Anleitung: Fettfutter für Vögel selbst herstellen
Vor allem im Winter reichen die natürlichen Futterquellen für die heimische Vogelwelt nicht aus. Wir zeigen, wie Sie in wenigen Schritten Fettfutter für die Vögel in Ihrem Garten herstellen können.
Auf den Punkt gebracht
- Vogelbestände in Deutschland sind durch intensive Landwirtschaft bedroht
- im Winter reichen Nahrungsmittel nicht aus
- Fütterung am Vogelhäuschen und naturnahe Bewirtschaftung des Gartens tragen zum Erhalt der Vogelbestände bei
- Futter mit hohem Fettgehalt im Winter für alle heimischen Vogelarten geeignet
Inhaltsverzeichnis
Fettfutter herstellen – Grundrezept
Geeignetes Fettfutter für Vögel können Sie mit der folgenden Anleitung ganz schnell und einfach selbst herstellen.
Zutaten:
- Sonnenblumenkerne
- Getreidekörner
- Hanfsaat
- Hirse
- Mohn
- mögliche weitere Zutaten: Rosinen, Vogelbeeren, Bucheckern, zerkleinerte Haselnüsse
- 500 Gramm Rindertalg
- 3 Esslöffel Sonnenblumenöl
Zubereitung:
- 500 Gramm Rindertalg im Wasserbad schmelzen lassen
- 3 Esslöffel Sonnenblumenöl dazugeben
- 500 Gramm Sonnenblumenkerne, Getreidekörner, Saaten und alternative Zutaten nach Wunsch daruntermischen
Fettfutter für Vögel am Stiel
Bereiten Sie das Vogelfutter nach der Anleitung zu. Füllen Sie es in handelsübliche Joghurtbecher. Stecken Sie einen Zweig hinein. Wenn der Rindertalg erkaltet ist, könnten Sie das Fettfutter für Vögel am Stiel herausnehmen und mit dem Zweig in den Baum hängen.
Futterglocken
Füllen Sie das nach dem Grundrezept zubereitete Futter in einen kleinen Blumentopf. Stecken Sie einen verzweigten Ast in das Wasserabzugsloch. Nach dem Erkalten des Fetts kann die selbst gemachte Futterglocke in den Baum gehängt werden. Alternativ können Sie halbierte Kokosnussschalen mit dem Futter füllen. Hängen Sie die Futterglocke an einen schattigen Ort. In der Sonne würde das Fett schmelzen.
Idee: Alternativ zum Blumentopf und zur Kokosnussschale können Sie eine alte Tasse als Vogelfutterglocke verwenden.
Meisenknödel
Lassen Sie die Fettfuttermischung leicht erkalten. Formen Sie mit Butterbrotpapier Kugeln daraus. Arbeiten Sie einen Bindfaden zum Aufhängen in die Knödel ein.
Achtung: Vermeiden Sie Netze zum Anbringen der Meisenknödel. Ganz schnell verheddern sich die Vögel darin.
Vogelfutter-Anhänger
Füllen Sie das nach dem Grundrezept zubereitete Fettfutter für Vögel in gewöhnliche Ausstechförmchen für Weihnachtsplätzchen. Fädeln Sie einen Bindfaden durch die erkalteten Futter-Plätzchen und hängen Sie diese an einen Baum im Garten.
Hinweis: Für Kleiber und andere Wintervögel, die gern den Baum hinauflaufen, können Sie das selbst gemachte Vogelfutter auf die Rinde der Bäume streichen.
Fettfutter für Weichfresser
Rotkehlchen, Amseln, Heckenbraunellen, Zaunkönige und Vögel mit kleinem Schnabel zählen zu den Weichfutterfressern. Sie können harte Körner und Sonnenblumenkerne nicht verarbeiten.
Zutaten:
- 200 Gramm Rindertalg
- 3 Esslöffel Sonnenblumenöl
- 100 Gramm getrocknete Vogelbeeren, Preiselbeeren oder Wildbeeren
- 200 Gramm Getreideflocken
- 100 Gramm ungeschwefelte Rosinen
- 100 Gramm klein geschnittenes, ungeschwefeltes Trockenobst
- 4 hart gekochte Eier
Zubereitung:
- Rosinen und Trockenfrüchte über Nacht einweichen
- Rindertalg im Wasserbad schmelzen lassen
- Sonnenblumenöl dazu geben
- Getreide und Saaten vermengen und mit dem Rindertalg verrühren
- Trockenfrüchte, Beeren und Rosinen sowie klein geschnittene Eier daruntermischen
- in 100-Gramm-Portionen einfrieren
Hinweis: Weichfutterfresser lieben Mehlwürmer im Winterfutter. Sie können diese im Fachhandel erwerben.
Schnelles Fettfutter für Vögel
Wenn Ihre gefiederten Gäste im Garten schnell Futternachschub benötigen und Sie sich das Erwärmen und Abkühlen des Fetts sparen wollen, haben wir hier ein schnelles Rezept für Fettfutter für Vögel.
Zutaten:
- verschiedene Getreideflocken
- Sonnenblumen- oder Olivenöl
Zubereitung:
- Hafer-, Buchweizen-, Roggen- und Dinkelflocken mit Sonnenblumenöl mischen
- Mischung gut durchziehen lassen
Geben Sie die mit Öl getränkten Getreideflocken ins Futterhäuschen. Das Futter versorgt die Vögel in der kalten Jahreszeit mit dem notwendigen Fett. Nachteilig ist, dass das Öl das Gefieder verschmutzen und verkleben kann. Reinigen Sie das Futterhäuschen regelmäßig.
Häufig gestellte Fragen
Füllen Sie das selbst gemachte Futter in eine luftdicht verschlossene Plastikdose. Bewahren Sie diese im Kühlschrank auf. Eine Woche bleibt das Vogelfutter frisch. Sie können auch größere Mengen zubereiten und in kleinen Portionen einfrieren.
Die Wildvogelfütterung ist ganzjährig erlaubt. Vogelschützer befürworten die Fütterung aufgrund der Abnahme der natürlichen Nahrungsvorräte. Von April bis Juli darf kein fetthaltiges Futter gefüttert werden. Verzichten Sie zum Schutz der Jungvögel in dieser Zeit auf Fettfutter, Sonnenblumenkerne und große Bruchstücke von Nüssen. Ersetzen Sie diese durch Wildkräuter und Insekten.
Weichfutterfresser wie Rotkehlchen, Amseln und Heckenbraunellen freuen sich im Winter über Obst und Rosinen. Achten Sie auf die Sauberkeit im Vogelhäuschen. Lassen Sie bei der Apfelernte einfach ein paar kleine Äpfel am Baum. Die gefiederten Gartenbesucher werden sich im Herbst und Winter darüber freuen.