Erste Grabbepflanzung nach Beerdigung: Grundlagen
Wenn ein geliebter Mensch stirbt, bietet das Grab einen Ort zum Trauern. Ein gepflegtes Grab zeigt die tiefe Verbundenheit. Was ist bei der ersten Grabbepflanzung nach der Beerdigung zu beachten?
Auf den Punkt gebracht
- Grab ist ein wichtiger Ort für Trauerarbeit
- Bepflanzung abhängig von der Art der Beerdigung
- Urnengräber können sofort bepflanzt werden
- Sarg-Bestattungen erhalten zunächst einen provisorischen Pflanzenschmuck
- endgültige Gestaltung erfolgt erst, wenn Erde sich gesetzt hat
Inhaltsverzeichnis
Zeitpunkt der Erstbepflanzung
Wann ein frisches Grab bepflanzt werden darf, hängt von der Art der Bestattung ab. Urnengräber können sofort bepflanzt werden. Bei Sarg-Bestattungen wird zunächst eine provisorische Bepflanzung vorgenommen. Auch wenn der Wunsch nach einer schnellen und endgültigen Grabbepflanzung verständlich ist, sollte man damit nach der Beerdigung noch einige Monate warten. Mindestens einen Winter dauert es, bis die Senkung des Erdreichs abgeschlossen ist. Wenn sich die Erde eines bereits bepflanzten Grabes senkt, kann die schöne Gestaltung zerstört werden. Zwischen Frühjahr und Herbst können Sie die Grabbepflanzung vornehmen.
Tipp:
Machen Sie einen Entwurf. Zeichnen Sie das Grab mit Bodendeckern, Blumen und Gehölzen oder mit Kies, Rindenmulch und Gestecken auf. Besprechen Sie Ihre Vorstellungen mit weiteren Angehörigen. Auf diese Weise finden Sie eine gute Lösung, um die Grabstätte zu bepflanzen.
Grundlagen der Erstbepflanzung
Wenn Sie ein Grab bepflanzen wollen, müssen Sie die besonderen Rahmenbedingungen, die die kleine Fläche bietet, berücksichtigen.
Wichtige Aspekte sind
- der Standort
- die Wirkung im Wandel der Jahreszeiten
- der Pflegebedarf
Standort
Die Grabbepflanzung muss zum Standort passen. Entscheidend sind die Lichtverhältnisse. Liegt die Grabstelle direkt in der Sonne oder an einem schattigen, dunklen Ort?
Tipp: Die Friedhofsmitarbeiter kennen die Standortbedingungen genau und wissen, welche Pflanzen geeignet sind. Nutzen Sie diese Erfahrungen!
Jahreszeiten
Eine Grabbepflanzung sollte zu jeder Jahreszeit ansprechend wirken. Wir empfehlen, etwa ein Drittel der Grabfläche mit einer Dauerbepflanzung zu versehen. Der Rest kann abhängig von der Saison mit Blühpflanzen oder Gestecken gestaltet werden. Zu Beginn des Jahres stehen Frühblüher bereit. Im Sommer ist die Auswahl riesig groß, wählen Sie dann einfach die Lieblingsblumen des Verstorbenen. Im Herbst können Gehölze mit einer schönen Laubfärbung ihre Wirkung entfalten, bevor im Winter mit Tannenzweigen und einem Gesteck das Grab bedeckt werden kann.
Pflegebedarf
Wie viel Zeit haben Sie, um das Grab zu pflegen. Wer regelmäßig Zeit auf dem Friedhof verbringen kann, kann die Grabbepflanzung ganz nach Wunsch gestalten. Wer jedoch in größerer Entfernung wohnt, sollte Pflanzen mit einem geringen Pflegebedarf wählen.
Bodendecker
Bodendecker sind pflegeleicht und wirkungsvoll zugleich. Nach kurzer Zeit bedecken sie das Grab wie ein dichter Teppich. Bodendecker bieten einen wirksamen Schutz vor Austrocknung. Auf diese Weise schützen Sie auch die Blühpflanzen. Eine mit Bodendeckern bepflanzte Grabstätte sieht zu jeder Zeit gepflegt aus. Viele Sorten sind immergrün. Einige beeindrucken mit attraktiven Blüten.
Grabhügel provisorisch bepflanzen
Da bis zur dauerhaften Grabbepflanzung bei einer Erdbestattung mehrere Monate ins Land gehen müssen, stellt sich die Frage nach einer provisorischen Erstbepflanzung. Im Normalfall wird zur Beerdigung ein Erdhügel aufgeschüttet. Dieser wird mit Kränzen, Sträußen und Gestecken der Trauergäste geschmückt. Wenn diese verwelkt sind, werden sie abgeräumt. Dann ist Zeit für eine provisorische Bepflanzung.
Tipp:
Wenn Sie das Grab bepflanzen, verzichten Sie auf Perfektionismus. Es gibt viele Möglichkeiten für die erste Grabbepflanzung. Denken Sie an den Verstorbenen. Welche Blumen hatte er am Liebsten? Welche Farben bevorzugte er? Wenn Sie sich sicher sind, dass das Grab dem Verstorbenen gefallen hätte, dann ist es perfekt!
Für die provisorische Grabbepflanzung eignen sich Bodendecker, die dekorativ aussehen und das Erdreich gleichzeitig festigen.
Bodendecker | Eigenschaften |
---|---|
Gelbes Pfennigkraut (Lysimachia nummularia) | – für alle Standorte geeignet – frosthart |
Golderdbeere (Waldsteinia ternata) | – für schattige und halbschattige Standorte geeignet – leuchtend gelbe Blüten |
Immergrüne Kriechspindel (Euonymus fortunei radicans) | – für sonnige und halbschattige Standorte geeignet |
Miniatur-Andenpolster (Azorella trifurcata) | – für sonnige Standorte empfohlen |
Sand-Thymian (Thymus serpyllum) | – für sonnige, trockene Standorte – dichte Poster mit violetten Miniblüten |
Schneeflockenblume (Sutera cordata) | – schnellwüchsig – dekorativ mit weißen und rosafarbenen Glöckchen |
Zwerg-Gänsekresse (Schivereckia doerfleri) | – niedrige Form der Gänsekresse – bevorzugt sonnige Standorte mit sandigen Böden |
Hinweis:
Die provisorische Bepflanzung nach Erdbestattungen bleibt etwa ein Jahr bestehen. Erst, wenn sich der Erdhügel gesenkt hat und eine ebene Fläche entstanden ist, wird die endgültige Bepflanzung vorgenommen.
Weitere Grabbepflanzungen
Häufig gestellte Fragen
Eine Bedeckung mit Kies oder Rindenmulch kombiniert mit dekorativen Gehölzen eignet sich als erste Grabbepflanzung, wenn die Hinterbliebenen wenig Zeit zur Pflege haben. Die Kies- oder Mulchauflage reduziert den Unkrautwuchs. Nutzen Sie die Angebote der Friedhofsmitarbeiter. Mit der professionellen Unterstützung gelingt Ihnen eine ansprechende Erstbepflanzung.
Gehen Sie über den Friedhof und schauen Sie sich andere Gräber an. Welche Pflanzen gefallen Ihnen? Welche Gestaltung entspricht nicht Ihren Vorstellungen? Nehmen Sie auf diesem Rundgang am besten einen Angehörigen oder den Friedhofsgärtner als Berater mit.
Die Grundlagen und Hinweise für das Bepflanzen des Grabes finden Sie in der Friedhofssatzung.