Fruchtfolge: was nach Kartoffeln pflanzen?
Um das Gemüsebeet ideal auszunutzen und bestmögliche Ernteerträge zu erzielen, ist die Fruchtfolge von Bedeutung. Vor allem bei Kartoffeln (Solanum tuberosum) gilt es einiges zu beachten und die richtigen Pflanzen zu setzen.
Auf den Punkt gebracht
- Kartoffeln fallen unter Starkzehrer
- Unterschiede bei Früh- und Spätkartoffeln
- im gleichen oder Folgejahr nie nochmals Kartoffeln setzen
Inhaltsverzeichnis
Nach Kartoffeln keine Kartoffeln pflanzen
Weil Kartoffeln als Starkzehrer den Boden stark auslaugen, sollten nach der Ernte nicht erneut Kartoffeln gesät werden. Durch den hohen Nährstoffbedarf vermindert sich während der Erst-Aussaat auch die Bodenstruktur, sodass eine zweite Aussaat geringe Chancen auf ein kräftiges Wachstum verspricht. Zudem können von der Kartoffel als Vorfrucht Schädlinge und/oder Krankheitserreger im Boden verblieben sein, die den folgenden Kartoffelanbau zerstören kann.
Tipps zum Kartoffelanbau
Fruchtfolge nach Frühkartoffeln
Frühkartoffeln werden im März bereits vorgezogen oder direkt im April bei entsprechenden Außentemperaturen ins Gemüsebeet ausgesät. Im Juni/Juli ist in der Regel Erntezeit. Damit entsteht wieder Platz im Beet, das für die verbleibende Anbau-Saison noch nutzbar ist. Pflanzen Sie jetzt nur noch Mittelzehrer. Da das Anbaujahr bereits weit fortgeschritten ist, empfiehlt sich die Vorkeimung/Vorzucht für solche Pflanzen, die noch im Spätsommer oder frühen Herbst zu ernten sind. Aber auch Herbst- und Wintergemüse sind ideale Fruchtfolger.
Geeignete Pflanzen für die Nachfrucht im gleichen Jahr und mit spätem Erntezeitpunkt sind beispielsweise:
- Chinakohl
- Fenchel
- Kohlrabi
- Mangold
- Möhren
- Rettich
- Salate, wie Endivien und Eisbergsalat
Tipp: Pflanzen Sie keine anderen Fruchtpflanzen aus der Familie Nachtschattengewächse nach Kartoffeln, wie Tomaten, Auberginen und Paprika. Sie zählen ebenfalls zu den Starkzehrern und können von möglichen Kartoffelschädlingen oder zurückgebliebenen Krankheitserregern angegriffen werden.
Fruchtfolge im Folgejahr
Beginnt die neue Garten- und Anbau-Saison, sollte der Boden im Beet bereits gut gedüngt worden sein. Optimal ist dies mit Gründünger nach der letzten Abernte des Beets im Vorjahr zu erledigen. Nach der Frühkartoffel-Pflanzung sollten in den folgenden Jahren nur noch Schwachzehrer gesetzt werden, bis im Idealfall im vierten Jahr wieder Kartoffeln und andere Starkzehrer ins Beet können. Als Schwachzehrer zur Nachfolge eines „Kartoffeljahres“ sind zum Beispiel diese Pflanzen pflanzbar:
- Bohnen
- Erbsen
- Feldsalat
- Kresse
- Radieschen
- Rucola
- Spinat
- Zwiebeln
Fruchtfolge nach Spät-Kartoffeln
Spätkartoffeln werden in der Regel im September oder Oktober geerntet. Viele Möglichkeiten einer Aussaat mit Mittel- oder Schwachzehrern noch im gleichen Jahr verbleiben dadurch nicht. Einige Beispiele sind:
- Herbstspinat
- Winterportulak/Winterpostelein
Fruchtfolge im Folgejahr
Grundsätzlich gilt nach dem Anbau von starkzehrenden Herbst-Kartoffeln der klassische Jahresplan.
Im zweiten Jahr nach Kartoffelanbau pflanzen Sie nur Mittelzehrer. Zu den bereits oben genannten Mittelzehrern können Sie auch diese wählen:
- Blutampfer
- Chicorée
- Erdbeeren
- Knoblauch
- Knollenziest
- Liebstöckel
- Petersilie
- Porree
- Rote Rüben
- Stangenbohnen
Im dritten Jahr nach Kartoffelanbau setzen Sie dann nur Schwachzehrer. Zusätzlich sind folgende Beispiele optimal für die Fruchtfolge:
- Barbarakraut
- Erdkastanien
- Gartenmelde
- Haferwurzel
- Kräuter wie Thymian, Currykraut und Salbei
- Topinambur
Hinweis: Als das erste Jahr wird immer der Zeitpunkt der ersten Aussaat/Pflanzung bezeichnet. Damit wird das darauffolgende Jahr automatisch zum „zweiten Anbau-Jahr“.
Häufig gestellte Fragen
Ja, aber nicht im gleichen Jahr. Selbst beim Setzen von Frühkartoffeln verbleibt dem Mais im laufenden Jahr zu wenig Zeit, um ausreichend gut heranreifen zu können. Deshalb sollte Mais immer erst im folgenden Jahr nach Kartoffeln gepflanzt beziehungsweise ausgesät werden.
Können ja, aber Sie sollten es nicht machen. Starkzehrende Kartoffeln entziehen dem Boden nicht nur enorm viele Nährstoffe, sondern die Erde „ermüdet“ auch. Ausgelaugt ist sie dann nicht der Lage, Nährstoffe aus Düngern überhaupt in ausreichender Menge aufzunehmen und an die Wurzeln abzugeben. Düngen ist immer gut nach dem Anbau von Starkzehrern, aber dieser ist lediglich hilfreich für nachfolgende Mittel- oder Schwachzehrer. Erst wenn sich der Boden nach etwa vier Jahren vollständig erholt hat, kann er Düngemittel auch wieder vollständig gespeichert werden.
Bei allen Nachtschattengewächsen wird es gehalten wie bei den Kartoffeln: Halten Sie eine Wartezeit von drei, besser vier Jahren nach der Kartoffelernte ein, bevor Sie anschließend irgendein Nachtschattenschattengewächs an diese Stelle im Beet setzen.