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Feigenbaum verliert viele Blätter: richtig reagieren

Feigenbaum verliert viele Blätter

Immer öfter sind Feigenbäume mit ihren süßen Früchten in Gärten und Parks zu sehen. Doch woran liegt es, wenn die exotischen Gehölze plötzlich ihr Laub abwerfen? So reagieren Sie richtig, wenn der Feigenbaum viele Blätter verliert.

Video-Tipp

Auf den Punkt gebracht

  • Laubabwurf im Herbst bei Feigen normal
  • Blattverlust außerhalb des Herbstes Grund zur Sorge
  • typische Ursachen: Krankheiten, Schädlinge und Pflegefehler
  • Laubentwicklung regelmäßig beobachten und schnell handeln

Ursachen für Laubabwurf erkennen

Der Feigenbaum (Ficus carica) verliert gewöhnlich im Herbst alle seine Blätter. Wenn die exotischen Bäumchen jedoch außerhalb dieser Zeit ihr Laub abwerfen, ist das als Alarmsignal zu verstehen. Wir haben die häufigsten Ursachen für das plötzliche Abwerfen der Blätter und Hilfsmaßnahmen für Sie zusammengestellt.

Feigenbaum ohne Blätter im Herbst
Blattverlust zum Jahresende ist beim Feigenbaum ein natürlicher Prozess. Es besteht kein Grund zur Sorge.

Hinweis: Beobachten Sie genau, wie sich Ihr Feigenbaum entwickelt. Je eher Sie Veränderungen erkennen, umso größer ist die Chance, den Baum mit wirksamen Maßnahmen zu stärken.

Nährstoffmangel ausgleichen

Meist ist eine Unterversorgung mit Nährstoffen der Grund dafür, dass der Feigenbaum vorzeitig Blätter verliert. Die Schädigung der Pflanze wird zunächst am Einrollen der Blattränder sichtbar. Prüfen Sie den Zustand der Blätter regelmäßig und düngen Sie den Feigenbaum.

Feigenbäume benötigen im Frühjahr eine Grunddüngung. Freistehende Bäume erhalten am besten Kompost oder Pferdemist. Das reicht im Normalfall für das ganze Jahr. Gegebenenfalls können Sie im Sommer noch etwas Dünger geben. Wichtig ist, bei freistehenden Feigenbäumen in der Zeit von September bis März vollständig auf das Düngen zu verzichten.

Hinweis: Frisch gepflanzte Feigenbäume benötigen erst nach dem Anwachsen im zweiten Jahr eine Düngung.

Feigenbaum als Kübelpflanze
Quelle: Wilhelm Zimmerling PAR, Rosengarten Forst, Kegeldamm – Kastanien-Allee, Echte Feige als Kübelpflanze bei der Lenné-Eiche, Sommer, 01, Bearbeitet von Plantopedia, CC BY-SA 4.0

Feigenbäume im Kübel haben nur eine begrenzte Menge an Nährstoffen zur Verfügung. Düngen Sie alle zwei bis drei Wochen. Reduzieren sie die Nährstoffgaben nach der Ernte. Spätestens, wenn die Kübelpflanze in das Winterquartier umzieht, können Sie die Düngung bis März vollständig einstellen.

Düngen bei Nährstoffmangel

  1. Lockern Sie den Boden rund um die Feige leicht auf.
  2. Düngen Sie den Baum mit einem Dünger für Zitruspflanzen.
  3. Beobachten Sie in den Folgetagen, ob sich der Ficus erholt.
  4. Wiederholen Sie die Düngung zwei Wochen später noch einmal.

Wasserversorgung optimieren

Auch Wassermangel kann dazu führen, dass der Feigenbaum die Blätter verliert. Er braucht viel Feuchtigkeit. Lange Trockenheit können die Pflanzen nicht gut verkraften. Die Fruchtbildung bleibt dann aus, Blätter und Knospen fallen vorzeitig ab.

Feigenbaum mit nassen Blättern

Hinweis: Mit dem Abwerfen der Blätter verfolgt der Baum das Ziel, die Verdunstung zu reduzieren und trockene Phasen so länger überstehen zu können. Bei der Feige und bei vielen anderen Pflanzen ist der Laubabwurf also eine Schutzfunktion.

Wassermangel ausgleichen

  1. Lockern Sie die Erde rund um den Feigenbaum auf.
  2. Gießen Sie Ihren Feigenbaum gründlich. Verwenden Sie möglichst Regenwasser.
  3. Sorgen Sie dafür, dass das Substrat feucht bleibt. Nur die obere Schicht darf trocken sein.

Hinweis: Vermeiden Sie Staunässe bei Kübelpflanzen. Achten Sie darauf, dass das Wasser gut ablaufen kann und entfernen Sie nach dem Gießen überschüssiges Wasser aus dem Untersetzer.

Krankheiten erkennen

Verliert Ihr Feigenbaum viele Blätter, können ebenso Krankheiten dahinterstecken.

Feigen-Mosaik-Virus
Feigen-Mosaik-Virus
Quelle: Javier martin, Virus mosaico Higuera, Bearbeitet von Plantopedia, CC BY-SA 4.0

Besonders das Feigen-Mosaik-Virus erfordert Ihre Aufmerksamkeit. Diese Pilzkrankheit betrifft ausschließlich Feigen.

Typische Symptome:

  • helle Flecken auf den Blättern

Auch Rostpilze können der Grund für einen vorzeitigen Laubabwurf sein.

Feigenrost an Ficus carica
Feigenrost
Quelle: Plant pests and diseases, Fig rust – 23813275975, Bearbeitet von Plantopedia, CC0 1.0

Typische Symptome:

  • dunkelbraune Verfärbung der Blätter

Beide Erkrankungen werden durch hohe Luftfeuchtigkeit und feuchte Blätter begünstigt. Verregnete Sommer sind eine Gefahr.

Maßnahmen:

  1. Entfernen Sie alle Blätter mit Krankheitszeichen vom Baum.
  2. Fegen Sie abgefallenes Laub zusammen.
  3. Entsorgen Sie die betroffenen Blätter im Hausmüll. Sie gehören nicht auf den Kompost.
  4. Stellen Sie Ihre Feige im Kübel zum Schutz vor zu viel Nässe unter eine Überdachung. Freilandpflanzen können Sie mit einem Regenschutz versehen.

Weitere Pflege-Tipps für gesunde Feigenbäume

Häufig gestellte Fragen

Welcher Standort ist für einen Feigenbaum geeignet?

Ficus carica entwickelt sich ausgezeichnet an einem warmen, wind- und regengeschützten Standort. Der Boden sollte sauer bis lehmig, locker und nährstoffreich sein.

Woran kann es liegen, dass sich im Frühsommer hellgelbe Stellen auf den Blättern bilden?

Der häufigste Grund für die helle Blattfärbung ist ein Sonnenbrand. Die jungen Blätter von Feigen, die den Winter im Haus verbracht haben, sind besonders empfindlich. Direkte Sonneneinstrahlung kann einen Sonnenbrand verursachen und das Laub nachhaltig schädigen. Gewöhnen Sie Kübelpflanzen nach der Winterruhe langsam wieder an einen Standort im Freien.

Was verhindert die Fruchtbildung am Feigenbaum?

Feigen werden in ihrer Heimat von der Feigenwespe bestäubt. In unseren Breiten kann dieses Insekt nicht überleben. Ausschließlich selbstfruchtende Bäume können hier Früchte hervorbringen. Wir empfehlen, mindestens zwei Bäumchen zu pflanzen.

Autor
Mirko ist zwar studierter Anglist, beherrscht aber auch die Sprache der Pflanzen perfekt. Er wuchs quasi im Schrebergarten seiner Großeltern auf und verbringt den Großteil seiner Freizeit in der Natur, wenn er nicht gerade schreibt.
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