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Gelbe Blätter/braune Flecken an Orchideen – was tun?

Gelbe Blätter/braune Flecken an Orchideen

Orchideen gehören zu den beliebtesten Zimmerpflanzen in Deutschland und bezaubern durch ihre intensive Blüte und das satte Grün ihrer Blätter. Wenn das Substrat stimmt, sind Orchideen pflegeleicht und treiben jedes Jahr neue Blätter aus. Doch hin und wieder unterlaufen bei der Pflege Fehler, die zu gelben Blättern und braunen Flecken an der Orchidee führen.

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Ursachen

Wichtig bei der Orchideenpflege sind das richtige Substrat, das Düngen, Gießen und Licht. Aufgrund ihrer robusten Art dauert es recht lange, bis die Orchidee gelbe Blätter oder braune Flecken bekommt, was auf ein schweres Ungleichgewicht im Nährstoffhaushalt der Pflanze hindeutet.

Es finden sich eine Vielzahl von Ursachen, die alle unterschiedlich behandelt werden müssen:

  • Staunässe
  • Kalküberschuss
  • Trockenheit
  • Sonnenüberschuss
  • Überdüngung
  • Schädlinge
Orchideen mögen keine Staunässe

Hinweis: Wenn Ihre Orchidee gelbe Blätter hat, schneiden Sie diese niemals ab. Das Infektionsrisiko ist zu hoch. Die Orchidee wird dadurch noch mehr geschädigt.

Staunässe

Wenn Orchideen übergossen werden oder aus anderen Gründen ertrinken, verfärben sich die Blätter gelb. Das liegt daran, dass die Wurzeln von Zeit zu Zeit trocknen müssen, damit sie nicht faulen. Wenn die Wurzeln faulen, wird die Aufnahme von Feuchtigkeit und Nährstoffen behindert und die Pflanze kann nur noch eingeschränkt wachsen. Staunässe erkennt man an zu nassem Substrat und oft kann die Orchidee nur noch durch frisches Substrat gerettet werden. Je nach Orchideenart kann dies ein typisches Orchideensubstrat oder gewöhnliche Erde sein.

Erneuern Sie das Substrat wie folgt beschrieben:

  • Pflanze aus dem Substrat lösen
  • Wurzeln abspülen
  • Faulige Wurzeln mit scharfem, desinfiziertem Messer oder Schere abschneiden
  • trockenen Topf mit Substrat füllen
  • Wurzeln vor dem Einsetzen etwas antrocknen lassen
  • anschließend in das Substrat setzen
  • restliches Substrat hineinfüllen und vorsichtig fixieren
Orchidee umtopfen

Wenn Sie die Orchidee umgetopft haben, sollten Sie die Orchidee nicht gießen, sondern die ersten zwei bis drei Wochen regelmäßig besprühen. Ebenfalls darf für die nächsten zwei Wochen kein Dünger verwendet werden. Haben Sie eine Erdorchidee kann zusätzlich eine Drainage in den Topf integriert werden.

Tipp: Tauchen Sie etwa alle zwei Wochen den Wurzelballen der Erde in kalkarmes, weiches Wasser. So können sich die Wurzeln vollsaugen und müssen lange Zeit nicht gegossen werden, was einer Staunässe äußerst gut vorbeugt.

Hier finden Sie einige Anleitungen, wie das Umtopfen gelingt

Trockenheit

Auch wenn zu viel Wasser nicht gut für die Orchidee ist, sollte sie ebenfalls nicht austrocknen. Ist eine Orchidee zu trocken, zeigen sich drei Symptome in folgender Reihenfolge.

  • Pflanzenmaterial wird weich, leicht gummiartig
  • Blätter färben sich gelb
  • Blätter färben sich teilweise braun

Weiches Pflanzenmaterial fällt nicht immer auf, da nicht jeder seine Orchidee täglich mit den Händen begutachtet. Daher macht sich die Trockenheit für viele Menschen erst ab dem Verfärben der Blätter bemerkbar. Färben sich die Blätter braun, ist die Pflanze am Verdursten und benötigt sofort Feuchtigkeit. Die beste Lösung hierfür ist das vorsichtige Herausheben der Pflanze aus dem Substrat mit anschließendem Tauchbad in weichem Wasser. Lassen Sie die Orchidee solange im Tauchbad sitzen, bis alle Luftbläschen verschwunden sind und die zu diesem Zeitpunkt weißen Wurzeln wieder eine grüne Färbung angenommen haben. Wiederholen Sie diese Prozedur alle zwei Wochen.

Orchidee tauchen

Tipp: Wenn die Luftfeuchtigkeit im Raum zu niedrig ist, kann die Pflanze ebenfalls austrocknen. Hierfür wird täglich kalkfreies, lauwarmes Wasser über eine Sprühflasche verabreicht.

Kalk

Orchideen sind aufgrund ihres natürlichen Standorts nicht gut mit Kalk und dieser führt dazu, dass die Wurzeln keine Nährstoffe mehr aus dem Dünger aufnehmen können. Ein Überschuss ist nur dann möglich, wenn Sie falschen Dünger oder Leitungswasser mit einem hohen Gehalt an Kalk verwenden. Daher sollten Sie ab diesem Zeitpunkt nur noch weiches Wasser verwenden.

Dieses kann folgendermaßen gewonnen werden:

  • sammeln Sie Regenwasser
  • nutzen Sie einen Wasserfilter
  • filtern Sie Wasser mit Torf
  • Wasser kochen und abkühlen lassen

Düngen

Wie bekannt ist, benötigen Orchideen einen speziellen Dünger, der auf die Bedürfnisse der Pflanze ausgelegt ist. Herkömmliche Dünger für Blumen und andere Pflanzen enthält zu hohe Konzentrationen an Salz, organischer Dünger ist aufgrund des Substrats nur bei Erdorchideen zu empfehlen. Viele Neulinge auf dem Gebiet der Orchideen machen den Fehler, falsche Dünger oder zu hohe Mengen an Konzentrat einzusetzen. Hier empfiehlt sich: weniger ist mehr! Orchideen benötigen wenig Präparat und halten sogar lange düngefreie Zeiten aus. Zeigen sich gelbe Blätter mit braunen Stellen liegt der Verdacht auf Überdüngung nahe.

Dann sollten Sie wie folgt beschrieben vorgehen:

  • entnehmen Sie die Orchidee aus dem Substrat
  • betrachten Sie die Wurzeln und entfernen Sie alle gummiartigen Stränge, die eine schwarze oder bräunliche Färbung haben
  • lassen Sie die anderen Wurzeln unbedingt dran
  • spülen Sie die Wurzeln gründlich ab
  • bereiten Sie neues Substrat vor
  • setzen Sie die Pflanze in das frische Substrat
  • Düngen Sie nicht bis zur nächsten Saison!

Durch diese Maßnahme kann das Orchideengewächs wieder in der kommenden Saison genügend Dünger aufnehmen, ist aber aufgrund der Überdüngung für die gesamte Saison gestillt.

Orchideen vertragen keinen Kalküberschuss

Achten Sie zudem beim Düngen auf folgende typische Fehler:

  • Dünger niemals direkt auf das Substrat, sondern in das Gießwasser geben
  • nutzen Sie immer weniger Dünger als vorgeschrieben ist, außer es sind hochwertige, spezielle Naturdünger wie die Guano-Präparate von Neudorff
  • etwas Algenextrakt im Gießwasser dient zur Erholung der gestressten Wurzeln

Sonnenbrand

Orchideen sind Tropenpflanzen, was aber nicht heißt, dass sie direkte Sonneneinstrahlung über Stunden vertragen. Häufig stellen Besitzer ihre Exemplare in die pralle Sonne und wundern sich, warum die Blätter gelb und kränklich braun werden. Wechseln Sie unverzüglich den Standort der Pflanze, wenn der Verdacht auf Sonnenbrand liegt. Sie erkennen diesen zudem an äußerst trockenen Blättern in dieser Verfärbung. Ein heller Standort mit wenig direkter Sonneneinstrahlung über die Mittagszeit ist ideal für die Orchidee. Anschließend täglich mit lauwarmen Wasser besprühen oder einen Luftbefeuchter in der Nähe der Blume installieren.

Schädlinge

Orchideen sind zwar robust, doch selbst gegen Schädlinge kann sie ohne die richtige Pflege nichts ausrichten. Zu den wichtigsten Schädlingen der Pflanze, die häufig für gelbe und braune Blätter verantwortlich sind, zählen Schmier- und Wollläuse. Diese befinden sich auf den Trieben und Blättern der Orchidaceae und ernähren sich von den Pflanzensäften, die die Pflanze zum Überleben benötigt. Während des Befalls vermehren sich die Plagegeister rasch weiter und verstärken das Problem. Erkennbar sind sie an dem weißen Flaum, den sie zum Schutz um sich weben.

Schmier- und Woll-Läuse an Orchideenblüte
Wollläuse an Orchideenblüte

Nutzen Sie folgende Mittel, um die Schädlinge zu entfernen:

  • benetzen Sie ein Tuch mit Spiritus und wischen Sie die Pflanze ab
  • tauchen Sie ein Wattestäbchen in Alkohol und tupfen Sie die Milben ab
  • packen Sie die Orchidee für zwei bis drei Tage in einen Plastikbeutel an, um den Milben die Sauerstoffzufuhr zu unterbinden

Wenn Sie Glück haben und die Milben nicht mehr sichtbar sind, können Sie die Orchideen zudem täglich mit Wasser abspülen, um sie so vor einem zusätzlichen Befall zu schützen.

Hier finden Sie genauere Anleitungen, wie Sie die Plagegeister loswerden

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