Gelber Schleimpilz im Rasen: was tun?
Ein gelber Schleimpilz ist keine Rasenkrankheit, denn der Pilz kann überall auftauchen, dennoch ist er durch Geruch und Konsistenz unangenehm. Durch eine nachhaltige Rasenpflege verschwindet der Pilz in kurzer Zeit.
Auf den Punkt gebracht
- gelbe Schleimpilze sind ungiftig und nicht gefährlich für den Rasen
- Ursache ist feucht-warmes Klima und abgestorbenes organisches Material als Lebensgrundlage
- betroffene Stellen großzügig mit dem Spaten ausstechen und entsorgen
- Schleimpilz ist unempfindlich gegenüber Fungiziden
- regelmäßige Rasenpflege und eine trockene Umgebung verhindert die Bildung von Schleimpilzen
Inhaltsverzeichnis
Beschreibung
Die Klasse der Schleimpilze umfasst weltweit über 1000 Arten und es werden immer wieder neue Arten entdeckt. Der gelbe Schleimpilz, der auch bekannt ist unter dem Namen Gelbe Lohblüte oder Hexenbutter ist weltweit verbreitet. Er besiedelt bevorzugt Totholz, ist aber gelegentlich auch im Rasen zu finden.
Merkmale:
- Wissenschaftlicher Name: Fuligo septica
- unregelmäßige Form
- ähnlich kleinen Kissen mit bis zu 3 cm Höhe
- Farbspektrum: weiß bis hellgelb; in späteren Entwicklungsstadien auch Rot- und Brauntöne oder grünliche Färbung
- breitet sich kriechend aus
- abgestorbene Partien hinterlassen eine Schleimspur
Die Gelbe Lohblüte hat den Vorteil, dass sie nicht giftig ist. In einigen Ländern gilt sie sogar als delikater Speisepilz.
Hinweis: Von einem Verzehr gelber Schleimpilze sollte Abstand genommen werden, sofern diese nicht zu 100% identifizierbar sind. Zudem ist der ideale Erntezeitpunkt schwer zu erkennen und überalterte Pilze können Magen-Darm-Beschwerden hervorrufen.
Ursachen
Ein gelber Schleimpilz kann das ganze Jahr über auftreten, wenn die Witterung passt. Ideal ist ein feucht-warmes Klima, was das Wachstum und die Ausbreitung begünstigt. Eine Ursache, warum die Gelbe Lohblüte in den Garten gelangt, ist durch Einschleppung über Rindenmulch.
Rindenmulch befindet sich als Abdeckung oft in gekauften Topf- bzw. Kübelpflanzen. Die Pilzsporen können jedoch über die Luft verbreitet werden. Daher muss die Ursache nicht zwingend im eigenen Garten liegen, die Sporen können beispielsweise auch vom Nachbarn kommen.
Saures Milieu bevorzugt
Ein gelber Schleimpilz kann sich ausgehend von einer Beetfläche mit Rindenmulch über den Rasen verbreiten. Wer keinen Rindenmulch im Garten hat, der sollte vorwiegend die Bereiche unter den Bäumen kontrollieren. Durch ihre Vorliebe für verrottendes Holz bevorzugen sie im Garten auch Bereiche mit einem saureren Boden. Zudem befinden sich dort kleine Astreste, die sie als Lebensgrundlage nutzen.
Folgende Faktoren müssen gegeben sein, damit sich ein gelber Schleimpilz ansiedelt und ausbreitet:
- konstante Feuchtigkeit
- Halb- oder Vollschatten
- mindestens leicht saurer Boden
- passende Klimaverhältnisse (Ausbreitung vorwiegend von Juni bis September)
Hinweis: Die Gelbe Lohblüte verbringt die erste Zeit unter der Erde. Erst wenn sie bereit ist ihre Sporen zu verteilen, kommt sie an die Oberfläche.
Bekämpfung durch Abtragung
Ein gelber Schleimpilz ist auf den ersten Blick unappetitlich und Schleimpilze werden im ersten Moment nicht als Pilze wahrgenommen. Sind aber ähnlich wie andere Pilze zu bekämpfen.
Als Hilfsmittel benötigen Sie lediglich einen Spaten. Damit stechen Sie den betroffenen Bereich im Rasen mindestens in der Tiefe des Spatens aus. Achten Sie genau auf Schleimspuren, denn dort war bereits der Pilz und es können noch Reste im Boden verblieben sein. Das Erdreich sollten Sie nicht auf den Kompost werfen, sondern in der Biotonne entsorgen.
Hinweis: Ist der Schleimpilz auch in anderen Bereichen außer der Rasenfläche, sollten Sie das Material dort ebenfalls abtragen und entsorgen, um eine erneute Ausbreitung zu verhindern.
Der Schleimpilz siedelt sich bevorzugt an feuchten Stellen an, daher sollten Sie den ausgestochenen Bereich nicht einfach mit Erde zuschütten, sondern eine Drainage anlegen, damit das Wasser gut ablaufen kann.
Zum Auffüllen gehen Sie folgendermaßen vor:
- unterste Schicht: ca. 10 cm grobe Steine und Kies einfüllen
- mittlere Schicht: ca. 5 cm feinen Kies aufschütten
- oberste Schicht: die oberste Schicht bildet eine Mischung aus 1/3 Sand und 2/3 Gartenerde
Ist das Loch wieder aufgefüllt, können Sie den Rasen neu einsäen. Achten Sie anfangs darauf, dass Sie gleichmäßig wässern, jedoch nicht zu viel, um eine neuerliche Pilzinfektion zu verhindern.
Fungizide unnötig
Ist der Schleimpilz erst einmal abgetragen, kommt es selten dazu, dass er sich erneut im Garten ausbreitet, vor allem, wenn alle Stellen restlos entfernt wurden. Auf Fungizide, egal ob aus dem Handel oder Hausmittel können Sie verzichten. Der Schleimpilz ist meist nur wenige Tage aktiv und verschwindet dann auch wieder.
Schleimpilze und unter anderem auch die Gelbe Lohblüte ist gegenüber Fungiziden ausgesprochen unempfindlich. Sie kommt mit Giftstoffen sehr gut zurecht und baut sie schnell ab, ohne dabei selbst großen Schaden davon zu tragen. Oft schaden Sie mit Fungiziden sogar den Organismen, die sich von dem Schleimpilz ernähren. Dazu gehören beispielsweise Moosschimmelkäfer (Latridiidae), die sich von diesen Schleimpilzen und anderen Pilzarten ernähren.
Unterschiede zu Rasenschimmel
Pilze im Rasen, die nicht eine typische Pilzform haben, werden häufig als Rasenschimmel bezeichnet. Bei Rasen- oder Schneeschimmel handelt es sich ebenfalls um eine Pilzart, jedoch aus der Gattung Typhula. Rasenschimmel greift im Vergleich zu Schleimpilzen das Gras an und kann ihm auch nachhaltig Schaden zufügen.
Der Schleimpilz hingegen sieht das Gras nicht als Nahrungsgrundlage. Der Pilz ernährt sich vorwiegend von totem organischen Material. Neben Totholz reichen ihm auch abgestorbene Grasreste.
Neuinfektion vorbeugen
Ein gelber Schleimpilz bleibt oft völlig unbemerkt im Garten, denn so schnell, wie er kommt, so rasch verschwindet er auch. Erst wenn er sich großflächig ausbreitet, fällt er meist auf. Wer den Rasen regelmäßig pflegt, der verhindert auch, dass sich darin Schleim- oder andere Pilze ansiedeln können.
Besonders viel Pflege benötigen Rasenflächen, die von viel Schatten und damit auch Feuchtigkeit betroffen sind. Hier empfiehlt es sich sogar die Rasenfläche einmal abzutragen und darunter eine Drainage anzulegen.
Besonders wichtig ist jedoch eine regelmäßige Pflege des Rasens:
- Rasen regelmäßig vertikutieren und abgestorbenes Material entfernen
- Rasenfläche bei Gefahr von Schleimpilzen nicht mulchen
- pH-Wert regelmäßig kontrollieren und gegebenenfalls anpassen
- Organisches Material (Laub, kleine Zweige) zeitnah entfernen
Die größte Gefahr, dass sich auf Rasenflächen ein gelber Schleimpilz ansiedelt, ist im Spätsommer bzw. im Frühherbst. Sobald die ersten Blätter fallen, ist die Witterung ideal für den Pilz. Ersten Blättern, die zu Boden fallen, wird wenig Aufmerksamkeit geschenkt, doch wenn Sie diese rasch entfernen, können Sie dem Schleimpilz vorbeugen, da er von Beginn an keine geeignete Lebensgrundlage findet.
Häufig gestellte Fragen
Nein, er ist weder für Menschen noch für Tiere giftig.
Ein basischer Boden ist für Schleimpilz ungeeignet. Bei der Veränderung des pH-Wertes sollte dieser sich jedoch immer zwischen 5,5 und 7,5 bewegen, damit sich der Rasen gut entwickeln kann.
Wer kurzfristig den pH-Wert erhöhen möchte, um Schleimpilz zu bekämpfen, kann eine kleine Menge Salz oder Essig in Gießwasser sind Hilfsmittel. Dauerhaft sollten Sie den Wert jedoch mit einer Kalkung auf ein konstantes Level bringen.