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Ist Ficus benjamini giftig? Infos für Kinder, Katzen, Hunde und Vögel

Ficus benjamini giftig

Die Birkenfeige ist aufgrund der Luft reinigenden Eigenschaften eine beliebte Zimmerpflanze. Sie ist recht anspruchslos in der Pflege, solange Standort und Zimmertemperatur stimmen, und sorgt das gesamte Jahr über mit ihren Blättern für einen ansprechenden Anblick in Innenräumen. Die Pflanze gilt bei vielen Menschen aufgrund ihrer Unscheinbarkeit als ungefährlich, doch stimmt das? Steckt hinter Ficus benjamini sogar eine Pflanze, die giftig ist?

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Inhaltsstoffe

Beim Ficus benjamina, der zur Familie der Maulbeergewächse (bot. Moraceae) gehört, handelt es sich um eine Pflanze, die als leicht giftig einzustufen ist. Der Grund hierfür sind die verschiedenen Inhaltsstoffe der Birkenfeige, die Aufschluss über die jeweiligen toxischen Eigenschaften geben und so einen besseren Einblick in die Giftigkeit des Gewächses. Dabei müssen die folgenden Stoffe genauer unter die Lupe genommen werden:

Birkenfeige als beliebte Zimmerpflanze
Birkenfeige als beliebte Zimmerpflanze

Kautschuk

  • kann bei allergischen Menschen zu Reaktionen führen

Flavanoide

  • wirksamer Schutz gegen Fressfeinde
  • im Milchsaft von Ficus benjamini enthalten
  • für unangenehm bitteren Geschmack zuständig

Furocumarine

  • Schutz vor Krankheiten und Schädlingen wie Pilzen oder Bakterien
  • im Milchsaft enthalten
  • treten z. B. nach dem Schneiden der Birkenfeige aus
  • Giftigkeit am höchsten, wenn Milchsaft UV-Strahlung, z.B. Sonnenlicht, ausgesetzt
  • Verbrennungen der Haut möglich
  • gelten als krebserregend

Milchsaft des Ficus

All diese Inhaltsstoffe finden sich im weißen Milchsaft, den der Ficus entwickelt und der nach dem Verzehr zu gesundheitlichen Beschwerden führen kann. An sich geht seitens der Birkenfeige nur vom Milchsaft, der sich in den Blättern, Stielen, Trieben und Wurzeln befindet, eine mögliche Gefahr aus.

Diese Giftigkeit teilt sich übrigens der Großteil der Ficus-Arten, daher sollten allgemein bei Feigen weder die Blätter noch andere Pflanzenteile verzehrt werden. Achten Sie beim Umgang mit der Pflanze auch unbedingt darauf, diese nicht ohne Handschuhe anzufassen, um mögliche Vergiftungen der Haut zu verhindern. Diese stellen in vielen Fällen sogar das schwerwiegendere gesundheitliche Problem dar.

Ficus Benjamini mit seinen besonderen Blättern
Ficus Benjamini mit seinen attraktiven Blättern

Tipp: Nicht giftig am Ficus benjamini sind einzig und allein die Früchte, die jedoch nur selten in Deutschland oder Mitteleuropa ausgebildet werden können. Trägt Ihr Exemplar Früchte, können Sie diese problemlos verzehren, auch wenn das Aroma nicht gerade schmackhaft ist.

Symptome beim Menschen

Wie oben beschrieben, ist Ficus benjamini giftig und sollte daher mit Bedacht angefasst und schon gar nicht verzehrt werden. Dabei ist die toxische Wirkung bei Erwachsenen schon nach wenigen Pflanzenteilen, abgesehen von den Früchten, zu bemerken. Folgende Symptome können nach dem Verzehr der Blätter, Wurzeln oder Triebe auftreten:

  • allgemeine Übelkeit
  • Erbrechen
  • Durchfall

Lebensgefährlich für Erwachsene sind diese Symptome nicht und klingen nach einiger Zeit wieder ab, selbst größere Mengen verschluckt wurden. Empfindliche Menschen und Kinder jedoch können stark unter dem Milchsaft leiden und die gleichen Symptome in höherer Intensität erleiden. Vor allem Kinder verlieren durch Erbrechen und Durchfall schnell Feuchtigkeit und Gewicht.

Ein großer Vorteil am Ficus: Kinder mögen den bitteren Geschmack nicht. Selbst wenn sie eines der Blätter in den Mund bekommen, reicht schon eine Berührung mit der Zunge aus, um Kinder abzuschrecken. Trotzdem können die Furocumarine aus der Pflanze austreten und folgende Schäden verursachen, wenn sie unter Sonnenlicht angefasst werden.

Birkenfeige, Ficus Benjamina
Birkenfeige, Ficus Benjamina
  • Verbrennungen der Haut
  • Blasenbildung
  • Hautrötung
  • schwere Narbenbildung
  • Schwellungen
  • weitere Läsionen
  • Photopigmentierung
  • bei häufigem Anfassen steigt die Gefahr auf Bildung von Krebs, vor allem Hautkrebs

Aus diesem Grund sollten Sie Ficus benjamini niemals mit der Hand, kurzärmeligen Oberteilen oder einer Schutzbrille schneiden oder berühren. Das gilt vor allem dann, wenn die Pflanze viel UV-Strahlung, selbst durch Lampen, ausgesetzt sind.

Nicht giftig, aber gefährlich, ist zudem der Naturkautschuk für Allergiker. Viele Menschen wissen nicht, dass sie eine Allergie gegen Kautschuk haben. Die Schwere einer allergischen Reaktion reicht dabei von einfachen Rötungen der Haut bis zu einem gefährlichen anaphylaktischen Schock, der bei Nichtbehandlung tödlich ausgehen kann. Aus diesem Grund sollten Sie darauf achten, vor allem Ihre Kinder nicht in die Nähe der Birkenfeige zu lassen.

Tipp: Kautschukallergien sind höher bei Menschen, die viel mit Handschuhen arbeiten, zum Beispiel Ärzten. Diese sollten Handschuhe ohne Kautschuk tragen, wenn sie die Pflanze behandeln.

Symptome bei Haustieren

Giftig wirkt der Ficus benjamini auf Hunde und Katzen besonders stark. Die Pflanze ist für die Haustiere, dazu gehören ebenfalls Nager und Kleintiere, sogar hochgiftig. Gerade Katzen laufen Gefahr, sich an den Blättern zu vergiften, da sie wie Kinder ihre Welt mit dem Mund erkunden. Aus diesem Grund knabbern sie gerne an Blättern und Blüten von Pflanzen, was sofort zu einer schweren Vergiftung kommen kann. Nagetiere haben dieses Problem ebenfalls, Hunde seltener.

Getigerte Kätzin
Katze

Bei einem Verzehr treten folgende Symptome auf:

  • allgemeine Übelkeit
  • Erbrechen
  • Durchfall
  • Reizungen der Schleimhäute
  • Krämpfe im Bauchbereich
  • Krämpfe
  • Lähmungserscheinungen
  • Atemnot

Je nachdem, wie viel Blätter gefressen wurden, kann Ficus benjamini sogar tödlich für die Tiere sein. Passen Sie zudem bei Hunden auf, dass diese keine Äste der Birkenfeige zum Spielen oder als Kauspielzeug benutzen. Dadurch gelangen Giftstoffe ebenfalls in den Organismus. Ein Problem mit den Furocumarinen haben Tiere aufgrund ihres Fells dafür meistens nicht. Natürlich sollte eine Katze der Rasse Sphinx sich nicht an der Pflanze reiben und danach in die Sonne liegen.

Wirkung auf Vögel

Vögel sollten ebenfalls nicht in die Nähe des Ficus benjamini, da die Konzentration der Giftstoffe zu hoch für die Vögel ist. Sie sollten nicht einmal in den Ästen oder die Blätter für den Nestbau nutzen, da sich dies negativ auf ihre Gesundheit auswirken könnte.

Typische Symptome:

  • Rötungen der Haut
  • Verbrennungen der Haut
  • Reizung des Magen-Darm-Trakts
Amsel (Turdus merula), Männchen
Amsel-Männchen

Je nach Gattung der Vögel unterscheidet sich jedoch die Stärke. So sind einheimische Vögel meist stärker von den Inhaltsstoffen der Birkenfeige betroffen als Vögel, die aus dem ursprünglichen Verbreitungsgebiet in Ostasien und dem nördlichen Australien stammen.

Quelle:

Autor
Mirko ist zwar studierter Anglist, beherrscht aber auch die Sprache der Pflanzen perfekt. Er wuchs quasi im Schrebergarten seiner Großeltern auf und verbringt den Großteil seiner Freizeit in der Natur, wenn er nicht gerade schreibt.
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