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Ginkgo-Blüte: Blütezeit & Merkmale

Ginkgo-Blüte Blütezeit & Merkmale Titel

Der ursprünglich aus China stammende Ginkgo (Ginkgo biloba) ist mittlerweile auch in Mitteleuropa beheimatet. Wenige wissen, dass der Ginkgo eine Blüte hat. Hier erfahren Sie alles Wissenswerte über die Blütezeit und besonderen Merkmale.

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Auf den Punkt gebracht

  • Ginkgo-Bäume haben stets weibliche oder männliche Blüten
  • blüht erst nach vielen Jahren
  • geschlechtsabhängige Merkmale

Grundsätzliches

Im Grunde genommen besitzt ein Ginkgo keine Blüte mit klassischem Erscheinungsbild. Sie weist keine Blütenhülle auf und fällt deshalb unter die sogenannten Strobilis. Damit sind (eine Art) Zapfen gemeint, wie sie beispielsweise auch Koniferen bilden. Sie umfassen unterschiedliche Formgebungen von Blüte mit verlängerten, verholzten Achsen. Dennoch ist die Bezeichnung von Ginkgo-Blüten in hiesigen Gefilden zumindest unter denjenigen üblich, die überhaupt wissen, dass der Baum Blüten trägt.

Ginkgo-Blüte
Quelle: H. Zell, Ginkgo biloba 005, bearbeitet von Plantopedia, CC BY-SA 3.0

Blütezeit & erste Blütenbildung

Die Blütezeit beginnt in der Regel im März vor der Blattbildung. Männliche Exemplare blühen meist zuerst. Die Blütedauer reicht dann bis weit in den April hinein. Je nach Witterung blüht ein Ginkgo auch bis Mai.

Das Ginkgogewächs lässt sich viel Zeit mit der ersten Blütenbildung. Es vergehen mindestens 20 Jahre und manchmal auch 35 Jahre. Dies beruht auf der Geschlechtsreife, die für ihre Entwicklung diesen Zeitraum benötigt.

Unser Tipp: Möchten Sie die Herbstfarbe durch die Früchte eines Ginkgos genießen, ist das Pflanzen von männlichen und weiblichen Exemplaren erfolgversprechend, wenn in der näheren Umgebung kein gegengeschlechtliches Ginkgogewächs vorhanden ist.

Förderung der Blütenbildung

Maßnahmen, die eine zügigere Blütenbildung fördert, gibt es kaum. Einzig eine gute Pflege, vor allem im Hinblick auf das Schneiden, hält den Baum gesund und kräftig. Das sind Grundvoraussetzungen, dass er überhaupt für die Vermehrung beziehungsweise Bestäubung und dafür erforderlich Blüten bildet. Fehlt es kranken, geschwächten Ginkgos an Energie und Wachstumskraft, bleibt die Blütenbildung aus oder ist nur geringfügig vorhanden. Deshalb sollte der asiatische Baum jedes Frühjahr geringfügig ausgelichtet werden, damit Licht und Luft durch das Geäst gelangen.

weibliche Blüte
Weiblicher Blütenstand; Quelle: Jon Houseman, Ginkgo female gametophyte, bearbeitet von Plantopedia, CC BY-SA 4.0

Blütenmerkmale

  • hellbraune schuppenartig angeordnete Terminalknospen mit Durchmesser zwischen zwei und fünf Millimeter
  • anschließend grün-gelbliche ährenähnliche Blütenstände
  • später Entwicklung zu katzenförmigen Blüten
  • Blütengröße: männliche zwischen zwei und drei Zentimeter; weibliche wenige Millimeter
  • späteres Reifestadium: männliche fallen ab; weibliche bilden sich zu mirabellenähnlichen Früchten/Nüssen weiter
  • auffallendster Unterschied zwischen männlichen und weiblichen Blüten: Letztere sind meist zu zweit an gabelndem Stiel
  • Stiellänge: zwischen ein und 1.5 Zentimeter
  • Ort der Blütenbildung: an Achseln der Nieder- und Laubblätter mehrjähriger Kurztriebe (männliche weiter im Innenbereich)

Hinweis: Wussten Sie, das bei dieser Baumart männliche Pollenkörner mit dem Wind zu den weiblichen Blüten transportiert werden? Aus der Bestäubung entsteht die Befruchtung, die zwischen Ende August und Ende September stattfindet.

Giftigkeit

Bisher konnten keine Hinweise auf eine Giftigkeit der Ginkgo-Blüte gefunden werden. Die regionalen Vergiftungszentralen und Informationszentren für Giftpflanzen führen Ginkgos nicht auf. Das bedeutet, es ist bis heute kein Fall von einer möglichen Vergiftung durch den Verzehr oder Kontakt mit Pflanzenteilen wie der Blüte vorgekommen. Eine gesundheitliche Gefährdung von Hunden und Katzen ist demzufolge auch auszuschließen. Dennoch sollte von einem Verzehr abgesehen werden.

Blüte Ginkgo
Männlicher Blütenstand; Quelle: Sten, Ginkgo biloba Inflorescences, bearbeitet von Plantopedia, CC BY-SA 3.0

Heilwirkung von Blüten

Die Ginkgo-Blüte besitzt keinerlei heilende oder gesundheitlich fördernden Eigenschaften. Ausschließlich den sich darin entwickelnden Samen wird eine durchblutungsfördernde Wirkung nachgesagt. 

Häufig gestellte Fragen

Wann sollte das Schneiden eingestellt werden, um keine Knospen abzutrennen?

Haben Sie den Baum regelmäßig ausgelichtet, sollten Sie ab dem 20. Lebensjahr dann nur noch geringfügig und wirklich notwendiges Geäst auslichten. Zu verhindern ist allerdings nicht, dass Sie manche Knospen abschneiden. In dem Jahr werden es dann weniger Blüten, aber für das Folgejahr wissen Sie es und können dementsprechend das Schneiden anpassen.

Wie ist festzustellen, wann mit einer Blüte zu rechnen ist?

Das Alter ist lediglich ungefähr durch die jährliche Wuchshöhe feststellbar. Steht Ihr Ginkgogewächs an einem optimalen Standort und ist gesund, dann liegt die durchschnittliche Wuchsgeschwindigkeit bei kleinen Sorten zwischen drei und vier Zentimeter. Große Sorten wachsen im Durchschnitt zwischen 30 und 40 Zentimeter im Jahr. Messen Sie Ihren Baum, können Sie in etwa einschätzen, wie alt er ist und wann dann frühestens mit einer Blüte gerechnet werden kann.

Wachsen aus „Zwillingsblüten“ auch zwei Früchte?

Nein. In der Regel verfügt von den beiden nur eine Ginkgo-Blüte über eine Befruchtungsfähigkeit. Daraus entwickelt sich dann auch nur eine Frucht.

Autor
Michelle ist mit vielen Haus- und Hoftieren auf dem Bauerngut ihrer Eltern aufgewachsen. Nebenbei kümmert sich die Vegetarierin hingebungsvoll um ihre Kräuter- und Gemüsebeete. Sie notiert ihr erworbenes Wissen und teilt es gerne mit den Plantopedia-Lesern und Leserinnen.
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