Zum Inhalt springen
Startseite » Gartenpflanzen » Stauden » Blattstauden » Farn » Achtung: diese 3 Farne sind giftig

Achtung: diese 3 Farne sind giftig

Achtung: diese 3 Farne sind giftig

Farne sind in vielerlei Hinsicht unproblematische Zeitgenossen. Sie sind einfach zu pflanzen, verbreiten sich still ohne großartiges Zutun und bilden schöne Blattwedel aus. Vorsicht ist jedoch geboten, denn einige Farne sind sehr giftig. Hier erfahren Sie, ob Ihrer dazugehört.

Video-Tipp

Auf den Punkt gebracht

  • Farn gehört zu ältesten Pflanzen der Welt
  • alle Farnarten gelten als schwach-giftig
  • Vergiftung meist nur bei überdimensionierten Mengen möglich
  • drei Farne sehr giftig
  • Giftigster Farn: Adlerfarn

Farnarten in Deutschland

3 häufige Farnarten
Hirschzungenfarn (Phyllitis scolopendrium), Braunstieliger Streifenfarn (Asplenium trichomanes), Waldfrauenfarn (Athyrium filix-femina) (v.l.n.r.)

Farne mögen es allgemein schattig und feucht, weshalb sie oftmals in Wäldern oder an Bachläufen vorkommen. Durch ihre besonders schönen Blattwedel wird der Farn auch gerne im Garten oder im Haus als Zierpflanze gepflanzt. Weltweit gibt es 12.000 Farnarten, davon rund 170 in Europa. Die am häufigsten vorkommenden Farne sind 

  • Hirschzungenfarn (Phyllitis scolopendrium)
  • Braunstieliger Streifenfarn (Asplenium trichomanes)
  • Waldfrauenfarn (Athyrium filix-femina) 
  • Echter Wurmfarn (Dryopteris filix-mas)

Farne werden auch immer beliebter als Zierpflanze für die Wohnung. Die Zimmerfarne benötigen jedoch im Gegensatz zu den heimischen Farnen Wärme und recht viel Licht. Zu beliebten Zimmerfarnen zählen:

  • Schwertfarn (Nephrolepis)
  • Frauenhaarfarn (Adiantum capillus-veneris)
  • Geweihfarn (Platycerium bifurcatum)
  • Tüpfelfarn (Polypodium vulgare)
  • Nestfarn (Asplenium nidus)
Zimmerfarn
Geweihfarn (Platycerium bifurcatum) & Schwertfarn (Nephrolepis)

Klassifizierung der Giftigkeit

Die meisten Farnpflanzen werden als schwach-giftig klassifiziert. Keine Art ist völlig ungiftig. Jedoch muss meist eine so große Menge gegessen werden, um eine Vergiftung zu erleiden, dass es schier unmöglich scheint. Symptome einer leichten Farn-Vergiftung wären Durchfall und Erbrechen. Es gibt auch Farnpflanzen, die eine hohe Giftkonzentration beinhalten und damit sehr gefährlich für Menschen sind. Teilweise reicht schon das Einatmen der Sporen, um ein eine Vergiftung zu verursachen. Deshalb sollten Gartenbesitzer ihren Farn genau kennen und mit Bedacht pflanzen.

Vor allem Tierbesitzer sollten darauf achten, dass die Pflanze mit ihrem prächtigen Blattwerk nicht von Tieren gefressen wird. Sowohl weidende Tiere als auch Haustiere können nach dem Verzehr von giftigem Farn erkranken. Krankheitssymptome, die bis zum Tod führen könnten, sind folgende:

  • (blutiges) Erbrechen
  • (blutiger) Durchfall
  • Bauchschmerzen
  • Lähmungserscheinungen
  • Vermehrte Speichelproduktion
  • Zittern
  • Krämpfe
  • Atembeschwerden

Auch bei Kindern drohen durch den Verzehr von giftigem Farn lebensbedrohliche Krankheitssymptome. Dann kommt es zu ähnlichen Symptomen wie bei Tieren.

Drei stark giftige Farnarten

Nachfolgend stellen wir Ihnen drei giftige Farne vor.

Adlerfarn (Pteridium aquilinum)

giftiger Farn: Adlerfarn (Pteridium aquilinum)

Die gesamte Pflanze des Adlerfarns ist stark toxisch. Der Adlerfarn gilt dadurch als giftigster Farn Deutschlands. Er enthält Giftstoffe wie Blausäureglycoside, Thiaminase sowie Pteridin. Auch bei Trocknung werden diese Stoffe nicht abgebaut. Das Enzym Thiaminase vernichtet bei Aufnahme das Vitamin B1 im Organismus und kann dadurch Störungen im Bewegungsablauf verursachen. Weiterhin fördert eine Vergiftung mit Adlerfarn das Entstehen von Tumoren sowie Speiseröhren- und Magenkarzinomen. Schon durch Hautkontakt mit Sporen oder Blättern kann eine Vergiftung ausgelöst werden. Bei der Pflanzung und Pflege sollten Sie deshalb Handschuhe tragen.

  • Standort: halbschattig bis schattig
  • Boden: frisch bis mäßig feucht, kiesig bis sandig
  • Pflanzzeit: Frühjahr
  • Wuchshöhe: 1,5 bis 2 Meter
  • Vorkommen: Wälder, Wiesen, Weiden
  • Blätter: grüne, langgestielte dreieckige Wedel, drei- bis vierfach gefiedert, leicht behaart
  • Winterhärte: winterhart
  • giftig: gesamte Pflanze stark giftig für Mensch, Haustiere und weidende Tiere

Hinweis: Kultivieren Sie den Adlerfarn mit entsprechenden Schutzmaßnahmen. Falls Sie Tierbesitzer sind oder Kinder bei Ihnen leben, sollten Sie die Pflanze mit einem Schutzzaun eingrenzen.

Echter Wurmfarn (Dryopteris filix-mas)

giftiger Farn: Echter Wurmfarn (Dryopteris filix-mas)

Der Echte Wurmfarn ist auch bekannt als Gewöhnlicher beziehungsweise Gemeiner Wurmfarn oder Männerfarn. Er hat seinen Namen durch die frühere Verwendung als Wurmkur bei Menschen. Seine Inhaltsstoffe, wie beispielsweise Acylphloroglucinole und Gerbstoffe, verursachten schon damals Nebenwirkungen, die bis zum Tod führten. Symptome für die Vergiftung sind bis heute:

  • Übelkeit
  • Durchfall
  • Sehstörungen
  • Erblindung
  • Kopfschmerzen
  • Leberschäden
  • Ohnmachtsanfälle
  • Herzschwäche
  • Schädigung der Atemwege

Auf die äußerliche Anwendung des Wurmfarns wird heute auch verzichtet.

Für Haus- und Nutztiere ist diese Farnart ebenso gefährlich. Früher wurde sie für Tiere als Wurmmittel genutzt, mittlerweile ist die Gefahr bekannt, die beim Tier bis zum Tod führen kann.

  • Standort: halbschattiger bis schattig
  • Boden: mäßig trocken bis frisch, sandig bis lehmig
  • Pflanzzeit: Frühjahr
  • Wuchshöhe: 60 bis 100 Zentimeter
  • Blätter: kurze, spitze und zweifach gefiederte Blätter auf bis zu 120 Zentimeter großen Wedel, Oberseite dunkelgrün, Unterseite hellgrün
  • Winterhärte: winterhart
  • giftig: gesamte Pflanze giftig für Mensch, Haustiere und weidende Tiere

Japanischer Palmfarn (Cycas revoluta)

giftiger Farn: Japanischer Palmfarn (Cycas revoluta)

Der Japanische Palmfarn ist auch bekannt als Sagopalmfarn. Der Samen und die Wurzeln enthalten das Glykosid Cycasin, was bei Menschen zu Leberschäden, blutiger Durchfall sowie neurogenen Effekten führen kann. Die Farnpflanze sollte auch außer Reichweite von Tieren gepflanzt werden. Für die ist der Farn nämlich genauso giftig, wie für Menschen. Dabei erzeugt der Farn Störungen im Magen-Darm-Trakt und an der Leber. Bei Tierversuchen mit Nagetieren wurde sogar eine krebserregende Wirkung nachgewiesen.

  • Standort: absonnig bis halbschattig
  • Boden: frisch bis mäßig feucht, sandig bis lehmig
  • Wuchshöhe: 2 bis 3 Meter
  • Blätter: dunkelgrüne, ledrige und einfach gefiederte Wedel bis zwei Meter lang
  • Winterhärte: nein – frostempfindlich

Häufig gestellte Fragen

Was tun bei einer Vergiftung?

Rufen Sie den Notarzt und die für Sie zuständige Giftnotrufzentrale an. Die Mitarbeiter dort werden Ihnen sagen, was Sie tun können oder sollen.

Was muss ich im Umgang mit giftigem Farn beachten?

Beim Pflanzen, Schneiden oder Pflegen sollten Sie Handschuhe und langärmlige Kleidung tragen. Nach der Arbeit mit der Pflanze die Hände ordentlich reinigen und die genutzte Kleidung separat reinigen.

Wie giftig ist Farn für Haustiere?

Die oben genannten drei sehr giftigen Farne sind auch für Haustiere und weidende Tiere sehr gefährlich. Von anderen Farnarten geht für kleinere Haustiere eine höhere Giftigkeit aus, als für den Menschen. Jedoch haben Tiere oftmals ein Gefühl dafür, welche Pflanze sie nicht fressen sollten. Bei einer Vergiftung rufen Sie sofort den Tiernotruf oder Ihren Tierarzt an.

Autor
Mirko ist zwar studierter Anglist, beherrscht aber auch die Sprache der Pflanzen perfekt. Er wuchs quasi im Schrebergarten seiner Großeltern auf und verbringt den Großteil seiner Freizeit in der Natur, wenn er nicht gerade schreibt.
Scroll Up