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Flugbilder von 17 heimischen Greifvögeln

Flugbilder von 17 heimischen Greifvögeln

Greifvögel faszinieren mit ihren imposanten Flugkünsten und Jagdtechniken. Da sie heute jedoch eher selten zu sehen sind, fällt die Bestimmung schwer. Sogenannte Flugbilder sind dabei eine nützliche Hilfe.

Video-Tipp

Auf den Punkt gebracht

  • mit Flugbildern Greifvögeln auch in großen Höhen bestimmen
  • Schwingen (Flügel) und Schwanz (Stoß) dienen als Merkmale zum Erkennen
  • verschiedene Flugeigenschaften (gleiten, segeln, rütteln etc.) sind weitere Kriterien

Bussarde (Buteo)

Flugbilder Bussarde

Mäusebussard (Buteo buteo)

Mäusebussard
  • breite, gefingerte Flügel
  • Schwanz: kurz, gebändert, meist breit gefächert
  • eingezogener Kopf
  • Segelflug: Flügel v-förmig angehoben, aufwärts gebogene Flügelspitzen
  • Flügelspannweite: 113 bis 128 Zentimeter
  • Körperlänge: gut 50 Zentimeter groß
  • Lebensraum: brütet im Wald; jagt im offenen Gelände (waldreiche Landschaften mit Weiden, Wiesen, Feldern sowie Teichlandschaften)

Raufußbussard (Buteo lagopus)

Raufussbussard (Buteo lagopus)
  • heller, fast weißlicher Kopf
  • kaum ein Unterschied zum Mäusebussard
  • rüttelt oft (Rüttelflug = Verharren im Flug an einer Position, vergleichbar mit einem Kolibri)
  • Flügelspannweite: 120 bis 150 Zentimeter
  • Körperlänge: 50 bis 60 Zentimeter
  • Lebensraum: hierzulande Durchzügler oder Wintergast (regelmäßig in Schleswig-Holstein), offenes und weiträumiges Gelände

Wespenbussard (Pernis apivorus)

Wespenbussard (Pernis apivorus)

Obwohl der Wespenbussard mit dem Mäusebussard nicht unmittelbar verwandt ist, wird er oft mit diesem verglichen. Daher wird sein Flugbild an dieser Stelle beschrieben.

  • lang vorgestreckter Kopf und durchgestreckte Schwingen, wesentlich schlanker als Mäusebussard
  • Schwanz deutlich länger und schmäler als beim Mäusebussard
  • Kopf etwas schlanker und stärker hervorstehend als beim Mäusebussard
  • Flügelspannweite: 135 bis 150 Zentimeter
  • Körperlänge: etwa 55 Zentimeter
  • Lebensraum: abwechslungsreiche Landschaften (Mischung aus Wäldern, Feldgehölzen, Wiesen und Kultursteppen), größere Parklandschaften, bevorzugt die Nähe von Gewässern

Echte Adler (Aquila)

Flugbilder von Adlern

Schreiadler (Aquila pomarina, Syn.: Clanga pomarina)

Schreiadler (Clanga pomarina)
  • typischer Flug: ruhiger Gleitflug mit gesenktem Kopf
  • breite, brettartige Flügel mit waagrechter Flughaltung
  • Handschwingen mit starker Fingerung
  • Flügelspannweite: 146 bis 168 Zentimeter
  • Körperlänge: bis 66 Zentimeter (wenig größer als ein Mäusebussard)
  • Lebensraum: Wälder mit angrenzenden, offenen Flächen; feuchte Niederungen mit Laub- und Mischwäldern an der Grenze zu Mooren und Feuchtwiesen

Steinadler (Aquila chrysaetos)

Steinadler (Aquila chrysaetos), heimische Greifvögel
  • schlankes Flugbild
  • sehr lange und breite Flügel
  • mittellanger Schwanz
  • Flügelhaltung fast waagrecht
  • Handschwingen mit auffälliger Fingerung
  • Kopf stark vorgebaut
  • Flügelspannweite: 204 bis 220 Zentimeter (zweitgrößter Greifvogel in Europa)
  • Körperlänge: 75 bis 95 Zentimeter
  • Lebensraum: Talhänge und Bergflanken in den Alpen; jagt im Sommer meist über der Waldgrenze; brütet in Mitteleuropa nur mehr im Alpenraum

Fischadler (Pandion)

Fischadler (Pandion haliaetus)

Fischadler (Pandion haliaetus)
  • lange, schmale, meist gewinkelte Flügel
  • blendend weiße Unterseite
  • Flügelspannweite: 145 bis 170 Zentimeter
  • Körperlänge: bis etwa 60 Zentimeter
  • Lebensraum: offene und klare Gewässer (hohe Baumbestände zum Horsten), waldreiche Seengebiete, Flussauen, Küsten

Habichte und Sperber (Accipitridae)

Habichte und Sperber

Habicht (Accipiter gentilis)

Habicht (Accipiter gentilis), heimische Greifvögel
  • kurze, abgerundete, breite Flügel
  • langer, deutlich abgerundeter und breit gebänderter Schwanz
  • oft längere Gleitphasen im Flug
  • Flügelspannweite: 135 bis 165 Zentimeter
  • Körperlänge: 48 bis 62 Zentimeter (Weibchen deutlich größer als Männchen)
  • Lebensraum: Ebenen, im Gebirge bis 1.500 Meter über NN, abwechslungsreiche Landschaften mit einem hohen Anteil an Laub-, Misch- und/oder Nadelwäldern

Sperber (Accipiter nisus)

Heimische Vögel - Sperber
Sperber-Männchen
  • abgerundete, breite Flügel (rundschwingig)
  • langer, an den Ecken abgerundeter Schwanz
  • Flügelspannweite: 55 bis 70 Zentimeter
  • Körperlänge: 28 bis 37 Zentimeter (Weibchen deutlich größer als Männchen)
  • Lebensraum: abwechslungsreiche Landschaften mit hohem Waldanteil, kleine Wäldchen im offenen Gelände

Milane (Milvus)

Flugbilder Milane

Rotmilan (Milvus milvus)

Rotmilan (Milvus milvus)
  • Synonyme: Roter Milan, Gabelweihe, Königsweihe
  • größere und längere Flügel als Schwarzmilan
  • fünf Finger an den Flügelenden
  • helles Handschwingefeld
  • längerer Schwanz, auch mit tieferer Stoßgabelung als Schwarzmilan
  • Flügelspannweite: 175 bis 195 Zentimeter
  • Körperlänge: etwa 65 Zentimeter
  • Lebensraum: abwechslungsreiche Landschaften (Wälder und freie Flächen)

Hinweis:

In Mitteleuropa ist der Rotmilan sehr selten geworden. In den Alpen und dem nördlichen Alpenvorland sowie in Teilen Niedersachsens und Schleswig-Holstein fehlt er als Brutvogel, überwintert aber zum Teil hierzulande.

Schwarzmilan (Milvus migrans)

Schwartzmilan (Milvus migrans), heimische Greifvögel
  • Synonyme: Schwarzer Milan
  • lange Schwingen, sechs Finger an den Flügelenden
  • langer, schwach gegabelter Schwanz (oft als „gerade“ bezeichnet)
  • Flügelspannweite: 160 bis 180 Zentimeter
  • Körperlänge: etwa 57 Zentimeter
  • Lebensraum: brütet in Wäldern, größeren Feldgehölzen, in Wassernähe oder Reetlandschaften (oft in der Nachbarschaft von Reiherkolonien); bevorzugt außerhalb der Brutzeit die Nähe von Gewässern

Seeadler (Haliaeetus)

Seeadler (Haliaeetus albicilla)

Seeadler (Haliaeetus albicilla)
  • breite und brettförmige Schwingen
  • Schwanz: beim Altvogel kurz und keilförmig, länger und runder beim Jungvogel
  • auffällig großer Kopf
  • Flügelspannweite: 200 bis 240 / 250 Zentimeter (größter Greifvogel in Europa)
  • Körperlänge: 70 bis 95 Zentimeter
  • Lebensraum: in der Nähe von Seen, Flüssen, Meeresküsten; Horst in Altholzbeständen oder am Waldrand (hohe Bäume)

Weihen (Circus)

Flugbilder von Weihen

Kornweihe (Circus cyaneus)

Kornweihe (Circus cyaneus)
  • schmale Flügel
  • langer Schwanz
  • Segel- und Gleitflug: Flügel v-förmig angehoben
  • Flügelspannweite: 100 bis 120 Zentimeter
  • Körperlänge: bis 50 Zentimeter
  • Lebensraum: Felder, Moore und Wiesen in der Ebene, Heidegebiete, Niederungen mit Gewässern

Rohrweihe (Circus aeruginosus)

Rohrweihe (Circus aeruginosus)
Quelle: Paco Gómez from Castellón, Spain, Circus aeruginosus Valencia 2, bearbeitet von Plantopedia, CC BY-SA 2.0
  • schmale, lange Flügel
  • langer Schwanz
  • Segel- und Gleitflug: Flügel v-förmig angehoben
  • Flügelspannweite: 115 bis 130 Zentimeter
  • Körperlänge: 48 bis 56 Zentimeter
  • Lebensraum: offene Landschaften mit Gewässern und ausgedehnten Schilfgebieten, Sümpfe, in Deutschland vor allem in Schleswig-Holstein und in Niedersachsen

Wiesenweihe (Circus pygargus)

Wiesenweihe (Circus pygargus)
  • typischer Flug: gaukelnd, möwenartig
  • langer Schwanz und schmale, lange Flügel
  • schmalere Flügel als Kornweihe
  • Segel- und Gleitflug: Flügel v-förmig angehoben
  • Flügelspannweite: 105 bis 120 Zentimeter
  • Körperlänge: 43 bis 47 Zentimeter
  • Lebensraum: feuchte Niederungen, Flusstäler, Hoch- und Flachmoore, Übergangsmoore

Mehr über Greifvögel

Sonderfall: Falken (Falco)

Zwar gehören Falken aufgrund neuester DNA-Analysen nicht mehr zur Ordnung der Greifvögel, aber da sie dennoch allgemein als solche bezeichnet werden, werden die wichtigsten Vertreter hier gelistet.

Falken

Baumfalke (Falco subbuteo)

Baumfalke (Falco subbuteo)
  • schneller wendiger Flug
  • hohe Schlagfrequenz
  • nur kurze Gleitflugstrecken
  • rüttelt selten
  • sehr lange, sichelförmige Flügel
  • Schwanz kürzer als beim Turmfalken
  • Flügelspannweite: 82 bis 92 Zentimeter
  • Körperlänge: 30 bis 36 Zentimeter
  • Lebensraum: Laub- und Nadelwälder, offenes Gelände mit Gehölzen

Tipp: Das Flugbild des Baumfalken erinnert an jenen des Mauerseglers.

Merlin (Falco columbarius)

Merlin (Falco columbarius)
Quelle: U. S. Fish and Wildlife Service – Northeast Region, Photographed in Warwick, RI. (8575464956), bearbeitet von Plantopedia, CC BY 2.0
  • breitflügeliges und gedrungenes Flugbild
  • schneller und geradliniger Flug; rasche Flügelschläge, nur kurze Gleitphasen
  • spitze Flügel, aber breiter als Baumfalke
  • Schwanz kürzer als beim Turmfalken und mit breiter Endbinde
  • Flügelspannweite: 50 bis 62 Zentimeter
  • Körperlänge: 25 bis 30 Zentimeter
  • Lebensraum: hierzulande zur Zugzeit und im Winter, offenes Gelände
  • Hinweis: Der Merlin ist der kleinste Falke in Europa.

Turmfalke (Falco tinnunculus)

Turmfalke (Falco tinnunculus)
  • typischer Flug: Rüttelflug
  • lange, spitze Flügel
  • langer Schwanz
  • Flügelspannweite: 50 bis 60 Zentimeter
  • Körperlänge: bis 35 Zentimeter
  • Lebensraum: offen Landschaften mit Baumgruppen, felsiges Gelände, Waldränder, geschlossene Ortschaften, Industriegebiete, Ödflächen

Hinweis: Der Turmfalke ist die häufigste Falkenart in der Kulturlandschaft.

Wanderfalke (Falco peregrinus)

Wanderfalke (Falco peregrinus), heimische Greifvögel
  • lange, spitze Flügel
  • kurzer, spitz zulaufender Schwanz
  • schnelle, kraftvolle Flügelschläge
  • Flügelspannweite: 95 bis 110 Zentimeter
  • Körperlänge: 36 bis 48 Zentimeter (Männchen deutliche kleiner als Weibchen)
  • Lebensraum (Brutplätze): Gebirge, Flachland, an Küsten, auf Inseln

Häufig gestellte Fragen

Sind die Flügel von Falken gefingert?

Eine Fingerung ist bei Falken im Flugbild nicht zu sehen.

Was ist der Stoß bei Greifvögeln?

Mit Stoß ist der Schwanz gemeint. Die Bezeichnung stammt aus der Jägersprache und wird auch bei der Beschreibung des Flugbildes verwendet.

Autor
Maria liebt die exotische Pflanzenwelt. Neben ihrem Zitronenbaum "John Lemon" findet man bei ihr Zuhause unter anderem auch ein Avocado-Bäumchen und eine Ananas-Pflanze.
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