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Feigenbaum vermehren – Anleitung für Samen, Ableger und Stecklinge

Feigenbaum vermehren

Wer bereits einen Feigenbaum besitzt, möchte eventuell weitere, kleine Bäume selbst heranzüchten, um später dann einen größeren Ertrag der schmackhaften Feigen zu besitzen. Aber auch als natürlicher Schatten auf einer Wiese eignet sich eine Feige mit ihren großen Blättern und ausladendem Wuchs sehr gut. So gibt es viele Gründe, den Feigenbaum zu vermehren, dies gelingt auf drei Arten, mit Samen oder durch Ableger und Stecklinge, in der Regel immer.

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Vermehren

Einen Feigenbaum zu vermehren gelingt auf drei Arten, die alle drei einfach sind und in der Regel auch gelingen. Je nachdem, ob bereits ein Feigenbaum im eigenen Garten oder beim Nachbarn steht, können Stecklinge, Ableger und Samen genutzt werden. Hinzu kommt, dass die frischen Früchte aus dem Handel ebenfalls eine gute Grundlage für die Anzucht mit Samen bieten können.

Extra getrocknete Samenkörner aus dem Handel sind also gar nicht nötig, um einen Feigenbaum heranzuziehen. Zudem können alle Äste, Zweige und Triebe genutzt werden, die beim Schnitt eines im Garten vorhandenen Feigenbaums anfallen. So werden für die Vermehrung junge Triebe und alte Äste gewählt, die zu groß und zu lang geworden sind. Ficus carica lässt sich zudem das ganze Jahr über problemlos vermehren.

Aussäen

Ob die eigenen Früchte der eigenen Feigenbäume oder frische, im Handel gekaufte, beides eignet sich hervorragend für die Anzucht der Feige durch Samen. Die Aussaat kann ganzjährig erfolgen, die Samenkörner müssen nicht vorbereitet werden. Sie werden einfach mit einem Messer den aufgeschnittenen Früchten entnommen und eingesät.

Feigenbaum durch Aussäen vermehren

Hierbei sollte wie folgt vorgegangen werden:

  • kleine Töpfe oder Schale wählen
  • handelsübliche Blumenerde reicht für die Samen aus
  • Feigen sind Lichtkeimer, Samen nur auflegen und leicht andrücken
  • über den Topf eine durchsichtige Folie ziehen
  • sollte täglich gegen Schimmelbildung gelüftet werden
  • Substrat immer leicht feucht halten
  • an einen warmen, hellen Ort ohne direkte Sonneneinstrahlung stellen
  • ideal ist eine Temperatur zwischen 20° und 25° Celsius
  • nach etwa zehn Tagen zeigen sich die ersten Keimlinge
  • sind diese 5 cm hoch, Abdeckung entfernen

Haben die kleinen Pflanzen etwa eine Höhe von zehn Zentimetern erreicht, können sie pikiert werden und in größere Töpfe umziehen. Es muss jedoch darauf geachtet werden, dass sie nicht in die volle Sonne gestellt werden, denn die jungen Triebe verbrennen sehr leicht und könnten in einem solchen Fall dann Schaden nehmen. Die ersten zehn Jahre sollte die Feige in einem Kübel kultiviert werden, da sie nur bedingt winterhart ist und in den jungen Jahren keinen Frost verträgt und in ein Winterquartier umziehen sollte. Je nach Sorte und Klimazone kann sie danach auch ins Freiland umziehen

Vegetativ vermehren

Vegetativ vermehren – Definition

Egal, ob Ableger oder Kopfstecklinge, es gibt viele Namen für die jungen Triebe oder die älteren Hölzer, die dem Feigenbaum entnommen und zur Vermehrung genutzt werden. Die Kopfstecklinge der Feige werden in der Regel zwischen Mai und Juni dem Baum entnommen, können aber auch zu jeder anderen Jahreszeit genutzt werden. Auch die Ableger aus dem älteren Holz können das ganze Jahr über entnommen werden.

Nur in der Blütezeit sollten die Zweige stehen bleiben, an denen sich Blüten befinden. Vegetativ zu vermehren hat vor allem den einen Vorteil, dass die hieraus gezogenen Feigen das gleiche Erbgut besitzen, wie die Mutterfeige. So können Sie viele gleiche Bäume mit denselben Merkmalen aus einer einzigen Feige ziehen. So kann zum Beispiel auch ein alter Baum der langsam abstirbt vermehrt werden und in den jungen Bäumen weiterleben.

Feigenbaumblatt in sattem Grün

Kopfstecklinge

Kopfstecklinge aus jungen Trieben

Viele Kopfstecklinge können Sie aus einer Feige ziehen. So werden für die Stecklingsvermehrung in der Regel die jungen, noch grünen Triebe sowie die Triebspitzen ausgewählt.

Hierbei wird dann wie folgt vorgegangen:

  • alle Blätter entfernen
  • sofort in ein Glas Wasser stellen
  • bewurzelt der Spross im Wasser, sofort in Erde einsetzen
  • auch direkt in die Erde können die Kopfstecklinge eingesteckt werden
  • normale Blumenerde nutzen
  • an kleinem Stab für den geraden Wuchs befestigen
  • zeigen sich nun erste Blätter, war die Bewurzelung erfolgreich
  • Kopfstecklinge können das ganze Jahr über gezogen werden
  • im Winter müssen sie nach Innen verbracht werden
  • haben sich Wurzeln gebildet, in Kübel umpflanzen

Die Kopfstecklinge sollten zwar hell und warm bei etwa 20° Celsius stehen, aber keine direkte Sonnenbestrahlung erhalten. Auch wenn sie bereits gewurzelt haben und neue Blätter entwickeln, die ersten Monate nicht in die direkte Sonne stellen. Die Gefahr, dass die neuen Blätter und die Stecklinge insgesamt verbrennen, ist zu groß. Zudem sollte die Erde immer feucht gehalten, Staunässe jedoch vermieden werden. Um die Bewurzelung sowie den Neuaustrieb noch schneller voranzutreiben, kann auch eine durchsichtige Folie über den Anzuchttopf und die Pflanze gezogen werden. Tägliches Lüften ist hierbei jedoch ein Muss.

Stecklinge

Stecklinge aus halbverholzten Trieben

Ebenfalls halbverholzte Triebe können zur Stecklingsvermehrung genutzt werden. Hierzu werden die einjährigen Triebe genutzt, die zu lang geworden sind und deswegen gekappt werden sollen. Auf jeden Fall sollte hierbei darauf geachtet werden, dass es sich nicht um blüten- und fruchtbildende Triebe handelt, wenn hiervon mehrere genommen werden soll. Bei der Vermehrung der halbverholzten Triebe wird dann wie folgt vorgegangen.

  • alle vorhandenen Blätter entfernen
  • in Topf mit Blumenerde und Sand einstecken
  • darauf achten, dass mindestens ein Auge in die Erde gesteckt wird
  • Erde feucht halten
  • für die konstante Feuchtigkeit durchsichtige Folie überziehen
  • täglich lüften
  • warm und hell stellen
  • zeigen sich die neuen Blätter, Folie abziehen

Wie alle jungen Feigen, dürfen auch diese die ersten Winter nicht im Freien verbleiben, sondern müssen in ein angemessenes Winterquartier umziehen.

Ableger

Ableger aus älteren Hölzern

Auch aus den älteren Ästen und Hölzern kann ein neuer Feigenbaum relativ einfach gezogen werden. Hierzu werden die Äste einfach unterhalb eines Auges auf eine Länge von etwa 25 cm geschnitten. Für die Anzucht von Ablegern wird ein Gemisch aus Sand und Erde benötigt, hier hinein werden die Hölzer mit dem Auge nach unten etwa 10 cm eingesteckt.

Feigenbaum selbst vermehren

Der ideale Zeitpunkt hierfür ist vor allem die Zeit, zu dem die Feige insgesamt zurück geschnitten wird, denn in einem solchen Fall können bereits viele Hölzer anfallen, die für die Vermehrung genutzt werden können. Die Vermehrung mit den Ablegern aus dem älteren Holz kann etwas mehr Zeit in Anspruch nehmen und glückt leider auch nicht jedes Mal.

Ansonsten wird hierbei wie folgt vorgegangen:

  • Hölzer in vorbereiteten Topf einstecken
  • durchsichtige Folie überziehen
  • täglich lüften
  • Erde feucht halten, Staunässe vermeiden
  • an hellen und warmen Platz stellen
  • direkte Sonneneinstrahlung vermeiden
  • die Bewurzelung ist erfolgt, wenn sich neue Blätter zeigen
  • dann Folie entfernen
  • kann im Sommer ins Freie
  • pralle Sonne im ersten Jahr vermeiden
  • im Winter die ersten Jahre in ein Winterquartier verbringen

Feige aus dem Urlaub

Wer in den Süden, zum Beispiel in die Türkei oder nach Griechenland reist, findet hier große Feigenbäume an jeder Ecke. Denen macht es auch nichts aus, wenn einzelne Triebe oder auch verholzte Äste geschnitten werden. So können Sie sich aus dem Urlaub auch einen Ableger für einen eigenen kleinen Feigenbaum mitbringen. Idealerweise werden die Äste oder Triebe am letzten Urlaubsabend geschnitten, im Koffer transportiert und zu Hause angekommen, direkt eingesteckt.

So sollte auch auf diese Weise die Vermehrung gelingen. Da hier kein Artenschutz besteht, wird es auch am Zoll keine Schwierigkeiten geben. Meist sind die in den südlichen Ländern wild wachsenden Feigen auch robuster als solche, die hier im Handel angeboten werden. Die Stecklinge aus dem Urlaub zum Vermehren im eigenen Garten zu Hause werden wie folgt am Urlaubsort vorbereitet.

Feigenbaum selbst heranzüchten
  • in der Regel halbreife Triebe nutzen
  • diese mit einem scharfen Messer oder einer scharfen Schere abschneiden
  • alle Blätter entfernen
  • die Schnittstelle mit feuchtem Papiertuch umwickeln
  • in eine Plastikwasserflasche geben
  • hierzu eignet sich Idealerweise eine 1,5 Liter Flasche
  • Deckel für die Mitnahme im Koffer wieder verschrauben

In dem feuchten Klima in der Flasche hält sich der Feigensteckling gut zwei Tage, doch dann sollte er wieder gelüftet werden. Manchmal können Sie eine kleine Überraschung erleben, wenn Sie wieder zu Hause ankommen, denn oft kommt es vor, dass sich Trieb bereits wieder neue Blätter und Wurzeln ausgetrieben sind. Hier wird dann genau wie bei der Vermehrung mit Ablegern aus älteren Hölzern oder Kopfstecklingen vorgegangen.

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