Gelbe Blätter an Pflanzen: Chlorose bekämpfen
Pflanzen sind ein hübsches Zierwerk, wenn da nicht zahlreiche Krankheiten wären. Färben sich beispielsweise die Blätter gelb, steckt oftmals eine Chlorose dahinter. So bekämpfen Sie die Erkrankung.
Inhaltsverzeichnis
Chlorose
Chlorose trägt den Beinamen „Gelbsucht“, ein Name der aufgrund der durch gelbe Blätter zustande kam. Es handelt sich um eine Mangelerscheinung, die sowohl an Zier- als auch an Nutzpflanzen auftreten kann. Das enthaltene Chlorophyll, welches eigentlich für ein sattes, grünes Blatt sorgen sollte, wird bei der Krankheit nicht richtig gebildet.
Schadbild
Das Blattgrün wird von den Pflanzen gebraucht, damit sie Sonnenlicht in Energie umwandeln können. Leidet eine Pflanze unter Chlorose, ist ihre Photosynthese-Fähigkeit gestört. Das in den Blättern vorhandene Chlorophyll (Blattgrün) wird nach und nach abgebaut, bis nur noch gelber Farbstoff (Carotinoide) vorhanden ist.
Zunächst färben sich insbesondere junge Blätter, später auch ältere gelb und werden schließlich abgeworfen. Auffällig sind dabei die oft noch in sattem Grün zu erkennenden Blattadern. Auch Früchte fallen nach und nach ab, bis die Pflanze ihren Wuchs schließlich ganz einstellt.
Bei Nutzpflanzen leidet die Ernte unter der Erkrankung, bei Zierpflanzen vor allem die Optik. Wenn Sie die Krankheit nicht bekämpfen, wird die betroffene Pflanze innerhalb weniger Monate bis Jahre absterben.
Hinweis: Betroffen sind Pflanzen jeglicher Art, selbst Nadelbäume oder Wasserpflanzen können erkranken.
Ursachen für Chlorose
Die Krankheit kann aus verschiedenen Gründen auftreten.
Hierzu gehören:
- Nährstoffmangel
- Wasserstress
- Überdüngung
- Krankheiten
- Verdichtung
Nährstoffmangel
Zu den häufigen Ursachen gehört ein Nährstoffmangel. In den meisten Fällen ist zu wenig Eisen vorhanden, manchmal sind jedoch auch Nitrat oder Magnesium betroffen. Sind im Boden zu wenige Nährstoffe enthalten, entwickelt sich die Mangelerscheinung mit gelben Blättern.
Unterart Kalkchlorose
Ist Eisenmangel schuld an der Veränderung, spricht man von einer Kalkchlorose. Nicht die Unterversorgung mit Eisen ist daran schuld, sondern ein zu hoher pH-Wert in der Erde. Meistens sind es Topf- und Zimmerpflanzen, die an dieser Chloroseform erkranken. Eine Empfindlichkeit auf Kalk ist vor allem bei Pflanzen wie Hortensien oder Rhododendron bekannt.
Hohen pH-Wert behandeln
Werden die betroffenen Pflanzen stark verkalkten Wasser gegossen, steigt der pH-Wert an. Die Pflanze ist dann nicht mehr in der Lage das Eisen aufzunehmen, was im Substrat eigentlich enthalten ist. In Folge entsteht ein Eisenmangel. Mit den folgenden Maßnahmen lässt der sich wieder senken:
- saure Moor- oder Rhododendronerde in Boden einarbeiten
- Boden mit Nadelstreu abdecken
- Pflanzen mit Eisendünger besprühen
Um einer weiteren Verkalkung des Bodens vorzubeugen, sollten Sie künftig auf Regenwasser oder Leitungswasser ohne Kalk zurückgreifen.
Unterart Wachstumschlorose
Neben dem klassischen Nährstoffmangel gibt es die sogenannte Wachstumschlorose. Obwohl ausreichend Nährstoffe im Boden vorhanden sind, kommt es zu Mangelerscheinungen. Grund hierfür ist ein rapides, schnelles Wachstum der Blätter. Die Pflanze kann nicht so viel Eisen aufnehmen wie sie benötigt und infolgedessen kann sie nicht genug Chlorophyll bilden.
Wachstumschlorose bekämpfen
Um die Wachstumschlorose zu bekämpfen, sollten Sie die Pflanze bei der Eisenaufnahme unterstützen. Hierfür ist ein sprühbarer Eisendünger geeignet, der direkt auf die Blätter aufgebracht wird. Außerdem ist es hilfreich, wenn Sie die Erde mit Kompost versetzen. Sollten Sie möglicherweise Rindenmulch aufgebracht und zuvor keine Hornspäne gestreut haben, kann dies die Ursache für die Gelbfärbung der Blätter sein. Hier schaffen Sie schnelle Abhilfe, wenn Sie den Rindenmulch entfernen.
Wasserstress
Die Erkrankung kann das Ergebnis von sogenanntem Wasserstress sein, dem die Pflanze ausgesetzt ist. Als Wasserstress werden Staunässe und Wassermangel bezeichnet. Bei einem Wassermangel können die vorhandenen Nährstoffe nicht bis zu den Blättern transportiert werden und die Pflanze stellt die Photosynthese ein. Bei Staunässe hingegen kommt es zur Wurzelfäule und Teile der Wurzelspitzen sterben ab. Diese sind allerdings erforderlich, damit genügend Nährstoffe aufgenommen werden können.
Wasserstresschlorose bekämpfen
Ist Wasserstress der Auslöser einer Chlorose, ist eine Änderung der Gießgewohnheiten die beste Behandlungsmethode. Im ersten Schritt sollten Sie herausfinden, wie viel Wasser Ihre Pflanze eigentlich benötigt. Ist Staunässe vorhanden, sollten Sie weniger gießen und eine Drainage in den Boden einbringen. Ist zu wenig Wasser vorhanden, müssen Sie die Gießzyklen verkürzen und häufiger Wasser geben.
Überdüngung
Düngen kann sinnvoll sein, aber manchmal entsteht ein Überangebot an Düngemitteln. Wenn zu viele Nährstoffe im Boden vorhanden sind, wird die Wasseraufnahme der Pflanzen drastisch eingeschränkt.
Wichtige Tipps fürs richtige Düngen und Vorbeugung von Chlorose:
- mineralischen Dünger nur in Ausnahmefällen benutzen
- greifen Sie auf organischen Dünger zurück
- überschüssiger Dünger kann mit Wasser abgespült werden
- Substratwechsel kann Düngemenge verringern
Krankheiten
Durch Bakterien, Viren und Pilze können sich gelbe Blätter an Pflanzen bilden. Sie erkennen eine Krankheit als Auslöser daran, dass das Blatt sich nach der Gelbfärbung plötzlich rot färbt. Dieser rote Farbstoff entsteht aufgrund eines natürlichen Abwehrmechanismus, die Pflanze schützt sich gegen Umweltstress und Infekte.
Verdichtetes Substrat
Ein sehr verdichtetes Pflanzensubstrat kann ebenfalls Ursache für eine entstehende Chlorose sein. Wenn die Wurzeln nicht mehr in der Lage sind ihre Nährstoffe aus dem Boden zu entnehmen, kommt es zur Gelbfärbung der Blätter.
Ausreichend Nährstoffe sind vorhanden, allerdings leidet die Pflanze trotzdem unter einem Mangel. Der Kohlendioxid-Gehalt steigt im Boden an, deswegen kommt es zu einem Sauerstoffmangel.
Chlorose bekämpfen
Der Fortschritt einer Chlorose ist langsam und langwierig. Ebenso langfristig funktioniert auch die Bekämpfung. Sofortmaßnahmen gibt es kaum, stattdessen muss der Lebensraum oftmals verändert werden.
Die folgenden Maßnahmen sind hilfreich:
- bei falschem Substrat umpflanzen
- Boden auflockern
- Gießwasser austauschen
- als Nothilfe Eisendünger