Gartenhaus und Holzverkleidung: das ideale Holz
Ein Gartenhaus aus Holz hat einen natürlichen Charme, der sehr gut in jeden Garten passt. Das Gleiche gilt für Holzverkleidungen. Welche Holzart dafür gut geeignet ist, lesen Sie hier.
Auf den Punkt gebracht
- verschiedene Hölzer haben unterschiedliche Eigenschaften
- Holzarten für draußen müssen witterungsbeständig sein
- imprägniertes Hölzer erleichtern die Arbeit
- Holzbauteile müssen gepflegt werden
- regionale Hölzer sind umweltfreundlicher und der Preis ist geringer
Inhaltsverzeichnis
Notwendige Eigenschaften
Gartenhäuser sind von Natur aus der Witterung ausgesetzt. Dazu zählen Regen, Wind, Eis und Schmutz, aber auch starke Sonneneinstrahlung. Die Holzart, welche zum Bau verwendet wird, muss diesen Witterungsbedingungen gegenüber beständig sein, damit das Holzhaus lange steht. Auch Holzverkleidungen, mit denen ein altes Gartenhaus zum Beispiel wieder ansehnlich gemacht wird, muss wetterbeständig sein. Es gibt zwei Möglichkeiten, lange Haltbarkeit zu erreichen. Zum einen können von Natur aus beständige Hölzer verwendet werden und zum anderen vorbehandelte Holzbauteile.
Schädlinge & Krankheiten
Schädlinge, besonders verschiedene holzbewohnende Käfer und deren Larven können Hölzer ebenso zerstören wie diverse Pilzkrankheiten. Pilze mögen es feucht, deshalb sollten Sie zum Bau eines Gartenhauses nur wirklich trockenes Holz verwenden. Die Restfeuchte darf nicht über 20 Prozent liegen.
Hinweis: Zu feuchte hölzerne Bauteile können sich nach dem Einbau stark verziehen, schon deshalb wird nur trockenes Holz verwendet.
Hölzer trocknen durch richtige Lagerung oder werden schon getrocknet verkauft. Ist das Holz für das Gartenhaus sägefrisch, sollten Sie es in jedem Fall noch einige Zeit trocken lagern, bevor sie es verbauen. Dies geschieht, in dem Sie es so aufstapeln, dass zwischen den einzelnen Balken und Brettern genügend Luft zirkulieren kann.
Baulicher Holzschutz
Damit Pilze und Schädlinge keine Chance haben, müssen Sie baulichen Holzschutz anwenden. Dieser sorgt dafür, dass Regen die Holzteile entweder nicht erreicht oder leicht ablaufen kann, ohne dass das Holz stark durchfeuchtet wird. Auch Bodenkontakt kann die Holzfeuchtigkeit erhöhen. Bauliche Maßnahmen:
- Dach überstehen lassen
- schräge Holzkanten
- waagerechte Holzflächen mit Gefälle versehen
- eventuell waagerechte Flächen mit Blech gegen Regen schützen
- Bepflanzung mit Kletterpflanzen kann Holzwände vor Durchfeuchtung schützen
Grundsätzlich sollten Sie alle Bauteile, die Sie nicht mit Holzschutzmittel versehen haben oder versehen werden vor der Witterung schützen. Bei Pfosten erreichen Sie das zum Beispiel dadurch, dass Sie diese in Metall-Erdspieße stecken damit nicht auf dem Erdboden aufliegen.
Konstruktionsholz
Zum Konstruktionsholz gehören alle Bauteile aus Holz, die Sie für die Grundkonstruktion vom Gartenhaus benötigen, zum Beispiel Kanthölzer, Pfosten und Bretter. Die Eigenschaften des Holzes müssen folgende sein:
- möglichst trocken, damit nachträglich kein oder nur geringer Schwund entsteht
- tragfähig
- so geschnitten, dass mit geringer Rissbildung zurechnen ist
- meist in definierten Größen und Formen
Holzarten für Konstruktionsholz
Fichte
- Beschreibung: Weichholz, wenige Äste, geradliniges Wachstum, sehr harzhaltig und harziger Geruch
- Farbe: hell-dunkel strukturiert, dunkelt nach
- Beständigkeit: ohne Behandlung wenig natürliche Beständigkeit gegen Pilze oder Insekten
- vielseitiges Holz, welches für alle Baumaßnahmen geeignet ist, häufig der geringste Preis
Hinweis: Kesseldruckimprägniertes Fichtenholz wird im Gartenbau am häufigsten verwendet.
Lärche
- Herkunft: da in Deutschland selten, wird Sibirische Lärche importiert
- Beschreibung: härtestes heimisches Nadelholz, leicht harziger Geruch, je nach Herkunft astreich
- Farbe: rötlich bis rötlichbraun, dunkelt stark nach, kräftig gemasert
- Beständigkeit: wenig bis mäßig natürlich dauerhaft
Robinie (Falsche Akazie)
- Herkunft: stammt aus Nordamerika, in Deutschland kultiviert und invasiv
- Beschreibung: Hartholz, Bäume wachsen häufig krumm, Holzausbeute dann gering, astreich, Bearbeitung erschwert
- Farbe: gelblichgrün bis braun, dunkelt nach
- Beständigkeit: sehr dauerhaft beständig
- Verwendung: für Garten- und Landschaftsbau aufgrund der natürlichen Widerstandsfähigkeit besonders gut geeignet, aber seltener im Angebot als Nadelhölzer, Preis kann höher sein
Holzverkleidung
Die Holzverkleidung erfüllt zwei Aufgaben. Zum einen schützt sie das Konstruktionsholz vor der Witterung, zum anderen soll sie dem Gartenhaus ein dekoratives Aussehen geben. Deshalb wird dafür manchmal anderes Holz eingesetzt, als für die Grundkonstruktion ihres Gartenhauses. So ist es auch möglich, für die Holzverkleidung tropische Hölzer zu verwenden, die aufgrund ihrer natürlichen Eigenschaften meist besser gegen das Wetter geschützt sind als heimische Hölzer. Heimische Holzarten sollten grundsätzlich mit Holzschutzmittel versehen werden, wenn sie als Holzverkleidung dienen sollen. Tropische Holzarten sind meist sehr viel teurer als heimische Hölzer, haben aber auch ein edleres Aussehen.
Hinweis: Eine Holzverkleidung mit Nut und Feder ist besonders leicht anzubringen und bieten viele Vorteile. Eine weitere Möglichkeit ist waagerechte Bretter schuppenartig anzubringen.
Heimische Holzarten
Douglasie
- Herkunft: Nordamerika, in Deutschland kultiviert
- Beschreibung: Weichholz, dekorativ, heimische Hölzer meist astreicher, angenehm-aromatischer Geruch
- Farbe: gelbbraun bis rötlichbraun, Wechsel innerhalb der Jahresringe
- Beständigkeit: wenig bis mäßig natürlich dauerhaft
Kiefer
- Beschreibung: Weichholz, geradfaserig, harzhaltig und stark harziger Geruch
- Farbe: hell bis gelblich, kontrastreich, Kernholz rötlichbraun, dunkelt nach
- Beständigkeit: wenig bis mäßig natürlich dauerhaft
Tanne
- Beschreibung: geradliniges Wachstum, wenig Äste, wenig Harz
- Farbe: gelblichweiß bis rötlich, mit violettgrauer Tönung
- Beständigkeit: wenig bis mäßig natürlich dauerhaft
Nicht einheimische Holzarten
Bangkirai
- Herkunft: stammt aus Südostasien
- Beschreibung: hohe Dichte, hartes, schwere Holzart, neigt zu Rissbildung, geruchslos
- Farbe: frisch gelblich, dunkelt zu olivbraun nach
- Beständigkeit: sehr witterungsbeständig
Teak
- Herkunft: stammt aus Südostasien, Westafrika oder Südamerika, heute häufig kultiviert
- Beschreibung: sehr hochwertige Holzart, fettige Oberfläche, Holz jüngerer Bäume mit geringerer Qualität, leicht ranziger Geruch
- Farbe: hell bis dunkler braun, mit dunkleren Streifen
- Beständigkeit: bei guter Qualität sehr dauerhaft, häufig auch für Gartenmöbel verwendet
Vorbehandelte Hölzer
Thermoholz
Thermisch behandeltes Holz ist durch eine spezielle Hitzebehandlung widerstandsfähig gegen Feuchtigkeit, pefekt also für ein Gartenhaus. Damit werden auch Holzarten, die sonst nicht für den Außenbereich geeignet sind witterungsbeständig. Dazu zählen zum Beispiel Buche und Esche. Geeignet ist Thermoholz für Böden oder Holzverkleidungen, aber nicht für tragende Bauteile, da die Festigkeit des Holzes bei der Behandlung leidet. Die Hitzebehandlung sorgt außerdem dafür, dass sich bestimmte Inhaltsstoffe des Holzes so verändern, dass Pilzen und Insekten die Lebensgrundlage entzogen wird.
Laubhölzer sind durch die thermische Behandlung besser für den Außenbereich geeignet als Nadelhölzer, deren Festigkeit stärker beeinträchtigt wird. Jede Holzart dunkelt bei der Behandlung nach, kann sich jedoch durch UV-Strahlung wieder aufhellen.
Druckimprägnierte Hölzer
Beim Kesseldruckverfahren werden Hölzer unter Druck mit chemischen Holzschutzmitteln imprägniert. Der Druck sorgt dafür, dass das Mittel tief in das Holz eindringen kann. Es ist also nicht nur oberflächlich geschützt. Der Schutz ist dauerhaft und verlängert die Lebensdauer des Holzes ihres Gartenhauses.
Andere Holzschutzmittel
Dazu zählen Öle, Farben und Lacke. Während Öle tief in Hölzer eindringen und einen guten Schutz gegen Feuchtigkeit bieten, können Farben und Lacke auch das Eindringen von Pilzen verhindern. Es wird dabei unterschieden zwischen filmbildenden Holzschutzmitteln und Mitteln mit Bioziden, die im gewerblichen Bereich eingesetzt werden. Kaufen Sie chemisch behandeltes Holz für das Gartenhaus, dann sollten Sie es einige Zeit im Freien auslüften lassen. Im Interesse der Umwelt sollten Sie nur Hölzer kaufen, welche mit biologisch verträglichen Mitteln behandelt wurden.
Häufig gestellte Fragen
Dazu zählen heimische, unbehandelte Hölzer von Fichte, Lärche oder Kiefer. Bei tropischen Hölzern ist nicht nur die Herkunft ein Problem, sondern auch der lange Transport. Behandelte Hölzer können mit Chemikalien behandelt worden sein, die nicht umweltfreundlich sind.
Das regionale Sägewerk ist ein guter Ansprechpartner für alle Arten von Holzbauteilen. Es lohnt sich, von mehreren Anbietern ein Angebot über die benötigte Menge Bauholz einzuholen und dann den besten Preis und die beste Qualität zu wählen. Neben den üblichen Holzarten bieten viele Sägewerke weitere Arten auf Anfrage an.
Behandelte Hölzer brauchen meistens nur eine Auffrischungspflege. Unbehandelte Hölzer müssen mit Holzschutzmittel behandelt werden. Danach reicht eine jährliche Pflege mit frischer Farbe, Lasur oder Öl, das hängt auch von der jeweiligen Holzart ab.