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Wie Gartenmöbel behandeln: ölen, lasieren oder lackieren?

Wie Gartenmöbel behandeln: ölen, lasieren oder lackieren? Titelbild

Gartenmöbel aus Holz verbreiten natürliches Flair. Damit sie dieses behalten und nicht ergrauen, brauchen die Möbel jedoch eine regelmäßige Pflege, die die Holzmöbel vor Witterungseinflüssen schützt.

Video-Tipp

Auf den Punkt gebracht

  • Gartenmöbel brauchen Schutz vor Bewitterung
  • Ölen gilt als die natürlichste und einfachste Methode
  • beim Lasieren hängt der Arbeitsaufwand vom Produkt ab

Ölen

Für das Ölen von Gartenmöbeln ist Voraussetzung, dass das Holz unbehandelt ist. Daher kommen für diese Pflege nur Möbel infrage, die schon einmal geölt wurden oder Möbel aus blanken Holz. Schleifen Sie lackierte oder lasierte Holzmöbel ab, bevor Sie diese mit Öl behandeln.

Öl auftragen

Beim Einölen von Gartenmöbeln ist die erste Ölung entscheidend. Deshalb sollten Sie Ihre Holzmöbel vor dem ersten Ölen abschleifen, damit die Oberfläche schön glatt ist. Danach können Sie das Holz ölen. Zum Auftragen des Holzöls können Sie

  • ein altes, flusenfreies Baumwoll- oder Leinentuch (beispielsweise Bettlacken oder T-Shirts) oder
  • einen Pinsel

verwenden. Beim Holzöl müssen Sie nur darauf achten, dass es für draußen geeignet ist. Steht alles bereit, können Sie die Möbel mit dem Öl behandeln:

  • Öl satt auftragen (feuchtes Aussehen der Gartenmöbel nach dem Ölen)
  • 15 bis 25 Minuten einziehen lassen
  • überschüssiges Holzöl mit einem sauberen und flusenfreien Lappen gründlich abwischen
  • über Nacht trocknen lassen
  • Holzmöbel erneut mit weniger Öl behandeln
Ölen von Möbeln

Tipp: In den Folgejahren reduziert sich die Arbeit. Sie brauchen die Gartenmöbel dann nur mit einem leicht öligen Lappen abzuwischen.

Vor- und Nachteile von Holzöl

  • Erhalt und Verstärkung der Maserung
  • Holz bleibt atmungsaktiv (Feuchtigkeit kann entweichen)
  • dringt tief ein (beugt Rissbildung vor)
  • blättert nicht ab
  • schützt vor Austrocknung und vorzeitigem Ergrauen
  • Holzmöbel fühlen sich natürlich an
  • Nachteil: jährlich auffrischen

Lasieren

Beim Lasieren wird zwischen

  • Dünnschichtlasuren,
  • Mittelschichtlasuren und
  • Dickschichtlasuren

unterschieden. In welcher Stärke die Lasur aufgetragen wird, hängt in erster Linie davon ab, wie sehr Ihre Gartenmöbel der Witterung ausgesetzt sind. Demzufolge gibt es noch weitere Unterschiede zwischen Dünn- und Mittelschichtlasur.

Holz lasieren

Dünnschichtlasur

  • Grundierung nicht zwangsläufig notwendig
  • dünnflüssig (tropfen beim Verarbeiten)
  • dringen tief in das Holz ein
  • natürliche Maserung bleibt erhalten
  • Holz fühlt sich natürlich an
  • Diffusionsfähigkeit bleibt erhalten
  • hält je nach Witterung bis zu vier Jahre
  • kann nach einfacher Reinigung (Abbürsten oder Seifenlauge) überstrichen werden

Mittelschichtlasur

  • Grundierung notwendig
  • weniger Tropfen beim Verarbeiten
  • geringere natürliche Haptik
  • geringere Diffusionsfähigkeit
  • hält bis zu sieben Jahre
  • sollte nicht abblättern (auf Qualität des Produkts achten)
  • lässt sich einfach überstreichen

Lasur auftragen

Entfernen Sie sämtliche Schmutzpartikel von den Gartenmöbeln, bevor Sie die Lasur auftragen. Ist ein Teil der Lasur abgeblättert, muss diese vollständig abgeschliffen werden. Danach muss das Holz vom Schleifstaub befreit werden und gut abtrocknen. Eine Grundierung ist bei Nadelhölzern in jedem Fall notwendig.

  • gleichmäßig in Richtung der Maserung auftragen
  • Tropfen sofort mit dem Pinsel auffangen und verstreichen
  • ggf. über Nacht trockenen lassen und ein zweites Mal lasieren (je nach Produkt)

Hinweis: Lasurflecken sind äußerst schwierig zu entfernen. Daher sollten Sie den Boden gut abdecken.

Vor- und Nachteile einer Lasur

Der Vorteil des Lasierens ist, dass Ihre Gartenmöbel länger als beim Ölen geschützt sind. Bilden sich jedoch Risse in der Lasur, muss die Schutzschicht erneuert werden, da das Holz an diesen Stellen nicht mehr geschützt ist. Bei manchen Produkten muss vor dem zweiten Auftragen das Holz erneut abgeschliffen werden, was einen höheren Arbeitsaufwand bedeutet.

Lackieren

Für das Lackieren von Gartenmöbeln kommt nur ein Außenlack infrage. Reinigen Sie das Holz vorab. Damit der Lack gut hält, ist eine Grundierung notwendig. Diese muss in mehreren Schichten aufgetragen werden, wobei die vorhergehende gut abgetrocknet sein muss. Beim eigentlichen Lackieren sind drei Anstriche notwendig:

  • Voranstrich
  • Zwischenanstrich
  • Schlussanstrich
Lackieren von Holz

Zwischen den Anstrichen muss der Lack vollständig getrocknet sein. Ebenso kann das Auftragen einer Schutzschicht oder einer Versiegelung nötig sein, muss jedoch nicht.

Vor- und Nachteile einer Lackierung

Von den beschriebenen Behandlungen gilt eine Lackierung als längster Schutz. Blättert der Lack jedoch ab, ist das Holz nicht mehr geschützt. In diesem Fall muss die alte Lackschicht entfernt und anschließend neu lackiert werden. Ebenso ist die Holzmaserung nach dem Lackieren nicht mehr zu sehen. Außerdem geht die Haptik der Holzmöbel verloren.

Häufig gestellte Fragen

Kann ich lackierte Möbel einölen?

Ja, Sie können lackierte Möbel einölen. Da der Lack die Holzoberfläche vollständig abdeckt, kann das Öl nicht eindringen und hat daher keine schützende Wirkung.

Muss das Öl nach der Holzart ausgewählt werden?

Ob Öle für spezielle Holzarten besser sind, ist umstritten. Das Universalöl für alle Holzarten ist Hartöl. Soll das Öl eine leichte Tönung haben, sollten Sie gegebenenfalls auf Spezialöle zurückgreifen.

Kann ich auf eine Mittelschichtlasur eine Dünnschichtlasur auftragen?

Da die Dünnschichtlasur durch die Mittelschicht am Eindringen in das Holz gehindert wird, geht der Schutz verloren. Es ist jedoch möglich, auf eine Dünnschichtlasur eine Mittelschichtlasur aufzutragen, wenn Sie die Lasur wechseln wollen.

Autor
Michelle ist mit vielen Haus- und Hoftieren auf dem Bauerngut ihrer Eltern aufgewachsen. Nebenbei kümmert sich die Vegetarierin hingebungsvoll um ihre Kräuter- und Gemüsebeete. Sie notiert ihr erworbenes Wissen und teilt es gerne mit den Plantopedia-Lesern und Leserinnen.
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