Frisch gesäten Rasen mähen: ab wann ist Rasenmähen sinnvoll?
Ein gut gepflegter sattgrüner Rasen ist das Aushängeschild eines Gartens. Gefördert wird das Ganze u.a. durch regelmäßiges Rasenmähen, sofern das verwendete Saatgut von guter Qualität ist. Ein regelmäßiger Schnitt hat zudem den Vorteil, dass Konkurrenz durch Unkräuter eingedämmt wird. Damit frisch gesäter Rasen diesen Ansprüchen gerecht werden kann, rückt das Rasenmähen in den Fokus. Dabei gilt es vor allem beim richtigen Zeitpunkt und der Schnitthöhe einiges zu beachten.
Inhaltsverzeichnis
Richtiger Zeitpunkt zum Rasenmähen
Um beste Voraussetzungen für eine dichte Rasenfläche zu schaffen, sollten Sie im FSpätsommer säen. Die Temperaturen sind nicht mehr so hoch und der Boden immer noch warm. Bis zur ersten Mahd eines frisch gesäten Rasens sollte man einige Zeit vergehen lassen. Als aussagekräftige Orientierung dafür, wann der beste Zeitpunkt ist, dienen die Wuchshöhe der Gräser sowie die vorherrschenden Witterungsbedingungen und die Bodenbeschaffenheit.
Einflussfaktoren
Höhe der Gräser
Wann Sie das erste Mal abmähen, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Das erste Mal sollte man frisch gesäten Rasen auf keinen Fall zu früh schneiden. Die jungen Pflänzchen müssen kräftig genug und gut im Boden verankert sein. Anderenfalls kann es passieren, dass sie beim Rasenmähen nicht abgeschnitten, sondern samt Wurzel aus dem Boden gerissen werden. Aber wann sollten Sie nun das erste Mal mähen?
- Weder zu früh mähen noch zu lange warten
- Maximale Wuchshöhe der Gräser nicht überschreiten
- Ansonsten kommt es zur Verschiebung des Vegetationspunktes nach oben
- Er würde beim Schnitt verletzt oder sogar mit entfernt
- Gräser brauchen dann wesentlich länger um neu auszutreiben
- Das hätte lückenhaften Wuchs zur Folge
- Empfehlenswert sind Wuchshöhen von mindestens 7-10 cm
- Ist diese Höhe erreicht, kann auf 5-6 cm herunter geschnitten werden
- Gewünschte Höhe an den meisten Mähern einstellbar
- Mindestwuchshöhen vor dem ersten Schnitt können je nach Rasenart variieren
- Normaler Sport- und Spielrasen 7-7,5 cm
- Zierrasen 8-8,5 cm
- Schattenrasen 10 cm
- Schattenrasen sollte generell etwas länger bleiben
Tipp: Die optimale Höhe vor dem ersten Schnitt lässt sich durch reinen Blickkontakt nur abschätzen. Da dieser erste Schnitt aber den Grundstein für eine ebenmäßige und lückenlose Grasnarbe legt, sollte man sich nicht scheuen, im Zweifel auch einen Zollstock zu Hilfe zu nehmen.
Witterung und Bodenbeschaffenheit
Auch wenn die Wuchshöhe der frisch gesäten Gräser eine Schlüsselrolle bei der Wahl nach dem perfekten Zeitpunkt einnimmt, ist sie nicht das alleinige Kriterium. Nicht minder wichtig sind die vorherrschende Witterung und die Beschaffenheit des Bodens. Haben Sie nach dem Winter gesät, schreitet das Wachstum an warmen Tagen im Frühling gut voran. Erfolgte die Aussaat im Herbst, benötigen die Halme wesentlich mehr Zeit um an Höhe zu gewinnen.
- Bei erster Mahd eines frisch gesäten Rasens im Frühjahr, verspätete Bodenfröste berücksichtigen
- Auch der erste Frost im Herbst sollte zum Zeitpunkt der Mahd in weiter Ferne liegen
- Ist optimale Wuchshöhe nicht vor Wintereinbruch erreicht, nicht mehr Rasenmähen
- Ersten Schnitt dann auf das Frühjahr verschieben
- Gräser stellen im Winter ohnehin das Wachstum ein
- Für ersten Mähvorgang grundsätzlich trockenes und bewölktes Wetter wählen
- Tage ohne intensive Sonneneinstrahlung abwarten
- Der Rasen sollte trocken sein
Ist er nass, könnte ihn der Mäher nicht sauber abschneiden, das Schnittgut würde verklumpen und den Mäher verstopfen. Zudem kann durch das stärkere Einsinken des Mähers aufgrund seines Gewichts oder einfach nur durch Ausrutschen auf dem nassen Untergrund, die Grasnarbe verletzen. Neben einem weitgehend trockenen Rasen sollten das nächtliche Temperaturminimum fünf Grad nicht unterschreiten.
Tipp: Ein ungemähter Rasen sollte vor dem Rasenschnitt nicht betreten werden. Die niedergetretenen Halme richten sich nur sehr langsam wieder auf, sodass der Mäher sie nicht erfass kann und es letztendlich zu einem ungleichmäßigen Schnittbild kommt.
Rasenmähen nach der ‚Ein-Drittel-Regel‘
Der erste Schnitt, der als Schröpfschnitt bezeichnet wird, fördert die Horst- und Ausläuferbildung und trägt so zur Bildung einer dichten, geschlossenen Grasnarbe bei. Er sollte nicht zu tief ausfallen und sich an der ‚Ein-Drittel-Regel‘ orientieren. Die besagt, dass pro Mähdurchgang maximal um ein Drittel der aktuellen Aufwuchshöhe zu kürzen ist.
Hat der Rasen eine Höhe von 8 cm erreicht, stellt man am Mäher eine Schnitthöhe von 5 cm ein. Auch hier variiert die Schnitthöhe wieder je nach Art des Rasens. In schattigen Bereichen sollten Sie nie kürzer als 4-5 cm schneiden.
Ansonsten ist beim ersten Schnitt darauf zu achten, nicht mit schwerem Gerät zu mähen, das würde Spuren in dem frischen Grün hinterlassen. Die Messer des Mähers sollten scharf sein, damit die Gräser sauber abgeschnitten und nicht abgerissen werden. Ausgefranste Schnittstellen dienen als Eintrittspforte für verschiedenste Krankheitserreger. Das Schnittgut entfernt man nach der Mahd sorgfältig, sofern man keinen Mulchmäher verwendet. Am schonendsten geht das mit einem Rechen der über Gummizinken verfügt. Beachtet man diese Dinge, steht einem sattgrünen und dichten Rasen nichts im Wege.