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Gelbe Pilze mit Schwamm Titel

12 gelbe Pilze mit Schwamm im Portrait

Gelbe Pilze mit Schwamm fallen im Wald besonders gut auf und sind daher leichter zu finden. Wir haben die häufigsten Arten mit ihren Merkmalen und möglichen Verwechslungsgefahren für Sie zusammengestellt.

Video-Tipp

Auf den Punkt gebracht

  • Röhrlinge und Porlinge besitzen an der Unterseite Röhren, die auch Schwamm genannt werden
  • die meisten Pilze wachsen in Gesellschaft von bestimmten Baumarten
  • wenigste Pilze wirklich gelb, eher gelblich
  • gelbliche Pilze mit Schwamm meist essbar
  • wenig Verwechslungsgefahr mit Giftpilzen

Gelbe Pilze mit Schwamm von B bis H

Beringter Zirben-Röhrling (Suillus sibiricus subsp. helveticus)

Dieser Röhrling ist in Deutschland eher selten zu finden, er ist häufiger im Mittelmeerraum.

Beringter Zirben-Röehrling (Suillus sibiricus)
Quelle: Japonica, Suillus sibiricus 1993 08 PAM, Bearbeitet von Plantopedia, CC BY-SA 4.0
  • Merkmale: Hut 3 bis 10 cm breit, gelb, gelbbraun, auch rotbraun, Huthaut abziehbar, Röhren gelb, später oliv, auf Druck bräunend, Stiel wie Hut gefärbt, mit gelbem dicken, aber auch vergänglichen Ring, Basis rotbraun, Fleisch gelblich bis rosa verfärbend
  • Geruch und Geschmack: mild
  • Vorkommen: Juni bis November, im Nadel- oder Mischwald unter Zirbelkiefern
  • Verwechslung: mit anderen essbaren Röhrlingen möglich, auf Begleitbaum und Ring achten
  • Speisewert: essbar

Hinweis: Sammeln Sie nur, was Sie wirklich kennen! Pilze, bei denen Sie sich nicht sicher sind, lassen Sie am besten stehen.

Erlengrübling (Gyrodon lividus)

Dieser Pilz ist eng an Erlen gebunden und wächst ausschließlich unter ihnen.

Erlengrübling (Gyrodon lividus)
Quelle: Holger Krisp, Erlengrübling Gyrodon lividus, Bearbeitet von Plantopedia, CC BY 3.0
  • Merkmale: Hut 3 bis 12 cm breit, strohfarben bis ockergelblich, trocken, matt oder filzig, bräunend, Röhren erst gelb später oliv, auf Druck blauend, Stiel wie Hut gefärbt, Fleisch gelblich, ebenfalls blauend oder bräunend
  • Geruch und Geschmack: neutral, fruchtig, säuerlich
  • Vorkommen: August bis Oktober, in Wäldern oder Sümpfen, immer in Verbindung mit Erlen
  • Verwechslung: nicht zu verwechseln
  • Speisewert: essbar, aber schützenswert

Gold-Röhrling (Suillus grevillei)

Es ist nicht ratsam, diesen gelben Pilz mit Schwamm bei feuchtem Wetter zu sammeln. Die Huthaut ist so schmierig, dass auch andere Pilze dadurch verschmutzt werden.

Gold-Röhrling (Suillus grevillei)
  • Merkmale: Hut 4 bis 10 cm, goldgelb, orangegelb, Huthaut selten trocken, häufig schmierig/klebrig, Röhren jung gelb, später bräunlich, Stiel im oberen Teil gelb, darunter orange bis bräunlich, beringt, Fleisch gelblich
  • Geruch und Geschmack: pilzig, mild, säuerlich
  • Vorkommen: Juni bis November, in Nadel- und Mischwäldern, aber auch in der Nähe von alleinstehenden Lärchen, Symbiosepilz
  • Verwechslung: mit anderen Lärchenröhrlingen, die ebenfalls essbar sind
  • Speisewert: essbar, auch gut zum Einlegen in Öl

Hinweis: Dieser Pilz ist einer der häufigsten Pilze in der Nähe von Lärchen, er bildet teilweise große Bestände und Hexenringe.

Hohlfuß-Röhrling (Suillus cavipes)

Das besondere Merkmal dieses Pilzes ist sein hohler Stiel. Dadurch ist er nur schwer mit anderen Pilzen zu verwechseln.

Hohlfuß-Röhrling (Suillus cavipes)
Quelle: Toffel, Suillus cavipes f. aureus, Bearbeitet von Plantopedia, CC BY-SA 3.0
  • Merkmale: Hut 4 bis 10 cm breit, zitronengelb, aber auch bräunlich, Mitte oft mit Buckel, trocken, filzig, Röhren gelblich bis oliv, Stiel gleiche Farbe wie Hut, filzig, hohl, brüchig, beringt, Fleisch weißlich, unveränderlich
  • Geruch und Geschmack: pilzig, mild
  • Vorkommen: Juni bis Oktober, Nadelwald, besonders unter Lärchen
  • Verwechslung: eventuell Lärchenröhrlinge
  • Speisewert: essbar

Von K bis R

Kornblumen-Röhrling (Gyroporus cyanescens)

Das wesentlichste Merkmal dieses gelben Pilzes mit Schwamm ist sein Fleisch, welches sich bei der geringsten Berührung schnell blau bis dunkelblau verfärbt.

Kornblumen-Röhrling (Gyroporus cyanescens)
  • Merkmale: Hut 5 bis 10 cm breit, strohgelb bis braun, filzig, rau, Röhren cremefarben bis gelb, Stiel wie Hut gefärbt, ebenfalls filzig, Fleisch weiß bis gelblich
  • Geruch und Geschmack: angenehm mild
  • Vorkommen: ab Juli bis Oktober, im Wald unter Eichen, Birken oder Kiefern, gern auf Sandböden
  • Verwechslung: mit anderen essbaren Röhrlingen möglich
  • Speisewert: essbar

Kuh-Röhrling (Suillus bovinus)

Der Kuh-Röhrling ist essbar, besitzt jedoch zähes Fleisch und wird deshalb als Speisepilz nicht sehr geschätzt.

Kuh-Röhrling (Suillus bovinus)
  • Merkmale: Hut 3 bis 12 breit, gelbbräunlich, bei Feuchtigkeit leicht schmierig, Röhren ockerfarben bis olivgelblich, Stiel gleiche Färbung wie Hut, Fleisch gelblich, langsam rötend
  • Geruch und Geschmack: pilzig, obstartig, säuerlich, mild
  • Vorkommen: Juli bis November, Nadelwald unter Kiefern, auf sauren Böden
  • Verwechslung: mit dem Sand-Röhrling
  • Speisewert: essbar, gut zum Trocknen geeignet

Pfeffer-Röhrling (Chalciporus piperatus)

Zusammen mit Fliegenpilzen (Amanita muscaria) und Mehlräslingen (Clitopilus prunulus) ist dieser Pilz ein guter Anzeiger für Steinpilze (Boletus).

Pfeffer-Röhrling (Chalciporus piperatus)
  • Merkmale: Hut 2 bis 5 cm breit, gelb bis orangebräunlich, glatt und trocken, bei feuchtem Wetter auch schmierig, Röhren jung orange, später braun, Stiel ähnlich wie Hut, in der Basis gelb, Fleisch gelblich
  • Geruch und Geschmack: neutral, scharf
  • Vorkommen: August bis November, Mischwälder, aber auch Wiesen mit Baumbestand, unter Fichten, Kiefern und Birken
  • Verwechslung: eventuell mit essbaren kleinen Röhrlingen, die alle nicht scharf sind
  • Speisewert: essbar, als Mischpilz verwenden

Hinweis: Werden in einem Pilzgericht zu viele dieser Pilze verwendet, kann es zu scharf werden.

Riesen-Porling (Meripilus giganteus)

Die Fruchtkörper dieses Porlings sind miteinander verwachsen und können damit sehr große Ausmaße erreichen.

Riesen-Porling (Meripilus giganteus)
Quelle: Dat doris, Riesenporling 02, Bearbeitet von Plantopedia, CC BY-SA 4.0
  • Merkmale: Hut 10 bis 40 breit, blassgelblich bis hellbräunlich, wächst fächerartig, überlappend über- und untereinander, Röhren weißlich, im Alter schwärzend, Fleisch weißlich, anfangs saftig, später trocken und zäh
  • Geruch und Geschmack: pilzig, jung mild, später scharf oder bitter
  • Vorkommen: Juli bis Oktober, an lebenden Laubbäumen, selten an Stümpfen, Parasit
  • Verwechslung: mit anderen Porlingen, Klapperschwamm (Grifola frondosa, jung essbar), Berg-Porling (Bondarzewia mesenterica, ungenießbar), Schwefel-Porling (jung essbar)
  • Speisewert: nur sehr jung essbar, später ungenießbar

Von S bis Z

Sand-Röhrling (Suillus variegatus)

Dieser essbare Röhrling ist am ehesten mit dem Kuh-Röhrling zu verwechseln, da dieser am gleichen Standort wächst.

Sand-Röhrling (Suillus variegatus)
Quelle: Lukas from London, England, Suillus variegatus (28513867615), Bearbeitet von Plantopedia, CC BY-SA 2.0
  • Merkmale: Hut 4 bis 10 cm breit, gelb, gelbbräunlich, filzig, trocken, Röhren oliv, Stiel wie Hut oder etwas heller, Fleisch gelblich, schwach blauend
  • Geruch und Geschmack: pilzig, angenehm, säuerlich
  • Vorkommen: Juli bis November, Nadelwald, unter Kiefern, auf sauren Böden
  • Verwechslung: andere Röhrlinge, die alle essbar sind
  • Speisewert: essbar

Schmarotzer-Röhrling (Pseudoboletus parasiticus)

Dieser Pilz hat eine sehr interessante Lebensweise. Er wächst ausschließlich auf Kartoffelbovisten.

Schmarotzer-Röhrling (Pseudoboletus parasiticus)
Quelle: Hans-Martin Scheibner, Parasitische Röhrling (Pseudoboletus parasiticus) an Dickschaligen Kartoffelbovisten – ansicht-hms(1), Bearbeitet von Plantopedia, CC BY-SA 3.0
  • Merkmale: Hut 2 bis 7 cm breit, gelbbraun bis olivbraun, filzig, trocken, Röhren gelb, später bräunlich, Stiel gelbbräunlich, faserig, Fleisch gelblich, ohne Verfärbung
  • Geruch und Geschmack: mild
  • Vorkommen: August bis Oktober, in Mischwäldern
  • Verwechslung: nicht zu verwechseln, wenn auf den Standort geachtet wird
  • Speisewert: essbar, Giftstoffe des Kartoffelbovists gehen nicht auf den Pilz über

Schwefel-Porling (Laetiporus sulphureus)

Jung geerntet, zählt er zu den beliebtesten Speisepilzen, da die Konsistenz seines Fleisches an Geflügel erinnert. Deshalb wird dieser gelbe Pilz mit Schwamm auch als „Fleisch des Waldes“ bezeichnet.

Schwefel-Porling (Laetiporus sulphureus)
  • Merkmale: Hut 10 bis 40 cm breit, mehrlappig über- und untereinander angeordnet, leuchtend gelb bis orange, im Alter verblassend, Röhren zitronengelb, Fleisch gelblich bis orange, jung weich, später brüchig
  • Geruch und Geschmack: aromatisch, säuerlich, je nach Baumart bitter bis mild
  • Vorkommen: Mai bis Juni und Juli bis September, Parasit an Laubbäumen, selten an Nadelholz
  • Verwechslung: mit anderen Porlingen, auf leuchtend gelbe Farbe achten, Porlinge an totem Holz meiden, ähnliche Porlinge an lebendem Laubholz sind jung essbar
  • Speisewert: nur jung essbar, nicht roh verzehren, lässt sich gut einfrieren

Ziegenlippe  (Xerocomus subtomentosus)

Gewöhnlich steht die Ziegenlippe eher vereinzelt im Wald, kann aber auch massenhaft wachsen. Sie ist standorttreu und kann in folgenden Jahren am gleichen Standort wieder gefunden werden.

Ziegenlippe (Xerocomus subtomentosus)
  • Merkmale: 4 bis 12 cm breit, gelbbraun, olivbraun, graubraun, filzig, unter der Huthaut leicht rosa, Röhren gelb, später gelbgrün, auf Druck zuweilen blauend, Stiel fast weiß, gefleckt, Fleisch gelblich
  • Geruch und Geschmack: neutral
  • Vorkommen: Juli bis Oktober, Mischwald, aber auch unter freistehenden Bäumen, etwa Fichten oder Buchen
  • Verwechslung: mit anderen essbaren Röhrlingen möglich
  • Speisewert: essbar

Häufig gestellte Fragen

Kann die Hutfarbe auch abweichen?

Pilze sind sehr veränderlich. Die Hutfarbe kann zum Beispiel vom Wetter und vom Alter des Pilzes abhängen.

Dürfen Pilze überall gesammelt werden?

Streng geschützte Arten dürfen nicht gesammelt werden. Für alle anderen gilt, dass sie nur für den Eigenbedarf gesammelt werden dürfen. Es ist von Ort zu Ort unterschiedlich, was darunter zu verstehen ist. Auf privatem Gelände kann nur der Eigentümer das Pilzesammeln erlauben und auch dann gelten die Bestimmungen zum Schutz der jeweiligen Art.

Wie werden Pilze am besten verarbeitet?

Schnelligkeit ist das wichtigste bei der Verarbeitung von Pilzen. Sie sollten sofort nach dem Sammeln geputzt und gekocht oder gebraten werden. Sollen sie haltbar gemacht werden, dann am besten durch Dörren oder Einfrieren. Auch das sofort nach dem Sammeln.

Autor
Mirko ist zwar studierter Anglist, beherrscht aber auch die Sprache der Pflanzen perfekt. Er wuchs quasi im Schrebergarten seiner Großeltern auf und verbringt den Großteil seiner Freizeit in der Natur, wenn er nicht gerade schreibt.
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