Gartenschere schärfen: universelle Anleitung
Ob Obstbaum- oder Rosenschnitt, eine Schere wird im Garten häufig gebraucht. Wenn sie scharf und sauber ist, können Verletzungen schnell wieder heilen. Wir zeigen, wie Sie Ihre Gartenschere schärfen können.
Auf den Punkt gebracht
- Gartenschere ist eines der wichtigsten Werkzeuge im Garten
- bei häufigem Gebrauch wird die Schere stumpf
- stumpfe Scheren führen bei Schneiden zu Quetschungen
- diese können zu Eintrittspforten für Krankheiten werden
- scharfe saubere Gartenscheren schützen Pflanzen vor Verletzungen
Inhaltsverzeichnis
Aufbau und Funktion von Gartenscheren
Wer eine Gartenschere schärfen möchte, sollte die Funktion und den Aufbau kennen. Gartenscheren bestehen aus einer dünneren Schneide und einer dickeren Klaue. Pflanzenstängel werden mit der Klaue gegen die Schneide gedrückt und auf diese Weise durchtrennt. Um einen sauberen Schnitt zu erzielen, muss die Klaue dicht an der Schneide vorbeigleiten.
Nach längerem Gebrauch bilden sich Scharten auf der Schneide und ihre Schärfe geht verloren. Die Pflanzenteile werden dann nicht mehr gründlich durchtrennt.
Gartenschere schärfen
Spätestens, wenn Sie Ihre Schere schleifen wollen, merken Sie einen Unterschied zwischen professionellem Schneidewerkzeug und billigen Exemplaren. Qualitativ hochwertige Scheren können ohne Probleme in ihre Einzelteile zerlegt werden. Das ist die Voraussetzung, um stumpfe Klingen zu schleifen.
Zum Schleifen benötigen Sie:
- Schleifstein
- Leder
- Polierpaste
- Wasser
Schärfen auf einem Wasserschleifstein
Der Wasserschleifstein besteht aus porösem Material. Er hat eine grobe und eine feine Seite. Vor der Verwendung muss er sich mit Wasser vollsaugen können.
Anleitung:
- Zerlegen Sie die Schere in ihre Einzelteile. Verwenden Sie zu einen Schraubenzieher und einen Maulschlüssel.
- Reinigen Sie die Klingen. Nach langer Benutzung sammeln sich Rückstände von Pflanzensäften.
Hinweis:
Zum Entfernen von Schmutz eignet sich handelsüblicher Glasreiniger. Sprühen Sie den Reiniger auf die Schnittflächen, lassen Sie ihn gut einwirken und wischen Sie die Reste mit einem weichen Tuch ab.
- Legen Sie den Schleifstein eine Stunde lang in Wasser.
- Entnehmen Sie den Stein aus dem Wasserbad und legen Sie ihn auf eine feste Unterlage.
- Ziehen Sie die Klinge mit der angeschliffenen Seite an der grobkörnigen Seite ab. Bewegen Sie die Klinge dabei immer von sich weg.
Hinweis: Geschärft wird nur die Schneidklinge. Die Gegenklinge bleibt unangetastet!
- Wiederholen Sie den Vorgang an der feinkörnigen Seite des Wetzsteins.
- Feuchten Sie den Stein zwischendurch mehrfach an.
- Schleifen Sie die Klinge so lange, bis sie wieder scharf ist.
- Legen Sie die flache Seite der Klinge auf die feinkörnige Seite des Wetzsteins und glätten Sie diese mit sanftem Druck in leichten, kreisenden Bewegungen. Auf diese Weise werden Grate und Unebenheiten entfernt.
- Kleben Sie ein Stück Leder auf ein Holzstück. Streichen Sie Polierpaste darauf. Polieren Sie zunächst die Schneidefläche, dann die flachen Seiten auf Hochglanz.
- Setzen Sie die Schere wieder zusammen.
- Geben Sie wenige Tropfen Kriechöl auf das Gelenk. Öffnen und schließen Sie die Schere dabei mehrfach, damit das Öl zum Gelenk vordringen kann.
Hinweis: Regelmäßiges Reinigen, Fetten und Schärfen erhöht die Lebensdauer Ihrer Gartenscheren.
Häufig gestellte Fragen
Wer keinen Wetzstein zur Verfügung hat, kann Nassschleifpapier in den Körnungen 240, 800 und 1200 verwenden. Wickeln Sie dieses jeweils um eine kurze Holzleiste und verfahren Sie ebenso wie bei Verwendung eines Wetzsteins. Benutzen Sie zunächst das grobe und dann das feinere Schleifpapier. Befeuchten Sie es zwischendurch mit Wasser.
Einige Gartenscheren sind mit einem Schraubensicherungskleber verklebt, sodass das Auseinandernehmen der Schere erschwert wird. Legen Sie die Schere eine Zeit lang in die pralle Sonne oder einen warmen Platz. Der Klebstoff wird weicher und die Schrauben lassen sich lösen.
Viele Hobbygärtner und Handwerker bevorzugen zum Schärfen der Gartenwerkzeuge den Schleifstein. Wer Scheren mit der Schleifmaschine schärft, riskiert eine starke Erwärmung des Stahls und eine hohe Materialabtragung.