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Ficus Benjamini, Birkenfeige

Ist Ficus benjamini giftig? Infos für Kinder, Katzen, Hunde und Vögel

Ficus benjamini, im deutschen Sprachgebrauch als Birkenfeige bekannt, ist aufgrund der Luft reinigenden Eigenschaften eine beliebte Zimmerpflanze. Sie ist recht anspruchslos an die Pflege, solange der Standort und die Zimmertemperatur stimmen und sorgt das gesamte Jahr über mit ihren Blättern für einen ansprechenden Aspekt in Innenräumen. Die Pflanze gilt bei vielen Menschen aufgrund ihrer Unscheinbarkeit als ungefährlich, doch stimmt das? Steckt hinter der Birkenfeige sogar eine Pflanze, die giftig ist?

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Inhaltsstoffe

Beim Ficus benjamini, der zur Familie der Maulbeergewächse (bot. Moraceae) gehört, handelt es sich um eine Pflanze, die als leicht giftig einzustufen ist. Der Grund hierfür sind die verschiedenen Inhaltsstoffe der Birkenfeige, die Aufschluss über die jeweiligen toxischen Eigenschaften geben und so einen besseren Einblick in die Giftigkeit des Gewächses. Dabei müssen die folgenden Stoffe genauer unter die Lupe genommen werden.

Birkenfeige als beliebte Zimmerpflanze
Birkenfeige als beliebte Zimmerpflanze

Kautschuk

Kautschuk ist ein natürlicher Stoff in zahlreichen Pflanzen, der entweder flüssig oder leicht fest im Milchsaft zu finden ist und seit Jahrtausenden vom Menschen genutzt ist. An sich wäre Kautschuk nicht giftig und ist sogar essbar. Das Aroma ähnelt dabei süßer Sahne. Jedoch verfügt Naturkautschuk über Proteine, die den Stoff gefährlich für Menschen machen, die unter einer Kautschuk-Allergie leiden. Es ist ein Polymerisat innerhalb der Gruppe der Polyterpene, die zu den sekundären Inhaltsstoffen von zahlreichen Lebewesen gehören und häufig von Pflanzen gebildet werden. Aus diesem Grund entwickeln sie die Proteine, die bei allergischen Menschen zu Reaktionen führen können.

Flavonoide

Zusammen mit dem Naturkautschuk kommen Flavonoide im Ficus benjamini vor. Bei Flavonoiden handelt es sich um sekundäre Pflanzenstoffe, die von vielen Pflanzen als wirksamer Schutz gegen Fressfeinde genutzt werden. Besonders oft werden sie von blühenden Pflanzen genutzt und sind dort für die Färbung der Blüten zuständig. Im Ficus benjamini sind die Flavonoide vor allem im Milchsaft enthalten und sorgen dort für einen unangenehm bitteren Geschmack, der die Birkenfeige vor Fraßfeinden schützen soll. Zusammen mit den weiteren Inhaltsstoffen, vor allem den Furocumarinen, wirken sich diese negativ auf die Gesundheit aus.

Furocumarine

Die Furocumarine sind ein weiterer Bestandteil des Milchsafts, der den giftigsten Inhaltsstoff des Gewächses darstellt. Furocumarine sind Phytoalexine, spezielle Abwehrstoffe, die als sekundäre Pflanzenstoffe ausgebildet werden und die Pflanze vor Krankheiten und Schädlingen wie Pilzen oder Bakterien schützen. Sie werden erst nach einer gewaltsamen Behandlung des Ficus benjamini abgegeben, zum Beispiel wenn Sie das Gewächs schneiden und können problemlos auf die Haut gelangen. Giftig sind Furocumarine auf mehrere Arten, doch ist die Giftigkeit am höchsten, wenn der Milchsaft UV-Strahlung, zum Beispiel Sonnenlicht, ausgesetzt wird. Dadurch kann es zu Verbrennungen der Haut kommen. Zudem sind Furocumarine krebserregend.

Natürliche Harze

Diese stellen in den meisten Fällen keine giftigen Pflanzenteile dar.

Weißer Milchsaft

All diese Inhaltsstoffe finden sich im weißen Milchsaft, denn der Ficus entwickelt und nach dem Verzehr zu gesundheitlichen Beschwerden führen. An sich geht nur vom Milchsaft eine mögliche Gefahr seitens der Birkenfeige aus, der sich in den Blättern, Stielen, Trieben und Wurzeln befindet. Diese Giftigkeit teilt sich übrigens der Großteil der Ficusarten, daher sollten allgemein bei Feigen weder die Blätter noch andere Pflanzenteile verzehrt werden. Beim Handling der Pflanze sollte also unbedingt darauf geachtet werden, dass diese nicht ohne Handschuhe angefasst wird, um mögliche Vergiftungen der Haut zu verhindern. Diese stellen in vielen Fällen sogar das schwerwiegendere gesundheitliche Problem dar.

Ficus Benjamini mit seinen besonderen Blättern
Ficus Benjamini mit seinen besonderen Blättern

Tipp: Ungefährlich am Ficus benjamini sind einzig und allein die Früchte, die jedoch aufgrund der heimischen Temperaturen und Luftfeuchtigkeit, ebenso dem Fehlen spezieller Bestäuber, nur selten in Deutschland oder Mitteleuropa ausgebildet werden können. Besteht jedoch der Fall, dass Ihr Exemplar Früchte trägt, können Sie diese problemlos verzehren, auch wenn das Aroma nicht gerade schmackhaft ist.

Wirkung auf Menschen

Wie oben beschrieben, ist Ficus benjamini giftig und sollte daher mit Bedacht angefasst und schon gar nicht verzehrt werden. Dabei ist die toxische Wirkung bei Erwachsenen schon nach wenigen Pflanzenteilen, abgesehen von den Früchten, zu bemerken. Folgende Symptome können nach dem Verzehr der Blätter, Wurzeln oder Triebe auftreten.

  • allgemeine Übelkeit
  • Erbrechen
  • Durchfall

Lebensgefährlich für Erwachsene sind diese Symptome nicht und klingen nach einiger Zeit wieder ab, selbst größere Mengen verschluckt wurden. Empfindliche Menschen und Kinder jedoch können stark unter dem Milchsaft leiden und die gleichen Symptome in höherer Intensität erleiden. Vor allem Kinder verlieren durch Erbrechen und Durchfall schnell Feuchtigkeit und Gewicht. Ein großer Vorteil am Ficus: Kinder mögen den bitteren Geschmack nicht. Selbst wenn sie eines der Blätter in den Mund bekommen, reicht schon eine Berührung mit der Zunge aus, um Kinder abzuschrecken. Trotzdem können die Furocumarine aus der Pflanze austreten und folgende Schäden verursachen, wenn sie unter Sonnenlicht angefasst werden.

Birkenfeige, Ficus Benjamina
Birkenfeige, Ficus Benjamina
  • Verbrennungen der Haut
  • Blasenbildung
  • Hautrötung
  • schwere Narbenbildung
  • Schwellungen
  • weitere Läsionen
  • Photopigmentierung
  • bei häufigem Anfassen steigt die Gefahr auf Bildung von Krebs, vor allem Hautkrebs

Aus diesem Grund sollten Ficus benjamini niemals mit der Hand, kurzärmeligen Oberteilen oder einer Schutzbrille beschnitten oder angefasst werden. Das gilt vor allem dann, wenn die Pflanze viel UV-Strahlung, selbst durch Lampen, ausgesetzt sind. Nicht giftig, aber gefährlich, ist zudem der Naturkautschuk für Allergiker. Viele Menschen wissen nicht, dass sie eine Allergie gegen Kautschuk haben. Die Schwere einer allergischen Reaktion reicht dabei von einfachen Rötungen der Haut bis zu einem gefährlichen anaphylaktischen Schock, der bei Nichtbehandlung tödlich ausgehen kann. Aus diesem Grund sollten Sie darauf achten, vor allem Ihre Kinder nicht in die Nähe der Birkenfeige zu lassen.

Tipp: Kautschukallergien sind höher bei Menschen, die viel mit Handschuhen arbeiten, zum Beispiel Ärzten. Diese sollten Handschuhe ohne Kautschuk tragen, wenn sie die Pflanze behandeln.

Wirkung auf Katzen, Hunde

Giftig wirkt der Ficus benjamini auf Hunde und Katzen besonders stark. Die Pflanze ist für die Haustiere, dazu gehören ebenfalls Nager und Kleintiere, sogar hochgiftig. Gerade Katzen laufen Gefahr, sich an den Blättern zu vergiften, da sie wie Kinder ihre Welt mit dem Mund erkunden. Aus diesem Grund knabbern sie gerne an Blättern und Blüten von Pflanzen, was sofort zu einer schweren Vergiftung kommen kann. Nagetiere haben dieses Problem ebenfalls, Hunde seltener.

Hund und Katze
Hund und Katze

Bei einem Verzehr treten folgende Symptome auf:

  • allgemeine Übelkeit
  • Erbrechen
  • Durchfall
  • Reizungen der Schleimhäute
  • Krämpfe im Bauchbereich
  • Krämpfe
  • Lähmungserscheinungen
  • Atemnot

Je nachdem, wie viel Blätter gefressen wurden, kann Ficus benjamini sogar tödlich für die Tiere sein. Passen Sie zudem bei Hunden auf, dass diese keine Äste der Birkenfeige zum Spielen oder als Kauspielzeug benutzen. Dadurch gelangen Giftstoffe ebenfalls in den Organismus. Ein Problem mit den Furocumarinen haben Tiere aufgrund ihres Fells dafür meistens nicht. Natürlich sollte eine Katze der Rasse Sphinx sich nicht an der Pflanze reiben und danach in die Sonne liegen.

Wirkung auf Vögel

Vögel sollten ebenfalls nicht in die Nähe des Ficus benjamini, da die Konzentration der Giftstoffe zu hoch für die Vögel ist. Sie sollten nicht einmal in den Ästen oder die Blätter für den Nestbau nutzen, da sich dies negativ auf ihre Gesundheit auswirken könnte.

Typische Symptome:

  • Rötungen der Haut
  • Verbrennungen der Haut
  • Reizung des Magen-Darm-Trakts
Amsel
Amsel

Je nach Gattung der Vögel unterscheidet sich jedoch die Stärke. So sind einheimische Vögel meist stärker von den Inhaltsstoffen der Birkenfeige betroffen als Vögel, die aus dem ursprünglichen Verbreitungsgebiet in Ostasien und dem nördlichen Australien stammen.

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