Fette Henne durch Teilen richtig vermehren
Die Fette Henne (Sedum) sollte mit zunehmendem Alter geteilt werden. Der Grund basiert nicht ausschließlich auf dem Wunsch einer Vermehrung. Wie Sie Ihre Fette Henne durch teilen vermehren können, erfahren Sie hier.
Auf den Punkt gebracht
- Teilung spätestens bei Verkahlung oder geringer Blütenbildung vornehmen
- Regelmäßige Teilung angeraten
- Nach Rückschnitt teilen
- nur Teilbereiche mit mehreren Knospen geeignet
Inhaltsverzeichnis
Die Fette Henne
Fetthennen umfassen über 400 verschiedene Arten. Die meisten Sedum-Arten sind mehrjährige Exemplare, die ein hohes Alter erreichen, aber auch an Blühfreudigkeit verlieren sowie zur Verkahlung neigen. Durch ein Teilen wird ein dichtes Wachstum sowie die Blütenbildung angeregt. Somit dient ein Teilen der Fetthenne nicht nur der Vermehrung, sondern auch der Verjüngung für ein üppiges Wachstum bis ins hohe Alter.
Vorwissen & Vorbereitung
Bevor es an das Teilen der Fetthenne geht, sollten Sie einige Details beachten und Vorbereitungen treffen:
- Teilung am besten im Frühjahr kurz vor Austrieb
- Pflanze zuvor zurückschneiden
- kahle und abgestorbene Triebe dicht über Erdoberfläche abtrennen
- nur gesunde Mutterpflanzen teilen
- vorab geeigneten Standort für abgeteilte Wurzeln bestimmen und Pflanzloch vorbereiten
- Wurzel kann in mehrere Teile gestochen werden
- Wurzel der Mutterpflanze sollte mindestens ein Drittel ihrer vorherigen Größe beibehalten
- regelmäßige Wurzelteilung alle vier bis fünf Jahre angeraten
Benötigte Utensilien
Damit das Ausgraben sowie die Teilung des Wurzelstocks unterbrechungsfrei vonstattengeht, sollten vor Arbeitsbeginn alle benötigten Utensilien bereitstehen:
- Spaten oder Grabgabel bei Beetpflanzen
- bei Grabgabel zusätzlich scharfes Messer
- bei Kübelpflanzen Schippe plus scharfes Messer
- Gartenhandschuhe
- Gießkanne oder Gartenschlauch
- Gartenschere
- trockene bis maximal frische, nährstoffarme Erde
Tipp: Der Boden beziehungsweise das Substrat für Einpflanzung in Kübeln, sollte nicht zu nährstoffreich sein und deshalb sollten Sie ihn vorher auch nicht düngen. Die Fette Henne speichert reichlich Nährstoffe mit der Feuchtigkeit und zu viel Nährstoffe im Boden würden ihre Stabilität negativ beeinflussen.
Fette Henne vermehren
Das Vermehren einer Fetten Henne durch das Teilen sollte auf die richtige Weise erfolgen, wie sie folgend detailliert beschrieben ist.
Ausgraben
- Erdreich um Wurzelbereich abstechen
- oberflächliche Erde beiseitelegen
- mit Händen unteren Pflanzenbereich umfassen und hin- und herschieben, bis Wurzel sich löst
- gegebenenfalls Spaten oder Grabgabel schräg unter Wurzelstock setzen und hochheben
- Wurzel aus Pflanzloch ziehen
Teilung
- lose Erde abschütteln oder abstreifen
- matschige und abgestorbene, vertrocknete Wurzelteile abschneiden
- je nach Wurzelgröße einzelne Wurzelteile mit Händen abreißen (am besten durch Auseinanderziehen der Wurzelknollen)
- Alternativ: mit kräftigem Spatenstoß Wurzelteile durchtrennen
- Alternativ: mit scharfem Messer Wurzelstock in mehrere Teile zerschneiden
- Wurzelteile haben mit mindestens zwei Triebknospen aufzuweisen
- Wurzelknollen am besten geeignet, wenn faustgroß
Einpflanzen
- unverzüglich nach Teilung alle Wurzelteile an Bestimmungsort einpflanzen
- Erde/Substrat leicht andrücken, damit gewisse Stabilität gegeben ist
- nur minimal angießen
- bis erster Neuaustrieb sichtbar, Erde/Substrat kontinuierlich leicht feucht halten (Staunässe vermeiden)
Tipp: Gießen Sie lieber einmal weniger, dafür aber mehr Wasser. Dann kann der Boden sich vollsaugen und die Pflanze Feuchtigkeit aufnehmen, wie sie sie braucht. Dazu ist aber ein durchlässiger Boden Grundvoraussetzung, damit keine Überwässerung oder Staunässe provoziert wird.
Häufig gestellte Fragen
Die Fette Henne ist bekannt für ihr zügiges Wurzelwachstum. Das kommt ihr beim Festsetzen in die Erde nach einer Teilung zugute. Wenn Sie beim Ausgraben, der Teilung und dem Einpflanzen nach der oben genannten Anleitung vorgehen, sind die Chancen für eines kräftigen Anwachsens sehr hoch. Deshalb wird diese Vermehrungsart überwiegend auch der Kopfsteckling-Vermehrung vorgezogen.
Weil dies erfahrungsgemäß die ideale Größe für ein schnelleres Wurzelwachstum und folglich ein Festsetzen der Wurzeln darstellt. Sind die Wurzelknollen größer oder kleiner, verlängert sich die Anwachsphase, was automatisch auch das Risiko eines Eingehens erhöht. Das ist gegeben, weil erst festgesetzte Wurzeln die vollständige Nährstoffaufnahme gewährleisten. Bleibt eine geteilte Fette Henne zu lange ohne ausreichende Versorgung durch die Wurzeln, schwächt sie im schlimmsten Fall bis zum Absterben ab.
Bleibt der Rückschnitt vor der Wurzelteilung aus, kann die Fette Henne gegebenenfalls nicht ausreichende Kräfte für das Anwachsen der Wurzeln und anschließende Austreiben mobilisieren. Deshalb sollte diese Aufgabe nach dem Einpflanzen so schnell wie möglich nachgeholt werden. Hier ist darauf zu achten, dass auch eventuell durch die Teilung beschädigte Triebe entfernt werden. Diese würden ansonsten unnötig Energie ziehen.