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Feigenbaum erfolgreich überwintern – in der Wohnung und im Freien

Feigenbaum erfolgreich überwintern

Ob der Feigenbaum in der Wohnung, in einem Keller oder einer Garage oder aber im Freien überwintert werden soll, hängt von verschiedenen Faktoren ab. So gibt es verschiedene Sorten der Feige, die von mäßig winterhart bis frosthart bei -20° Celsius eingestuft werden. Hinzu kommt das Klimagebiet, in welchem der Baum kultiviert wird. Und zu guter Letzt spielt vor allem auch in den hiesigen Breitengraden das Alter des Baums eine Rolle, denn bis zum zehnten Lebensjahr sollte jeder Feigenbaum, egal ob frosthart oder nicht, im Winter geschützt werden.

Video-Tipp

Überwintern

Im Freiland

In vielen Regionen in Deutschland kann Ficus carica durchaus auch im Freiland überwintert werden, denn viele Sorten gelten als frosthart bis zu -20° Celsius. Gerade die milden Regionen, wie in den Weinanbaugebieten entlang der Mosel und des Oberrheins sowie in den hiesigen Küstengebieten kann der Feigenbaum durchaus auch die kalten und frostigen Monate im Freien überstehen. Jedoch muss er in den ersten jungen Jahren auch hier geschützt werden. So sollte der Freilandbaum wie folgt in den Wintermonaten geschützt werden.

  • junge Bäume, bis etwa zu einem Meter hoch, mit Pflanzenvlies ummanteln
  • auf die Erde kommt eine Mulchschicht
  • auch Reisigmatten auf Erde schützen vor Frost
  • in regnerischen Winterregionen vor Staunässe schützen
  • hierzu den Boden am Standort bereits bei Pflanzung vorbereiten
  • gegossen wird nur in trockenen Kälteperioden
  • nicht bei Frost gießen
  • gedüngt wird die Feige in den Wintermonaten im Freiland nicht
  • ältere, große Feigenbäume benötigen keinen Winterschutz über der Krone
  • hier reicht es, die Erde mit Mulch oder Reisig abzudecken
Feigenbaum an verschiedenen Standorten überwintern

Vor dem ersten Austrieb, wenn sich die neuen Blätter und Triebe am Feigenbaum im März zeigen, sollte das Vlies entfernt werden. Wer ein wenig handwerkliches Geschick besitzt, kann auch aus Holz einen Rahmen bauen, der über den Baum passt und über den das Vlies für den Winter gezogen wird. Jetzt im Monat Februar/März die Grunddüngung durchführen.

An der Hausecke

In einer Hausecke kultiviert

Oft werden die Feigenbäume auch in einer Hausecke im Gartenbeet kultiviert, damit Sie windgeschützt stehen. Auch hier ist ein Winterschutz in den ersten Jahren empfehlenswert. Denn auch wenn es sich bei der kultivierten Sorte um eine winterharte handelt, so sind die jungen Bäume dennoch empfindlich gegenüber Frost und Kälte und sollten daher in den kalten Monaten auch geschützt werden.

Hierbei wird wie folgt vorgegangen:

  • Erde mit Mulch oder Reisigplatten bedecken
  • Feigenbaum insgesamt mit Pflanzenvlies einpacken
  • kann auch an einer Seite an Hauswand befestigt werden
  • im September die Düngergaben langsam einstellen
  • ab Oktober nicht mehr düngen
  • es muss weiterhin gegossen werden
  • Erde sollte nur leicht feucht sein
  • hierbei unbedingt auf Staunässe achten
  • nur an frostfreien Tagen gießen
  • Anfang März das Vlies entfernen

Wenn das Vlies entfernt wird, sollte Ficus carica erst wieder langsam an die Sonne gewöhnt werden. Ist die Sonneneinstrahlung daher am Standort zu groß, muss ihm zwischendurch, vor allem über die Mittagszeit, noch Schatten geboten werden. Nun beginnt auch wieder die Düngung mit der Grunddüngung und der Feigenbaum wird schnell austreiben und seine dekorativen Blätter wieder bilden.

Feigenbaum mit seinen dunkelgrünen Blättern

Im Kübel, auf Terrasse, Balkon

Im Kübel auf Terrasse oder Balkon überwintern

Die Überwinterung in einem Kübel, der auf der Terrasse oder dem Balkon verbleiben soll, ist ähnlich derer in einem Gartenbeet vor einer Hausecke. Da gerade die Wurzeln in einem Kübel schneller Schaden nehmen, sollte der gesamte Topf mit Reisigmatten eingepackt werden. Zudem sollte er, damit auch von unten vom Boden kein Frost hinein gelangen kann, auf ein Stück Holz oder eine Styroporplatte gestellt werden. So ist es wärmer von unten. Ansonsten ist bei der Pflege über die Wintermonate auf der Terrasse oder dem Balkon noch folgendes zu beachten.

  • Kübel in eine geschützte Ecke oder vor eine Hauswand stellen
  • ideal ist es, wenn Terrasse oder Balkon überdacht sind
  • so wird zu viel Wasser in den nassen Monaten vermieden
  • auf die Erde zusätzlich noch Mulch geben
  • den gesamten Baum mit Pflanzenvlies einpacken
  • nur mäßig gießen, damit die Erde leicht feucht bleibt
  • ab September immer weniger düngen
  • danach ganz einstellen
  • Ende Februar Anfang März mit der Grunddüngung beginnen
  • nun auch Pflanzenvlies entfernen
  • Feige vorerst an sonnengeschütztem Platz stehen lassen

Bevor die ersten frostigen Nächte erwartet werden, was von Gebiet zu Gebiet verschieden ist, sollten die Maßnahmen für die erfolgreiche Überwinterung erfolgen. Ansonsten nehmen die Zweige und Äste noch einen frühen Frostschaden, der durchaus vermeidbar wäre.

Im Keller, Garage

Im Keller oder Garage überwintern

Wer nur einen dunklen Keller oder ein mäßig helle Garage für die Überwinterung zur Verfügung hat, kann den Feigenbaum auch hier überwintern. Denn die Feige verliert die Blätter im Herbst und benötigt daher nicht zwingend viel Licht während ihrer Winterruhe.

Ein Heizungskeller ist jedoch eher ungeeignet, da es hier gerade in den kalten Monaten zu warm ist, wenn die Feige dunkel steht. Ein Trockenraum ist aufgrund der hohen Luftfeuchtigkeit ebenfalls nicht zu wählen. Daher sehen der ideale Standort und die Winterpflege für Ficus carica im Keller oder einer Garage wie folgt aus.

  • dunkel und kühl
  • nicht düngen
  • nur mäßig gießen
  • Erde nicht austrocknen lassen
  • im Februar/März langsam wieder an Licht und Wärme gewöhnen
  • Grunddüngung durchführen
  • eventuell umtopfen
Feigenbaum mit noch unreifen, grünen Früchten

Im Wintergarten

Im Wintergarten überwintern

Wer einen Wintergarten in seiner Wohnung besitzt, kann hier die Feige, die im Kübel kultiviert wurde, ebenfalls gut überwintern. Gerade ein heller und unbeheizter Wintergarten bietet sich hier besonders gut an. Die Feige sollte jedoch nicht dauerhaft hier kultiviert werden, da sie im Sommer einen vollsonnigen Standort und viel Luft benötigt, um viele schmackhafte Früchte zu tragen. Beim überwintern sollte hier an diesem Platz wie folgt vorgegangen werden.

  • Feige vor dem ersten Frost mit Kübel umstellen
  • ab September nur noch wenig düngen
  • jedoch nicht ganz einstellen
  • mäßig gießen und Staunässe vermeiden
  • regelmäßig auf Spinnmilben untersuchen
  • diese können die Feige im Winterquartier schnell befallen
  • im Februar/März eventuell umtopfen
  • Grunddüngung durchführen
  • an Platz im Freien umsiedeln
  • direkte Sonneneinstrahlung am Anfang vermeiden

Feigen, die an einem hellen, frostfreien Ort überwintert werden, sollten weiterhin Dünger erhalten. Dieser wird jedoch nur sehr mäßig gegeben. Alle anderen, die entweder im Freiland, auf dem Balkon oder Terrasse, im Gartenbeet vor einer Hauswand oder auch in einem dunklen, kühlen Raum überwintert werden, sollten über diese Zeit keinen Dünger erhalten.

In der Wohnung

In den Wintermonaten in die Wohnung?

Die Feige in den kalten, frostigen Monaten in ein Wohnzimmer zu stellen ist möglich, ist allerdings nicht sehr empfehlenswert. Zum Einen ist es hier auch im Winter sehr warm, so dass der Feigenbaum seine Winterruhe nicht richtig einhalten kann. Denn die Feige wünscht sich zwar keinen Frost, benötigt aber dennoch Kälte zwischen Idealerweise  0° Celsius und höchstens 12° Celsius, um die Winterruhe einzuhalten.

Auf der anderen Seite verliert er Blätter und ist somit nicht mehr sehr dekorativ für die Wohnräume. Steht jedoch kein anderer Standort für die Wintermonate  zur Verfügung, so sollte bei der Überwinterung in der Wohnung wie folgt vorgegangen werden.

  • eine helle, nicht so warme Ecke wählen
  • nicht direkt im warmen Wohnzimmer
  • ein kühles Schlafzimmer eignet sich mehr
  • direkte Sonneneinstrahlung durch ein Fenster vermeiden
  • nicht in direkter Nähe einer Heizung aufstellen
  • regelmäßig gießen
  • Erde sollte feucht bleiben
  • weniger Düngergaben, nicht ganz einstellen
  • im Februar/März Grunddüngung durchführen
  • so kann die Feige wieder neu austreiben
Feigenbaum ist frosthart bis zu minus zwanzig Grad Celsius

Da Ficus carica bei einer Überwinterung in der Wohnung eh recht warm und hell steht, muss sie nach den Wintermonaten nicht zwingend an eine höhere Temperatur langsam gewöhnt werden. Nur die Sonneneinstrahlung sollte langsam gesteigert werden, damit die jungen, neu austreibenden Blätter nicht sofort verbrennen.

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