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Winterrundgang im Garten | 22 Gartenarbeiten im Winter

Winterrundgang im Garten

Spätestens, wenn im Spätsommer oder zum Herbstanfang das letzte Mal für das Jahr der Rasen geschnitten wird, frostempfindliche Pflanzen in ihr Winterquartier ziehen und die Gartenmöbel an einen trockenen Ort eingelagert werden, gilt die Gartensaison offiziell als beendet. Das bedeutet aber nicht, dass keine wichtigen Aufgaben im Garten den Winter über anfallen. Es gibt einiges an Gartenarbeiten im Winter zu tun und ein Winterrundgang ist dementsprechend zu empfehlen.

Video-Tipp

Bäume fällen

Die Winterzeit wird vielfach von Gartenbesitzern genutzt, um Pläne für eine neue Gartengestaltung zu erstellen. Dafür muss gegebenenfalls der ein oder andere Baum weichen. Vielleicht ist ein Baum aber auch krank und ein Fällen ist deshalb erforderlich. Das Gesetz erlaubt grundsätzlich eine Baumfällung erst nach dem 30. September, wenn keine Ausnahmegenehmigung vorliegt.

Eine Fällung von Bäumen ist im Winter zwischen November und Februar besonders empfehlenswert, weil der Pflanzensaftanteil sehr gering ist und sich das Holz ideal zum Verbrennen eignet. Zudem ist das Laub abgefallen, was Zugang und Baumfällarbeit erleichtert.

Baum fällen im Winter
  • Ideal ist ein frostfreier Tag (bei Frost ist die ganze Wurzel nicht/ nur sehr schwer aus der Erde zu bekommen)
  • Für manche Bäume bedarf es einer Fällgenehmigung, deshalb vorher genau informieren
  • Sicherheitsfaktoren zum Sach- und Personenschutz
  • Ohne Erfahrung und/ oder passendes Werkzeug besser Fachmann beauftragen

Tipp: Einen optimalen Brennwert erhält das Holz von im Winter gefällter Bäume nach rund zwei Jahren Lagerung an einem trockenen Ort.

Baumschnitte

Für die meisten Bäume ist der ideale Zeitpunkt für einen Rückschnitt das zeitige Frühjahr oder der Herbst. Sollte es aber zwischen Ende November und Februar einige frostfreie Tage geben, können Obst- und Zierbäume durchaus auch während des Winters geschnitten werden. Ratsam ist dies vor allem, wenn Äste angebrochen sind. Sie weisen eine offene Wunde auf, die bei Frosteinfall ein erhöhtes Erfrierungspotenzial darstellen und bei hoher Winterfeuchte ideale Bedingungen für Pilzinfektionen bieten. Ragen die Äste zudem beispielsweise über Gehwege oder Parkplätze, besteht Gefahr für Sach- und/ oder Personenschäden. Ein Schnitt ist dann unabdingbar. Wichtig hierbei ist, dass anschließend die Schnittwunden verschlossen/versiegelt werden. Dazu eignen sich unter anderem:

  • Harz
  • Holzkohlenasche
  • Wachs (Kerze darauf träufeln lassen oder Fertigprodukt im Fachhandel kaufen)

Blumenzwiebeln setzen

In der Regel werden die Blumenzwiebeln von Winterblühern wie Krokus, Christrose oder Schneeglöckchen im Frühjahr für die kommende Wintersaison gepflanzt. Blumen, die im Frühjahr blühen, werden normalerweise im September gesetzt, wie Tulpen, Narzissen und Hyazinthen. Die Blumenzwiebeln der Frühjahrsblüher gedeihen aber am optimalsten bei dauerhaften Temperaturen unter 12 °C. Das bedeutet, sie können auch noch bis weit in den Dezember gesetzt werden, solange die Temperaturen noch über 0 °C liegen.

Gartenteich

Wer einen Gartenteich sein Eigen nennt, kommt ohne winterliche Arbeiten nicht aus. Hier ist es wichtig, dass beim regelmäßigen Winterrundgang kontrolliert wird, ob sich keine dichte Eisdecke gebildet hat. In der Regel wird im Spätherbst ein Eisfreihalter eingesetzt, der ein Loch bestehen bleibt, wenn sich im Winter eine Eisschicht auf dem Teichwasser bildet. Dieses Loch ist erforderlich, damit Sauerstoff in den Teich gelangt. Eisfreihalter können sich verschieben, kippen oder ähnliches. Dann sollten Teichbesitzer dies schnell erkennen, um entsprechend handeln und eine Sauerstoffzufuhr sicherstellen zu können.

Teich mit Schnee

Gießen

Zeigt sich der Winter mit Trockenperioden, gehört das Gießen von immergrünen Pflanzen auch im Winter zu den notwendigen Gartenarbeiten. Allerdings ist hier mit Vorsicht vorzugehen, um Schäden abzuwenden. Folgendes sollte beim Gießen beachtet werden:

  • Ausschließlich Wurzelbereiche gießen und Laub sowie Triebe auslassen, ansonsten erhöhtes Erfrierungsrisiko (auch durch Spritzwasser)
  • Nur an frostfreien Tagen gießen – ideal tagsüber bei Sonnenschein
  • Unbedingt Überwässern vermeiden, weil Fäulnisgefahr deutlich höher ist, als während der anderen Jahreszeiten
  • Etwa alle zwei Wochen geringe Gießmenge verabreichen
  • Pflanzen mit durchweichten Pflanzenteilen nicht gießen
  • Kübelpflanzen nicht vergessen (sind in der Regel öfter zu gießen)

Kälteschutz für Bäume

Um Bäume vor den eisigen Temperaturen während der Wintersaison zu schützen, bedienen sich viele Hobbygärtner und Gartenbesitzer eines Anstrichs des Stammes/ der Rinde. Wechseln sich Minustemperaturen und wärmere Sonnentage ab, führt dies vielfach zu Spannungen in der Baumrinde, die in der Folge aufplatzt – vor allem bei jungen Bäumen kommt das vor. Damit ist ein idealer „Nährboden“ für Pilze, Bakterien und Schädlinge geschaffen.

Kalkanstrich als Winterschutz

Um dies zu verhindern, kann ein Kalkanstrich der Rinde erfolgen. Durch diesen wird das Sonnenlicht reflektiert und die Spannung bleibt aus. In der Regel wird der Kalkanstrich bereits im Herbst erledigt. Fällt die Wintersaison sehr feucht aus, hält der Anstrich meist nicht bis zum Frühjahr. Ein Nachstreichen sollte dann zu den winterlichen Gartenarbeiten zählen. Ist der Kalkanstrich gänzlich ausgeblieben, kann er in den Wintermonaten nachgeholt werden.

Pflanzen im Winterquartier

Frost-, regen- und windgeschützt sollten solche Pflanzen spätestens ab November stehen, die im Freien die Wintersaison nicht überleben würden. Oft werden sie in Gartenhäusern, Garagen und im Keller untergebracht. Hier sollten sie auf keinen Fall in „Vergessenheit“ geraten. Im wöchentlichen Rhythmus ist eine Kontrolle empfohlen, bei welcher folgende Arbeiten/ Aufgaben zu tun sind:

  • Prüfen der Bodenfeuchte und gegebenenfalls etwas gießen
  • Schädlingskontrolle und gegebenenfalls Bekämpfung
  • Abgestorbene und/ oder beschädigte Pflanzenteile entfernen
  • Bei Erkrankungserscheinungen Lichtverhältnis und Temperatur dem Pflanzenanspruch entsprechend optimieren

Regentonnen kontrollieren

Es sollte vor allem nach regenreichen Tagen der Wasserstand in offenen Regenbehältnissen kontrolliert werden. Hat sich darin Wasser über die Hälfte der Tonnenhöhe gesammelt, zählt das Wasserablassen zu den Arbeiten im Winter. Bleibt diese Arbeit aus, führt der zu hohe Wasserstand bei Gefrieren des Wassers zu Rissen im Behältnis. Am idealsten ist es, wenn kein Wasser in Regentonnen ist. Soll welches drin bleiben, darf der Wasserstand maximal die Hälfte der Tonnenhöhe erreichen und Holzscheite sollten hineingelegt werden.

Schneelasten

Wenn es schneit und der Garten in weißer Pracht erscheint, bietet dies einen besonderen Anblick. Schneit es aber heftig und/ oder in den folgenden Tagen ist mit weiterem Schnee zu rechnen, kann das zu Schäden an den Pflanzen im Freiland führen. Das ist der Fall, wenn sie unter der Schneelast abzuknicken drohen beziehungsweise Pflanzenteile der Schneelast nicht standhalten können.

Hat es geschneit, sollte ein Winterrundgang durch den Garten erfolgen, um nachzusehen, wo Pflanzen von Schnee/ Schneelast befreit werden sollten. Vor allem dünne Äste und Zweige von meist immergrünen Bäumen sowie Sträuchern sind gefährdet. Aber auch hohe Gräserarten, wie beispielsweise das Pampasgras, das nicht weit heruntergeschnitten wurde, droht unter den Schneelasten ebenso wegzubrechen, wie die zarten Triebe von Winterblühern, wie zum Beispiel Christrosen oder Schneeglöckchen.

Schneelasten entfernen zählt zu den Gartenarbeiten im Winter

Folgendermaßen sollte vorgegangen werden:

  • Geeignetes Werkzeug: Handfeger, Besen oder Schrubber
  • Immer in einem Zug von oben nach unten Schneedecken abziehen/abfegen
  • Nur in Bahnen von oben nach unten ziehen, nicht in Etagen vorgehen, da sonst mehr Schneelast auf darunterliegende Pflanzenteile landet
  • Heruntergefallenen Schnee im Wurzelbereich entfernen (zur Reduzierung des Risikos von Kaltfrost)
  • Bei zarten Blumengewächsen vorsichtig mit den Fingern den Schnee abschieben

Tipp:

Ein Abschütteln sollte höchstens nur geringfügig vorgenommen werden, da Äste, Zweige und Triebe ansonsten erst recht brechen. Ist der Boden feucht, könnten sich beim zu starken Rütteln Wurzelteile lösen oder abbrechen.

Vogelfutter

Wenn im Winter die meisten Nahrungsquellen von Vögeln nicht mehr zur Verfügung stehen, sind sie auf die Hilfe der Menschen angewiesen. Zu den Gartenarbeiten sollte grundsätzlich die Errichtung/ das Aufstellen von Vogelhäuschen zählen, die während der gesamten Wintermonate mit Futter gefüllt sein sollten. Ein täglicher Blick auf den Futtervorrat sorgt dafür, dass immer ausreichend für die Vögel vorhanden ist.

Tipp:

Bereits bei der Gartenplanung sollten Sie auf vogelfreundliche Bäume und Sträucher achten.

Vorzucht von Freilandpflanzen

Wer im Frühjahr Jungpflanzen in den Garten setzen möchte, sollte in den Wintermonaten bereits mit der Vorzucht beginnen. Die Saat wird in Anzuchterde ausgesät und bis zum Auspflanztermin im Haus bei Zimmertemperatur zu Jungpflanzen herangezogen. Dazu zählen zum Beispiel:

  • Dezember bis Februar: Brokkoli, Erbsen, Kohlrabi, Kresse, Rettich, Senf, Sonnenblumen, Schnittlauch, Petersilie
  • Februar: Tomaten, Paprika, Salat, Gurken

Windschäden

Im Herbst und Winter ziehen oft einige Stürme durch den Garten. Dort, wo zuvor ein Kälteschutz mittels Vlies, Stroh oder Ähnlichem angebracht war, kann sich dieser durch starke Winde lösen oder er weht davon. Beim regelmäßigen Winterrundgang durch den Garten sollten Sie deshalb ein besonderes Augenmerk darauf legen und folgende Arbeiten bei Bedarf in Betracht ziehen:

  • Kälteschutz optimieren/regulieren oder neu anbringen
  • Umgekippte Kübelpflanzen aufrichten, weil sie ohne Boden-Isolierung schneller zu erfrieren drohen
  • Kübelpflanzen gegebenenfalls an besseren windgeschützten Standort umstellen
  • Hohe Gräser zusammenbinden
  • Eventuell langstielige Pflanzen mehr Stabilität durch zusätzlichen Pflock in der Erde geben (bei frostfreier Witterung erledigen)

Gartenarbeiten im Januar/ Februar

Ab Februar können die ersten Gemüsepflanzen ins Frühbeet. Voraussetzung ist, dass Sie für einen Kälteschutz sorgen, wie zum Beispiel eine darüber gespannte Folie. Hier ist zu beachten, dass täglich eine Lüftung zu erfolgen hat, um einen Luftaustausch und eine Sauerstoffzufuhr zu ermöglichen. Folgend einige Beispiele an Pflanzen, die für die Frühbeetpflanzung im Garten geeignet sind:

  • Erbsen
  • Fenchel
  • Kohlgemüse
  • Porree
  • Radieschen
  • Spinat

Gartenarbeiten ab März/ April

Wenn im Garten langsam die ersten Pflanzen aus der Winterruhe erwachen und das Frühjahr nicht mehr in weiter Ferne ist, dann können die letzten Arbeiten in winterlichem Ambiente der Vorbereitung für die beginnende Vegetationsperiode dienen. Folgende Arbeiten sind dabei empfehlenswert:

Gartenarbeiten im Winter
  • Mit Kompost düngen (alternativ Dünger aus dem Fachhandel verwenden)
  • Boden umgraben, wo einjährige Pflanzen in vorangegangener Saison standen
  • Beete umstechen und Wurzelreste entfernen
  • Obstgehölze spätestens im März schneiden
  • Hochbeete vorbereiten
  • Lavendel um zwei Drittel kürzen
  • Frühkartoffeln vorkeimen lassen
  • Ende März bei trockener, milder Witterung erster Rasenschnitt plus vertikutieren
  • Zeit für den Rosenrückschnitt bis April (fördert Blütenbildung und Wuchskraft)
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