7 Froscharten von A-Z | Frösche in Deutschland
Frösche sind ein charakteristischer Bestandteil der hiesigen Fauna und mit einer Vielzahl von Arten vertreten. 7 Froscharten sind in Deutschland heimisch, die Ihnen in diesem Artikel vorgestellt werden.
Auf den Punkt gebracht
- Frösche unterschiedlich gefärbt
- meist grün oder braun
- sprunghafte Fortbewegung
- glatt, feuchte Haut
- stehen unter Schutz
Inhaltsverzeichnis
7 heimische Froscharten
Frösche sehen sich auf den ersten Blick ziemlich ähnlich, schaut man aber genauer hin, werden doch deutliche Unterschiede erkennbar, zum Beispiel in der Größer oder in der Farbgebung. Das trifft auch auf diese in Deutschland heimischen Froscharten zu.
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Grasfrosch (Rana temporaria)
Synonyme | Märzfrosch, Taufrosch |
Verbreitung | Nord- und Mitteleuropa ohne Island bis nach Sibirien und Kasachstan, in Südeuropa nur im Norden Italiens, Spaniens und Griechenland |
Lebensraum | kleine Steh- und Fließgewässer, flach, sonnig, nach der Fortpflanzung Sträucher, Büsche, Kleinbäume, Moore, Stadtparks und Gärten |
Körpergröße | 7 bis 11 cm |
Grundfärbung | gelbbraun, rotbraun, schwarzbraun, Weibchen mit gelbem Bauch und roter Marmorierung, Männchen mit grauweißem Bauch |
Muster | unregelmäßig schwarz gefleckt, dunkler Nasenstreifen bis Trommelfell, dunkelbrauner Schläfenfleck, Hinterbeine dunkel quergestreift |
Körperform | stumpfe Schnauze, Fersenhöcker klein und weich, 2 deutlich erkennbare Drüsenleisten auf dem Rücken |
Fortpflanzungszeit | Februar bis März |
Balzruf | tief brummend oder knurrend |
Laich | 1.000 bis 4.400 Eier, Laichklumpen können mehrere Quadratmeter bedecken |
Nahrung | Spinnen, Insekten, Asseln, Schnecken, seltener Kleinsäuger |
Schutzstatus | streng geschützt nach Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG), europaweit geschützt nach der FFH-Richtlinie |
Hinweis: Es ist mit hohen Geldstrafen im vier- bis fünfstelligen Bereich zu rechnen, wenn heimische Frösche eingefangen, verletzt oder getötet werden, da sie unter Naturschutz stehen.
Kleiner Wasserfrosch (Pelophylax lessonae)
Verbreitung | Mitteleuropa und Norditalien bis nach Russland, in Deutschland nicht in Küstengebieten |
Lebensraum | kleine Stehgewässer, vegetationsreich, Moore, Weiher, Tümpel, Gräben, Gartenteiche |
Körpergröße | 5,5 bis 6,5 cm (Weibchen), 4,5 bis 5,5 cm (Männchen) |
Grundfärbung | grasgrün, schwarzbraun, grüngelb (bei Männchen während der Paarungszeit) |
Muster | braun oder schwarz gesprenkelt, hellgrüne Rückenlinie, weiße Schallblasen |
Körperform | spitze Schnauze, rote Drüsenleisten, kurze Unterschenkel, großer Fersenhöcker mit runder Form |
Fortpflanzungszeit | Anfang März bis Ende Juli oder Augustanfang |
Balzruf | schnurrend, recht leise |
Laich | 600 bis 3.000 Eier insgesamt, abgelegt in kleinen Laichklumpen mit wenig hundert Eiern |
Nahrung | Spinnen, Insekten, Würmer, Schnecken, Kleinsäuger |
Schutzstatus | streng geschützt nach BNatSchG, europaweit geschützt nach der FFH-Richtlinie |
Laubfrosch (Hyla arborea)
Verbreitung | Mitteleuropa außer Italien und Südfrankreich bis Südschweden, über Türkei bis zum Kaspischen Meer, fehlt im Vereinigten Königreich und Irland |
Lebensraum | schilfreiche Standgewässer, nach der Laichzeit Auwälder, Hecken, Stadtparks, Gärten und Gehölze |
Körpergröße | 3 bis 5 cm (Weibchen etwas größer) |
Grundfärbung | intensiv grün, gelbgraue Unterseite |
Muster | dunkle Streifen vom Trommelfell über Körperseite bis zu den Schenkeln |
Körperform | stumpfe Schnauze, große Schallblase, etwas runder wie andere Frösche, Finger mit Haftscheiben |
Fortpflanzungszeit | Mitte April bis Juni |
Balzruf | „äpp“, in Intervallen von 15 bis 30 Rufen |
Laich | 30 bis 100 in unförmigen Laichballen |
Nahrung | Insekten, Spinnen |
Schutzstatus | streng geschützt nach BNatSchG, europaweit geschützt nach der FFH-Richtlinie |
Moorfrosch (Rana arvalis)
Verbreitung | Mitteleuropa ohne Frankreich, Nordeuropa ohne Norwegen, über Russland bis Sibirien |
Lebensraum | Moore, Sümpfe, Nasswiesen, Bruchwälder, dauerhafte Nässe notwendig |
Körpergröße | 5 bis 8 cm (Weibchen größer) |
Grundfärbung | hell- oder dunkelbraun, Männchen zur Paarungszeit häufig leuchtend himmelblau bis blaulila, weißer Bauch |
Muster | rotbraun oder schwarz gefleckt, dunkelbrauner Schläfenfleck, helles Rückenband, schwarz marmorierte Flanken, Musterung kann stark variieren |
Körperform | kurze und spitze Schnauze, recht schlank, weiß geränderte Drüsenleisten, harter Fersenhöcker, gewölbt, hoch |
Fortpflanzungszeit | März bis Ende April |
Balzruf | „uog“, erinnert an ein Blubbern |
Laich | 500 bis 3.000 Eier, pro Weibchen nur ein Laichballen mit stark variierender Eierzahl, wird manchmal mit anderem Froschlaich verwechselt |
Nahrung | Insekten, Spinnen, Asseln, Würmer, Schnecken, Hundert- und Doppelfüßer |
Schutzstatus | streng geschützt nach BNatSchG, europaweit geschützt nach der FFH-Richtlinie |
Seefrosch (Pelophylax ridibundus)
Verbreitung | Mittel- und Osteuropa, Balkan, Vorder- und Zentralasien, in Deutschland fehlend in der Mecklenburgischen Seenplatte |
Lebensraum | Seen, Flussauen, Marschgebiete, leben ganzjährig in und um Wasser |
Körpergröße | 10 bis 16 cm (Weibchen deutlich größer) |
Grundfärbung | grün oder braun, heller Bauch |
Muster | grüne Rückenlinie, Oberschenkel-Innenseiten weiß-schwarz marmoriert, Ober- und Unterseite dunkel gefleckt |
Körperform | spitze und lange Schnauze, sehr lange Beine, kleiner Fersenhöcker mit flacher Form |
Fortpflanzungszeit | April bis Juni |
Balzruf | kräftiges „oäk“ zur Revierverteidigung, Paarungsruf ein melodisches „eck-keck-keck-keck-keck“ |
Laich | bis zu 16.000 Eier, Laichballen unterhalb der Wasseroberfläche |
Nahrung | Insekten, Würmer, Spinnen, andere Froschlurche und deren Kaulquappen |
Schutzstatus | besonders geschützt nach BNatSchG und BArtSchV |
Springfrosch (Rana dalmatina)
Verbreitung | Frankreich über Mitteleuropa bis Türkei und südliches Schwarzes Meer, in Deutschland nur in Süddeutschland, Mitteldeutschland, der Lüneburger Heide und den Inseln Rügen und Darß |
Lebensraum | Waldwiesen, Mischwälder und Waldränder mit hohem Aufkommen an Stillgewässern |
Körpergröße | bis 6,5 cm (Männchen), bis 9 cm (Weibchen) |
Grundfärbung | hellbraun, graubraun, rotbraun, gelbweißer Bauch |
Muster | Schläfenfleck dreieckig, Beine mit dunkelbraunen Querbändern |
Körperform | spitze Schnauze, schlank, lange Gliedmaßen, stark ausgeprägte Drüsenleisten |
Fortpflanzungszeit | Februar bis April, früher als andere Froscharten |
Balzruf | etwa 12 Sekunden langes „wog…wog…wog“, recht leise |
Laich | 400 bis 1.800 Eier, in 5 bis 40 cm Wassertiefe, abgelegt an Ästen, Wurzeln und anderen Pflanzenteilen |
Nahrung | Insekten, Würmer, Schnecken |
Schutzstatus | streng geschützt nach BNatSchG, europaweit geschützt nach der FFH-Richtlinie |
Hinweis: Der Springfrosch macht seinem Namen alle Ehre, da er eine Sprungweite von 100 bis 200 cm schafft. Von allen heimischen Froscharten springt er damit am weitesten.
Teichfrosch (Pelophylax kl. esculentus)
Verbreitung | Frankreich über Mitteleuropa bis nach Russland, fehlt in Friesland, seltener in Hoch- und Mittelgebirgen |
Lebensraum | ausschließlich Stillgewässer, sonnig, viel Vegetation |
Körpergröße | bis 9 cm (Männchen), bis 11 cm (Weibchen) |
Grundfärbung | grasgrün, weißer Bauch |
Muster | hellgrüne Mittellinie, Bauch grau marmoriert oder schwarz gefleckt, Rücken dunkel gefleckt |
Körperform | ausgeprägte Drüsenleisten, spitze Schnauze, schlank, Fersenhöcker unterschiedlich stark ausgeprägt |
Fortpflanzungszeit | Mai bis Juni |
Balzruf | deutliches Knattern oder Keckern, recht laut, langgezogen |
Laich | bis zu 1.000 Eier, in kleineren Laichballen |
Nahrung | Insekten, Würmer, Schnecken, Krebstiere, Libellenlarven |
Schutzstatus | besonders geschützt nach BNatSchG und BArtSchV |
Besonderheiten | Hybrid aus Seefrosch und Kleinem Wasserfrosch, Merkmale einer Elternart können überwiegen |
Häufig gestellte Fragen
Nein, beim Nordamerikanischen Ochsenfrosch (Rana catesbeiana) handelt es sich um eine eingeschleppte Art, die vereinzelt in Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen zu finden ist. Als Haustier gehaltene Exemplare wurden ausgesetzt und haben sich anschließend vermehrt. Ochsenfrösche gelten als gefährlicher Neozoon, da sie heimische Frösche verdrängen.
Frösche sind an ihrem charakteristischen Quaken zu erkennen, das vor allem über die Fortpflanzungszeit lange anhält und unangenehm laut sein kann. Je nach Art können Lautstärken von bis zu 90 dB erreicht werden, was einem Rasenmäher oder einem startenden Motorrad entspricht. Aus diesem Grund werden Frösche im Gartenteich häufig als störend empfunden.
Neben den heimischen Fröschen finden sich noch 5 Kröten- (Bufonidae) und 2 Unkenarten (Bombina), die Sie in Deutschland antreffen können. Kröten lassen sich von Fröschen gut durch die warzige Haut und den robusteren Körperbau unterscheiden. Bei Unken treffen diese Merkmale ebenfalls zu, nur sind sie kleiner wie Kröten und weisen eine bunte Bauchfärbung auf.