Giftpflanzen im Garten: 60 für Menschen giftige Pflanzen von A-Z
Giftpflanzen sind nicht nur in der Wildnis, sondern häufiger im eigenen Garten anzutreffen als viele Menschen denken. Pflanzen, die giftig sind, üben durch ihre Farben, den Blütenschmuck, ihre Wuchsform oder ihren Geruch eine besondere Faszination auf Gärtner, Spaziergänger und Pflanzenfreude aus. Jedoch finden sich mehr Pflanzen, deren Kontakt sogar tödlich enden kann. Aus diesem Grund ist es wichtig zu wissen, welche Gewächse im Garten giftig sind und welche Maßnahmen bei Vergiftungen wichtig sind.
Inhaltsverzeichnis
- 60 Giftpflanzen für den Garten
- Pflanzen von A – D
- Pflanzen von E – F
- Pflanzen mit G
- Pflanzen mit H
- Pflanzen von K – L
- Pflanzen von M – P
- Pflanzen von R – S
- Pflanzen von T – Z
- Erste Hilfe bei Vergiftung
- Experten kontaktieren
- Selbstmaßnahmen
- Liste der Giftnotrufzentralen
- Deutschland
- Giftinformationszentralen Österreich und Schweiz
60 Giftpflanzen für den Garten
Giftig sind viele Gewächse. Klassiker wie der Fingerhut und Goldregen sind bekannt, doch wie steht es um Tulpen oder die beliebten Thuja? Gerade für den Menschen sind zahlreiche Pflanzen giftig und können je nach ihrer Toxizität innerhalb kurzer Zeit zum Tod führen. Denn vor allem Kinder und empfindliche Menschen sind den Giftstoffen ausgeliefert. Dennoch sorgen Giftpflanzen im Garten für das gewisse Etwas. Die folgende Liste gibt Ihnen einen Überblick über 60 Giftpflanzen, die für den Menschen giftig sind. Vielen von diesen können Sie sogar in der Wildnis begegnen:
Pflanzen von A – D
Adlerfarn (bot. Pteridium aquilinum): Der Adlerfarn versteckt seine Giftigkeit hinter seiner braven Erscheinung. Jedoch kann langfristiger Verzehr der Pflanze zu Krebs führen.
Adonisröschen (bot. Adonis vernalis): Mit dem Adonisröschen präsentiert sich eine attraktive Blume, dessen Steroidglykoside zu Herzrhythmusstörung und Magen-Darm-Beschwerden führen.
Alpenveilchen (bot. Cyclamen): Ja, das Alpenveilchen gehört ebenfalls dazu und verursacht zahlreiche Vergiftungserscheinungen durch das enthaltene Cyclamin. Dieses findet sich in der größten Menge in den Wurzeln und der Knolle. Mögliche Folgen des Verzehrs sind dabei Durchfall, Erbrechen, Magenschmerzen, Krämpfe und Lähmungserscheinungen.
Aronstab (bot. Arum): Aronstäbe sind aufgrund ihres Aussehens gern gesehene Gäste im eigenen Garten. Jedoch sollten die Pflanzen niemals verzehrt oder ohne Handschuhe angefasst, da die enthaltenen Oxalatkristallen die Haut und den Magendarmtrakts intensiv reizt.
Besenginster (bot. Cytisus scoparius): Gelbe Blüten verleiten vor allem Kinder dazu, mit der Besenginster zu spielen. Das kann jedoch zu Unruhe, kalten Schweißausbrüchen und Lähmungen führen.
Blauregen (bot. Wisteria): Blauregen sind ebenso begeisternd wie Goldregen und ebenfalls giftig. Kreislaufbeschwerden und Magenprobleme sind typische Beschwerden.
Christrose (bot. Helleborus niger): Als Schnee- oder Christrose bekannt, ist die Giftigkeit dieser Pflanze nur schwach vorhanden. Bei hohen Mengen verzehrter Pflanzenteile kommt es zu Durchfall, Unwohlsein oder Erbrechen.
Dieffenbachien (bot. Dieffenbachia): In Dieffenbachien finden sich Kalziumoxalatkristalle, die die Haut und den Verdauungstrakt angreifen. Handschuhe gehören zu den besten Maßnahmen gegen diese.
Pflanzen von E – F
Eibe (bot. Taxus baccata): Eiben können Wuchshöhen von bis zu zehn Metern erreichen und gehören zu den Pflanzen, deren Giftigkeit nicht in den auffälligen Beeren steckt. An sich handelt es sich bei diesen nicht um Beeren, sondern Samenmäntel, die die äußerst giftigen Samen umhüllen. Diese sind neben den Nadeln giftig und können je nach verzehrter Menge zu starken Herzrhythmusstörungen, die nicht außer Acht gelassen werden dürfen.
Einbeere (bot. Paris quadrifolia): Bei der Einbeere handelt es sich um ein Germergewächs, das dunkelblaue Früchte ausbildet. Diese greifen das Nervensystem und die Niere an, was unweigerlich zum Tod führt.
Eisenhut (bot. Aconitum napellus): Der Eisenhut ist einer der Klassiker unter den Giftpflanzen in Deutschland. Denn das Hahnenfußgewächs kann bereits bei Kontakt gefährlich und bei verschluckten Teilen lebensgefährlich werden.
Engelstrompeten (bot. Brugmansia): Brugmansia ist eine gemeine Pflanze, denn sie sorgt aufgrund ihrer giftigen Dämpfe für Glücksgefühle und Halluzinationen. Dann folgen Atemlähmungen und es kommt zum Tod.
Faulbaum (bot. Frangula alnus): Der Faulbaum ist vor allem in den unreifen Früchten, der Rinde und den Blättern, die Beschwerden des Magen-Darm-Traktes auslösen können.
Fingerhut (bot. Digitalis): Der Fingerhut ähnelt vom Namen her dem Eisenhut, ist aber nicht so giftig. Denn er verursacht durch das enthaltene Digitoxin unangenehme Magen-Darm-Probleme und Herzrhythmusstörungen.
Pflanzen mit G
Gartenbohne (bot. Phaseolus vulgaris): Gartenbohnen sind giftig. Jedoch nur, wenn Pflanzenteile roh verzehrt werden, denn enthaltene Lektine führen zu Krämpfen und Schocks.
Gefleckter Schierling (bot. Conium maculatum): Sie wurde als Mittel für Hinrichtungen per Gift genutzt. Schon wenige Mengen der unreifen Früchte, die Coniin enthalten, führen nach kurzer Zeit zum Tod.
Gemeiner Efeu (bot. Hedera helix): Er ist giftiger als man denkt. Die Saponine reagieren auf Haut und Magen.
Gewöhnliche Brechnuss (bot. Strychnos nux-vomica): Vom Verzehr ist abzuraten. Die enthaltenen Alkaloide beeinflussen das zentrale Nervensystem mit Muskelzuckungen, Atemlähmungen bis zum Tod, sobald nicht schnell genug gehandelt wird.
Gewöhnlicher Buchsbaum (bot. Buxus sempervirens): Er sieht harmlos aus, ist es aber nicht. Je nach Menge der verzehrten Pflanzenteile, Gesundheitszustand und Alter der Person kommt es entweder nur zum Erbrechen oder sogar zum Tod.
Gewöhnliche Heckenkirsche (bot. Lonicera xylosteum): Heckenkirschen sehen den essbaren Kirschen sehr ähnlich, sind nur etwas heller. Nach dem Verzehr kommt es zu Erbrechen und Magenbeschwerden.
Gewöhnlicher Liguster (bot. Ligustrum vulgare): Schon Berührungen reichen bei empfindlichen Menschen aus, um Hautreizungen zu verursachen. Während es bei Verzehr zu Magen- und Kreislaufbeschwerden kommet.
Gewöhnliche Schneebeere (bot. Symphoricarpos albus): Schneebeeren sind beliebte Pflanzen, deren Blüten giftige Saponine enthalten. Diese führen bei Verzehr zu Übelkeit, Kopfschmerz, Fieber und andauernder Schläfrigkeit.
Giftbeere (bot. Nicandra physaloides): Ihr Name klingt nach Ärger. Jedoch wirken sich die hübschen Blüten nur auf den Verdauungstrakt aus.
Goldlack (bot. Erysimum cheiri): Die schönen Blüten in ihren warmen Farbtönen begeistern, aber enthaltenes Cardenoliden reizt die Haut und führt nach Verzehr zu Herzrhythmusstörungen.
Goldregen (bot. Laburnum): Mit wunderschönen Blütenständen, die goldgelb herunter hängen, zieht sie Menschen magisch an. Sie können angefasst werden, jedoch sollten Hände danach gewaschen werden, da Giftstoffe über die Haut in den Körper gelangen und Zitteranfälle und Krämpfe verursachen.
Pflanzen mit H
Hahnenfuß (bot. Ranunculus sceleratus): Der Hahnenfuß ist recht aggressiv und sorgt aufgrund des Inhaltsstoffs Protoanemonin sofort zur Blasenbildung und Verdauungstraktproblemen.
Hartriegel (bot. Cornus alba): Mit dem Hartriegel findet sich ein weiteres, giftiges Gewächs, das nur leichte Magenbeschwerden nach Verzehr auslöst.
Herbstzeitlose (bot. Colchicum autumnale): Die Herbstzeitlosen sind bekannt für ihre giftige Wirkung, die durch den Verzehr und sogar den Kontakt mit der Knolle entstehen kann. Wurden Teile der Pflanze verzehrt, kommt es nach wenigen Stunden zu starken Magenbeschwerden und immer weiter fortschreitenden Atemlähmungen, die bis zum Tod führen. Hier ist schnelles Handeln gefragt.
Holunder (bot. Sambucus): Holunder ist vor allem giftig in der Rinde und dem Mark, die zu Brechreiz führen. Die Früchte sollten vor der Verwendung gekocht werden.
Hortensien (bot. Hydrangea): So schön Hortensien auch sind, desto mehr sollten die Pflanzen mit Vorsicht genossen werden. Sie können zu Beklemmungen und Schwindel, sowie Rauschzuständen führen.
Hundspetersilie (bot. Aethusa cynapium): Die Hundspetersilie wird nur selten im Garten angebaut und führt selbst bei kleinen Mengen zu starken Atemlähmungen bis zum Tod.
Hyazinthe (bot. Hyacinthus): Die beliebten Hyazinthen enthalten in der Knolle Oxalsäure, die dauerhaft zu Nierensteinen und nach dem Verzehr direkt zu Brechreiz führen kann.
Pflanzen von K – L
Kaiserkrone (bot. Fritillaria imperialis): Trotz der auffallenden Blüten bleibt die Giftwirkung der Pflanzen recht gering und beschränkt sich auf Hautirritationen und Magenbeschwerden. Das meiste Gift befindet sich in der äußerst großen Zwiebel.
Kermesbeeren (bot. Phytolacca): Kermesbeeren stammen nicht aus Europa, finden sich aber als Neophyt, der immer häufiger im eigenen Garten angebaut wird. Alle Pflanzenteile sind giftig und besonders Kinder können durch den Verzehr der Beeren sterben.
Kreuzdorn (bot. Rhamnus cathartica): Im Kreuzdorn finden sich Anthracenableger, die nur selten zu Beschwerden des Verdauungstrakts, vor allem bei Kindern, führen.
Krokusse (bot. Crocus): Krokusse gehören ebenfalls zu den giftigen Frühlingsboten, deren Knolle hohe Mengen an Steroidsaponinen enthält. Vor allem Kinder leiden unter diesen und es kann zu Schwindel, Delirien, Krämpfen und einem Verlust des Bewusstseins kommen
Lampionblume (bot. Physalis alkekengi): Vorsicht! Verwechseln Sie diese Pflanze nicht mit der Kapstachelbeere (bot. Physalis peruviana), die für ihre Früchte kultiviert wird. Bei der Lampionblume handelt es sich um ein giftiges Gewächs, dessen unreife Früchte und Pflanzenteile nicht verzehrt werden sollten.
Lebensbäume (bot. Thuja): Lebensbäume werden gerne als Heckenpflanzen genutzt, sind aber in allen Pflanzenteilen giftig. Durchfall, Erbrechen, Lähmungserscheinungen sind da nur einige Symptome, bis bei hohen Mengen der Tod eintritt.
Lorbeerkirsche (bot. Prunus laurocerasus): Lorbeerkirschen sind leicht giftig und greifen hauptsächlich den Magen an. Dafür müssten Sie aber eine größere Menge der Früchte gründlich zerkauen und schlucken.
Pflanzen von M – P
Maiglöckchen (bot. Convallaria majalis): Das Maiglöckchen ist eine der bekanntesten Giftpflanzen des Frühlings in Deutschland. Alle Pflanzenteile sind giftig und führen zu Magenbeschwerden, sowie Herzrhythmusstörungen, was einen Arztbesuch notwendig macht.
Mistel (bot. Viscum album): Die Mistel enthält toxische Eiweiße, die nach Verzehr zu Schweißausbrüchen und Magen-Darm-Beschwerden führen.
Nachtschatten (bot. Solanum dulcamara): Niemals sollten Sie die Beeren, vor allem unreife, verzehren. Diese enthalten Alkaloide und bringen so die Verdauung stark durcheinander.
Narzissen (bot. Narcissus): Passen Sie unbedingt auf, wenn Sie Narzissen anpflanzen. Denn die beliebten Frühlingsblumen sind eine wahre Giftbombe und können bei hohen Mengen zum Tod führen. Magenbeschwerden, Erbrechen, Müdigkeit und Lähmungserscheinungen sind dann die Anzeichen für eine Vergiftung.
Oleander (bot. Nerium oleander): Oleander darf ebenfalls nicht unterschätzt werden. Das Hundsgiftgewächs verfügt über das Oleandrin, welches in höheren Mengen unweigerlich zum Tod führt. Er ist in allen Teilen giftig und kann sogar Irritationen der Haut auslösen.
Ongaonga (bot. Urtica ferox): Urtica ferox ist ein wahrer Giftcocktail. Ameisensäure, Histamin und 5-Hydroxytryptamin sind hier nur einige Inhaltsstoffe, die extrem unangenehme Irritationen der Haut mit Blasenbildung und Juckreiz hervorrufen. Wer über einen langen Zeitraum Kontakt mit der Pflanze hatte, sollte unbedingt zum Arzt, da der Giftcocktail sogar ohne Verzehr zum Tod führen kann.
Pfaffenhütchen (bot. Euonymus europaea): Ebenfalls bei vielen Menschen und Kindern beliebt ist das Pfaffenhütchen, dessen Blüten an den Hut eines Geistlichen erinnern. Vor allem die Rinde, Blätter und Samen enthalten große Mengen Alkaloide, die nach Verzehr zu Herzrhythmusstörungen und starken Beschwerden im Magen-Darm-Bereich führen. Deshalb ist hier eine gute Flüssigkeitszufuhr wichtig.
Pflanzen von R – S
Rhododendren (bot. Rhododendren): Rhododendren sind beliebte Zierpflanzen, die jedoch mit giftigen Diterpenen gespickt sind. Diese können den Herzschlag so weit abschwächen, dass es zu Schocks, Atemlähmungen und sogar zum Tod kommt.
Riesen-Bärenklau (bot. Heracleum mantegazzianum): Beim Riesen-Bärenklau handelt es sich, wie der Name schon sagt, um eine äußerst stattliche Pflanze, die nicht minder giftig ist. Das Gewächs enthält Hyoscyamin, das sich je nach Intensität der Sonnenstrahlen verstärkt. Die Pflanze sorgt bei Berührung für Irritationen der Haut und kann sogar Verbrennungen 2. Grades auslösen.
Rittersporne (bot. Delphinium): Die beliebten Rittersporne sind leicht giftig und schlagen nach Verzehr etwas auf den Magen.
Rizinus (bot. Ricinus communis): Die Giftpflanze des Jahres 2018, der Wunderbaum, ist eines der tödlichsten Gewächse im Garten. Denn bereits eine äußerst kleine Menge verzehrter Samen kann innerhalb von 48 Stunden zum Tod führen.
Ruhmeskrone (bot. Gloriosa superba): Die Ruhmeskrone ist bei Kindern aufgrund ihrer Blütenform besonders beliebt. Sie kann dabei zu Übelkeit und schweren Atemlähmungen führen.
Schwarzes Bilsenkraut (bot. Hyoscyamus niger): Eine der wohl giftigsten Pflanzen in Deutschland, hier können selbst kleine Mengen verschluckter Blüten zum Tod führen. Hier ist auf jeden Fall der Notruf zu kontaktieren.
Schwertlilie (bot. Iris): Schwertlilien gehören ebenfalls zu den giftigen Pflanzen. Die Diterpene sorgen für Magenbeschwerden und Durchfall.
Seidelbast (bot. Daphne mezereum): Seidelbast ist aufgrund der malerischen Blüten sehr gefährlich und kann bei Kindern zu Krampfanfällen führen. Erwachsene Menschen sind ebenfalls nicht gefeit vor der Pflanze und bei Hautkontakt kommt es häufig zu heftiger Blasenbildung.
Stechäpfel (bot. Datura): Mit Stechäpfeln ist ebenfalls nicht zu spaßen. Zahlreiche Symptome werden dabei schon allein durch den Kontakt mit dem Nachtschattengewächs ausgelöst.
Pflanzen von T – Z
Tollkirsche (bot. Atropa belladonna): Ja, die Tollkirsche. Bekannt und gefürchtet. Die Pflanze mit den schwarzen Früchten, die aufgrund ihres süßen Aromas zum Naschen verleiten, kann allerlei Symptome auslösen, darunter Rötungen der Haut, Unruhe und sogar Halluzinationen. Sie ist schon seit Jahrhunderten bekannt und sollte von Kindern ferngehalten werden, da diese gerne die Beeren verspeisen.
Tulpen (bot. Tulipa): Selbst Tulpen sind giftig in allen Pflanzenteilen und sollten deshalb mit Vorsicht genossen werden. Denn es kann zu Krämpfen und Schwindel kommen.
Vogelbeere (bot. Sorbus aucuparia): Vogelbeeren sind nur giftig, sobald sie ungekocht verzehrt werden. Aus diesem Grund vorher immer kochen.
Wasserschierling (bot. Cicuta virosa): Das enthaltene Cicutoxin wirkt ausschließlich auf den Menschen. Schon eine halbe Stunde nach dem Verzehr kommt es zum Beispiel zu Erbrechen, Durchfall oder Krämpfen, gefolgt von Atemlähmung.
Zypressenwolfsmilch (bot. Euphorbia cyparissias): Der Milchsaft der Zypressenwolfsmilch enthält Terpenverbindungen, die bei Kontakt mit Schleimhäuten zu starken Reizungen und sogar langanhaltenden Effekten führen.
Hinweis: Bitte beachten Sie, dass dieser Beitrag keinesfalls einen Arztbesuch ersetzt. Es besteht keine Gewährleistung auf Richtigkeit medizinischer Aussagen.
Erste Hilfe bei Vergiftung
Falls Sie oder Ihre Familie mit einer dieser Pflanzen in Berührung kamen oder sogar Teile dieser verzehrt haben, sollten Sie unbedingt Maßnahmen ergreifen. Bei Giftpflanzen jeder Art ist es wichtig, schnell und bedacht zu handeln. Denn Erste Hilfe verlangt ruhiges Handeln. Sobald Sie panisch reagieren, kann es schlimmer werden. Daher stehen Ruhe und Schnelligkeit an oberster Stelle. Die folgende Anleitung hilft Ihnen dabei, effektiv erste Hilfe zu leisten:
Experten kontaktieren
Schon bei geringem Unwohlsein sollte entweder die nächste Giftnotrufzentrale oder ein Arzt kontaktiert werden. Treten die Symptome äußerlich auf, kann alternativ ein Dermatologe kontaktiert werden. Falls die Symptome schon in gefährliche Situationen wie Atemnot oder ein Kreislaufzusammenbruch übergehen, auf jeden Fall den Notruf kontaktieren. Deshalb finden Sie eine Liste mit den zugehörigen Giftnotrufen am Ende dieses Beitrages.
W-Fragen
Während des Notrufs sollten Sie die fünf wichtigen W-Fragen so genau wie möglich beantworten:
- Wer ist vergiftet? Zum Beispiel ein Kind, Senior oder Erwachsener
- Was hat die Vergiftung ausgelöst? Ist zum Beispiel ein Maiglöckchen oder eine Brechnuss verantwortlich
- Wann hat die Vergiftung stattgefunden?
- Wie kam es zur Vergiftung? Zum Beispiel Äußerlich oder über Verzehr
- Wie viel der Giftpflanzen wurde verzehrt oder berührt?
Dadurch bereiten Sie dem Notruf, Arzt und der Giftzentrale alle notwendigen Informationen in Bezug auf die Vergiftungserscheinungen, die Art der Pflanzen und ob Grund zur Eile besteht.
Selbstmaßnahmen
ausschließlich Wasser trinken
Verabreichen Sie während der Wartezeit am besten klares Wasser, damit die vergiftete Person hydriert bleibt.
Nicht erbrechen
Bringen Sie die vergiftete Person niemals zum Erbrechen. Denn das kann die Situation verschlimmern.
Pflanzenprobe
Bevor Sie auf dem Weg zum Arzt sind, sollten Sie unbedingt eine Probe der Pflanze mitnehmen. Schneiden Sie am besten ein Stück ab, damit der Arzt diese begutachten kann. Tragen Sie dabei unbedingt Handschuhe, wenn es sich um Pflanzen handelt, die zum Beispiel einen Milchsaft ausbilden oder anderweitig die Haut irritieren könnten. Somit verletzen Sie sich nicht noch zusätzlich.
Tipp: An sich sind die deutschen Giftinformationszentralen 24 Stunden erreichbar. Wenn ein akuter Notfall besteht, müssen Sie das mitteilen, damit Sie über die Nacht ebenfalls den Notruf kontaktieren können.
Liste der Giftnotrufzentralen
Deutschland
Berlin
Giftnotruf der Charite / Giftnotruf Berlin
giftnotruf.charite.de
0 30-19 24 0
Bonn
Informationszentrale gegen Vergiftungen Nordrhein-Westfalen / Giftzentrale Bonn
Zentrum für Kinderheilkunde Universitätsklinikum Bonn
www.gizbonn.de
02 28-19 24 0 und 0228 – 28 73 333
Erfurt
Gemeinsames Giftinformationszentrum (GGIZ Erfurt) der Länder Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen in Erfurt
www.ggiz-erfurt.de
03 61-73 07 30
Freiburg
Vergiftungs-Informations-Zentrale Freiburg (VIZ)
Universitätsklinikum Freiburg
www.giftberatung.de
07 61-19 24 0
Göttingen
Giftinformationszentrum-Nord der Länder Bremen, Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein (GIZ-Nord)
www.giz-nord.de
05 51-19 24 0
Homburg/Saar
Informations- und Behandlungszentrum für Vergiftungen,
Universitätsklinikum des Saarlandes und Medizinische Fakultät der Universität des Saarlandes
www.uniklinikum-saarland.de/giftzentrale
0 68 41-19 240 und 06841 – 16 83 15
Mainz
Giftinformationszentrum (GIZ) der Länder Rheinland-Pfalz und Hessen
Klinische Toxikologie, Universitätsmedizin Mainz
www.giftinfo.uni-mainz.de
0 61 31-19 240 und 06131 – 23 24 67
München
Giftnotruf München – Abteilung für Klinische Toxikologie Klinikum rechts der Isar – Technische Universität München
www.toxinfo.med.tum.de
0 89-19 24 0
Giftinformationszentralen Österreich und Schweiz
Wien/Österreich
Vergiftungsinformationszentrale (VIZ) – Gesundheit Österreich GmbH
www.goeg.at/Vergiftungsinformation
+43-1-4 06 43 43
Zürich/Schweiz
Schweizerisches Toxikologisches Informationszentrum
www.toxi.ch
145 (schweizweit)
+41-44-251 51 51 (aus dem Ausland)