Können Fliegen stechen/beißen? Ja, diese 10 Arten
Fliegen sind unangenehm. Sie stören mit ihrem Surren die Ruhe, krabbeln über die Haut und bedienen sich an Lebensmitteln. Sind sie wirklich ungefährlich? Gibt es Fliegen, die stechen oder beißen?
Auf den Punkt gebracht
- in Deutschland verbreitete Stechfliegen, Bremsen und Lausfliegen können stechen oder beißen
- Übertragung von Krankheiten möglich
- Einstichstellen kühlen
- bei Rötungen und Entzündungen den Arzt aufsuchen
Inhaltsverzeichnis
- Bremsen
- Bergbremse (Hybomitra auripila)
- Gemeine Blindbremse (Chrysops caecutiens)
- Goldaugenbremse (Chrysops relictus)
- Große Sumpfbremse (Tabanus autumnalis)
- Große Viehbremse (Tabanus bromius)
- Regenbremse (Haematopota pluvialis)
- Lausfliegen (Hippoboscidae)
- Gemeine Stechfliege (Stomoxys calcitrans)
- Hirschlausfliege (Lipoptena cervi)
- Mauerseglerlausfliege (Crataerina pallida)
- Pferdelausfliege (Hippobosca equina)
- Häufig gestellte Fragen
Bremsen
Bremsen sind die bekanntesten stechenden Insekten in der Gattung der Fliegen. Sie sehen unscheinbar aus, doch ihr Stich ist schmerzhaft und nicht ungefährlich. Die männlichen Bremsen beißen den Menschen nicht, sie bevorzugen pflanzliche Nahrung.
Bergbremse (Hybomitra auripila)
- lebt in den Bergregionen
- Stiche der blutsaugenden Weibchen sehr schmerzhaft
- schwarzer Körper mit gelben Haarsäumen am Hinterleib
- transparente Flügel
- 13 bis 16 Millimeter lang
- Flugzeit von Juni bis August
Gemeine Blindbremse (Chrysops caecutiens)
- häufiges Auftreten vor allem in Wassernähe
- weibliche Blindbremsen saugen das Blut von Menschen und Tieren
- auffällige Flügelzeichnung
- gelb-schwarz gefärbter Hinterleib
- 10 bis 14 Millimeter lang
- Flugzeit von Mai bis September
Goldaugenbremse (Chrysops relictus)
- überall in Europa verbreitet
- Weibchen der Goldaugenbremse verweilen vor dem Stich lange auf der Haut des Menschen
- auffälliger schwarzer Winkel auf dem Hinterleib
- leuchtend grüne Augen
- 9 bis 13 Millimeter lang
- Flugzeit von Mai bis September
Große Sumpfbremse (Tabanus autumnalis)
- lebt auf Viehweiden und im Bereich von Sümpfen, Mooren, Feuchtwiesen
- Weibchen saugen das Blut von Weidetieren oder Menschen
- dunkler Körper mit heller Behaarung
- 16 bis 22 Millimeter lang
- Flugzeit von Mai bis August
Große Viehbremse (Tabanus bromius)
- lebt in der Nähe von Viehweiden
- sticht bevorzugt Rinder, Pferde oder Rehe
- verschont auch Menschen nicht
- Viehbremsen dringen oft in Gebäude ein.
- Augen je nach Lichteinfall grün oder braun
- 12 bis 20 Millimeter lang
- Flugzeit von Mai bis September
Regenbremse (Haematopota pluvialis)
- lebt in feuchten Waldgebieten
- weibliche Tiere stechen den Menschen bevorzugt in die Arme
- grau marmorierter Körper
- 8 bis 11 Millimeter lang
- Flugzeit Juni bis August
Lausfliegen (Hippoboscidae)
Etwa 25 verschiedene Lausfliegen-Arten treten in Mitteleuropa auf. Die bekanntesten Arten, die auf der Suche nach Nahrung auch den Menschen angreifen, sind die Hirschlausfliegen, Pferdelausfliegen und Mauerseglerlausfliegen. Bei den Lausfliegen stechen sowohl Männchen als auch Weibchen.
Gemeine Stechfliege (Stomoxys calcitrans)
- ähnelt einer normalen Stubenfliege
- längerer Stechrüssel und stark gespreizte Flügel
- lebt in der Nähe von Ställen
- unter der Bezeichnung Wadenbeißer oder Brennfliege bekannt
- sticht Menschen vor allem in die unbedeckten Waden und trinkt sein Blut
- Stiche sind sehr schmerzhaft
- Gefahr der Übertragung von Krankheiten
- gesundheitsschädlich, Übertragung von gefährlichen Keimen möglich
- hellgraue Streifen auf dem Rücken
- 5 bis 7 Millimeter lang
- Flugzeit von Juni bis Oktober
Hirschlausfliege (Lipoptena cervi)
- lebt in feuchten Waldgebieten
- saugt das Blut von Weide- und Wildtieren sowie vom Menschen
- Fliege krallt sich am Wirt fest und bricht ihre Flügel ab
- Fliegenart in den vergangenen Jahren enorm vermehrt
- beißt meist in den Nacken
- Biss der Hirschlausfliege ist schmerzhaft
- löst einen starken Juckreiz aus
- schwerwiegende Entzündungen möglich
- Körper dunkel
- ähnelt einer Zecke mit Flügeln
- 5 bis 6 Millimeter lang
- Flugzeit von Mai bis November
Mauerseglerlausfliege (Crataerina pallida)
- blutsaugender Parasit
- lebt in der Nähe von Mauerseglernestern
- befällt hauptsächlich Mauersegler
- dringt hin und wieder in Wohnungen ein
- sticht auf der Suche nach Nahrung auch Menschen
- Stich ist sehr schmerzhaft
- Quaddeln bilden sich, die erst nach einer Woche verschwinden.
- Körper graubraun
- 7,4 bis 10 Millimeter lang
- Flugzeit von Juni bis September
Pferdelausfliege (Hippobosca equina)
- lebt in der Nähe von Pferden
- Menschen werden selten von ihr gestochen
- verliert ihre Flügel beim Festkrallen in ihren Wirt nicht
- kann jederzeit ein anderes Pferd oder einen Menschen anfliegen
- hellbrauner Körper, kräftige Krallen, anliegende Flügel
- 4,5 bis 6 Millimeter lang
- Flugzeit von August bis Oktober
Achtung: Versuchen Sie, eine Lausfliege sofort von der Haut zu entfernen!
Häufig gestellte Fragen
Stiche von Stechfliegen, Bremsen oder Lausfliegen sind oft sehr schmerzhaft. Da sich die Insekten auch auf Weidetieren, tierischen Exkrementen und Aas aufhalten, kann ein Stich zu einer Infektion führen. Der Biss einer Hirschlausfliege kann bei Menschen Herzentzündungen hervorrufen. Entfernen Sie das Insekt und vernichten Sie es. Kühlen Sie die Einstichstelle. Bei starken Schmerzen, Rötungen und Schwellungen suchen Sie einen Arzt auf.
Menschen mit einer Allergie gegen Bienen- oder Wespengift reagieren zum Teil auch bei den Stichen von Stechfliegen, Bremsen oder Lausfliegen allergisch. Bei starken Schwellungen, Ausschlag, Schüttelfrost, Fieber, Atemnot oder grippeähnlichen Symptomen rufen sie einen Arzt.
Bremsen, Lausfliegen und Wadenbeißer werden vom Schweiß des Menschen angezogen. Duschen Sie vor dem Waldspaziergang. In Bereichen, in denen viele Insekten vorkommen, bevorzugen Sie lange Kleidung. Schützen Sie Kleinkinder im Kinderwagen mit Insektennetzen. Verschließen Sie die Fenster mit Fliegenschutzgittern.
Die Lyme-Borreliose wird durch das Bakterium Borrelia burgdorferi übertragen. Es gelangt meist bei einem Zeckenstich in den menschlichen Körper. Die Übertragung des Bakteriums durch stechende Fliegen kann nicht ausgeschlossen werden. Besonders die Pferdelausfliegen stehen im Verdacht, Borreliose zu übertragen. Bei Auftreten einer Wanderröte nach einem Stich gehen Sie sofort zum Arzt.