Ficus Benjamini schneiden: bringen Sie Ihre Birkenfeige in Form
Der Ficus Benjamini muss zwar nicht jährlich einem Schnitt unterzogen werden, allerdings ist die Pflegemaßnahme dennoch ratsam. Denn durch das regelmäßige Schneiden treibt das Bäumchen besonders kräftig aus und kann perfekt in Form gehalten werden. Nachfolgend finden Sie hilfreiche Tipps zum Schneiden der Birkenfeige.
Inhaltsverzeichnis
Zeitpunkt zum Ficus Benjamini schneiden
Wenn Sie Ihrer Birkenfeige neue Form und Kraft geben möchten, so sollten Sie die Grünpflanze schneiden. Wie Sie dabei vorgehen und was es dabei zu beachten gilt, erfahren Sie in den folgenden Abschnitten.
Der Ficus Benjamini wird generell bei Bedarf geschnitten, wobei grundsätzlich zu jeder Jahreszeit zur Schere gegriffen werden kann. Wer jedoch einen möglichst sanften Schnitt anstrebt, sollte die Birkenfeige im Übergang vom Spätwinter zum Frühjahr schneiden. Denn zu dieser Zeit ist die Stressbelastung aufgrund der Saftruhe am geringsten. Wer jedoch früher oder später zur Schere greifen möchte, sollte Folgendes beachten:
- Sommer: nur einige Triebe zur Gestaltung entfernen
- Herbst: Formschnitt möglich
Hinweis:
Wenn der Ficus Benjamini seine Blätter abwirft, ist dies kein Grund für einen Rückschnitt! Denn oft lässt sich der Blattabwurf auf einen falschen Standort und/ oder Pflegefehler zurückführen. Statt den Baum direkt zurückzuschneiden, sollte daher zunächst die Ursache ausfindig gemacht und behoben werden.
Vorsicht: Birkenfeige schwach giftig
Die Birkenfeige ist zwar äußerst schnittverträglich, allerdings sollten vor dem Schnitt stets gewisse Vorkehrungen getroffen werden. Denn das Bäumchen wird von Milchsaft durchströmt, einem klebrigen Sekret, das von Experten als schwach giftig eingestuft wird. Insbesondere für Kinder und Haustiere bestehen bei direktem Kontakt und Verzehr gesundheitliche Gefahren:
- Ausschlag
- Ekzeme
- allergische Reaktionen
- Durchfall
- Übelkeit
- Kreislaufbeschwerden
Hinweis:
Kleine Haustiere können bereits bei dem Verzehr von geringen Blattmengen eine Atemlähmung erleiden und daran sterben! Es ist daher ratsam, Haustiere stets von Birkenfeigen fernzuhalten und Schnittgut immer direkt zu entsorgen.
Vorbereitungen
Der klebrige Milchsaft stellt nicht nur eine Gefahr für die Gesundheit dar, sondern ist aus schwer aus Parkett-, Laminat- und Teppichböden zu entfernen. Hinzu kommt, dass das Sekret auch die Blätter verkleben kann. Es ist daher ratsam, den Saftaustritt möglichst schnell zu stoppen. Dies gelingt am besten, indem Taschentücher oder saugfähige Vliesstücke auf die Wunde gedrückt werden. Zudem sollten folgenden Vorkehrungen getroffen werden:
- immer Handschuhe und langärmlige Kleidung tragen
- Boden abdecken, z. B. mit alten Zeitungen
- im Frühling/Sommer Birkenfeige im Freien schneiden
- Bäumchen auf Erde oder Gras stellen
- stets scharfes Schneidewerkzeug verwenden
Hinweis:
Der Schnitt gelingt am besten mit einer Bypass-Gartenschere, denn diese hat zwei scharfe Klingen und hinterlässt glatte Schnittwunden.
Ficus Benjamini schneiden: Anleitung
Form- und Erhaltungsschnitt
Mit dem Form- und Erhaltungsschnitt ist es möglich, die Wuchshöhe und -breite zu regulieren, sodass das Bäumchen buschig und kompakt austreibt. Bevor jedoch zur Schere gegriffen wird, sollten die Triebe einem Vitalitätstest unterzogen werden. Stellen Sie das Bäumchen auf Augenhöhe und kratzen Sie etwas Rinde an den Trieben ab, sodass Sie das freiliegende Gewebe kontrollieren können. Ist dieses frisch und grün, ist der Trieb vital. Wenn das Gewebe jedoch bräunlich-trocken ist, ist der Trieb abgestorben und kann komplett abgeschnitten werden. Der Form- und Erhaltungsschnitt gestaltet sich in anschließend wie folgt:
- alle abgestorbenen Triebe am Ansatz abschneiden
- zu lange, aus der Krone ragende Zweige kürzen
- etwa 2-4 mm entfernt von Blattansatz oder Auge
- zu eng stehende Triebe entfernen
- schwache Triebe entfernen
Hinweis:
Je kürzer die Distanz zwischen Schnittstelle und Blatt bzw. Knoten ausfällt, desto vitaler ist der Austrieb!
Verjüngungsschnitt
Ein radikaler Rückschnitt kann aus unterschiedlichen Gründen erforderlich sein: Am häufigsten ist ein Verjüngungsschnitt erforderlich, wenn die Birkenfeige zu viel Platz einnimmt und dementsprechend gestutzt werden muss. Aber auch Pflegeversäumnisse und die daraus resultierende Verkahlung kann einen radikalen Rückschnitt erfordern. Um alte, übergroße Birkenfeigen zu verjüngen, greifen Sie am besten ab dem Spätwinter im März zur Schere und gehen wie folgt vor:
- alle blattlosen, abgestorbenen Äste schneiden
- kranke und vertrocknete Triebe entfernen
- diese komplett und ohne Stummel abschneiden
- eng stehende und quer wachsende Triebe schneiden
- verbleibenden Äste kräftig zurückschneiden
- etwa handbreit oder bis 30 cm
- immer oberhalb eines gesunden Blattpaares schneiden
Am besten wird der Ficus Benjamini im selben Zug auch in ein frisches Substrat umgetopft, denn durch diese Pflegemaßnahme mobilisiert das Bäumchen seine floralen Kräfte. Das Umtopfen ermöglicht zugleich eine Kontrolle der Wurzeln, wobei alle verkümmerten, faulig braunen und vertrockneten Wurzeln abgeschnitten werden.
Auslichtungsschnitt
Selbst wenn der Ficus Benjamini sich frei entfalten und wachsen kann, wie es ihm gefällt, sollte er alle zwei bis drei Jahre ausgelichtet werden. Diese Pflegemaßnahme ist insbesondere ab einem Alter von fünf Jahren empfehlenswert, da sich häufig Totholz unter das dichte Astwerk mischt. Dies hätte zur Folge, dass die Birkenfeige von innen heraus verkahlt. Denn die Knospen werden durch die dichten Äste beschattet, wodurch sie nicht neu austreiben können. Um das Bäumchen auszulichten, sollte es zunächst gut einsehbar und zugänglich aufgestellt werden. Anschließend kann die Birkenfeige wie folgt ausgelichtet werden:
- abgestorbenen Äste entfernen
- Triebe bis 3 cm Durchmesser abschneiden
- dickere Triebe mit Klappsäge absägen
- bei Schnittführung auf Astring achten
- das ist wulstige Verdichtung vom Ast zum Stamm
- Totholz in kurzer Distanz zum Astring schneiden
Hinweis:
Wenn kein Astring vorhanden ist, sollte stets kurz vor der Stammrinde geschnitten werden.