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Gurken

Gewächshausgurken pflegen: Sorten, Ausgeizen und Düngen

Gurken sind vorallem an heißen Sommertagen ein beliebtes Gemüse. Allerdings wird der Geschmack von gekauften Gurken oft bemängelt. Warum also das Gemüse nicht selbst anbauen? Ist der wärmste Platz im Gewächshaus noch frei, dann haben Sie bereits den idealen Standort für Gewächshausgurken gefunden. Und wenn Sie die Gurkenpflanzen richtig pflegen, dann können Sie sogar mehrmals pro Saison Gurken ernten.

Video-Tipp

Gewächshausgurken

Sorten

Gurken gibt es in den verschiedensten Sorten. In der Regel werden die Sorten nach ihrem Verwendungszweck eingeteilt, wie zum Beispiel Einlege- oder Salatgurken. Letztere werden übrigens auch oft Schlangengurken genannt. Beim beliebten Gemüse wird aber auch nach der Kultivierungsform unterschieden. So gibt es spezielle Sorten für den Freilandanbau und andere, die sich im Gewächshaus äußerst wohl fühlen. In der Regel werden Salatgurken in Gewächshäusern und Einlegegurken im Freiland gezogen. Aber es gibt auch Sorten, die sich für beide Kultivierungsformen eignen.

grüne Gurken an einer Gurkenpflanze

Spezielle Gewächshausgurken sind zum Beispiel:

  • ‚Helena‘ -Schlangengurke
  • ‚Fitness‘ -Schlangengurke
  • ‚Eiffel‘ -Salatgurke
  • ‚Dominica‘ -Salatgurke
  • ‚Paska‘ -Salatgurke
  • ‚Printo‘ -Salatgurke
  • ‚Picolino‘ -Minigurke
  • ‚Silor‘ -Minigurke
  • ‚Iznik‘ Snackgurke

Vorbereitung

Gewächshaus vorbereiten

Damit die Gurkenpflanzen gut wachsen, muss im Inneren des Gewächshauses die richtige Temperatur vorherrschen. Das gilt für Jungpflanzen genauso wie später für größere Pflanzen. Jungpflanzen mögen einen warmen Boden. Fällt die Temperatur unter 10 °C reagieren sie äußerst empfindlich. Deshalb sollten Sie, wenn Sie die Gewächshausgurken bereits im April auspflanzen, das Gewächshaus isolieren, etwa mit einer Luftpolsterfolie. Alternativ können Sie eine Heizung ins Gewächshaus stellen.

Tipp: Wer ganz sicher gehen will, isoliert und heizt. Alternativ können Sie die Jungpflanzen auch erst später auspflanzen, wenn die Temperaturen höher sind.

Die Sonne ist natürlich der ideale Wärmespender, aber Vorsicht, zu viel Sonne mögen die Pflanzen auch nicht. Besonders an heißen Tagen sollten Sie dafür sorgen, dass die Gewächshausgurken Schatten bekommen, denn die Blätter der Gurkenpflanzen verbrennen leicht im Sonnenlicht. Am besten eignet sich ein Schattenspender, der bei Bedarf auch wieder abgenommen werden kann. Andere Pflanzen eignen sich nur bedingt als Schattenspender, da sie den Pflanzen auch zu viel Wärme nehmen können.

Boden vorbereiten

Bevor die Jungpflanzen ausgepflanzt werden, muss das Erdreich entsprechend vorbereitet werden:

  • Boden auflockern
  • mit 3 bis 5 Liter Kompost pro Quadratmeter oder einem organischen Düngemittel düngen

Sind alle Vorbereitungen abgeschlossen, steht dem Auspflanzen der Gewächshausgurken nichts mehr im Wege.

grüne Gurken an Gurkenpflanzen im Gewächshaus

Auspflanzen

Damit die jungen Gurkenpflanzen auch gut gedeihen, sollten Sie diese erst ab einer Höhe von 20 Zentimetern auspflanzen. Der ideale Zeitpunkt dafür ist Mitte Mai. Wichtig ist dabei auch der Pflanzabstand, denn Gurken brauchen viel Platz. Optimal ist:

  • 60 Zentimeter zwischen den Pflanzen
  • 150 Zentimeter Abstand in der Reihe oder
  • ein bis zwei Pflanzen pro Quadratmeter

Gurken brauchen aber nicht nur am Boden bzw. im Kübel viel Platz, sie ranken auch in die Höhe. So können manche Salatgurken Ranken von bis zu vier Metern entwickeln. Sie brauchen also ein Rankgerüst. Als Rankhilfe eignen sich Kletterschnüre vom Dach des Gewächshauses. Diese werden in Spiralen um den Trieb gewickelt.

Tipp: Wickeln Sie die Kletterschnüre zweimal pro Woche nach, damit sich die Gewächshausgurken gut entwickeln können.

Warme Füße

Gurkenpflanzen haben gern warme Füße. Um die Temperatur im Wurzelbereich zu erhöhen, können Sie schwarze Mulchfolie auf den Boden legen. Diese sollte jedoch unbedingt mit Löchern bzw. Schlitzen versehen werden, damit das Gießwasser auch in den Boden eindringen kann.

Pflege

Gewächshausgurken sind sehr, sehr durstige Pflanzen. An erster Stelle steht bei der Pflege deshalb das Gießen.

Tipp: Gurkenpflanzen mögen keine Extreme. Deswegen vertragen sie weder Schwankungen bei der Temperatur noch bei der Wasserversorgung. Deshalb sollten Sie sie kontinuierlich pflegen.

Gießen

Auch wenn der Durst von Gewächshausgurken groß ist, zu viel Wasser vertragen sie auch nicht. Deshalb muss Staunässe unbedingt vermieden werden. Außerdem sind die Pflanzen auch bei der Wasserqualität wählerisch, da sie äußerst empfindlich auf Kalk, Chlor und Salze reagieren. Am besten gießen Sie deshalb die Gewächshausgurken mit kalkfreiem, lauwarmem Wasser. Idealer Zeitpunkt für die Wassergabe ist am Morgen.

Tipp: Lauwarmes Wasser soll dem bitteren Geschmack der Früchte vorbeugen.

Düngen

Dünger gibt den Pflanzen Nährstoffe und da Gurken zu den Starkzehrern gehören, brauchen sie eine Menge davon. Da jedoch viele künstliche Dünger Chlor und verschiedene Salze enthalten, sollten Sie die Pflanzen mit organischem Dünger düngen. Weiter fördert eine dünne Mulchschicht, zum Beispiel aus Rasenschnitt, das Wachstum.

Tipp: Brennnesseljauche ist ideal zum Düngen der Pflanzen.

Gewächshausgurken

Ausgeizen und Schneiden

Beginnen die Gurkenpflanzen zu ranken, sollten Sie die Spitzen ausgeizen, bevor die Pflanzen das Dach des Gewächshauses erreicht haben. Außerdem werden bis in eine Höhe von etwa 80 Zentimetern alle Seitentriebe der Pflanze entfernt. Gekappt wird immer nach dem ersten Blattansatz. Dies dient als vorbeugende Maßnahme gegen zu frühes Fruchtwachstum, das die jungen Pflanzen erheblich schwächt.

Tipp: Damit der Haupttrieb der Pflanze nicht zu lang wird, wird er gekürzt.

Ob das Ausgeizen von Gurkenpflanzen tatsächlich zu mehr Ertrag führt, ist umstritten. Befürworter der Maßnahmen argumentieren, dass unfruchtbare Seiten- bzw. Nebentriebe der Pflanze unnötig viel Energie kosten. Durch das Ausgeizen fallen diese „unnötigen“ Triebe weg und die Energie wird in die „richtigen“ Triebe gelenkt. Gegner des Auszeigens geben an, dass es beim Ertrag keinen Unterschied macht, ob nun ausgegeizt wird oder nicht. Am besten ist es, wenn Sie dies selbst anhand von zwei Pflanzen überprüfen. Hat das Ausgeizen zu mehr Ertrag geführt, können Sie die Pflanzen weiter so pflegen.

Temperatur

Gurkenpflanzen gedeihen am besten bei einer Temperatur zwischen 20 °C und 25 °C. Bei diesen Temperaturen sollten Sie jedoch darauf achten, dass die Luftfeuchtigkeit nicht zu hoch wird. Denn sonst kommt in der Nacht zu Taubildung und dieser zieht Pilzkrankheiten förmlich an.

Tipp: Auch wenn Gurken viel Wärme brauchen, sollte Sie auf einen guten Luftaustausch im Gewächshaus achten.

Krankheiten und Schädlinge

Sind die Blätter der Gurkenpflanzen hell oder gar gelb, dann deutet dies auf einen Nährstoffmangel hin. In diesem Fall hilft düngen. Fallen Gurken von alleine von der Pflanze ab, dann fehlt den Gewächshausgurken Wasser oder die Temperaturschwankungen im Gewächshaus sind zu groß.

Schädlinge

Gewächshausgurken sind nicht nur beim Menschen ein beliebtes Gemüse, sondern ebenfalls Schädlinge, wie zum Beispiel Spinnmilben oder Blattläuse haben sie zum Fressen gern. Gegen den Befall helfen Klebetafeln als vorbeugende Maßnahmen.
Haben sich die Plagegeister bereits eingenistet, sollten Sie diese mit umweltverträglichen Maßnahmen bekämpfen. Chemische Insektenschutzmittel sind nicht zu empfehlen, dass Sie die Giftstoffe beim Verzehr der Früchte auch aufnehmen. Nützlinge wie Raubmilben, Raubwanzen oder Netzflügler eignen sich besonders gut zur Bekämpfung von Schädlingen.

Tipp: Um einen Befall vorzubeugen bzw. frühzeitig zu erkennen, kontrollieren Sie die Blattunterseiten der Pflanzen regelmäßig, denn oft kommt der Befall quasi über Nacht.

In Gewächshäusern mit großer Trockenheit muss vorallem der Echte Mehltau bekämpft werden. Sein Schadbild erkennen Sie am weißen Pilzrasen auf den Blättern. Um den Befall vorzubeugen, sollten Sie die Gurkenpflanzen in großzügigen Abständen pflanzen.

Gurken können von Schädlingen befallen werden

Tipp: Eine Mehltau-resistente Salatgurke ist zum Beispiel die Sorte „Bella“.

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