Fächerahorn Blätter kräuseln und rollen sich ein, werden braun – was tun?
Der aus Asien stammende Fächerahorn (Acer palmatum), auch bekannt als japanischer Fächerahorn, ist dank seiner filigranen und intensiv gefärbten Belaubung nicht nur in Japangärten ein beliebtes Ziergehölz. Er kann sowohl im Beet als auch im Kübel kultiviert werden und wird von Jahr zu Jahr immer prächtiger. Allerdings ist dieses exotische Gehölz recht anspruchsvoll und kann unter ungünstigen Bedingungen von Krankheiten befallen werden, die sich u.a. in Blattschäden äußern.
Ursache
Wenn sich Blätter kräuseln, rollen oder braun verfärben
Blätter, die sich braun verfärben, einrollen oder kräuseln deuten ebenso wie Blattfall im Sommer und ganze dürre Triebe oder Äste, meist auf die Welkekrankheit hin. Auch wenn der Fächerahorn (Acer palmatum) im Allgemeinen robust und relativ pflegeleicht ist, ist er dennoch anspruchsvoll, was die Standortbedingungen angeht. Sind die nicht optimal, kann es einen Pilzbefall begünstigen. Dabei kann gerade diese Pilzerkrankung tödlich für den prächtigen Fächerahorn sein. Umso wichtiger ist es, die Ansprüche dieses Ziergehölzes zu beachten, und bestmöglich umzusetzen.
Welkekrankheit
Was macht die Welkekrankheit aus?
- Verticillium-Welke befällt vorwiegend Ahorne
- wird von Verticillium alboatrum und Verticillium dahliae übertragen
- bodenbürtige Pilze, die bis zu 15 Jahre im Boden überdauern können
- gefährlich und höchst ansteckend
- fortgeschrittener Befall für betreffende Pflanze meist tödlich
- Pflanzen mit bereits geschwächtem Wurzelwerk besonders anfällig
- Pilz dringt über Rinden- oder Wurzelverletzungen ein
- gelangt in Leitungsbahnen einzelner Äste oder Triebe und wächst
- wird durch Wasserstrom in kompletter Pflanze verteilt
Der Fächerahorn versucht diesen Pilz abzuwehren, indem er sogenannte Thyllen (Füllzellen, Ausstülpungen) bildet. Dadurch verstopfen die Leitungsbahnen, die Wasserversorgung einzelner Astpartien kommt zum Erliegen, sie werden dürr und sterben ab.
Begünstigende Faktoren
Begünstigt wird die Welkekrankheit durch ungünstige Standortbedingungen, Bodenverdichtung und Beeinträchtigungen in der Wasserversorgung. Ist der Standort eher ungünstig oder entspricht die Pflege nicht den natürlichen Bedürfnissen dieser Pflanzen, macht sie das wesentlich anfälliger für diesen Pilz. Vor allem Jahre mit starker Hitze und Trockenheit sowie ein Standort in direkter Sonne können diesem Pilz Vorschub leisten.
Neben Trockenheit kann auch zu viel Nässe einen Befall begünstigen. Der Fächerahorn benötigt zwar einen gleichmäßig feuchten Boden, reagiert auf stauende Nässe aber sehr empfindlich. Idealerweise lässt man vor jedem erneuten Gießen die oberste Bodenschicht abtrocknen.
Tipp: Bei Kübelpflanzen sollte nie Wasser in Untersetzern oder Übertöpfen stehen bleiben.
Befall erkennen
- Rinde befallener Triebe wird leicht runzlig und trocknet ein
- Blätter an diesen Trieben werden braun, vertrocknen, hängen schlaff herunter
- Schadbild oft fälschlicherweise mit Sonnenbrand verwechselt
- Triebknospen verbräunen ebenso
- später stirbt kompletter Trieb ab
- Querschnitt eines abgestorbenen Astes kann Befall eindeutig festzustellen oder ausschließen
- bräunlich-schwarze, oft ringförmige Verfärbungen in Leitungsbahnen
- bei fortgeschrittenem Befall immer mehr Triebe und Äste dürr
- Pflanzen, insbesondere jüngere Exemplare sterben ab
- Bekämpfung nur bedingt möglich
Bekämpfung
Eine direkte Bekämpfung der Verticillium-Welke mit Mitteln zum Spritzen oder Gießen ist nicht möglich. Im Handel gibt es derzeit kein Fungizid, mit dem sich diese Pilzkrankheit wirksam bekämpfen lässt.
Sofern der Befall noch nicht fortgeschritten ist, kann man versuchen, die Pflanze zu retten, indem man befallene Pflanzenteile herausschneidet.
Wichtig hierbei ist, bis ins gesunde Holz zu schneiden und das Schnittgut nicht auf dem Kompost, sondern ausschließlich im Hausmüll zu entsorgen. Auch herabgefallenes Laub muss restlos vom Boden entfernt werden. Schnittwunden verschließt man dann am besten mit einem pilztötenden Baumwachs. Solange die Pflanze noch nicht komplett abgestorben ist, kann man sie nach dem Schnitt mit einem Strauch- oder Heckendünger düngen und sie so zum Neuaustrieb anregen.
Tipp: Schnittwerkzeuge sollten scharf sein, um Quetschungen von Trieben und Ästen zu vermeiden und nach dem Schnitt unbedingt desinfiziert werden. Das soll eine Übertragung des Pilzes auf andere Pflanzen verhindern.
Vorbeugung
- richtig einpflanzen
- Wurzeln beim Pflanzen nicht verletzen
- Pflanzgrube tief genug ausheben und mit lockerem Substrat auffüllen
- mit lockerem Boden Staunässe vorbeugen
- ca. fünf Zentimeter hohe Drainageschicht einbringen
- Ahorn möglichst etwas erhöht pflanzen, dass überschüssiges Wasser ablaufen kann
- bei wiederholtem Befall, Pflanze komplett entfernen
- keinen Ahorn wieder an denselben Platz pflanzen
- auf optimale Versorgung mit Wasser und Nährstoffen achten
- einseitige Düngung vermeiden, insbesondere eine zu stickstoffbetonte
Ahorne sollten grundsätzlich nie an einen Standort gepflanzt werden, an dem bereits einmal diese Welkekrankheit aufgetreten ist. Selbst dann nicht, wenn der Boden danach großzügig ausgetauscht wurde. Am besten pflanzt man dann nur noch möglichst resistente Gehölze an diesen Platz.
Tipp: Je nach Beschaffenheit des Bodens kann gegebenenfalls auch eine Absenkung des pH-Wertes die Infektionsgefahr minimieren.
Sonstige Ursachen
Blattspitzen- und Blattranddürre
Werden die Blätter braun und vertrocknen, kann das auch ein Indiz für Blattspitzendürre sein. Die tritt vor allem dann auf, wenn der Fächerahorn an einem zugigen bzw. zu windigen Standort steht. Dagegen weisen braune Flecken auf den Blättern, insbesondere an sonnigen Standorten auf Verbrennungen hin. Demzufolge sollte man bei der Wahl des Standortes auf ein halbschattiges und windgeschütztes Plätzchen achten.
Wenn sich die Blätter einrollen oder kräuseln, kann das auf die sogenannte Blattranddürre hindeuten. Denn im Gegensatz zur Welkekrankheit sterben bei der Blattranddürre keine kompletten Astpartien ab und die Pflanzen treiben im nächsten Jahr wieder ganz normal aus. Auch dieses Problem tritt an sonnigen, ungeschützten Standorten, im Zusammenhang mit ungünstiger Bodenbeschaffenheit auf.