Wann wird Getreide geerntet? | Ernte Reihenfolge
Die Ernte von Getreide ist hierzulande vor allem vom Wetter abhängig. Für den richtigen Zeitpunkt kommt es aber vor allem auf Feuchtigkeitsgehalt der Körner an, der unter 15 Prozent liegen sollte. Die Ernte erfolgt heute in der Regel mit Mähdreschern.
Auf den Punkt gebracht
- wichtigste Getreidearten in Mitteleuropa sind Gerste, Roggen, Weizen, Hafer, Mais und Triticale
- Zeitpunkt für die Ernte ist im Wesentlichen vom Wetter und dem Feuchtigkeitsgehalt der Körner abhängig
- Ernte erfolgt normalerweise von Mitte Juni bis Ende August
- Reihenfolge, wann geerntet wird, beginnt bei uns traditionell mit der Sommergerste
- genutzt werden heute beinahe ausschließlich Mähdrescher, die das Getreide gleichzeitig abmähen und dreschen
Gerste / Sommergerste
Sommergerste wird in der Regel zwischen Ende Februar und Anfang April ausgesät. Sie wird hauptsächlich als Futtermittel für Tiere angebaut oder später als sogenannte Braugerste genutzt. Man unterscheidet zwischen der Sommer- und der Wintergerste. Nach der Aussaat reift die Sommergerste innerhalb eines Zeitraums von weniger als 100 Tagen heran und kann dann meist noch in den Sommermonaten geerntet werden. Die Ernte von Getreide in Deutschland beginnt deshalb auch traditionell mit diesem Korn. Der genaue Zeitpunkt, wann Sommergerste tatsächlich geerntet werden kann ist jedoch wie bei allen Getreidearten vom Feuchtigkeitsgehalt der Körner abhängig, der unter 15 Prozent liegen muss.
Hinweis: Gerste darf bei der Lagerung nicht feucht werden und muss möglich trocken eingelagert werden.
Wintergerste wird natürlich deutlich später geerntet, da sie naturgemäß auch später reif wird. Wintergerste braucht zum Reifen mehr Wärme als Sommergerste. Geerntet wird bei Gelbreife bzw. Vollreife.
Roggen
In der Ernte-Reihenfolge der Getreidearten folgt dann der Roggen. Er hat seine Fruchtreife normalerweise in den Monaten Juli bis August erreicht. Bei uns in Mitteleuropa wird beinahe ausschließlich dieser sogenannte Winterrogen angebaut. Der Grund sind seine Vorteile:
- winterharte Getreideart
- übersteht Temperaturen von bis zu minus 25 Grad Celsius
- Aussaat kann schon Mitte September bis Mitte Oktober erfolgen
- Fruchtreife ist schon nach 280 bis 320 Tagen erreicht
Weizen
Weizen stellt an das Klima und an den Boden deutlich höhere Ansprüche als alle anderen Getreidesorten. Dafür kommt er aber auch recht gut mit trockenen, sehr warmen Sommern zurecht.
- in Deutschland wird überwiegend Winterweizen angebaut
- Aussaat erfolgt im Herbst des Vorjahres von Ende September bis Mitte Dezember
- Ernte des Getreide im Hochsommer des Folgejahres
Weizen ist die vielleicht wichtigste Getreideart in unseren Breiten. Er ist als gemahlenes Mehl zentraler Bestandteil in den meisten Brotarten und hat schon alleine deshalb eine überragende Bedeutung als Grundnahrungsmittel.
Hafer
Hafer, auch Saat-Hafer genannt, wird bei uns vor allem als Tierfuttermittel und als menschliches Nahrungsmittel (Haferflocken) angebaut. Die Ernte dieses Getreides werden kann in der Regel ab Mitte August. Seit der Aussaat sind da meist rund sechs Monate vergangen.
Hinweis: Hafer gilt als sogenannte Gesundungsfrucht, da sich viele Getreideschädlinge in ihm nicht vermehren können.
Mais
Mit der Maisernte schließt im Jahreskreislauf normalerweise die Getreide Ernte bei uns. Mais hat eine enorme wirtschaftliche Bedeutung und wird nicht nur direkt als Körnermais verzehrt, sondern gilt auch als wichtiges Futtermittel für Tiere und als Rohstofflieferant. Er bildet darüber hinaus bei uns die Grundlage für den Betrieb von Biogasanlagen, dient also auch der Stromproduktion. In Deutschland wird Mais zu
- 62 Prozent als Futtermais genutzt und
- zu 38 Prozent als Energiemais für die Biogasanlage.
Mais gilt nicht umsonst als ein nachwachsender Rohstoff. Zucker- und Gemüsemais sollte normalerweise im Stadium der Milchreife geerntet werden, die in den Monaten zwischen Juli und September erreicht wird. Die Haupterntezeit für Mai ist jedoch meist der Monat August.
Triticale
Triticale ist ein noch relativ junges Getreide, das bislang nur einen geringen Bekanntheitsgrad hat. Es handelt sich dabei um eine Kreuzung aus Weizen und Roggen. Dort, wo das Getreide angebaut wird, erfolgt die Ernte meist im Hochsommer.
Häufig gestellte Fragen
Die Erfahrung des jeweiligen Bauern spielt dabei die zentrale Rolle. Er kennt das Zusammenspiel zwischen Klima und Boden genau und kann daher meist schon durch einfaches Fühlen sagen, wann es Zeit ist, zu ernten.
Eine enorm wichtige. Landwirte wünschen sich für die Getreideernte grundsätzlich möglichst trockenes, sonniges Wetter. Das hat zwei Gründe: Zum einen kann das Getreide möglichst trocken eingebracht werden, zum anderen besteht nicht die Gefahr, dass die scheren Landmaschinen (Mähdrescher und Traktoren) auf den Feldern im Schlamm stecken bleiben.
Weil es die bislang effizienteste Ernteweise ist. Der große Vorteil des Mähdreschers besteht darin, dass er das Getreide mäht und gleichzeitig drischt. Die zwei wichtigsten Arbeitsschritte werden also auf einmal erledigt. Das spart Zeit und Geld.