Feldsalat aus Samen ziehen | Keimdauer & Temperatur
Neigt sich der Sommer dem Ende, leeren sich Gemüsebeete und Gewächshäuser. Nun ist es Zeit, sich nach Alternativen umzusehen. So können Sie beispielsweise Feldsalat aus Samen ziehen. Hier finden Sie alle wichtigen Infos zu Aussaat, Keimdauer und Keimtemperatur.
Auf den Punkt gebracht
- optimaler Aussaattermin zwischen Mitte Juli und Mitte September
- je nach Sorte Ernte zwischen September und März möglich
- auch Frühjahrsaussaat möglich
- optimale Keimtemperatur zwischen 16 und 18 °C
- Keimdauer zwischen 10 und 14 Tagen
Inhaltsverzeichnis
Aussaat- und Erntetermine
Feld- oder Rapunzelsalat (Valerianella locusta) ist ein typisches Herbstgemüse, welches je nach Sorte zwischen Mitte Juli und Mitte September ausgesät werden kann. Im Juli und August ausgesäte Pflanzen können Sie dann im September oder Oktober ernten, später ausgesäte Tranchen sind dagegen erst im November erntereif. Grundsätzlich sind sogar spätere Saattermine denkbar, allerdings stoppt das Pflanzenwachstum bei Temperaturen von weniger als acht Grad Celsius. Deshalb kann spät ausgesäter Salat erst ab März oder April geerntet werden.
Tipp: Wer die Samen des Feldsalats erst spät im Herbst aussät, macht dies am besten im geschützten Gewächshaus oder Frühbeet. Auch ein Hochbeet lässt sich mittels lichtdurchlässigem Deckel zum Frühbeet umfunktionieren. So verlängern Sie die Saat- und Erntezeiten.
Sortenwahl
Es gibt eine große Auswahl an Feldsalatsorten, die sich für unterschiedliche Aussaattermine eignen: Ganzjährig können Sie robuste Züchtungen wie ‚Gala‘ oder ‚Favor‘ ziehen, die robust, schnellwüchsig und widerstandsfähig gegen den Falschen Mehltau sind. Diese ganzjährig zu kultivierenden Sorten eignen sich zudem für die Frühjahrsaussaat. Auch für die Überwinterung ist der Anbau von mehltauresistenten Sorten sinnvoll, zudem sollten diese frosthart sein. Hierfür eignen sich etwa:
- ‚Accent‘: August bis Oktober
- ‚Juwallon‘: Juli bis Oktober
- ‚Verte de Cambrai‘: Aussaat August bis September
- ‚Vit‘: Aussaat Juli bis Oktober
Bewährte Züchtungen für die Herbsternte sind dagegen
- ‚Dunkelgrüner Vollherziger‘
- ‚Dunkelgrüner Vollherziger 2‘
- ‚Holländischer Breitblättriger‘ (auch für Frühjahrsaussaat geeignet)
Achten Sie darauf, überwinternde Anpflanzungen bis spätestens März abzuernten. Ab April beginnt Feldsalat zu blühen und ist dann nicht mehr für den Verzehr geeignet. Sie können jedoch für die Samengewinnung einige Pflanzen stehen lassen und die reifen Samen abernten oder sie sich selbst aussäen lassen.
Hinweis: In manchen Sortenlisten taucht die rotblättriger Sorte ‚Ovired‘ auf, bei der es sich jedoch nicht um Feldsalat handelt. Stattdessen zählt dieser Salat zu den Romana-Salaten (Lactuca sativa var. longifolia).
Aussaat
In der Regel ist das Saatgut recht keimfreudig und robust, weshalb eine Direktaussaat im Beet erfolgen kann. Dabei gehen Sie wie folgt vor:
- Saatfläche abernten und von Unkraut befreien
- gründlich durchgrubbern und harken
- Samen breitwürfig auswerfen
- oder in Reihen mit 10 mal 10 Zentimeter Abstand aussäen
- Dunkelkeimer, daher Samen 0,5 bis einen Zentimeter mit Erde bedecken
- Erde andrücken
- gründlich gießen und gleichmäßig feucht halten
Auflaufendes Unkraut sollte von Anfang an regelmäßig ausgezupft werden, damit der langsamer wachsende Ackersalat nicht von Wildkräutern überwachsen wird. Zudem muss der Boden stets leicht feucht gehalten werden und darf nicht austrocknen, sonst keimen die Samen nicht. Nach dem Auflaufen werden zu eng stehende Pflanzen verzogen.
Tipp: Bei der Aussaat im zeitigen Frühjahr oder späten Herbst empfiehlt sich aufgrund der kühleren Temperaturen ein geschütztes Beet, etwa im Gewächshaus oder in einem Frühbeetkasten.
Keimdauer und Keimtemperatur
Die Feldsalat-Samen keimen am besten bei Temperaturen zwischen 16 und 18 °C. Bei dieser Keimtemperatur dauert es nur rund 10 bis 14 Tage, bis die ersten grünen Spitzen aus dem Boden lugen. Auch bei Temperaturen zwischen zehn und 15 °C laufen die Samen noch gut auf, allerdings weniger regelmäßig und die durchschnittliche Keimdauer kann einige Tage länger betragen. Keinesfalls aussäen sollten Sie den Ackersalat jedoch bei sommerlicher Witterung von mehr als 20 °C, dann keimen die Samen deutlich schlechter oder sogar gar nicht.
Hinweis: Feldsalat neigt generell zum ungleichmäßigen Auflaufen, d. h. zum selben Zeitpunkt ausgebrachte Samen können mit mehreren Tagen Unterschied keimen. Säen Sie bei lichten Reihen also nicht gleich nach, sondern haben Sie ein wenig Geduld.
Vorziehen und Auspflanzen
Sie können Feldsalat jedoch nicht nur direkt ins Beet aussäen, sondern auch prima vorziehen. Das hat den Vorteil, dass sich die Keimdauer verkürzt und Sie schneller ernten können. So lassen sich die vorgezogenen Pflänzchen ins frisch abgeerntete Beet setzen, sodass Sie nicht erst aufs Auflaufen des Saatguts warten müssen. Und so funktioniert es:
- Erdpressballen oder Anzuchtwürfel besorgen
- pro Würfel einen Samen hineindrücken
- gut anfeuchten
- in ein Minigewächshaus stellen oder mit Folie bedecken
- hohe Luftfeuchtigkeit sorgt für schnellere Keimung
- nicht zu warm stellen (keine direkte Sonne!)
Sobald die Pflänzchen mindestens ein richtiges Blattpaar entwickelt haben und das Pflanzbeet vorbereitet ist, können Sie sie nach draußen setzen. Gewöhnen Sie sie dabei jedoch langsam an die neue Umgebung.
Tipp: Feldsalat lässt sich nicht nur im Gartenbeet, sondern auch in Blumenkästen auf dem Balkon oder der Terrasse ziehen.
Häufig gestellte Fragen
Feldsalat ist verhältnismäßig anspruchslos und muss daher nicht gedüngt werden, selbst wenn die Pflanzen im Gemüsebeet als Nachkultur ausgesät werden. Die verbliebenen Restnährstoffe sind für das Herbstgemüse vollkommen ausreichend, zudem lassen sich nicht verwertbare Anpflanzungen im Frühjahr als Gründüngung untergraben. Ein nicht allzu nährstoffreicher Boden ist sogar von Vorteil, da der Feldsalat so mit weniger Nitrat angereichert wird. Während der Anbauphase genügt es, das Unkraut zu jäten und die Pflanzen regelmäßig zu gießen.
Sie sollten den Feld- oder Rapunzelsalat möglichst rasch nach der Ernte verzehren. Ist das nicht möglich, lässt sich die frische Ernte etwa zwei bis drei Tage im Gemüsefach des Kühlschranks aufbewahren. Jedoch verliert der Salat schnell an Knackigkeit und Aroma, zudem lässt er sich nicht haltbar machen – einfrieren etwa ist nicht möglich. Säen Sie deshalb die Samen zu versetzten Zeitpunkten aus, damit Sie nicht alles auf einmal ernten müssen.
Tatsächlich lässt sich der Salat mehrfach beernten, sofern die Blattrosette nicht zu tief abgeschnitten wird. Wenn die Wurzeln im Boden intakt sind und ein oberirdischer Pflanzenrest verbleibt, treiben die Pflänzchen immer wieder aus. Auch ist es möglich, lediglich einzelne Blätter abzuzupfen. Voraussetzung dafür ist jedoch, dass die letzte Ernte nicht zu spät im Jahr erfolgt, da die Pflanzen bei Temperaturen von weniger als acht Grad Celsius nicht weiterwachsen.