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Schädlinge im Gartenteich: so werden Sie Käfer und Insektenlarven los

Schädlinge im Gartenteich

Kaum ist ein Gartenteich ausgegraben, mit Wasser befüllt und rundherum bepflanzt, ziehen auch schon ungebetene Bewohner ein. Zu Beginn sind es noch wenige und ihre Anwesenheit fällt nicht weiter auf. Aber wenn ihnen die Umgebung zusagt, werden es bald so viele, dass sie nicht mehr zu übersehen sind. Die Rede ist von allerhand Käfer- und Insektenlarven. Wie können wir das Ungeziefer schnell wieder loswerden, ohne den Rest des Feuchtbiotops durcheinanderzubringen?

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Schädlinge im Gartenteich

Verschiedene Käferarten und allerhand Insektenlarven sind ein fester Bestandteil feuchter Biotope, egal, ob diese natürlich oder von Menschenhand geschaffen wurden. Käfer sind am Gartenteich meist in der Nähe der Wasserpflanzen anzutreffen, lediglich die Eiablage und das Schlüpfen der Larven erfolgt im Wasser.

Einige davon sind im heimischen Garten als Schädlinge zu betrachten, weil sie großen Schaden an Teichpflanzen und Tieren anrichten können. Nützlinge werden dagegen erst dann schädlich, wenn ihre Population überhandnimmt. Die Natur strebt von sich aus ein Gleichgewicht an, nur wenn dieses nicht gegeben ist, können sich einige Insektenarten zur Plage entwickeln.

Von unkundigen Gartenbesitzern werden sie zumeist nur als Käfer bzw. Larven erkannt, ohne zu wissen, um welche Art es sich dabei genau handelt. Unerwünscht sind sie so gut wie immer. Wenn es um die Entscheidung zwischen Bekämpfung oder Duldung geht, ist jedoch eine eindeutige Identifikation von Vorteil.

Libellenlarven

Während Libellen mit ihren langen Flügeln ein schöner Anblick sind, sorgen die Larven mit ihrem Speiseplan für Kopfzerbrechen bei Teichbesitzern. Sie leben als Räuber, die sich unter anderem von kleinen Fischen ernähren. Sobald aus ihnen Libellen geschlüpft sind, verlassen sie das Wasser, doch bis es so weit ist, können sie eine Menge Schaden anrichten. Grund zur Sorge besteht allerdings nur, wenn sich sehr viele Larven im Wasser befinden.

  • es gibt Großlibellenlarven und Kleinlibellenlarven
  • beide Arten haben sechs Beine, aber unterschiedliche Körperlängen
  • einige Libellenexemplare sind gesetzlich geschützt
  • daher Larven nicht töten
  • mit einem Kescher aus dem Wasser ziehen
  • ggf. weiter entfernt an einer Wasserstelle bringen

Das räuberische Treiben der Schädlinge wird von Teichbesitzern meist nicht bewusst wahrgenommen, was daran liegt, dass sie sich erst in der Nacht auf Beutejagd machen. Schnappen Sie sich daher eine Taschenlampe und machen Sie sich ihrerseits in der Dunkelheit auf die Jagd nach den Schädlingen, um sie effektiv zu bekämpfen. Schauen Sie auf Ihrer Suche nach den Larven auch zwischen den Pflanzen am Teichrand, wo sie sich gerne verstecken.

Libelle, Odonata

Larven der Köcherfliegen

Köcherfliegen erinnern vom Aussehen her an Motten. In den Abendstunden drehen sie ihre Runden in Wassernähe, um darin ihre Eier abzulegen. Aus dem gallertartigen Gebilde schlüpfen Larven, die sehr gefräßig sind und daher als einer der gefährlichsten Schädlinge im heimischen Teich gelten.

  • fressen Teichpflanzen kahl
  • legen los, sobald sie geschlüpft sind
  • chemische Bekämpfung ist nicht ratsam
  • auch andere Teichbewohner würden darunter leiden
  • zeitig absammeln und so loswerden
  • auch Goldfische und Teichkarpfen vertilgen diese Insektenlarven
Köcherfliege, Trichoptera

Mückenlarven

Eine lästige Mücke ist schon Plage genug. Noch schlimmer ist es, wenn man ihnen in seinem eigenen Garten eine optimale Brutstätte anbietet. Mücken legen ihre Eier in stehende Gewässer ab. Ein Gartenteich ist der optimale Eiablageplatz, den sich keine Mücke entgehen lässt. Aus unzähligen Eiern schlüpfen in wenigen Tagen die Larven.

  • für bewegtes Wasser sorgen und so Mücken loswerden
  • zum Beispiel mit einem Springbrunnen
  • das erschwert die Eiablage

Wenn sich trotz der Vorsorge viele Mücken ans Wasser gewagt haben, können Sie versuchen, die abgelegten Eier mit einem Kescher abzufischen. Wenn das nicht ausreichend hilft, gibt es im Handel spezielle Proteintabletten, die die übrigen Bewohner des Teiches verschonen. Keinesfalls sollten Sie zu Mitteln greifen, die für Regentonnen empfohlen werden. Richten Sie sich bei der Dosierung dieser Tabletten unbedingt an die Angaben des Herstellers.

Mückenlarven im Wasser

Gelbrandkäfer und seine Larven

Die Lebensspanne eines Gelbrandkäfers erstreckt sich über drei Jahre, davon verbringt er die meiste Zeit unter Wasser. Anders als andere Schädlinge ist der Gelbrandkäfer nämlich ein guter Schwimmer.

  • das Insekt ist etwa 5 cm groß
  • dunkelbraun mit einem gelben Rand
  • Larven haben Ähnlichkeit mit Libellenlarven
  • sind allerdings kleiner

Obwohl sich diese Käferart neben Kaulquappen und Molchen auch von Zierfischen ernährt, ist seine Bekämpfung nicht notwendig, da er ausschließlich kranke und tote Teichfische vertilgt. Die Larven verspeisen sich sogar gegenseitig, sodass die Population in der Regel niedrig bleibt.

Gelbrandkäfer, Dytiscus marginalis

Tipp: Lediglich wenn sich der Gelbrandkäfer in Ihrem Teich zu sehr vermehrt hat, können Sie einige Exemplare mit dem Kescher rausholen und so wirksam bekämpfen.

Seerosenblattkäfer und Larven

Wenn es rein nach seinem farbenprächtigen Aussehen ginge, dürfte diese Käferart bestimmt jederzeit auf Seerosenblättern landen. Doch vor allem seine Nachkommen hinterlassen unzählige Fraßgänge an den Oberseiten der Blätter.

  • ist ein Nichtschwimmer
  • kann nicht selbstständig aus dem Wasser rauskommen
  • wenn er reinfällt, ertrinkt er

Die Tatsache, dass der Seerosenblattkäfer nicht schwimmen kann, kann sich der Teichbesitzer für seine Bekämpfung zunutze machen.

  • Blätter unter Wasser tauchen
  • mit Wasserschlauch von den Blättern spülen
  • befallene Blätter abschneiden und vernichten
Seerosenblattkäfer und dessen Fraßspuren

Rückenschwimmer

Der Rückenschwimmer gehört zu den Schädlingen, da er über giftige Mundwerkzeuge verfügt, mit denen er viele Fische tötet. Die Bekämpfung gestaltet sich schwierig, da diese Käferart an Sommerabenden verschiedene nah gelegene Teiche anfliegt.

  • große Anzahl führt zu vermehrtem Fischsterben
  • ein überm Teich gespanntes Netz hält die Schädlinge fern
  • andere Lösungen greifen nicht
Gemeiner Rückenschwimmer, Notonecta glauca

Tipp: Rückenschwimmer erkennen Sie auch daran, dass sie ihre Zeit im Teich in Rückenlage verbringen, um besser atmen zu können. Der gut gewählte Name verrät das bereits.

Wasserskorpion

Ein Wasserskorpion ist nicht etwa ein Skorpion, der im Wasser lebt. Hinter dieser irreführenden Bezeichnung verbirgt sich tatsächlich eine Käferart. Was ihn mit dem Skorpion verbindet, ist keine verwandtschaftliche Beziehung, sondern seine zangenartigen Vorderbeine. Damit kann er kleine Fische festhalten, um anschließend zuzubeißen. Da er jedoch schlecht schwimmen kann, muss er ihnen am Teichrand auflauern.

  • gut erkennbar an seiner Atemöffnung
  • befindet sich am Rückgrat am Körperende
  • erinnert an einen Schnorchel

Dem Treiben des Wasserskorpions kann ein Ende gesetzt werden, indem das Teichwasser durchgehend sauber gehalten wird.

Wasserskorpion, Nepa cinerea

Tipp: Wenn Sie aus dem Teichwasser kleine Schnorchel herausragen sehen, dürfen Sie die Schädlinge getrost mit der Hand herausfischen. Damit wären schon mal einige Exemplare weniger am Werk.

Andere Käferarten und Insektenlarven

Milliarden Insekten bevölkern diese Welt, allein die Käferfamilie besteht aus mehr als 300.000 Arten. So werden auch an Ihrem Teich einige andere Arten haltmachen und ihre Larven hinterlassen, als die zuvor beschriebenen. Zum Beispiel:

  • Schmetterlinge
  • Schlammfliegen
  • Sumpfschnacken

Solange es bei wenigen Exemplaren bleibt, ist ein Eingreifen nicht erforderlich. Ansonsten muss immer bedacht werden, dass jedes chemische Mittel, das gegen sie eingesetzt wird, sich gleichzeitig auch negativ auf alle anderen Lebewesen im Teich auswirkt. Das Herausfischen mit einem Kescher ist vielleicht mühsam, aber am Ende die schonendste Methode.

Auf biologisches Gleichgewicht achten

Ein Gartenteich muss schon aus Platzgründen oft sehr klein angelegt werden. Dieser Umstand macht es der neuen erschaffenen Wasserwelt nicht leicht, schnell und selbstständig das biologische Gleichgewicht zu erlangen und dauerhaft zu halten. Meist wollen die Besitzer auch zu viel auf einmal. Unzählige Pflanzen wuchern den Teich zu. Im Wasser tummeln sich mehr Fische, als der Teich vertragen kann. Hinzu kommen Verunreinigungen, wie beispielsweise herabgefallene Baumblätter, mit denen der Teich allein nicht fertig werden kann. Folgende Pflegemaßnahmen sollte ein Teichbesitzer unbedingt beherzigen, wenn er Ungeziefer vermeiden möchte:

  • Wuchernde Teichpflanzen regelmäßig zurückschneiden
  • abgestorbenes Pflanzenmaterial sofort herausfischen
  • starkes Algenwachstum bekämpfen
  • nicht zu viel Fischfutter verwenden
  • Teichfilter und ggf. Schlammreiniger einsetzen
  • diese regelmäßig reinigen
  • Teichwasser in Bewegung halten
  • beispielsweise durch Springbrunnen
  • das sorgt für Sauerstoff und vertreibt einige Insektenarten

Gerade neu angelegte Teiche benötigen mehrere Jahre, bis sich ein ökologisches Gleichgewicht eingestellt hat. In der Zwischenzeit können Schädlinge das eine oder andere Problem bereiten, welches beizeiten gelöst werden muss.

Gartenteich
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