDie Sukkulenten lassen sich zu schmerzlindernden Salben verarbeiten, die bei Sonnenbrand, Insektenstichen und Verbrennungen helfen.
KamilleMatricaria chamomillaNicht nur als Tee eine ideale Heilpflanze, sondern eine Zutat für Salben, um Entzündungen zu lindern.
KnoblauchAllium sativumEin Klassiker, der nicht nur gut schmeckt, sondern aufgrund der antibakteriellen, antiviralen und antifungiziden Wirkung gerne kultiviert wird.
LavendelLavandula angustifoliaÄhnlich wie Baldrian entspannen die ätherischen Öle des Lavendels die Nerven und senkt den Blutdruck.
MutterkrautTanacetum partheniumMutterkraut fördert nach der Einnahme nicht nur die Durchblutung, sondern wirkt krampflösend. Die Blätter können roh verzehrt oder als Tee genossen werden.
RingelblumenCalendula officinalisRingelblumen lassen sich auf vielseitige Weise verwenden. Sie sind ein effektives Mittel zur Wundheilung.
SchafgarbeAchilleaEbenso wie Ringelblumen bieten sich Schafgarben für zahlreiche Anwendungsmöglichkeiten hervorragend an.

Erdmiete

Pastinaken im Garten ernten
Pastinaken im Garten

Bei einer Erdmiete handelt es sich um eine Lagermöglichkeit im Außenbereich, die sich aufgrund ihrer Größe in eigentlich jeden Selbstversorgergarten als Ergänzung integrieren lässt. Sie wird über den Spätherbst und Winter verwendet, um überschüssiges Gemüse nach einer reichen Ernte lagern zu können. Vor allem für die Lagerung von Wurzel- und Knollengemüse ist sie geeignet.

Zu diesen gehören:

  • Karotten
  • Steckrüben
  • Petersilienwurzeln
  • Pastinaken
  • Kohlrabi
  • Rote Bete
  • Knollensellerie

Erdmiete anlegen

Essentiell für die Erdmiete ist der Standort. Achten Sie auf die folgenden Eigenschaften:

  • halbschattig
  • geschützt
  • nasse Stellen vermeiden
Erdmiete ausheben

Für die Vorratskammer benötigen Sie entweder eine Waschtrommel oder Holzkiste. Während Holzkisten mehr Platz bieten, haben Waschtrommeln den Vorteil, dass sie rostfrei und die Öffnungen klein genug als Schutz vor Schädlingen sind. Wenn Sie sich für eine Holzkiste entscheiden, benötigen Sie zusätzlich Mäusedraht als Nagerschutz. Weitere Materialien und Utensilien für die Erdmiete sind:

  • Quarzsand
  • Stroh
  • wetterfeste Plane
  • Spaten
  • Schaufel
  • Bohrmaschine mit Holzbohrer
  • rostfreie Heftklammern
  • Tacker
Gemüse in der Erdmiete verstauen
  1. Messen Sie den Behälter und heben Sie eine Grube mit einer Tiefe von 40 bis 80 Zentimetern aus. Die Behälteröffnung wird auf das Erdniveau angepasst.
  2. Falls der gewählte Behälter nicht über Löcher verfügt, bohren Sie ausreichend viele in den Boden und die Seiten. Dafür nutzen Sie den Holzbohrer. Platzieren Sie den Mäusedraht in die Kiste und fixieren Sie ihn mit Heftklammern am Holz.
  3. Nun füllen Sie eine Schicht Sand mit einer Höhe von zehn Zentimetern ein. Sie dient als Drainage. Platzieren Sie eine Schicht unbeschädigtes Gemüse auf dem Sand. Das Gemüse wird vorher von Blättern, Stielen und Erde befreit.
  4. Nutzen Sie diese Schichtsystem, um den gesamten Behälter zu füllen. Am Ende folgt eine zehn bis zwanzig Zentimeter hohe Strohschicht. Decken Sie den Behälter abschließend mit einer Schicht Erde oder einem Deckel ab und legen Sie die Plane als Regenschutz aus. Fertig ist die Erdmiete.

Benjeshecke

Benjeshecke/Totholzhecke

Falls Sie nach einer Möglichkeit zur naturnahen Einfriedung Ihres Selbstversorgergarten oder Teile davon sind, bietet sich eine Benjeshecke an. Diese Hecken sind ebenfalls unter der Bezeichnung Totholzhecken bekannt, da Grünabfälle und Totholz als Zaun aufgeschichtet werden. Dadurch entsteht ein lichter Kompost, der zusätzlich einen Lebensraum für zahlreiche Tiere darstellt. Weiterhin sind die Hecken vom Samenflug betroffen, der dafür sorgt, dass sich mehr und mehr Pflanzen im Kompost entwickeln. Der Wall wird dadurch nach und nach zu einer lebendigen Hecke, die für eine hohe Biodiversität sorgt.

Benjeshecke anlegen

  1. Die Umsetzung eines Benjeshecke ist sehr einfach. Sie benötigen Zaunpfähle in gewünschter Höhe, die Sie in regelmäßigen Abständen von 50 bis 80 Zentimetern in den Boden schlagen. Eine parallel verlaufen Reihe Zaunpfähle wird im Abstand von 50 Zentimetern gesetzt. Achten Sie darauf, natürliches, unbehandeltes und gesundes Holz für die Pfähle zu verwenden. Achten Sie darauf, dass alle Pfosten die gleiche Höhe haben.
  2. Füllen Sie die Hecke nun mit heimischen Totholz und anderen Grünabfällen. Besonders gut geeignet ist Obstschnitt. Achten Sie nur darauf, schnell wachsende oder dominierende Arten zu vermeiden. Selbst Gräser- und Staudenabfälle sind geeignet. Die Abfälle dürfen nicht von kranken Pflanzen stammen.
  3. Dickere Äste werden unten in die Hecke gelegt, während leichtere Materialien nach oben wandern. Nutzen Sie anschließend dünne Äste, um diese um die Zaunpfosten zu flechten. Dadurch bleibt die Hecke in Form.
  4. Verdichten Sie die Hecke, indem Sie von oben mit ausreichend Kraft auf das Material einwirken. Kürzen Sie überstehende Triebe ein. Die Hecke füllen Sie anschließend bei Bedarf mit weiteren Grünabfällen, um die Höhe auszugleichen.

Speisefischzucht

Spiegelkarpfen (Cyprinus carpio)
Spiegelkarpfen (Cyprinus carpio)

Nicht nur Geflügel und andere Nutztiere sind interessant für Selbstversorger. Eine eigene Speisefischzucht versorgt Sie regelmäßig mit köstlichem Speisefisch, egal ob Sie Forellen oder Karpfen bevorzugen. Glücklicherweise wird für eigene Speisefischzucht nur ein Gartenteich benötigt, der je nach ausgewählter Fischart kleiner oder größer ausfällt.

Zu den beliebtesten Friedfischen für die eigene Zucht gehören:

  • Spiegelkarpfen (Cyprinus carpio)
  • Schleie (Tinca tinca)
  • Weißfische wie Plötzen (Rutilus)

Sie lassen sich problemlos züchten, ohne dass Sie mit einem Verlust rechnen müssen, da es sich nicht um Raubfische handelt. Ebenfalls beliebt sind Forellen, Barsche und Zander, solange Sie für diese Fische ausreichend Platz bieten. Zudem müssen Sie für diese Fische mehr Futter erwerben, was den Einsatz von Friedfischen als Ergänzung im Selbstversorgergarten oft rentabler macht.

Fischzuchtteich anlegen

Besonders einfach lässt sich ein Fischzuchtteich anlegen, indem Sie die Anforderungen der jeweiligen Art beachten. In unserem Beispiel erklären wir Ihnen, worauf es bei der Umsetzung eines Karpfenteichs ankommt. Da Karpfen recht pflegeleicht sind und jeder Fisch ab einem Alter von zehn Jahren etwa zwanzig Kilogramm wiegt, ist die Ausbeute recht hoch.

Die folgenden Anforderungen sind beim Bau des Fischzuchtteichs zu beachten:

  • Platzbedarf: pro Fisch 1.000 l
  • Mindesttiefe: 150 cm
  • leistungsstarke Pump- und Filteranlage

Für den Karpfenteich bietet es sich an, ein Betonfundament zu nutzen, das mit der Teichfolie bespannt wird.

Karpfenteich anlegen

Geeignete Pflanzen im Karpfenteich sind:

  • Schilfrohr (Phragmites australis)
  • Seerosen (Nymphaea)
  • Wasserpest (Elodea)
  • Laichkraut (Potamogeton natans)
  • Schwertlilien (Iris)

Der Boden wird mit Teicherde bedeckt und die Pflanzen mit Pflanzkörben vor möglichem Fraß geschützt. Der Boden sollte mit der Zeit schlammig werden, denn das unterstützt die Nahrungssuche. Ansonsten werden sie mit Koi- oder Karpfenfutter ernährt.

Hinweis:

Falls Sie nur wenig Platz zur Verfügung haben, sollten Sie sich mit der Aquaponik vertraut machen. Fische werden bei diesem Konzept in Behältern gehalten und versorgen durch ihre Ausscheidung Nahrungspflanzen mit Nährstoffen. 

Klein-Weinkellerei

Ein edler Tropfen gehört für viele zu einem leckeren Dinner oder zur Entspannung dazu. Falls Sie bereits Trauben kultivieren oder auf der Suche nach einigen Rebstöcken sind, sollten Sie sich über eine Klein-Weinkellerei Gedanken machen. Es handelt dabei nicht nur um eine Lagerungsmöglichkeit für Weine, die Sie von anderen Herstellern beziehen. Mit einer Klein-Weinkellerei produzieren und lagern Sie Wein selbstständig, passend zum autarken Lifestyle. Das Beste: Für die Produktion des Weins aus Ihren eigenen Reben benötigen Sie keine Gewerbeanmeldung. Die Weinproduktion für den Eigenbedarf ist gewerbefrei, verlangt aber ausreichend Fachwissen aus dem önologischen Bereich (Kellerwirtschaft). Das sollten Sie vor dem Anlegen einer Klein-Weinkellerei beachten.

verschiedene Weine aus Weintrauben in Gläsern und Karaffen

Private Klein-Weinkellerei umsetzen

Wenn Sie an einer Klein-Weinkellerei interessiert sind, benötigen Sie die passenden Räumlichkeiten inklusive der Ausstattung. Ein Vorteil an der Kellerei ist die Möglichkeit, eigene oder erworbene Weintrauben zu verarbeiten. Vor allem wenn Sie kein Gewerbe mit den edlen Tropfen betreiben wollen, ist die Herkunft der Trauben egal. Die Grundlage einer eigenen Weinkellerei umfasst die folgende Ausstattung:

  • Obstpresse
  • Gärballons oder Tanks
  • Weinheber und Filter
  • Utensilien zum Umfüllen
  • Fässer oder Flaschen zur Lagerung

Natürlich braucht man auch die klassischen Winzerutensilien und Zutaten wie z.B. Reinzuchthefe, die für die Weinherstellung notwendig sind. Je nach Traubenertrag und angestrebtem Volumen reicht der Keller Ihres Hauses für die Weinproduktion völlig aus. Wichtig ist, dass Sie über einen Raum oder ein Gebäude verfügen, das die für die Gärung notwendige Temperatur bietet.

Diese hängt von der Weinsorte ab:

  • Rotwein: 22°C bis 25°C
  • Weißwein: 15°C bis 18°C
Mann betätigt Weinpresse
Obstpresse

Die Gestaltung Ihrer Klein-Weinkellerei bleibt ganz Ihnen überlassen. Egal ob spartanisch eingerichtet oder im traditionellen Sinne eines Weinkellers mit zahlreichen Fässern, die Klein-Weinkellerei lässt sich problemlos den eigenen Vorstellungen und dem verfügbaren Kapital anpassen.

Zusammenfassung und Fazit

Dank Garten, Gewächshaus, Kompost und Regenfangbehälter ganzjährig Gemüse ernten und haltbar machen zu können, mag der Kern eines Selbstversorgergartens sein. Doch schon aufgrund seiner Fläche und dem ganzen damit einhergehenden Mindset sollten Sie stets überlegen, ob es sich nicht lohnt, über diese Basics hinauszugehen. Schon eine simple Erdmiete kann eine großartige Ergänzung sein. Und wenn vielleicht sogar der gesamte Strom selbst erzeugt wird, können sämtliche elektrischen Gartenwerkzeuge wirklich mit allerbesten Gewissen genutzt werden – und günstig noch dazu.

Häufig gestellte Fragen

Sind Baugenehmigungen für die Projekte notwendig?

Das ist stark abhängig von der jeweiligen Ergänzung. Erkundigen Sie sich beispielsweise vor dem Brunnenbau bei Ihrer Gemeinde, ob Sie eine Genehmigung benötigen. Ansonsten können Bußgelder bis zu einem Betrag von 50.000 Euro für den illegalen Brunnen drohen. Das gilt ebenfalls für große Bienenhäuser, die Platz für mehrere Völker bieten.

Dürfen tierische Erzeugnisse verkauft werden?

Während Eier gewerbefrei bis zu einer gewissen Menge auf dem eigenen Grundstück verkauft werden dürfen, ist das nicht der Fall bei Schlachtwaren. Um Fisch- oder Fleischprodukte verkaufen zu können, müssen Sie sich mit den Vorgaben des zuständigen Gesundheitsamtes vertraut machen und eine Lebensmittelhygieneunterweisung nachweisen können. Zudem benötigen Sie eine Gewerbeanmeldung, um die Erzeugnisse abseits Ihres eigenen Haushalts anzubieten.

Wie groß sollte ein Selbstversorgergarten ausfallen?

Als Grundlage empfiehlt sich eine Größe von 100 Quadratmetern pro Person, um eine vollständige Selbstversorgung mit Gemüse, Obst und Kräutern zu ermöglichen. Jede Ergänzung erhöht den Platzbedarf, was bei der Planung unbedingt zu beachten ist. Während Erdmieten problemlos in kleinste Selbstversorgergärten passen, müssen Sie für zehn Hühner deutlich mehr Raum schaffen.

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