Geranien richtig überwintern: so gelingt es
Geranien sind beliebte Blumen im Balkonkasten, da sie in den Sommermonaten mit einer Fülle von Blüten aufwarten. Die Blumen sind mehrjährig, werden aber von vielen im Herbst entsorgt. Damit Sie nicht jedes Jahr neue Geranien kaufen müssen, erklären wir Ihnen, wie Sie die Balkonblumen richtig überwintern können.
Inhaltsverzeichnis
Geranien sind frostempfindlich
Die beliebten Balkonpflanzen kommen ursprünglich aus dem südlichen Teil Afrikas. In Europa werden sie seit dem frühen 17. Jahrhundert kultiviert. In ihrem natürlichen Lebensraum sind sie nur selten mit leichtem Frost konfrontiert. Überwiegend herrscht ein sonniges und warmes Klima vor. Deshalb ist die Geranie (Pelargonium) nicht an den Winter gewöhnt. Sie benötigt Unterstützung, um durch die kalte Jahreszeit zu kommen. Mit der richtigen Vorbereitung übersteht die Geranie die Wintermonate unbeschadet.
Zeitpunkt zum Überwintern
Im Spätherbst ist es langsam an der Zeit, die Geranie für ihren Winterschlaf vorzubereiten. Dann ist sie fast abgeblüht. Mit der Überwinterung sollten Sie spätestens vor dem ersten Nachtfrost beginnen. Wenn die Temperaturen schon mehrere Nächte lang in der Nähe des Gefrierpunkts waren, wird es ebenfalls höchste Zeit. Das gilt auch, wenn die Geranie noch frische Blüten, Blätter oder Knospen hat.
Wintervorbereitungen
- Blumen richtig austopfen: Hierfür eignet sich am besten eine Handschaufel. Lösen Sie jede Geranie behutsam aus dem Blumenkasten. Dann entfernen Sie die überschüssige Erde, die nur locker an den Pflanzen hängt. Dabei sollten Sie darauf achten, dass die Feinwurzeln möglichst vollständig erhalten bleiben.
- Zurückschneiden: Nehmen Sie die Blumen aus den Kübeln oder Blumenkästen. Schneiden Sie mit einer sauberen, scharfen Schere so viel ab, dass noch 17 bis 20 cm stehenbleiben. Das bedeutet in den meisten Fällen, dass Sie die Pflanze um rund ein Drittel oder die Hälfte zurückschneiden.
- Überschüssige Erde an den Wurzeln zu entfernen: Zum Überwintern braucht die Geranie nicht ihre ganze Erde aus dem Blumenkasten oder Kübel. Deshalb ist es ratsam, die überschüssige Erde an den Wurzeln zu entfernen. Es sollte nur so viel übrig bleiben, dass die feinen Verzweigungen der Wurzeln gerade noch mit Erde bedeckt sind.
- Grüne Blätter, Blüten und Knospen entfernen: Wenn die Geranie zum Zeitpunkt des Rückschnitts noch grüne Blätter, Blüten oder sogar Knospen hat, sollten Sie diese entfernen. Bleiben diese dran, könnten sie unnötig die restliche Erde oder die Wurzeln austrocknen. Es könnte auch zu Krankheiten oder dem Befall mit Schädlingen kommen.
Hinweis: Sie können die entfernten Teile der Triebe weiterverwenden, indem Sie Stecklinge daraus machen. Diese können Sie an einem hellen und warmen Plätzchen auf einer Fensterbank heranziehen.
Winterquartier
Bei der Wahl des Winterquartiers für die Balkonblumen sollten Sie Folgendes beachten:
- kalt und dunkel
- vor Frost geschützt
- ideale Temperatur etwa 5 bis 10 °C
- vor direkter Sonneneinstrahlung bzw. vor Lichteinfall geschützt
- z. B.: Keller, Garage oder Gartenhäuschen
Wenn die Geranien zu viel Licht und Wärme bekommen, würden sie zu früh damit anfangen, erneut austreiben. Das würde dazu führen, dass sie aus Mangel an Wasser eingehen.
Geranien im Blumentopf überwintern
Eine weitere Möglichkeit zur Überwinterung ist es, die Geranie auszupflanzen und in einen Blumentopf zu setzen:
- 3 – 4 Geranien locker bündeln
- in einen Blumentopf setzen
- Erde mit etwas Sand vermischen
- Blumen mit Erde bedecken
- hell und kühles Winterquartier
- 5 – 10 °C
- Erde nur leicht feucht halten
Geranien überwintern – im Erdloch
Die hübschen Balkonblumen können auch die Wintermonate in einem Erdloch verbringen. Diese Methode ist jedoch nur zu empfehlen, wenn Sie in einer Region wohnen, in der es milde Winter gibt. Die Temperaturen sollten stets über -2 °C bleiben. Ist das der Fall, können Sie die Pflanze im Garten überwintern:
- 80 cm tiefes Erdloch graben
- Äste, Reisig oder Stroh hineinlegen
- Geranien ohne Laub und Erde hineingeben
- Stroh- oder Kokosmatte darauf
- mit ausgehobener Erde auffüllen
Überwintern in der Tüte
Damit die Blumen die kalten Wintermonate gut überstehen, brauchen sie etwas Schutz. Am besten bewährt hat es sich, die Wurzeln in eine Tüte aus Kunststoff einzupacken. Das kann zum Beispiel eine Frischhaltetüte sein. Dabei ist es wichtig, dass die Geranie noch etwas Luft bekommt. Gleichzeitig sollte aber verhindert werden, dass sie vollkommen austrocknet. Die Pflanzen sollten kopfüber aufgehängt werden. So wird die Versorgung mit Wasser gewährleistet, ohne dass sie zu viel Feuchtigkeit verliert. Hängende Geranien fühlen sich im Winter an einem dunklen und kühlen Ort wohl. Fünf bis zehn Grad sind ideal. Das Winterquartier muss stets vor Frost geschützt sein.
Lagern in Zeitungspapier
Statt Plastiktüten können Sie auch altes Zeitungspapier verwenden. Bündeln Sie drei oder vier Pflanzen und wickeln Sie sie in mehrere Lagen Zeitungspapier. Diese wärmenden Pakete können Sie dann beispielsweise im Keller aufbewahren. Die Temperatur sollte zwei bis 10 Grad Celsius betragen. Ist Ihr Keller hierfür zu warm, bieten sich eine Garage oder ein Gartenhäuschen an.
- mehrere Lagen altes Zeitungspapier
- 3 – 4 Pflanzen bündeln
- bei 2 bis 10 °C lagern
Wann dürfen die Geranien wieder ins Freie?
Wer einen Wintergarten oder ein Gewächshaus hat, kann die Pflanzen bereits im Februar aus dem Winterquartier holen. Nach draußen sollten sie zu diesem Zeitpunkt jedoch noch nicht. Die Blumen dürfen auf keinen Fall Frost bekommen. Auf die Terrasse oder den Balkon können die Pflanzen im April. Das gilt für stehende Geranien und hängende Geranien.